Ich habe eine Frage - nichts Dramatisches - zu den Trennungsversuchen beim Eingewöhnen, ich versuche einfach mal zu beschreiben...
Seit letzter Woche Donnerstag sind wir beim Eingewöhnen in die Krippe. Es ist eine kleine, tolle Krippe, die uns auf Anhieb sympathisch war. Guter Betreuungsschlüssel, nette Erzieherinnen und langsame Eingewöhnung, was mich gefreut hat.
Die ersten Tage waren gut, wir sind gemeinsam hin und Millo hat gespielt, den Ort erkundet und auch Kontakt mit anderen Kindern und seiner Erzieherin aufgenommen. Ich habe das Gefühl, dass er sie mag, wenn man das schon so sagen kann. Jedenfalls spielt er auch mit ihr, reicht ihr Stoff-Obst rüber und war auch schon bei ihr auf dem Schoß gesessen. Gestern war der erste Trennungsversuch und der lief... ja wie? Auf den ersten Blick gut, denn es gab keine Tränen. Ich habe ihm gesagt, dass ich jetzt kurz in die Küche gehe und bald wiederkomme. Er hat es aber gar nicht mitbekommen, so vertieft war er ins Spielen. Ich war dann etwa 15 Minuten draußen und als ich zurück gekommen bin, hat er eigentlich auch nicht richtig wahrgenommen, dass ich wieder da bin, weil er immer noch mitten im Spiel war. Das hat ein kleines Gefühlschaos in mir verursacht: einerseits bin ich erleichtert, weil er nicht weinen musste und es so easy lief, andererseits hat er ja gar nicht mitbekommen, dass ich weg war und diesbezüglich bin ich eben verunsichert. Die Erzieherin meinte vorher, ich soll nur kurz sagen, dass ich gehe, aber seine Aufmerksamkeit für den Abschied nicht extra einfordern, wenn er ins Spielen vertieft ist. Fand ich erst gut, aber seit heute bin ich da nicht mehr so sicher.
Heute lief es so, dass ich wieder gesagt habe, dass ich kurz raus gehen werde und dann bald wiederkomme - er hat es wieder nicht wirklich bemerkt, weil mitten im Spiel. Nach etwa zwei, drei Minuten hat er angefangen zu weinen, ich habe es durch die Tür gehört und bin dann nach einer kurzen Weile reingegangen und hab ihn auf den Arm genommen, als ich das Gefühl hatte, er lässt sich nicht beruhigen und ich es nicht mehr ausgehalten habe.
Ja und jetzt frage ich mich, macht es Sinn, dass der Abschied so hmmm, un-bewusst (mir fällt kein besserer Begriff ein) verläuft? Ich meine damit: wäre es vielleicht besser, wenn er wirklich bewusst mitbekommt, dass ich gehe? Also wir uns in die Augen sehen, ich ihn vielleicht auf dem Arm habe und sage, mein Schatz, ich geh jetzt kurz raus, komme aber gleich wieder. Hmm. Ich bin verunsichert, weil sein Spielen zu unterbrechen, ist ja auch irgendwie blöd.
Nur möchte ich nicht, dass er plötzlich mitten im Spielen erst bemerkt, dass ich nicht da bin und sich dann erschreckt, weil er damit nicht gerechnet hat, mich nicht zu sehen. So ein Erschrecken stelle ich mir blöd und irgendwie auch nicht förderlich vor
Ich werde morgen mal darüber mit der Erzieherin reden, würde mich aber auch sehr freuen, wenn ihr Gedanken oder Erfahrungen dazu habt.
Schönen Abend wünscht,
Mamille