Was ist die Anerkennung einer Hausfrau?

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  • Zitat

    Das kann man nun blöd finden, aber es ist zutreffend! Patrick*Star hat es hervorragend auf den Punkt gebracht.


    Menschen mit Familienaufgaben KÖNNEN nicht mit Menschen ohne Familienaufgaben konkurrieren, da gehen sie chancenlos unter. Eine Geschlechterfrage ist es allerdings nicht (also, praktisch in unserer Gesllschaft schon, aber theoretisch müsste es keine sein).



    Ich "finde" das nicht "blöd", ich sehe es als grundverkehrt und irrig an, die Schuld an dieser von mir nicht bezweifelten Tatsache bei der Hausfrau zu sehen.

    Süsskram aus den Jahren 2009 und 2012 <3

  • Adriela, wenn es um das Thema Anerkennung geht, muß man dafür nicht Hausfrau vs. Berufstätigkeit diskutieren.
    Ich habe schon etliche Kollegen und Bekannte gesehen, die frustriert und leer sind bis hin zum Burn-out, weil sie im Job eben keine Anerkennung erfahren, sondern ihre gute Ideen vielleicht sogar benutzt und sie selbst gleichzeitig aus dem Unternehmen gedrängt werden. Ich meine nicht mal dolles Mobbing, sondern der ganz alltägliche Wahnsinn, wenn man im Job funktionieren soll.


    Das bewußte Nicht-Anerkennen von Leistung und Engagement habe ich in diversen beruflichen Umfeldern inkl. Wissenschaft erlebt, das hat mit Hausfrauendasein bestimmt nichts zu tun. Zudem ist der Wert einer Arbeit und ihre Entlohnung heutzutage stark entkoppelt. Am Geld kann man Wertschätzung nicht festmachen (bei meinem Auftraggeber ist die Schere der Entlohnung für gleiche Arbeit sehr groß; Freien-Dasein...); man muß den schnöden Mammon nur leider im Auge behalten, um weiterhin auch ökonomisch auf beiden Beinen zu stehen.


    Mach dir doch bewußt, was du dir selbst wert bist, andere übernehmen diese Rolle nicht (oder höchst selten), auch nicht das liebende Ehegespons. Dann kannst du offensiver auftreten und deinem Mann verklickern, was alles du für die Familie leistest.

  • Anscheinend haben wir da in unserer Partnerschaft einen großen Fehler im System :huh: .
    Bei meinem Mann gilt der Leitspruch "Nix gsagt isch gnue globbt." (Ich habe das schon immer für Schwachsinn gehalten.)


    Wenn mein Mann das Essen richtet, bedanke ich mich; wenn mein Mann die Küche aufräumt, bedanke ich mich; wenn mein Mann ein neues Regal baut, dann sage ich ihm, wie toll ich das finde; wenn mein Mann irgendwelche neuen Stromkabel verlegt, sage ich ihm, daß ich das bewundere, daß er das kann.
    So; ich habe noch so gut wie nie ein Danke für's Kochen gehört oder dafür, daß ich jeden Abend die zwei Kleinen in den Schlaf begleite. Oder dafür, daß seine Wäsche immer frisch gewaschen ist, oder dafür, daß immer was im Kühlschrank ist, oder... Im Gegenteil, eher höre ich abends, wenn er dann mal heim kommt ein genervtes "da muß mal wieder aufgeräumt werden" oder "die Waschbecken müssen auch mal wieder geputzt werden", und vor etwa einem Jahr meinte er auch ich müsse dann aber schon auch irgendwann mal wieder arbeiten (genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr), wenn die Kleine im Kiga ist. ;(


    Hach, eigentlich wollte ich mich hier niiieee über meinen Mann beklagen, aber vielleicht liegt tatsächlich hier der Hase begraben.
    Aber wie bringt man jemandem mit oben genanntem Vorsatz nahe, daß da was nicht stimmt, ohne daß er gleich beleidigt und in seiner Ehre gekränkt ist (noch so ein Problem #augen )?

    liebe Grüße
    adriela


    Gott trägt dein Bild in seiner Brieftasche. (Tony Campolo)

  • Ich "finde" das nicht "blöd", ich sehe es als grundverkehrt und irrig an, die Schuld an dieser von mir nicht bezweifelten Tatsache bei der Hausfrau zu sehen.

    Es geht nicht um Schuld, sondern um Herstellung eines Zusammenhangs. Den gibt's eben, auch wenn du das zwar nicht blöd, aber grundverkehrt findest.....

    Bin ich der Wandel - oder warte ich auf ihn?

    (Katja Diehl, aus „Autokorrektur“)

  • Jep, seh ich genauso, danke Patrick (und für alle deine anderen Beiträge in unzähligen Threads, die die selbe Aussage haben :)).


    An dieser Stelle verweis ich mal auf meine Signatur.

  • Hallo,


    Natürlich bleiben die meisten Aufgaben auch wenn beide Arbeiten gehen.


    Aber Tatsache ist, daß - wenn man sich Mühe gibt - auch die Betreuung der Kinder mMn Arbeit ist. Ich glaube keiner würde einer Tagesmutter oder Erzieherin, die mehrere Kinder liebevoll und gut betreut, sagen, daß sie aber eigentlich KEINE Arbeit macht, sondern "nur" zu Hause ist. Bei einer Mutter dagegen ist die gleiche Tätigkeit "nichts machen"?
    Gibt man die "Betreuungsarbeit" ab und geht einer bezahlten Arbeit nach ist das "Arbeit" (selbst dann, wenn man auf Arbeit auch Kinder betreut), verrichtet man die Betreuungsarbeit selber, ist es keine?


    Seit ich arbeite koche ich mittags nicht mehr sondern zahle zumindest für 3 Kinder Schulessen. Essensgeld abbuchen lassen IST weniger Arbeit als Kochen. (Und von der Lust und Überzeugung her würde ich lieber selberkochen). Ich mache weniger im Garten, habe dieses Jahr noch keine Äpfel verarbeitet, vermutlich schaffen wir sie alle zum Mosten (und wissen nicht, wohin mit dem Saft, den kaum einer trinkt). Das ist weniger Arbeit.


    Bewundernswert, wenn es Freuen geben sollte, die neben der Arbeit noch das schaffen, was ich in der Zeit geschafft habe, als ich nicht arbeiten ging, ehrlich. Ich schaffe es nicht, "Doppelschicht" zu machen und so bleibt vieles tatsächlich liegen. ist halt so, zeigt mir aber, daß ich als ich zu Hause war, keines wegs "nichts" gemacht habe.


    Aber warum man als Hausfrau generell schuld daran ist (bzw. einen Zusammenhang schafft), daß andre weniger Chancen haben, kann mir das mal einer erklären?
    Eckdaten: Ich war zu Hause seit mein Großer geboren war bis mein 4. Kind 5 Jahre war, insgesamt 11 Jahre. Mein Mann arbeitet in einem klassischen Frauenberuf, in dem auch immer Leute gesucht werden. Wem haben wir mit dieser Entscheidung eine Chance weggenommen?

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Schilf, wenn es heißt die Hausfrau stütze dieses System, dann ist das kein wertneutraler Zusammenhang, sondern eine Schuldzuweisung.


    Dass evennnnntuell unser Wirtschaftssystem einfach mal familienfeindlich ist und deshalb Frauen Zuhause bleiben ist für mich die Ausgangslage, nicht andersrum.

    Süsskram aus den Jahren 2009 und 2012 <3

  • Woran sind die Hausfrauen denn genau schuld? Ist mal ein interessanter Aspekt und erklärt vielleicht auch die Ablehnung im Forum von einigen hier.


    Wobei ich denke, dass Chancengleichheit in einer globalisierten Welt eh nicht herrscht, solange ein Arbeiter in der Dritten Welt für wenige Cent arbeitet und man ihn notfalls importieren könnte...


    Und je mehr Frauen arbeiten, desto geringer werden die Löhne. Bald gibts dann nur noch Frauenarbeit, weil Frauen ja billiger sind und der Gesetzgeber da nichts festlegen will und auch keinen Mindestlohn.


    Der Fliesenleger hat heute smalltalk-mäßig gefragt, was ich denn mache, wenn der Kleine in der Einrichtung ist (O-Ton). Also hier ist das Gang und Gäbe, selbst auf dem Dorf. Ich hab ihm einen Beruf vorgegaukelt, weil ich es nicht geschafft habe, den Kopf hochzuhalten und zu sagen, dass ich bis 3 Jahren nicht arbeiten gehen möchte. Soviel dazu... Aber nein, man hat ja die Wahl und es wird auch überhaupt kein Druck ausgeübt...

  • Adriela, bei dem was du so schreibst, wundert es mich nicht, dass sich dir die Frage nach Anerkennung stellt. Denn dein Mann erkennt es erstens nicht an, was du tust. Statt Lob bekommst du eher nur Kritik, was wieder mal alles NICHT einwandfrei ist. Und seien wir ganz ehrlich, bei wem sieht es denn zuhause schon top aus?? Also hier jedenfalls nicht ;)


    Mein Mann und ich loben uns auch nicht ständig für das, was wir tun. Allerdings wissen wir beide, was die Arbeit des anderen bedeutet. Die erstens 1,5 Jahre haben wir uns die Betreuung der Kleinen so ziemlich aufgeteilt, der andere war dann in der Zeit jeweils studieren, sowohl er als auch ich haben nebenher auch noch gearbeitet, er tagsüber, ich oft noch abends. Ich war auch durchaus schonmal ein paar Tage am Stück weg und er hier allein mit Kind und Haushalt. Und wenn ich dann wiederkam, war seltenst überhaupt etwas geputzt und er weiß ganz genau, was es heißt, wenn ich sage "Kind war heute anstrengend, hab nix geschafft, mach du mal die Küche oder räum mal auf", denn ihm ging und geht es genauso. Wir beide wissen, wie anstrengend die Arbeit zuhause sein kann mit allem.
    Umgekehrt weiß ich auch, wie groß die Belastung ist zusätzlich noch zu arbeiten/studieren und wenn man abends dann kaputt heim kommt, dann noch zusätzlich was im Haushalt oder mit dem Kind zu machen, obwohl mal schon k.o. ist.
    Es ist bei uns also eher einen gegenseitiges Verständnis, für das, was wir eben tun. Täglich muss man das meiner Meinung nach auch nicht loben oder sagen, es reicht uns das ohne Worte zu tun. Umgekehrt freuen wir uns auch, wenn der andere Spaß hat. Also er was schönes auf der Arbeit erlebt hat (Lob bekommt er da übrigens auch eher selten), wenn hier was toll mit dem Kind war. Wir tauschen uns darüber immer aus und freuen uns das mit :)


    Zum Thema wertschätzung: Ich finde sogar ehrlich gesagt, dass die Arbeit in den sozialen Berufen (Erzieherin, Altenpflegerin, etc) noch geringer geschätzt wird als die Arbeit als Mutter und Hausfrau. Denn alten Leuten den Popo abwischen kann ja jeder und wer das unbedint will, soll es halt tun. Dass die Arbeit nicht nur psychisch sondern auch körperlich sehr viel belastender ist und dazu meistens noch chronisch unterbezahlt und sehr sehr stressig, davon redet keiner. Von Dankbarkeit, dass es trotzdem Leute gibt, die das machen, ganz zu schweigen. Eigentlich geht es ja all den typischen "Frauenberufen" so, also all das, was Frauen früher normalerweise unentgeldlich in der Familie geleistet haben (Kinder hüten, Alte und Kranke pflegen, putzen).

  • Anscheinend haben wir da in unserer Partnerschaft einen großen Fehler im System :huh: .
    Bei meinem Mann gilt der Leitspruch "Nix gsagt isch gnue globbt." (Ich habe das schon immer für Schwachsinn gehalten.)


    ... Im Gegenteil, eher höre ich abends, wenn er dann mal heim kommt ein genervtes "da muß mal wieder aufgeräumt werden" oder "die Waschbecken müssen auch mal wieder geputzt werden"


    Adriela, ich glaube, das, was Du beschreibst ist Typsache. Mein Mann ist nämlich auch so ;)
    Wenn alles ok ist, sagt er nix. Er bemerkt nur Dinge die NICHT gemacht wurden.
    Von ihm kommen aber öfter Sätze wie: "Ist Dir aufgefallen, daß ich den Müll mitgenommen habe?" oder "Ich habe jetzt mal gekehrt, das war ja nicht zum Aushalten mit den ganzen Krümeln!" oder er holt laut polternd den Staubsauger und rast damit wie ein Kaputter durch die Wohnung mit einem Gesichtsausdruck der sagt: Eigentlich hätte sie das schon läääängst mal tun können!
    Früher hat mich das auf die Palme gebracht und ich fühlte mich persönlich angegriffen. Eben nicht genügend anerkannt, wie Du schreibst. Immer nur Kritik. Mittlerweise weiß ich, daß dieses Denken SEIN Problem ist. Ich weiß, was ich leiste und wie ich meine Prioritäten im Haushalt setze, ist meine Sache. Wenn er mit irgendwas nicht zufrieden ist, soll er es eben selbst machen. Das tut er ja dann auch, aber er erwartet dann immer Kopftätschler ^^


    Mittlerweile nehme ich es mit Humor und wenn einer seiner "LobmichbitteichwarsofleissigSätze" fällt, antworte ich dann immer: Du bist ein ganz toller Hecht, was Du alles schaffts. Ist Dir schon aufgefallen, daß ich heute 2 Maschinen Wäsche gewaschen, 2xgekocht, ein Bad geputzt, mit 2 Kindern einkaufen und danach auf dem Spielplatz war? Ich bin ein genauso toller Hecht! TschakaBrusttrommel!!! #banane

  • natürlich ist das KEINE schuldzuweisung! "die hausfrau" stützt nicht das system. familien mit dieser arbeitsteilung nutzen das system optimal aus. sie bedienen eine NACHFRAGE, die halt besteht. das problem ist in der wirtschaft bzw. ihren abartigen auswüchsen, vor allem der präsenz- und verfügbarkeitskultur zu sehen.


    das problem ist ja, dass man optimal nur arbeiten und verdienen kann, wenn man 100% verfügbar ist und dass diese 100% per definitionem nicht "montag bis freitag 8 bis 16 uhr" sind sondern "flatrate". in einer familie fallen zu den 100% arbeit einer optimal genutzten (vom verdienst her) stelle nun noch andere aufgaben an. ein paar hat natürlich doppelt so viele ressourcen wie eine einzelperson und setzt diese so ein, wie es am besten passt. unser system sorgt dafür, dass es meistens halt so am besten passt, wie es hier gehandhabt wird (mann 100% verfügbar). wer das bedient, ist nicht "schuldig" daran. er bricht es zwar nicht aktiv auf, aber ich meine, man kann von niemand einzelnem erwarten, das unter einsatz seines persönlichen wohlbefindens aufzubrechen. blöd dran sind halt die, die das NICHT bedienen können - zu denen ich z.b. gehöre. aber ganz sicher mache ich nicht denen, die halt auch nur auf das system antworten müssen, einen vorwurf dafür.

  • Ich frage mich : Muss man denn zwingend ständige Anerkennungbekundigungen fordern? Bzw. wünschen?
    Da wo einer von beiden daheim bleiben kann, kann eben einer daheim bleiben.
    Hat dort dort seine Aufgaben und der andere seine Aufgaben woanders.


    Ist man nicht gegenseitig einfach nur froh, wenn einfach etwas klappt, was man sich so und so vorgestellt/gewünscht hat?!


    Lobt man auch ständig seinen Partner weil heute morgen wieder zu seinem 8-stündigen Berufsalltag aufgebrochen ist?


    Nein, oder?! Man äussert oder erkennt es MAL an um dem anderen seinen Respekt zu zeigen, für das, was der eine und der andere für die Gemeinschaft tut.


    Ich weiss jetzt nicht ob ich grundverkehrt liege und am Thema vorbeihaue,
    aber diese doch verbreitet Genörgel von Hausfrauen oder auch Hausmännern, dass die stndige Anerkennung fehlt finde ich schon recht seltsam.


    Ich schicke meinen Freund auch nicht zur Arbeit und sage ständig : Danke, das du arbeiten gehst und lobe ihn ständig wie toll er ackert und er muss mich auch nicht ständig loben wie toll ich grad den Müll runtergebracht habe oder wie toll es nun aufgeräumt ist.


    Es sind doch eher Tatsachen, die in einem gewünschten Rahmen einfach funktionieren müssen.


    Auch andersherrum, ständige Kritik. Völliger Blödsinn.
    Das Geschirr steht da noch! Im Gegenzug : Bemühe dich doch bitte mehr und erlange eine höhrer Position auf der Arbeit.


    Ich denke da liegt diese Problem, man möchte öfters Anerkennung für etwas, was eigentlich selbstverständlich ist, damit eine Gemeinschaft funktioniert.


    Kritik muss fallen und ist angebracht wenn die Gemeinschaft darunter wirklich leidet und Lob und Anerkennung sollte auch drin sein, aber auch nicht ständig.

    Man soll sich mehr um die Seele als um
    den Körper kümmern, denn Vollkommenheit der Seele richtet die Schwächen
    des Körpers auf, aber geistlose Kraft des Körpers macht die Seele nicht
    besser.

    (Demokrit)

  • Adriela, ich glaube, das, was Du beschreibst ist Typsache. Mein Mann ist nämlich auch so ;)


    Ja, es IST Typsache, hier bin ich die die nicht viel lobt. Mir kommt das einfach albern vor. Ich halte es für selbstverständlich das hier beide mit anpacken und mit einem Lob unterstreiche ja eher, dass es das nicht ist, finde ich. Also das läuft nicht bewusst ab, ich drösel das hier nur gerade rational auf - nicht dass ihr denkt dass ich so verkopft bin ;) Aber unbewusst sträubt es sich in mir. Es kommt fast schon etwas manipulativ vor, weil es sich für mich nicht natürlich anfühlt.


    Wenn mein Mann mal was aussergewöhnliches machen würde, Klamotten aussortieren oder den Flur neu streichen, da würde ich vor Freude hinten über fallen und das auch deutlich zeigen.


    Mein Mann ist hingegen ganz anders, der wird gerne gelobt und erzählt mir auch gerne wenn er was gemacht hat. Und lobt mich auch viel. Mir ist das meistens unangenehm. Fühlt sich an als würde er es mir nicht zutrauen, oder so... ich weiss nicht. Es gibt mir nichts. Wenn ich das Altpapier und Altglas wegbringe, dann tu ich das weil mich das Zeug nervt. Da ist die Ordnung hinterher Belohnung genug. Da will ich nicht von meinem Mann gelobt werden #weissnicht


    Naja, jedenfalls Typsache. Das wollte ich nur unterstreichen.


    Edit:
    Was ich in Ordnung finde ist "Hey, hier hallt es ja richtig weil auf einmal kein Müll mehr rumsteht! Toll! :D"
    Oder "Super, du hast Platz gemacht - da kann ich ja gleich mal die ganzen Pfandflaschen hinräumen die ich eigentlich wegbringen wollte weil kein Platz mehr im Keller ist! :D"
    Also er darf es ruhig zur Kenntnis nehmen und kommentieren, aber bitte nicht so oberlehrerhaft mit 'Setzen, eins'.

  • ...oder er holt laut polternd den Staubsauger und rast damit wie ein Kaputter durch die Wohnung mit einem Gesichtsausdruck der sagt: Eigentlich hätte sie das schon läääängst mal tun können!


    Führt mein Mann ein Doppelleben??? Das ist ER!


    An wunderbar: Ich möchte ja nicht "ständig" gelobt werden. Aber so ein bißchen mal wäre schon schön. (Ich habe meinem Mann übrigens schon gesagt, daß ich es toll finde, daß er soviel arbeitet und ich nicht zwingend arbeiten gehen muß. Sowas motiviert doch.)


    Trin hat genau auf den Punkt gebracht, was ich meine: Warum ist eis Arbeit, fremde Kinder zu betreuen, aber nicht, wenn es die eigenen sind? Warum ist es Arbeit, einen fremden Haushalt zu führen, aber nicht den eigenen?

    liebe Grüße
    adriela


    Gott trägt dein Bild in seiner Brieftasche. (Tony Campolo)

    Einmal editiert, zuletzt von adriela ()

  • Mittelmaß eben- wenn man verstanden hat, das beides einfach gemacht werden muss. Haushalt, Wohnraum, Umfeld, Soziales und eben auch Geld verdienen, dann braucht man eigentlich kein Lob und keine Anerkennung, wenn man eine Gemeinschaft führt in der das im groben Rhamen funktioniert ist man einfach nur glücklich darüber.


    Tägliches Essen kochen, tägliches Wäsche waschen, tägliches Aufräumen usw. ist so selbstverständlich wie der tägliche Bürogang usw.
    Das eine geht nur mit dem anderen. Und jeder setzt nur die persönliche Verteilung für sich auf.


    Bei einer Gemeinschaft bleibt einer zu Hause, bei der anderen Gemeinschaft gehen beide arbeiten und teilen sich später den Haushalt zusammen usw. in jeder erdenklichen Zusammenkunft geht das eine nicht ohne das andere.


    Selbst Millionäre müssen sich ab und zu ums Geschäftliche kümmern, damit die Millionen weiter rollen ;)

    Man soll sich mehr um die Seele als um
    den Körper kümmern, denn Vollkommenheit der Seele richtet die Schwächen
    des Körpers auf, aber geistlose Kraft des Körpers macht die Seele nicht
    besser.

    (Demokrit)

  • Hallo,


    Ich denke, Anerkennung und Wertschätzung ist etwas ganz anderes als Lob. Mit Lob kann man mich jagen, aber ich brauche es mich in einer Gemeinschaft, egal ob Kollegium oder Familie anerkannt und wertgeschätzt zu fühlen - neben meinem eigenen Selbstwertgefühl, daß auf einem bestimmten Level sein muss, damit ich Anerkennung und Wertschätzung überhaupt wahrnehmen und "glauben" kann.


    Dafür braucht es gar nicht viel Worte, es ist eher die Art WIE man miteinader redet, wie man miteinander umgeht. Wertschätzung ist für mich z.B. auch, daß<mein Mann völlig selbstvetrständlich mit zufasst und mir nie einen Vorwurf machen würde, wenn ich etwas nicht gemacht habe. Beim Waschbeckenbeispiel würde er davon ausgehen, daß wir beide dafür verantwortlich sind und wenn ich es bemerkt und die Zeit gehabt hätte, hätte ich es gemacht. War offenbar nicht derFall also würde er es selber saubermachen.


    Ich bekomme selten LOB fürs Essen, aber wenn es allen schmeckt und wir uns gut unterhalten ist das auch eine Form der Anerkennung.


    Aber Menschen sind nun mal verschieden. So wie es manchen unangenehm ist, gelobt zu werden, so brauchen andere Worte, um das fühlen zu können. Oder kleine Gesten im Vorbeigehen, irgend eine sichtbare Anerkennung, oder... Jeder ist auf anderen Kanälen empfänglich.


    Nur kann der andere nicht immer wissen, wie das Gegenüber tickt, weil man ja in der Regel von sich selber ausgeht. In einer guten Beziehung wäre es wohl am Besten, man sagt irgendwann mal (bzw. immer wieder mal), was man braucht, damit es einem gut geht. Das kostet erst mal große Überwindung - aber (noch dazu neben dem geliebten Partner) seelisch zu verhungern, weil der andere einfach nicht den richtigen Kanal findet, ist ja auch keine Lösung...


    Zu den Hausfrauen usw. - eine Emanzipation die einen Zwang (den zu Hause zu bleiben) gegen einen anderen eintauscht (die moralische Verpflichtung, nur weil ich arbeiten DARF nun auch mit kleinen Kindern/Baby unbedingt so früh wie möglich arbeiten zu gehen, auch wenn wir als Paar ganz andere Vorstellungen hätten) wäre in meinen Augen kein großer Gewinn. Ich finde, das Ziel sollte sein, daß jede Familie selber entscheiden kann, wie sie sich ihr Arbeits- und Familienleben einteilt, was für sie Priorität hat, welche Aufteilung die richtige für DIESE Familie ist... Bis dahin ist noch ein weiter Weg.

  • Emanzipation wäre für mich, wenn die Frau einfach macht, was sie für richtig hält ohne Rechtfertigungsdruck oder Anspruchshaltung der Gesellschaft. Davon sind wir WEIT entfernt, glaube ich... :S (Ich fühle mich gerade überhaupt nicht emanzipiert, hab mich ja sogar vorm Fliesenleger gerechtfertigt... #kreischen ).

  • Warum (zeitweise) Hausfrauen daran schuld sein sollen, daß andere Frauen keine/weniger Chancen haben, verstehe ich auch nicht. Ob ich arbeite oder nicht hat doch auf die Entscheidungen anderer keinen Einfluss, die können doch entscheiden, wie sie wollen. (Genaugenommen blieben, als ich zu Hause war so auch Gantagsplätze für andere frei, weil wir nur Halbtagsplätze brauchten usw. )

    Na, du setzt den Maßstab hoch, an dem ich mich dann messe und mich als Versager fühle. Also vermutlich nicht Du persönlich, sondern die Superhausfrau in meinem Kopf ;) , die immer und zu jeder Zeit liebevoll auf ihre Kinder eingeht, sie mit tollen Aktionen spielerisch fördert, backt, Marmelade kocht, das Haus wienert und ihrem Mann "den Rücken frei hält", damit der in der Zeit Karriere macht. Ich gebe aber zu, dass solche Bilder ein Problem meines Kopfes sind und nicht die der "Superhausfrau", die es so ohnehin in den seltensten Fällen geben wird. Und so scheint das auch mit der Anerkennung zu sein, es scheint m.E. vor allem ein Problem im eigenen Kopf zu sein, wobei es da sicher gesamtgesellschaftliche Tendenzen gibt.
    Was aber Patrick und die anderen hier eher meinen ist sicher, dass es Frauen und auch Männern, die nicht einen Rund-um-Service zu Hause haben, viel viel schwerer fällt, auf dem Arbeitsmarkt mitzuhalten, zumindest in den Bereichen, in denen sie mit Menschen konkurrieren, die jeden Tag 12 Stunden im Büro Präsenz zeigen und sich dann noch wichtige, bezahlte Büroarbeit mit nach Hause nehmen, weil der ganze Rest, den sie eigentlich erledigen müssten wie Essen zu bereiten, die wichtige Berufskleidung reinigen, bügeln, die eigenen Kinder betreuen, ihre Wäsche erledigen, sich um ihre Belange kümmern, Elternabende besuchen etc. von jemand anderem erledigt wird.
    Allerdings trifft diese Benachteiligung m.E. besonders auf alleinerziehende Eltern zu oder aber auf Menschen, die wenig verdienen. Denn wenn ich ehrlich bin, habe ich zwar noch den ganzen Rest an Haushalt, Kinderbetreuung etc., den die Hausfrau auch hat, ohne noch zu arbeiten. Ich könnte mich aber, wenn ich denn wollte, zumindest zum Teil davon "freikaufen", da ein größerer Teil meines (Teilzeit-)Gehaltes nicht für das reine "Überleben" der Familien gebraucht wird, da wir ja noch ein ganzes Gehalt haben. Insofern bin ich da ehrlich gesagt nicht wirklich benachteiligt durch die Hausfrau, die meinem Kollegen den Rücken freihält, sondern es ist in meinem Fall eine selbst gewählte Benachteiligung, weil ich mich halt kümmern WILL (die beruflichen Nachteile daraus sind allerdings durchaus da und gewaltig). Was anderes wäre es, wenn ich jetzt alleinereziehend würde. Dann hätte ich aber als Nur-Hausfrau ein noch größeres Problem und noch mehr Nachteile.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)