Austausch Waldorfschule

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  • Khyndrha

    Ich finde solche Berichte immer beruhigend. Manchmal hab ich das Gefühl er ist das einzige Kind, was sich so arg schwer tut.

    War die Vorbereitungsklasse an der Waldorfschule? Sowas gibt es hier nicht.


    Zumindest das Adventsgärtlein hat sich von selbst gelöst. War heute schon dran und er hat sich einfach getraut mitzumachen. Da der Klassenlehrer noch krank war, kamen meine Bedenken gar nicht mehr an und es ist genauso gelaufen wie ich es gehofft hatte. In dem Rahmen ging es dann wohl doch und Kind ist laut eigener Aussage "mindestens einen Meter gewachsen innerlich". :D

  • Zumindest das Adventsgärtlein hat sich von selbst gelöst. War heute schon dran und er hat sich einfach getraut mitzumachen.

    #super Toll!


    Zu allem anderen würde ich an Deiner Stelle das Gespräch mit dem Klassenlehrer suchen, ihn nach seiner Einschätzung fragen und ihm auch ehrlich erzählen, wie es Deinem Kind zur Zeit in der Schule geht.

    Liebe Grüße von Tikaani (früher: Casa)

  • Khyndrha

    Zumindest das Adventsgärtlein hat sich von selbst gelöst. War heute schon dran und er hat sich einfach getraut mitzumachen. Da der Klassenlehrer noch krank war, kamen meine Bedenken gar nicht mehr an und es ist genauso gelaufen wie ich es gehofft hatte. In dem Rahmen ging es dann wohl doch und Kind ist laut eigener Aussage "mindestens einen Meter gewachsen innerlich". :D

    Wie schön!

  • Zumindest das Adventsgärtlein hat sich von selbst gelöst. War heute schon dran und er hat sich einfach getraut mitzumachen.

    #super Toll!


    Zu allem anderen würde ich an Deiner Stelle das Gespräch mit dem Klassenlehrer suchen, ihn nach seiner Einschätzung fragen und ihm auch ehrlich erzählen, wie es Deinem Kind zur Zeit in der Schule geht.

    Ja, wir sind mit dem Klassenlehrer in Kontakt. (In einer Woche hat das Kind nämlich auch mal ausprobiert, was eigentlich passiert, wenn man nach der Pause nicht in den Unterricht geht... #angst )

    Aber so richtig hilfreich ist das nicht, weil irgendwie so unklar ist, was dem Kind helfen könnte. Das was ich oben geschrieben habe, sind ja auch nur meine Vermutungen.


    Ich hoffe auch weiterhin, dass es sich einfach irgendwann löst. Mein Mann hat einen ganz ähnlichen Schulstart gehabt. Aber bis dahin finde ich es schwer auszuhalten.

  • Kuekenmama Oh. Und was ist passiert, als es nach der Pause nicht mehr in den Unterricht ging? Wo ist es denn hingegangen? E. hat das vor einem halben Jahr oder so auch mal gebracht, da war er noch in Klasse 2, hat einfach Werken geschwänzt. Es hat sich herausgestellt, daß er mit dem Werklehrer nicht so gut klarkam.


    Wenn Dir unklar ist, wo es genau hakt und was es braucht, hilft vielleicht einfach nur weiter beobachten, mitfühlen und dranbleiben. Gibt es bei Euch Heileurythmie bei Bedarf? Das hat J. am Anfang ganz gut darin unterstützt, sich reinzufinden in den Schulalltag.

    Liebe Grüße von Tikaani (früher: Casa)

  • Kuekenmama es tut mir leid, dass es bei Euch gerade noch hakt.


    Kindlein Klein und der beste Freund haben sich auch mal versteckt und sind nicht in die Klasse gegangen, einfach weil der Schalk sie gepackt hat.

    Es scheint wohl nicht so ungewöhnlich zu sein, dass die Kinder es testen wollen, meinte die Lehrerin.


    Vielleicht braucht Dein Kind zwischendurch ein bisschen Rückzugszeit? Habt Ihr auch noch eine Erziehungsperson mit in der Klasse? Hier wird immer recht gut geschaut, welches Kind gerade genug Input hatte und die Erzieherin nimmt es dann für ein paar Minuten zur Seite und geht frisches Wasser holen oder schneidet etwas Obst auf... solche kleinen einfachen Aufgaben, bei denen sich das Kind aber kurz ausruhen kann. Gerade in der ersten Klasse geht es ja oft trubelig zu.

  • Ich hoffe auch weiterhin, dass es sich einfach irgendwann löst. Mein Mann hat einen ganz ähnlichen Schulstart gehabt. Aber bis dahin finde ich es schwer auszuhalten.

    Ich denke auch, dass er es einfach nicht gewöhnt ist, dass da jetzt plötzlich so viel los ist und er ruhig sitzen muss. In der Kita gab es ja mehr Freiheiten und mehr Bewegung. Ich könnte mir auch vorstellen, dass kleine Rückzugszeiten, Bewegungspausen oder einfache Aufgaben (z.B. etwas ausmalen) gut wären, wenn es ermöglicht werden kann. Vielleicht hilft es auch, wenn er mit der Sinnhaftigkeit der Schule bei euch daheim noch mehr unterstützt wird. Dass also etwas schon ganz sicher von ihm gelerntes von euch spielerisch abgefragt wird und dann eben im Nachgang auch betont wird, wie praktisch es ist, dass er das kann und welche Möglichkeiten sich ihm da eröffnen. Irgendwie so in der Art. Er hängt vielleicht im Moment mit dem Kopf noch zu sehr in der Kita und fand das dort womöglich sinnvoller (deshalb die Sehnsucht nach den Ferien, die ja ähnliche Freiheiten wie die Kita bieten). Vielleicht kann dein Mann mit dem ähnlichen Schulstart auch Ideen entwickeln, was ihm damals geholfen hätte oder was tatsächlich half.

  • Danke euch fürs Mitdenken.

    Ich könnte mir auch vorstellen, dass kleine Rückzugszeiten, Bewegungspausen oder einfache Aufgaben (z.B. etwas ausmalen

    Hier musste ich kurz lachen, denn etwas Ausmalen wäre bei diesem Kind eine Strafarbeit. Im Kindergarten hat er irgendwann gelernt sich Ruhepausen zu suchen und dafür auf einem Fell Bücher angeschaut. Vielleicht ginge sowas in der Art auch in der Schule. Ich denke momentan fehlt ihm dafür aber auch noch die Sicherheit und das Vertrauen in die Bezugspersonen und die Gruppe. Ich glaube er versucht halt schon mitzumachen bis es nicht gar nicht mehr geht und dann kippt es schnell in Totalverweigerung. Es gibt eine Klassenhelferin und die macht wohl teilweise auch viel Einzelarbeit mit ihm

    (Das ist echt krass, die ist erst 20 und vertritt jetzt gerade den Klassenlehrer und betreut da alleine die 30 Kinder)


    Oh. Und was ist passiert, als es nach der Pause nicht mehr in den Unterricht ging? Wo ist es denn hingegangen?


    Kindlein Klein und der beste Freund haben sich auch mal versteckt und sind nicht in die Klasse gegangen, einfach weil der Schalk sie gepackt hat.

    Es scheint wohl nicht so ungewöhnlich zu sein, dass die Kinder es testen wollen, meinte die Lehrerin.

    Einmal hat er sich einfach einen Platz am Rande des Schulgeländes gesucht und es ist dann auch nicht gleich aufgefallen. Als sie ihn gefunden hatten, hat uns die Schule angerufen, aber wir haben gesagt, sie sollen ihn einfach erstmal in Ruhe lassen. Ich mach mir keine Gedanken, dass er das Gelände alleine verlassen würde. Er ging dann auch später von alleine in den Hort.


    Das zweite Mal war eher so wie bei euch Solveigh . Da wurde er zusammen mit zwei Freunden im Schulhaus aufgegriffen und die waren total überdreht. Da mussten wir die Kinder abholen, weil echt gar nichts mehr ging. Seitdem ist es zum Glück nicht mehr vorgekommen... Aber ich warte immer so ein bisschen auf den nächsten Anruf von der Schule, was wieder los ist #hammer

  • Hm. Ich fände es aber schon wichtig, daß in so einem Fall der Klassenlehrer die Rabauken wieder einsammelt und in die Gruppe zurückführt. Was heißt denn "weil echt gar nichts mehr ging"? In dem Moment, wo er Euch die Kinder abholen läßt, gibt er ja die Beziehungsarbeit erstmal auf.


    Die Waldorf-Idee von der "liebevollen Autorität" leitet sich ja nicht von der Rolle her ab, sondern sollte gelebte und über die Beziehung erarbeitete Autorität sein, damit das Kind sie auch anerkennt. Wenn der Lehrer, sobald es schwierig wird, gleich die Eltern auf den Plan ruft, untergräbt er damit seine eigene Autorität dem Kind gegenüber. Das ist schade.


    Schöner wäre, das Kind dürfte erfahren, daß der Lehrer stark genug und die Beziehung tragfähig genug ist, um solche Situationen gut lösen zu können, ohne auf die Eltern zurückgreifen zu müssen.


    (Ich meine, ich hätte mir als Mutter durchaus manchmal gewünscht, ich könnte einfach jemanden anrufen, der/die meine randalierenden oder verweigernden oder sonstwie akut außer Rand und Band geratenen Kinder abholt und weit fortbringt und sie mir erst dann wieder zurückbringt, wenn sie wieder zugänglich sind. ;) )

    Liebe Grüße von Tikaani (früher: Casa)

  • Hm. Ich fände es aber schon wichtig, daß in so einem Fall der Klassenlehrer die Rabauken wieder einsammelt und in die Gruppe zurückführt. Was heißt denn "weil echt gar nichts mehr ging"? In dem Moment, wo er Euch die Kinder abholen läßt, gibt er ja die Beziehungsarbeit erstmal auf.

    Ich kann mir das schon vorstellen. Ich kenne ja mein Kind. Und auch das andere beteiligte Kind (war auch bei uns im Kindergarten). Die sind da sicherlich ordentlich aufgedreht. Und waren wohl gar nicht mehr ansprechbar. Es ging dann wohl darum ihnen ein Signal zu geben, dass da eine Grenze überschritten wurde.

    Was du jetzt schreibst, kommt mir schon auch sinnvoll vor. Aber es gab da ja auch noch die restliche Klasse, die gleichzeitig unterrichtet werden sollte. Das ist doch anders als wenn ich hier zu Hause Konflikte ausfechte.

    Aber seitdem kam es in der Form auch nicht mehr vor. Es ist eher so wie heute, dass wir das Kind öfter mit "Bauchweh" oder "mir ist schlecht" abholen müssen. Zu Hause ist dann alles ganz schnell wieder gut. Ich glaube, dass das Kind sich wirklich so fühlt, aber dass es eben einfach ein Ausdruck von seinem Unwohlsein ist.

    Jetzt machen sie wohl auch wieder Formzeichnen und das ist echt so gar nicht seine Welt. Ich hoffe das ist jetzt nur, weil es ja Vertretungsunterricht ist. Klassenlehrer ist immer noch krank.

  • Kuekenmama wie geht es denn bei Euch inzwischen?


    Formenzeichnen ist hier fester Bestandteil des Unterrichts, in der Grundschule haben sie zwei oder drei Formenzeichnen Epochen im Jahr. Und "bei Bedarf", z.B. jetzt in der dritten Klasse lernen sie Schreibschrift und mit Füller schreiben, und um sich darauf einzustimmen, zeichnen sie dann doch wieder erstmal mit Blöckchen große Formen, dann kleinere Formen usw...


    Bei uns ist grad so ein bißchen die Luft raus, wir erwarten sehnlich den Ferienbeginn. Die Klassenlehrerin von J. hat relativ spontan für heute einen Ausflug nach Stuttgart ins Planetarium organisiert, ganz glücklich ist er heute morgen losgezuckelt. Ansonsten proben sie fürs Weihnachtsspiel, das Orchester hat noch ein Konzert, E.s Klasse filzt Sitzkissen und häkelt immer noch an der Mütze (ob die wohl bald mal fertig wird?) - alles schöne Sachen, aber es ist halt auch ein bißchen viel grade.

    Liebe Grüße von Tikaani (früher: Casa)

  • wie geht es denn bei Euch inzwischen?

    Danke, dass du an uns denkst. Es plätschert so dahin. Gestern morgen wieder "Mir ist schlecht". Ich hab ihn dann zu Hause behalten, weil ich so eigentlich gut im Home-Office arbeiten konnte während dieses mitten am Vormittag in die Schule fahren und abholen für uns echt doof ist.

    Wir wollen das jetzt auch Mal systematisch aufschreiben, um vielleicht besser die Gründe dafür zu erkennen. Gestern haben wir im Verdacht, dass er keine Hausaufgaben gemacht hatte und am Abend davor waren wir noch lange auf dem Hof meines Schwagers zur Nikolausfeier. Er war vermutlich einfach auch noch müde.

    Außerdem machen sie gerade wieder Formenzeichnen. Ich hab das Gefühl sie wechseln relativ schnell zwischen den Themen? Rechnen/Zahlen kam jetzt halt ein bisschen kurz, weil der Lehrer da krank geworden ist.


    Aber heute Morgen konnte ich ihm nochmal erklären, warum das Formenzeichnen sinnvoll ist. Vielleicht hilft das ein bisschen. Und gestern Abend hat er auf eins unserer Fenster eine bunte Zusammenfassung der bisher gelernten Schulinhalte gemalt...der U-Uhu, ein Onkel Otto mit O, Rechenhäuschen, Schneeflocken. Da passiert schon einiges.

    Ich bin noch bei einer Erziehungsberatung und die war auch relativ entspannt, was seine Entwicklung angeht. Meinte, er hätte da schon so ein bisschen "Special Effects", dass er sich mit dem Übergang so schwer tut, aber es wäre ja Entwicklung sichtbar und sie hatte noch ein paar praktische Tipps, wie wir ihn stärken können. (Abgesehen davon hält sie uns glaube ich für ein bisschen verrückt, dass wir unseren Erstklässler mit dem Schulbus zur Schule im Nachbarstadtteil fahren lassen. Aber ich hab das Gefühl, dass das inzwischen wirklich okay ist für ihn).


    Ich will vor den Ferien auf jeden Fall nochmal mit dem Klassenlehrer sprechen, was sein Eindruck ist. Der ist aber jetzt erst wieder gekommen, also vielleicht eher nächste Woche dann.


    Ansonsten fällt bei uns leider auch viel Unterricht aus. Seit den Herbstferien hatte das Kind noch kein einziges Mal Handarbeit. Gestern wäre es wieder Mal gewesen, aber da hat er es verpasst. Aber mein Kind findet glaube ich den Vertretungsunterricht sogar ganz gut, wenn einfach Mal was gebastelt wird oder eine Geschichte erzählt wird.


    Insofern finde ich, dass das doch trotzdem total schön klingt bei euch. Aber die Sehnsucht nach den Ferien verstehe ich auch sehr gut. Die Adventszeit ist ja dann doch oft sehr voll mit Projekten und kleinen Feiern, da kommen freie Tage danach wirklich genau richtig.


    Wie ist das mit euren Kindern mit Schulfreunden? Treffen die sich am Nachmittag? Eins der Kinder, was mein Kind sich ausgeguckt hat, wohnt leider sehr weit weg. Das ist für uns ohne Auto kaum zu schaffen. Andere wären aber näher dran und ich weiß nicht, ob ich das mehr fördern müsste? Zumal die Freundschaften hier vor Ort aus dem Kindergarten auch nicht so belebt sind. Irgendwie sind die Kids alle ganz schön verplant mit Hobbies und meiner hängt dann oft alleine zu Hause rum. Da hadere ich ein bisschen damit, dass er eben nicht einfach die Straße runter zum Klassenkameraden gehen kann... #hmpf

  • Und gestern Abend hat er auf eins unserer Fenster eine bunte Zusammenfassung der bisher gelernten Schulinhalte gemalt...der U-Uhu, ein Onkel Otto mit O, Rechenhäuschen, Schneeflocken. Da passiert schon einiges.


    Ich finde das sehr schön! Er malt bildlich auf, was er schon so alles im Unterricht aufgenommen hat. Vielleicht braucht er einfach etwas (mehr) Zeit, um sich mit der Schule zu arrangieren. Vielleicht möchte er euch mit dem Fensterbild auch zeigen, dass es doch schon relativ gut läuft und er eine Menge aufnimmt (nicht zu viele Sorgen machen), auch wenn er Schule an sich nicht so einfach findet und vielleicht etwas langsamer bei der Einpfindung ist. Schule hat ja auch was mit Druck zu tun (Lehrplan, Bewertungen, etc.) und vielleicht ist das nicht so sein Ding. Da wäre er nicht das einzige Kind. Aber auch die Kinder kommen letztlich durch die Schule. Ich könnte mir vorstellen, dass ihr aus Sorge wegen seiner leicht ablehnendenen Art (vielleicht nur ein Ventil für ihn, um den Druck zu ertragen) da womöglich unabsichtlich noch mehr Druck erzeugt. Und dann sperrt er sich vielleicht noch mehr. Es kann natürlich auch ganz anders sein, aber es ist zumindest ein Gedanke.


    Die Freunde unserer Kinder sind viele recht nah (aber auch nicht alle). Ich habe etwas den Verdacht, dass sie u.a. auch aufgrund der Nähe "ausgesucht" werden ;) Sollte es so sein, ist natürlich fraglich, ob das der beste Grund ist. Andererseits finden die Kinder ja doch fast immer zusammen (z.B. in einer Siedlung, in der sie zufällig leben ohne dass sie es vorab bestimmen konnten). Fördern kann man das bestimmt mit Einladungen zum Geburtstag oder auch einfach mal so.

  • Ja, ich denke auch, daß es manchmal einfach Zeit braucht, und auch die kleinen Schritte sind ja Schritte...


    Was passiert denn bei Euch an der Schule, wenn ein Kind die Hausaufgaben nicht hat? Ich lege bei E. manchmal eine Postkarte ins Heft, auf der ich für die Lehrerin den Grund für die nicht gemachten Hausaufgaben notiere. Ehrlich. Also da steht dann unter Umständen auch, daß er sie nicht hat, weil er keine Lust hatte. Oder aber, weil er sie nicht verstanden hat, oder weil wir den ganzen Tag was unternommen haben und am Abend zu müde usw.. Das habe ich auch bei J. in den ersten Jahren so gemacht und er hat mit der Zeit gelernt, das dann auch selbständig und ehrlich zu kommunizieren und gegebenenfalls nachzuholen.


    Unsere Kinder haben nachmittags mit den Freund*innen aus der Schule eher selten was zu tun, hier treffen sich die Nachbarskinder täglich. Die sind allerdings eher in J.s Alter und E. läuft da so mit, das ist nicht ideal, aber ist halt so. Nur ein Schulfreund von J. kommt zweiwöchentlich an einem festen Tag nach der Schule zu uns, in der anderen Woche geht J. mit zu ihm. Auch von E. kommt zwar ab und zu ein Freund nach der Schule mit, aber E. kann wegen seines Diabetes nicht mittags mit einem anderen Kind gehen, zumindest jetzt noch nicht.

    Liebe Grüße von Tikaani (früher: Casa)

  • Was passiert denn bei Euch an der Schule, wenn ein Kind die Hausaufgaben nicht hat? Ich lege bei E. manchmal eine Postkarte ins Heft, auf der ich für die Lehrerin den Grund für die nicht gemachten Hausaufgaben notiere. Ehrlich. Also da steht dann unter Umständen auch, daß er sie nicht hat, weil er keine Lust hatte. Oder aber, weil er sie nicht verstanden hat, oder weil wir den ganzen Tag was unternommen haben und am Abend zu müde usw.. Das habe ich auch bei J. in den ersten Jahren so gemacht und er hat mit der Zeit gelernt, das dann auch selbständig und ehrlich zu kommunizieren und gegebenenfalls nachzuholen.

    So genau weiß ich das nicht. Ich hab in der zweiten Woche mit dem Lehrer schon abgemacht, dass wir uns da aus dem Thema ziemlich rausnehmen und er das mit dem Kind aushandeln soll, weil ich gemerkt habe, dass wir in so eine Stress-Spirale kommen (das gehorsame Kind in mir hält es gar nicht gut aus, dass mein Kind keine Hausaufgaben macht #angst ). Manchmal hat er sie dann noch in der Schule nachgeholt. Der Lehrer sagt aber eigentlich auch, es käme noch nicht so darauf an, was sie machen sondern eher, dass sich einfach an dieses Ritual Hausaufgaben gewöhnen.


    Wir hatten diese Woche noch den Klassenlehrer zu Besuch. Sehr spannend für alle Beteiligten. Mein Mann fing plötzlich vorher an das Kinderzimmer aufzuräumen #freu

    Aber es war gut. Ich glaube der Lehrer hat auch nochmal eine andere Seite vom Kind kennengelernt und war beeindruckt, wie er einfach alle Reime und Lieder, die sie in letzter Zeit gemacht haben schon auswendig kann. Sie haben dann auch zu zweit hier gesungen und das war für mich auch schön zu sehen, wie da so eine Beziehung zwischen ihnen wächst.


    Wir haben auch nochmal ein paar kleine Hilfsmittel fürs Kind überlegt. Er nimmt jetzt Ohrschützer mit und darf sich im Klassenzimmer in eine bestimmte Ecke zurückziehen, wenn es ihm zu viel wird. Die Klassenhelferin mag ihn aber wohl auch richtig gerne und arbeitet gerne mit ihm in Einzelarbeit zusammen. Gut, dass es die noch gibt.


    Naja, aber die Weihnachtsferien werden hier dann doch sehnsüchtig erwartet. ;)

  • Die Weihnachtsferien erwarten wir auch sehnsüchtig, es wird Zeit #yoga


    Der Klassenlehrer meines Mittleren kannte uns ja schon, bevor er als Quereinsteiger zu ihm in die Klasse kam, ich war die Tagsesmutter seiner Söhne. Keine Ahnung ob er vorher Hausbesuche bei den anderen Familien gemacht hatte.

    Irgendwie bin ich aber ganz froh, dass das Thema bisher an mir vorüber ging, ich finde das für mich sehr schwer vorstellbar. Ich brauche eh immer lange, bis ich Leute bei mir rein lasse #schäm

    Die erste Klassenlehrerin vom Kleinsten wurde glücklicherweise durch Corona gebremst, die hätte ich auf gar keinen Fall hier haben wollen. Bei der neuen Lehrerin könnte ich es mir zwar besser vorstellen, bin aber nicht sooooooo traurig, dass sie vor lauter unterschiedlichen Aufgaben die Zeit nicht wirklich findet.

    Wir haben bald ein Gespräch wie es mit dem kleinen Mann weiter gehen kann. Ich hab es schon länger geahnt und die KL mich auch angesprochen. Der Test brachte dann Gewissheit, dass er hochbegabt ist. Kognition ist nun nicht alles, und es gibt vieles an der Schule, was er toll findet und was seinem Charakter entspricht. Aber sobald es um Sachen wie Lesen, schreiben, rechnen geht…geht halt nix mehr, weil er sich unglaublich langweilt und inzwischen verweigert. ich bin gespannt welche Ideen sie hat, denn differenzierten Unterricht bei 37 Kindern stell ich mir eher schwierig vor,

  • Ich war jetzt bei einem Info-Wochenende bei der Waldorfschule, in die wir unseren Großen schicken wollen und nachdem mein Mann und ich schon beim Tag der offenen Tür sehr angetan waren, bin ich jetzt noch überzeugter, dass es eine gute Wahl für unseren Sohn wäre. Ich sehe ihn da einfach in so vielen Bereichen, dass ihm das Freude machen und guttun würde. Auch die Einstellung der Lehrkräfte, die bei den Vorträgen und Gesprächen rübergekommen ist, fühlt sich für mich sehr passend an. Natürlich sieht man erst im Alltag, ob das auch wirklich so gelebt wird und ganz viel hängt ja auch vom Klassenlehrer ab, aber ich bin da mit einem ganz warmen Gefühl rausgegangen. Jetzt hoffe ich natürlich das es klappt und wir einen Platz bekommen, ich kann das gar nicht einschätzen. Und ich versuche meine Euphorie vorm Großen etwas zu verbergen, weil ich nicht will, dass er enttäuscht ist, wenn es nicht klappt.


    Was noch ganz offen ist, ist das Finanzielle, das wird erst am Ende des Bewerbungsverfahrens besprochen und ich habe keine Ahnung in welcher Größenordnung sich das belaufen würde. Mir ist schon klar, dass die ganzen besonderen Aktivitäten höhere Kosten verursachen als an Regelschulen, aber ich kann es echt überhaupt nicht einschätzen und würde gerne vermeiden in ein paar Monaten nach einiger investierter Zeit das dann deshalb absagen zu müssen.


    Oft ist es bei Waldorfschulen ja ein Monatsbeitrag (nach Einkommen oder pauschal) und so etwas wie ein Baudarlehn, oder? Wie ist es denn bei euch?

  • Mein Vater war lange in der Beitragskommission meiner alten Schule.


    Die Beiträge richteten sich nach den finanziellen Möglichkeiten der Verwandten des Kindes. Das sind meist die Eltern, können aber auch andere Verwandte sein, wenn die Eltern nicht den Regelbeitrag zahlen können. Nach dem, was mein Vater (abstrakt, also ohne Nennung bestimmter Fälle, und mit viel Überzeugung von der Richtigkeit seines Tuns) so erzählt hat, würde ich sagen, rechne vorsichtshalber damit, dass du dich ziemlich nackig machen darfst, wenn du weniger als den Regelbeitrag zahlen kannst/willst und dass auch in gewissem Maße Druck ausgeübt wird, Geld lockerzumachen.

  • Vielleicht hilft es dir etwas wenn ich erzähle wie es bei uns gelaufen ist. Wir hatten ein sehr geringes Einkommen, nahe am sog. Existenzminimum. Also mein Gehalt und aufstockende Leistungen von der Arge. Bezahlt haben wir letztlich 120€/Monat. Die Beitragshöhe wird prozentual vom gesamt Einkommen berechnet. Völlig unerheblich ob du von den 2000€ (fiktive Summe) durch laufende Kosten wie zb Miete/Strom etc nur noch 200€zum Leben hast...

    Und ja, auf's Nackig machen darfst du dich einstellen.