Hallo ihr lieben Raben, ich war schon länger nicht mehr hier aber ich brauch mal euren Rat.
Bei meiner Oma (76), wurde Darmkrebs mit Leber- und Lungenmetastasen diagnostiziert. Bis zur Diagnose hat sie noch gearbeitet und war auch noch fit. Es wurde dann operiert (minimalinvasiv) und anschließend eine Chemotherapie geplant. Allein die Op hat sie aber schon von den Füßen geholt. Sie musste regelrecht aus dem Bett geprügelt werden und hatte mit Magenschmerzen und Übelkeit zu kämpfen. Zuhause ging es dann zuerst etwas besser aber dann wurde die Luftnot immer schlimmer und sie gab auf. Letzte Woche sollten wir dann zum Onkologen. Die Ärztin hat bei dem Zustand von ihr erstmal Blut abgenommen und festgestellt, das sie einen Infekt hat und deswegen erstmal in die Klinik soll. Sie sagte auch, das sie von der empfohlenen Dreifachchemo auf jeden Fall abgeht, wenn überhaupt nur eine einfache. Ich war dann zwei Tage später bei ihr und sie sah zwar etwas besser aus aber immer noch völlig fertig. Ich habe dann mit ihr geredet, und sie sagte, das sie nicht mehr wolle. Da ich nun auch durch meinen Job als Krankenschwester Erfahrung auf dem Gebiet habe, sagte ich, das ich es verstehen kann. Wir haben uns eigentlich gut unterhalten und ich sagte ihr, das wir sie alle lieb haben und ihr so oder so beistehen. Als mein Onkel jedoch kurz später kam, war sie völlig fertig und meinte, ich hätte von der Chemo abgeraten. Ich habe dann gestern mit ihm gesprochen und für meine Famile ist Chemo die einzige Option. Mein Bedenken ist jedoch, das wenn ein kleiner Infekt sie schon so umhaut, wird die Chemo das erst recht tun. Ich möchte einfach nicht, das es ihr durch die Chemo schlechter geht als jetzt aber das befürchte ich. Klar würde es so vielleicht recht schnell gehen und auch nicht leicht werden aber ne Chemo ist eben auch nicht ohne. Ich meine, die Onkologin würde es jetzt glaube ich auch nicht machen, wenn sie dadurch keine Besserung erwarten würde. Aber ich habe das Gefühl, das meine Familie denkt, das sie die Chemo macht und dann ist alles gut und sie hat noch ein paar Jahre. Und sie trauen meinem Urteil da auch nicht und ich bin jetzt der Buhmann. Und ja, natürlich spielt die innere Einstelkung eine sehr wichtige Rolle aber ich finde es falsch, meiner Oma puren Optimismus vorzuspielen.
Bin ich zu pessimistisch? Ich war halt einfach echt geschockt, das sie nach der Op schon so fertig war. Hat von euch jemand einen Rat für mich? Ich finde einfach, sie sollte beide Optionen kennen....
Ich danke euch...