Keine Chemotherapie als Option????

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  • ach JoHa, das ist wirklich schwer.
    Für ein Palliativkonsil ist es m.M. nach bei der Lage nicht zu früh, aber Du hast jetzt den schwarzen Peter von der Familie zugeschoben bekommen. "Positive Gedanken" wenn alle eigentlich Angst haben... auch schwer und nicht hilfreich und Deine Oma spürt das ja auch. Vielleicht gibt es jemanden im Krankenhausteam, psychoonkologisch ausgebildet mit Erfahrung mit Familiengesprächen - um mit den Hauptbeteiligten ( vor allem wohl Deinem Onkel, separat mit Deiner Oma) reden zu können?
    Ich hätte glaube ich auch Angst dass die Chemo sie schneller sterben lässt als es mit guter sonstiger Begleitung möglich wäre ( orange belly schreibt da verschiedenes, es gibt sehr anerkannte Methoden inzwischen, auch gut erforscht).
    Ich wünsche Dir sehr dass Du sie morgen erreichst im mehrfachen Sinn.

  • Gut erforschte homöopathische krebsbehandlungen? Echt?


    Ich würde wohl wirklich nach einem psychoonkologen schauen und auf einen termin mit dem onkologen und der familie setzen.evtl. auch erstmal ohne die oma, wenn möglich und von oma abgesegnet. Um den onkologen zu bitten deutlich und offen zu sprechen.
    Das wäre vielleicht für die familie wichtig.
    Die frage ist nur, ob die oma das (v)ertragen kann.



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    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

  • Wir hatten jetzt ein ganz schönes hin und her hier. Wir werden jetzt mit dem behandelnden Arzt sprechen, der uns dann hoffentlich über alles richtig aufklären wird. Ich wäre ja auch bereit, sie wieder aufzubauen wenn Ziel erreichbar ist durch die Chemo aber momentan sehe ich es nicht. Und ich finde es wichtig, ihren Wunsch dann einfach zu akzeptieren, wenn durch die Chemo keine große Besserung zu erwarten ist. Ich hoffe, das wir dann nach dem Arztgespräch auf einen gemeinsamen Nenner kommen.


    Ja, das ist es halt, es gibt Patienten denen es durch die Chemo wirklich besser geht, auch in hohem Alter. Aber weil sie sich jetzt so schnell hat runter ziehen lassen, vermute ich, das es durch die Nebenwirkungen der Chemo ähnlich sein wird. Ich hoffe, das das Gespräch schnell stattfindet und uns Klarheit verschafft.

    "Believe in yourself or nobody will believe in you" (Mark Feehilly)

  • Ja, Psychoonkologen gibt es bei uns im Haus und ein Gespräch ohne Oma wäre bestimmt möglich. Mir fehlt aber auch oft der Gedanke an sie. Sie ist diejenige, die damit leben und kämpfen muss. Die körperlichen Leiden, können wir ihr nicht abnehmen.

    "Believe in yourself or nobody will believe in you" (Mark Feehilly)

  • Ein wenig Balsam für meine Seele, danke Cashew. #augen


    Ist echt hart grad. Sie ist auch kein Mensch, der Hilfe annehmen kann und wenn sie dann pflegebedürftig wird, wird sie unglücklich und nicht mehr sie selbst sein. Die ist jetzt schon nicht mehr sie selbst.

    "Believe in yourself or nobody will believe in you" (Mark Feehilly)

    • Offizieller Beitrag

    JoHa, bin ich gerade drüber gestolpert - vielleicht findest du was für dich darin, oder auch Argumente für die Familie. Schön, dass deine Schwester mit dir übereinstimmt.


    http://www.deutschlandfunk.de/…ml?dram:article_id=335048

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

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    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Vielen Dank Hermine. Mein Vater sieht es auch ähnlich wie meine Schwester und ich. Ich bin jetzt einfach auch wirklich auf das Gespräch gespannt. Aber ich hab ja schon die Krise bekommen, als mein Onkel anfing mit "Ich hab da mit einem befreundetem Arzt gesprochen." Ferndiagnose oder was #haare
    Mein Onkel ist übrigens nur angeheiratet und lässt mal wieder den King raus hängen, weil er sich für allwissend hält und zu jedem Thema was sagen kann und natürlich auch immer recht hat *ironieoff*. Das macht die Gespräche nicht einfacher...

    "Believe in yourself or nobody will believe in you" (Mark Feehilly)

  • Viel Kraft und weiterhin einen klaren Blick auf die Situation wünsche ich dir!


    Eine Frage ist mir eingefallen, wie ist das mit den Behandlungen, wenn deine Großmutter nicht mehr selbst entscheiden kann? Wer trifft dann die Entscheidungen? Falls das noch nicht geklärt sein sollte - wovon ich nicht ausgehe, schließlich bist du vom Fach - fände ich es wichtig, das zu tun, solange deine Großmutter da noch gut mitreden kann.


    Vielleicht ist ein Teil der Familie auch für einen theoretischeren Blick auf Tod und Sterben zugänglich, wenn der konkrete Fall ihnen so schwer zu schaffen macht. Den Tod als etwas zu betrachten, das es so lange wie nur irgendwie medizinisch möglich zu vermeiden gilt, ist eine Möglichkeit. Es ist auch möglich, den Tod als eine Realität zu betrachten, die für alle irgendwann eintritt, und der mit Fassung und Würde begegnet werden kann statt mit Ablehnung.
    nicht wahr haben wollen ist ja eine der Phasen der Trauer, und die kommt oft vor der Akzeptanz. Mit dem Wissen fällt es vielleicht leichter, sich ein wenig zu distanzieren von der konkreten Situation und auch andere Sichtweisen zuzulassen.

  • Das mit der Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und alles wurde nach der OP gemacht. Aber Entscheidungen werden eigentlich dann gemeinsam von den vier Kindern getroffen, deswegen hoffe ich, das das Gespräch uns auf einen gemeinsamen Nenner bringt.

    "Believe in yourself or nobody will believe in you" (Mark Feehilly)

  • Ich denke, das sollte Deine Oma entscheiden und niemand anderes. Alles andere finde ich sehr übergriffig. Ihr könnt Ihr anbieten, sie zu Ärzten zu begleiten. Ob alternative Heilmethoden in Frage kommen - auch für Deine Oma - wäre noch zu prüfen. Ggf. kann für ein vermittelndes Gespräch auch ein guter Krankenhausseelsorger eine Hilfe sein - für Deine Oma und den Rest der Familie.

  • Ich denke auch, das sie das entscheiden soll. Aber für meine Familie ist die Entscheidung gegen eine Chemo keine Option. Ich habe ihr gesagt, das ich an ihrer Seite stehe, egal wie sie sich entscheidet. Und es fällt natürlich auch schwer eine Entscheidung zu treffen, wenn die Meinungen in der Familie so sehr auswindet gehen und der eine sagt, es wird schon wieder und der andere sagt, das es ohne Chemo besser sein könnte.Aber diese Entscheidung muss jetzt auch noch nicht fallen. Ich würde die Gespräche auch mit ihr führen wollen aber es gibt Bedenken, das es sie runter zieht. Aber sie ist die Patientin und verdient es, die Wahrheit zu hören.

    "Believe in yourself or nobody will believe in you" (Mark Feehilly)

  • Ich finde es wichtig, das man auch akzeptieren können sollte, das sie nicht kämpfen möchte. Es wird definitiv ein harter Kampf und ich kann einfach verstehen, das sie es momentan nicht möchte. Sie hasst es, auf Hilfe angewiesen zu sein und meint, sie würde uns nur zur Last fallen. Ich habe ihr gesagt, das wir ihr gern helfen und sie uns natürlich nicht zur Last fällt. Aber ihr Zustand hat sich einfach so verschlechtert. Sicherlich auch, weil sie nicht mehr möchte aber sie hat ja nunmal auch Schmerzen und ihr ist ständig schlecht. Energie hat sie natürlich auch keine. Sie hat vorher schon 52 Kilo bei 1,65m gewogen. Und die Chemo garantiert ja auch keine Besserung. Klar geben Krebspatienten oft auf u d wenn sie dann neuen Mut fassen und kämpfen, haben Sie vielleicht auch noch eine gute Zeit. Aber es gibt auch die andere Seite, bei der die Chemo den Zustand verschlechtert und das sollte man nicht vergessen. Mir ist es wichtig, ihr die Wahl, ob Chemo oder nicht einzuräumen

    "Believe in yourself or nobody will believe in you" (Mark Feehilly)

  • Schön, dass du deine Schwester und deinen Vater auf deiner Seite hast.
    Ich hab auch so nen angeheirateten Django in der Familie und ich kann mir das ungefähr vorstellen was du meinst.


    Ob sie jetzt gehen wird oder noch nicht liegt vllt gar nicht in eurer Hand.
    Vllt hilft am meisten dasein. Liebe geben. Zeigen, dass sie keine Last ist, dass es schön ist, wenn sie bleiben mag aber, dass ihr auch bei ihr seid, wenn sie gehen mag, und dann mal schauen wie es sich entwickelt.
    Wenn du als großes Hindernis siehst, dass sie so schwach ist, vllt kann man den Fokus drauf legen sie zu nähren und zu kräftigen und gucken was das bringt.

  • Wegen dem Infekt ist sie zur Zeit auf der Geriatrie, da wird sie ja wieder aufgebaut. Meine Schwester und ich akzeptieren, das sie nicht mehr will. Mein Papa findet auch, das man jetzt auch nicht um jeden Preis eine Chemo machen MUSS. Und der Rest will sie aufbauen, damit sie noch ein paar schöne Jahre hat. Und genau das ist der Knackpunkt. Ich denke, man sollte akzeptieren, das sie nicht mehr will. Ich sehe nicht, das sie wieder richtig fit wird, wie sie vor der OP war. Und so wäre sie nicht glücklich und nicht mehr meine Oma. Das werde ich aber im Gespräch auch nochmal anbringen.

    "Believe in yourself or nobody will believe in you" (Mark Feehilly)

  • Liebe Joha,
    ich möchte dir einen Gruß da lassen. Das ist so eine schwierige Situation. Ich befinde mich gerade in der Situation, dass bei meinem Vater ein Tumor an der Bauchspeicheldrüse entdeckt wurde. In anderthalb Wochen wird er operiert. Es verschlägt mir den Atem wenn ich daran denke. Ich wünsche euch Kraft und dass sich eine Richtung ergibt. Deiner Oma alles Liebe :rose:
    Lera

  • Ach, Lera, das tut mir leid. Bauchspeicheldrüsenkrebs ist leider...naja, du weißt es vermutlich selbst. Da solltet Ihr wirklich genau nachfragen, ob er mit der Chemo dann nur 2-3 Monate gewinnt, die er elend verbringt. Meine Schwiegermutter hat zwar die Chemo gemacht und es war ein intensives Jahr, wo ihr ihre Kinder näher waren, als vorher. Aber die Chemo war eine große Einschränkung. Ich wünsche euch erstmal eine erfolgreiche Operation!

  • Danke, Cashew. Ich lese das und es wird mir gleich wieder ganz anders. Die Chancen, dass es früh entdeckt wurde, sind ja gering. Die Chancen, dass es ein gutartiger Tumor ist, auch. Und die Wahrscheinlichkeit, dass es Zellen in den Lymphknoten gibt, ist hoch. Von Metastasen ist nichts bekannt... ei eine Chemo wird anscheinend auch aus palliativmedizinischen Gründen gemacht. Ich gebe die Hoffnung noch nicht aus und bin froh, dass ich im Alltag "etwas" Ablenkung habe durch drei Kinder und nen Job. Andererseits passt genau das nicht gut zusammen weil es mich alles in allem überfordert. Zeitweise auf jeden Fall. Er ist ein fitter Mann von 71. Hat im Krankenhaus noch 23 Liegestützen gemacht (sonst macht er Richtung 40). Was richtig krass ist: ich glaube, ich "weiß" mehr als sie, wie schlecht die Chancen stehen. Er hat das nicht verdient. Sie hat das nicht verdient. Er hat verdient, mit seinen Enkeln Eisenbahn zu bauen. Der Wunsch motiviert ihn zu kämpfen. Wenn er doch hoffentlich noch Zeit bekommt. Medizinisch ist er in besten Händen, denen er vertraut. Sie haben ihn schon bei Darmkrebs geholfen. Ich hoffe einfach, dass er zu den wenigen gehört.
    Cashew, war es bei deiner Schwiegermutter auch Bauchspeicheldrüsenkrebs?
    JoHa, entschuldige, das gehört eigentlich nicht in deinen Thread.

  • Lera, ja. Aber ich will dich damit nicht runterziehen. Meine Schwiegermutter ist mit 65 daran gestorben und meine Tante auch, sie war deutlich jünger (wurde allerdings weder operiert noch chemotherapiert.)


    Oh Mann, sorry, das ist nicht aufbauend. Tut mir leid.