Austausch Waldorfschule

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  • Was waren denn eure Gedanken und habt ihr euch letztendlich für oder gegen die Waldorf-Kita entschieden?

    Bei uns gab es Sachgründe, die dagegen sprachen. Es war eine ganz neue Elterninitiative, bei der noch gar nicht richtig klar war, welche Räumlichkeiten die Stadt für das kommende Kiga-Jahr bereitstellen würde, und es standen unverhältnismäßig weite Anfahrtswege zum Bringen und Holen im Raum, die wir nicht gut in unseren Alltag hätten integrieren können. So blieb uns die Entscheidung nach geistlichen Gesichtspunkten letztlich erspart, aber ich erinnere mich, dass mich das schon beschäftigt hat.


    Edith sagt: Das ist bei mir vom Bauchgefühl vergleichbar mit Yoga, das vermeide ich auch, weil ich mich auf den spirituellen Aspekt nicht einlassen kann und will.

    "That's how we're gonna win. Not fighting what we hate, saving what we love." - Rose Tico
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  • ich wollte nur nochmal Kuekenmama antworten zur Heileurythmie - ohne die aktuelle Frage zu unterbrechen - mein Sohn hatte auch Heileurythmie (während der normalen Unterrichtszeit, die Kinder werden dann aus der Fachunterricht rausgenommen) und er hat es geliebt! Völlig unerwartet, denn Eurythmie ist nicht gerade sein Lieblingsfach ... um es gelinde auszudrücken ;) von daher würde ich das an Eurer Stelle auf jeden Fall machen, wenn es organisatorisch gut lösbar ist.

    Doubt kills more dreams than failure ever will #sonne

  • Genau, das war auch mein Gedanke, wenn man total gegen christliche oder spirituelle Inhalte ist, wäre Waldorf vermutlich nichts Susan Sto Helit


    lieselotte aus dem gleichen Grund ist Yoga auch nichts für mich, das ist ja Teil des Praktizierens des Hinduismus und viel mehr als Dehnungsübungen.


    Das Gefühl bei Eurythmie war für mich da anders. Ich habe das jetzt auch mal mitgemacht, da mir das ehrlich gesagt vorher ziemlich suspekt war. Mein Eindruck war da aber mehr, dass es um Rhythmus, Orientierung im Raum und sich-Ausdrücken durch Bewegungen geht als das es mir super esoterisch vorkam. Kommt wahrscheinlich auch wieder sehr auf die Lehrerin an.

  • Nochmal zum Thema Heileurythmie: ich würde es auch auf jeden Fall machen! Mein Sohn hatte im Kindergarten Heileurythmie. Der Therapeut hatte eine Problembeschreibung von mir und hat dann verschiedene Übungen gemacht. Beim Trocken-Werden in der Nacht hat es definitiv geholfen! Ich könnte mir auch vorstellen, dass es bei den Ängsten, die du Kuekenmama in dem anderen Thread schilderst, hilfreich sein kann!

    Wie es konkret bei euch abläuft, musst du einfach erfragen, aber üblicherweise werden die Kinder für die Zeit aus dem Unterricht genommen.

  • Beim Trocken-Werden in der Nacht hat es definitiv geholfen!

    Oh, noch so ein Thema, was wir auch hätten... Zahlreiche Baustellen, die wir so mitbringen #freu


    Hab es heute nicht geschafft in der Schule anzurufen, aber ich denke wir werden es auf jeden Fall Mal ausprobieren.

  • Esther ich habe vor ca. 20 Jahren mal eine Facharbeit zu Eurythmie gelesen (theoretischer Teil einer Abiprüfung). Das fand ich auch nicht esoterischen, außer dass die Zuordnung der Töne und Intervalle zu den Knochen halt einfach ausgedacht ist. Ich meine, es soll einfach Kunst sein, eine Alternative zu Ballett und anderen Tanzformen. Toneurythmie kann ja auch echt schön sein. Spracheurythmie finde ich etwas gewöhnungsbedürftig wegen der furchtbaren Art zu rezitieren. Kann aber auch sehr witzig sein, kennst du das hier?


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  • Die Fußballreportage ist Klasse #super


    Demnächst haben wir Elterngespräch wegen C.s Hochbegabung. Da wird es sicherlich auch nochmal um Heileurythmie gehen, die empfiehlt seine Lehrerin ja schon länger. Mal sehen, wie das mit der Finanzierung aussieht - er macht ja auch schon Maltherapie einmal in der Woche, das übernimmt die Schule. Die Heileurythmie müssten wir wahrscheinlich selbst zahlen. Keine Ahnung, wie wir das stemmen sollen #haare vielleicht gibt’s ne Möglichkeit über den Therapieverein der Schule. Wie ist das bei euch an den Schulen geregelt mit den Kosten?

  • Die Fußballreportage ist Klasse #super


    Demnächst haben wir Elterngespräch wegen C.s Hochbegabung. Da wird es sicherlich auch nochmal um Heileurythmie gehen, die empfiehlt seine Lehrerin ja schon länger. Mal sehen, wie das mit der Finanzierung aussieht - er macht ja auch schon Maltherapie einmal in der Woche, das übernimmt die Schule. Die Heileurythmie müssten wir wahrscheinlich selbst zahlen. Keine Ahnung, wie wir das stemmen sollen #haare vielleicht gibt’s ne Möglichkeit über den Therapieverein der Schule. Wie ist das bei euch an den Schulen geregelt mit den Kosten?

    Maltherapie klingt ja toll :)

    Hier ist es wohl so, dass man pro Einheit 20 Euro zuzahlen soll und dabei max. 300 Euro pro Schuljahr (also wenn das Kind mehr als 15 Einheiten im Jahr hat). Wenn man das finanziell nicht leisten kann, gibt es ein gesondertes Gespräch dazu mit dem Geschäftsführer, also ähnlich vermutlich wie beim Schulbeitrag. Aber für uns sind die 20 Euro machbar.

  • Nachdem ich aus Zeitmangel nur mitgelesen habe bisher, setze ich mich mal zu euch. Momentan treibt mich die Frage um, wie man es sanfter schafft, die Kinder zum Lernen zu bringen als das in der 13 zu tun. Wie macht ihr das? Gebt ihr den Kindern komplett Freiheit oder lernt ihr auch mit ihnen? Wie war das bei dir Susan Sto Helit ?

  • Unsere Eltern haben uns Vokabeln abgefragt.

    Mein Vater hat auf meinen Wunsch hin mir Schreiben (inkl. Schreibschrift) "vor der Zeit" beigebracht und in der Oberstufe teilweise Texte für mich Korrektur gelesen.

    Meine Mutter hat "Hausaufgabenbetreuung" bei uns gemacht, insbesondere bei meinen Geschwistern.


    Wir sind alle im Unterricht ohne viel Paukerei gut mitgekommen. Ich fand es auch gar nicht soooo viel.

    Bei uns war es so, dass es in der 10. laaaaangsam aber doch spürbar schon etwas anzog (=nicht mehr so grottenlangweilig war). Also das kam auch alles nicht völlig überraschend über uns hereingebrochen, sondern der Stoff nahm über mehrere Jahre zu.

    Am anstrengendsten war die 12. Klasse, da hatte ich 41 Stunden Unterricht in der Woche, aber das waren nicht alles Paukfächer, wir hatten bis zum Schluss x Stunden Musik, Eurythmie, Kunst etc. in der 12 das Zwölftklassspiel (oder war das schon in der 11?) und die Kunstfahrt inklusive Vorbereitung und in der 13 dann der musische Abend.


    Zentralabi hat bei uns nicht dazu geführt, dass es anstrengender wurde. Im Gegenteil, die Noten wurden besser (2,3er Schnitt bei mir (ohne Zentralabi), 1,9er Schnitt drei Jahre später (mit Zentralabi), in der Klasse waren 8 Geschwisterkinder zu unserer Klasse).


    Bei uns ist damals eine Klassenkameradin durchgefallen und eine hat mit Nachprüfung bestanden, das waren aber beides Leute, deren Stärken UND Interessen definitiv anderswo lagen.


    Meine Schwester ist in der Oberstufe auf ein privates Gym gewechselt und fand das deutlich anspruchsvoller. Sie ist überzeugt, dass sie da mehr gelernt hat, aber schlechtere Noten hatte, und nach dem, was sie erzählt, halte ich das auch für realistisch.

  • Susan Sto Helit ich sehe es gerade bei meinen Großen nahezu parallel. Der eine schreibt dieses Jahr sein Abitur als externe Prüfung, der andere ist in der Q1 am Gymnasium und ich frage mich momentan wie ich es in Zukunft für die Jüngeren gestalten möchte. Dieses auf nur einen Tag hin arbeiten und da im Grunde abliefern müssen oder über einen längeren Zeitraum Punkte ansammeln. Genau vor dem "in der 12 zog es dann krass an" habe ich etwas Bammel, vor allem wenn dann auch noch Zeit für 12. Klass-Spiel und -arbeit zu dem Lernen dazu kommt. Ich bin da nicht mehr so entspannt wie in der 1. und 2. Klasse damals.

  • Ich bin in einer 12 Klasse tätig. Das ist nicht witzig, was die Jugendlichen dort leisten.

    Kunstabschluss, Eurythmyabsxhluss, ein wahnsinnig schönes aber aufwendiges Theaterstück mit viel Text. Vom Plakat, bis zum Bühnenbild alles selber machen. Dann die Jahresarbeit und Vorbereitungen fürs Abi in der 13. Bei dem nur die Prüfungen zählen. Wir haben Schüler die nach der 11 gegangen sind und ihr Abi an anderen Schulen machen, sie berichten davon das sie weniger Stress haben und sich besser auf einzelne Fächer fokussieren können. Und eine größere Auswahl an LKs haben.

    Es ist nicht wichtig einem Kind eine Antwort auf seine Fragen zu geben,sondern ihm zu helfen die Lösung selbst zu finden. #rose

  • Vielen Dank für Deinen Einblick Monchichi. Genau das ist es was mich momentan zweifeln lässt ob wir bis zum Ende an der WS bleiben. Es war mein Wunsch und nach wie vor hängt mein Herz daran. Ich sehe aber auch wie gut es sein kann mitgezogen zu werden von Mitschülern die auch Bock haben zu lernen. Puh, es rüttelt gerade sehr in mir.

  • Ach den Führerschein machen ja auch einige noch.

    Apfelbaum, ich erlebe dort Jugendliche, die gut für sich sorgen können, welche die überfordert sind aber auch gut durch die Lehrer beraten werden. Manchen tut ein Wechsel sehr gut, neuer Input andere Methoden und Ansprachen. Manche brauchen den Zusammenhalt und die Gewohnheiten.

    Was sagt denn dein Kind? Es wäre ja Entscheidung die du nicht mehr über den Kopf hinweg entdeckt kannst.

    Es ist nicht wichtig einem Kind eine Antwort auf seine Fragen zu geben,sondern ihm zu helfen die Lösung selbst zu finden. #rose

  • Meine Kinder wollen beide nicht wechseln. Ist natürlich auch die Macht der Gewohnheit. Grundsätzlich fühlen sie sich wohl aber mein jüngstes Kind kennt auch nichts anderes. Die anderen waren zumindest in der Grundschule an Staatsschulen und wissen wie es da ist. Es ist ja auch nicht so das ich morgen die Schule wechseln möchte. Im Gegenteil. Ich merke nur auch das es viele Probleme an unserer Schule gibt die so nicht sein müssten. Wenn ICH Heileurythmie höre, bekomme ich leichte Hitzewallungen. Einfach weil das an unserer Schule als Allheilmittel genutzt wird und das Öffnen für andere nicht waldörfliche Aspekte doch sehr langsam von statten geht. Ich denke da noch ein wenig dran herum aber es rüttelt schon länger in mir ohne bestimmte Richtung.

  • In der Unterstufe, war das hier auch das non Plus ultra. In der Oberstufe haben die Lehrer dann doch den Zugang zum weltlichen :) also zu Therapeuten, Lerntherapien und auch die Reflexion, dass sie nicht jeden Schüler so begleiten können,wie er es braucht

    Es ist nicht wichtig einem Kind eine Antwort auf seine Fragen zu geben,sondern ihm zu helfen die Lösung selbst zu finden. #rose

  • Super, und dann ist das buchstäbliche Kind schon in den Brunnen gefallen und hat sein Selbstbewusstsein verloren. Weißt du, mein Herz schlägt wirklich für diese Pädagogik aber wie es oft gelebt wird ist leider schlimm und die Leid tragenden sind am Ende eben die Schüler. Die Lehrer haben ja ihren Job bereits. Steiner hatte so gute Ansätze und war meiner Meinung seiner Zeit weit voraus. Nun muss man aber im Heute leben, das kannte Herr Steiner nun eben noch nicht.

    Ach ja. Ich möchte dir aber nochmal danke sagen, dass du das geteilt hast. Das hilft mir vielleicht in den nächsten Wochen weiter. #ja

  • Bei uns zählten selbstverständlich die Kurse mit in die Abinote. Ist das bei euch anders?


    Die Prüfungen wurden in der Schule abgenommen. Beim Zentralabi kamen die Aufgaben natürlich vom Ministerium, aber die Mündliche(n) machten die Lehrkräfte selbst (mit Lehrkräften aus anderen Schulen oder Leuten vom Schulamt dabei, meine ich).


    Beim 5. Prüfungsfach konnte man wählen zwischen Jahressrbeit, Präsentation und mündlicher Prüfung. Bei uns gab es alles, die meisten haben sich in Kunstgeschichte prüfen lassen.


    Das entsprach den damals allgemein in Hessen gültigen Regeln.


    Ich fand die 12. nicht so schlimm. Andere hatten freiwillig bis zu 45 Stunden Unterricht (inklusive Volleyball-AG und Orchester, das habe ich beides nicht gemacht). Ich habe stattdessen noch Nachhilfe gegeben und Küsterdienst gemacht und war 2x pro Woche tanzen. Eine Klassenkameradin hat regelmäßig nachts bis 5h morgens in der Disko gearbeitet. Eine andere hat die Prüfungslektüre in der Prüfung das erste Mal gelesen.


    Das ging alles. #weissnicht


    Wir hatten auch eine, die sich buchstäblich verrückt gemacht hat, und Leute mit schlimmer Prüfungsangst. Aber ob das woanders besser gewesen wäre?


    Aber vielleicht bin ich auch die falsche, ich fand auch das juristische Examen nicht wirklich schlimm.


    Fahrerlaubnisprüfung, DASS war schlimm. Weil das so wenig fehlerresistent war. Einen Moment unachtsam und schon durchgefallen.

  • Momentan treibt mich die Frage um, wie man es sanfter schafft, die Kinder zum Lernen zu bringen als das in der 13 zu tun.

    So:

    Kunstabschluss, Eurythmyabsxhluss, ein wahnsinnig schönes aber aufwendiges Theaterstück mit viel Text. Vom Plakat, bis zum Bühnenbild alles selber machen. Dann die Jahresarbeit

    habe ich das gelernt, genauer: bei der Jahresarbeit. Nach der 12. Klasse war die 13. nicht mehr schwierig.

  • Ich fand die 12. nicht so schlimm. Andere hatten freiwillig bis zu 45 Stunden Unterricht (inklusive Volleyball-AG und Orchester, das habe ich beides nicht gemacht).

    Ich fand die 12. und 13. an der Waldorfschule auch nicht schlimm, im Gegenteil. Stundenmäßig hatten wir auch irrsinnig viel, aber hey, in dem Alter waren wir so voller Energie, dass wir eh nicht wussten, wohin damit. Geholfen hat sicher auch, dass es vielseitig war - dasselbe Pensum rein an öden Lernfächern wäre sicherlich anstrengender gewesen als das Gesamtpaket mit Klassenspiel und Jahresarbeit und AGs und selbstgewähltem Tralala.


    Wenn ich heute zurückdenke, erinnere ich mich nicht an Stress, sondern an eine Herausforderung, die wir als Gruppe zu meistern hatten und gemeistert haben - mit viel Unterstützung, mit einer Lernwoche auf einer Hütte, mit gegenseitiger "Nachhilfe" und Lerngruppen... das war intensiv und gut. Bestanden haben alle, die angetreten sind; zwei oder drei haben aber das letzte Schuljahr wiederholt, weil sie sich nicht fit genug für die Prüfungen gefühlt hatten (oder ihnen von Lehrerseite abgeraten wurde?). Und gerade im letzten Schuljahr wurden "Schwächere" definitiv mitgezogen von denen, die stärker waren und Bock hatten zu lernen.


    Eine Auswahl an LKs gab es bei uns nicht, es waren einfach zu wenige für mehrere Kurse. Das sehe ich tatsächlich als Manko. Wenn das Vorgegebene nicht den eigenen Talenten entspricht, hat man halt gleich mal schlechte Karten...