Erzählt mir vom glücklichsten "normalen" Tag eures Lebens!

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  • Ich habe auch einen Reittag zu bieten. Einer der letzten Tage, bevor ich mein Pferd verkauft habe. Es war ein warmer Spätherbsttag. Die Sonne schien warm und wir haben einen Ausritt alleine gemacht. Nur ich, mein Hund, der nicht mehr lebt und mein Pferd. Die Blätter waren goldgelb und haben unter uns geraschelt, das feuchte Gras riecht nach Herbst und die Sonnenstrahlen glitzern durch die Bäume. Das Fell meines Pferdes schimmerte golden und ich fühlte mich so frei und sorglos.
    Noch heute wünsche ich mir manchmal dieses Gefühl der vollkommenen Ruhe und Harmonie zurück und wenn ich daran denke fühle ich mich glücklich und zugleich unheimlich traurig zugleich.

    Rechtschreibfehler und merkwürdige Wortkreationen handybedingt ;)

  • Der glücklichste Tag in meinem Leben war ebenfalls in Schweden. Vor zwei Jahren in Hätteboda. Ich saß auf dem Steg, die Sonne glitzerte auf dem Meer, es war so unglaublich still und friedlich. Mein Kinder giggelten im Hintergrund, mein Mann saß auf der Bank und las. Meine Füße baumelten im eiskalten Wasser. Und ich war so glücklich und so ergriffen, dass mir die Tränen liefen. Wunderschön war das!

  • ich weiß nicht, ob das als "normaler" Tag zählt und erst recht nicht, ob es der glücklichste meines Lebens war, aber ich musste spontan daran denken:


    Mein 21. Geburtstag. Ich war nach ca 1 1/2 Jahren Ausland auf dem Weg nach Hause. Am Abend vorher bin ich über die ungarische Grenze. Es wurde schon dunkel, ich hab mir keine Hoffnung gemacht, beim Trampen mitgenommen zu werden und wusste nicht, was tun. Als ich beschloss einfach weiter zu gehen und zu sehen, was passiert, hielt bald darauf Jemand neben mir an und bot mir an, mich mit zu nehmen. Es stellte sich herraus, dass er in eine ganz andere Richtung wollte. Von der Wegstrecke hatte ich so nichts gewonnen, aber ganz selbstverständlich rief er Freunde an, ob ich bei denen bleiben könnte und lieferte mich dort nachts ab. So viel zum Hintergrund.


    Die Freunde waren ein junges ungarisches Päärchen mit denen ich keine gemeinsame Sprache hatte. Nach einer erholsamen Nacht wachte ich auf. Niemand wusste, dass ich Geburtstag hatte. Meine Gastgeber hatten ein Wahnsinniges Frühstück aufgetischt, und ich liebe es ausgiebig zu frühstücken. Dannach bekam ich den Wohnungsschlüssel und ließ mich ziellos in dem schönen Städchen rumtreiben. Probierte regionale Süßigkeiten auf dem Markt, saß im Tshirt im sonnigen Park (Ende November!) und trank ein kühles Bier und ließ es mir einfach gut gehen. Zum krönenden Abschluss wurde mir abends kommentarlos eine Badewanne mit ganz viel Schaum eingelassen und es gab sogar ein Gläschen Sekt!


    Am nächsten Tag waren die Gastgeber schon auf der Arbeit als ich mich wieder auf den Weg machte.

    "Konzentrier dich auf die kleinen Dinge und mache die gut!"

  • Den herausragend "normalen Glückstag" gibt es nicht, aber - zum Glück;-) - einige Tage, die ein warmes, glückliches Gefühl hinterlassen...:


    - diesen Sommer: es ist Freitag, Bärchen und ich haben frei und verbringen den ganzen Tag im Garten, Pendelverkehr zwischen Planschbecken und Schattensitz unter'm Blauregen. Gegen Abend kommt mein Freund nach Hause und bringt Essen vom Libanesen mit. Irgendwann bringen wir das sommermüde Kind ins Bett. Als ich wieder nach unten komme, hat mein Freund ganz viele Windlichter und Kerzen angemacht. Wir springen nochmal ins Planschbecken und liegen danach noch lange zusammen mit unserem Kater auf der Gartenliege, schauen in den sternenklaren Himmel, sehen Fledermäuse und Glühwürmchen fliegen und lauschen dem leisen Schnarchen vom Bärchen, welches aus dem Babyphone kommt


    - auch diesen Sommer: wir fahren am Wochenende mit dem Fahrrad zu meiner besten Freundin und verbringen den Tag in deren traumhaftem Garten zwischen Pool und Liegestuhl. Abends kommen weitere Freunde, es wird gegrillt, gelacht, Tischtennis gespielt... Die Kinder essen ihr gefühlt 29. Eis und haben Spaß. Irgendwann fährt mein Freund mit unserem Kind nach Hause, meine Freundin, ich und eine weitere Freundin sitzen noch die halbe Nacht auf der Terrasse, legen Holz auf den Grill, schauen ins Feuer, trinken Erdbeeren mit Sekt und sprechen über alte und neue Zeiten. Und ich bin froh, dass ich Menschen habe, mit denen ich schon seit 25 Jahren oder länger mein Leben teilen kann


    - letzten Herbst: ein Kollege legt mir wortlos ein Fax auf den Tisch, in dem steht, dass wir eine große Ausschreibung, für die ich verantwortlich war, für uns entschieden habe. Ich lese, lese nochmal, lasse es mir vorlesen und begreife dann langsam. Rufe meine Chefin an, die grad von einem Termin zurück auf dem Weg ins Büro ist und dann kurz am nahen Supermarkt anhält, um Sekt zu kaufen. Wir machen eine spontane, kleine Feier auf der wir uns den Weg zur Weltherrschaft ausmalen;-). Als ich nach Hause komme, werde ich von Freund und Kind mit Blumen empfangen


    - letzten Sonntag: mein Freund ist müde, Kind quengelig und ich faul. Schicke dann Freund ins Bett, packe das Kind ein und gehe in den Wald. Wir laufen Hügel hoch, über schmale Trampelpfade, die von Blättern bedeckt sind. Das Kind spielt mit einem Stock, sammelt Eicheln, wir begutachten Pilze und klettern über Baumstämme. Kommen auf eine Wiese auf einer Anhöhe. Die Sonne scheint und die Äpfel, die an den Bäumen hängen, sind reif. Wir pflücken einige und probieren direkt. Dann geht es weiter, bergauf, auf einen Hügel der stolz ein "Berg" im Namen trägt und auf dem ich als Kind schon oft mit meinem geliebten Opa unterwegs war (der leider im Mai verstorben ist). Ich suche den Baum, in den er vor fast 30 Namen meine Initialen geschnitzt hat und beobachte mein Kind, welches völlig selbstvergessen mit Zweigen und Laub spielt. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind auf einmal alle zusammen auf diesem Hügel - und ich nehme mir fest vor, beim nächsten mal ein Taschenmesser für die Initialen unseres Sohnes in einem Baum einzupacken;-).

    Kinder erfordern ein dickes Fell - aber ein ganz weiches