Zum Aufessen zwingen. .. "darf" man das?

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  • Hallo ihr Lieben,
    Für mich fühlt es sich total falsch an, Kinder zum Aufessen von ungeliebten Speisen zu zwingen (=wenn du das nicht isst, bekommst du es zum Mittagessen, Abendessen usw vorgesetzt, bis es aufgegessen ist) und bei uns läuft das definitiv nicht so. Ich frage aus anderem Grund. ..
    Wie sieht es denn rechtlich aus? Darf man sein Kind mit Drohungen zwingen, aufzuessen? Oder gibt es ein Gesetz, was dem Kind eindeutig ein Mitspracherecht an seinem Essverhalten einräumt?

  • Ich denke mal,d ass es eine Form von Gewalt und. Und rechtlich hat ein Kind ein Recht auf gewaltfreie Erziehung oder wie das genau formuliert ist.

  • "Darf man das" es gibt sicher eine Menge Dinge die man absolut nicht darf! Darunter fällt mMn auch ein Kind zum Aufessen zwingen.
    Ob es dafür ein Gesetzt gibt, bezweifle ich, weiß es aber nicht.


    Wenn ein Kind aber so massiv zum Essen gezwungen wird, scheint da doch eher grundsätzlich etwas schief zu laufen.

  • ich könnte mir vorstellen, dass, wenn man nun dem JA meldet, dass jemand diese praktik ausübt (nicht aufgegessenes essen zur nächsten mahlzeit wieder servieren usw., bis es gegessen wurde), im hinblick auf kindeswohlgefährdung was unternommen werden würde.


    gesetzlich = keine ahnung. glaube aber eher nicht an was explizites in bezug aufs essen. vielleicht weiß @Susan Sto Helit was.



    lg patrick

  • Aeh, das wage ich stark zu bezweifeln, dass das strafbar ist. Der Staat kann doch nicht alles regulieren.


    Also jedenfalls das Szenario "es wieder auftischen, bis aufgegessen ist". Was soll denn sonst damit passieren, nur weil sich mit der Menge verschaetzt wurde? Wegschmeissen?
    Koerperlich dazu zwingen faellt vielleicht schon eher in den Bereich von Gewalt.

  • Hera findest du da nix dabei, von einem Kind zu erwarten, dass es ein Essen, vor dem es sich ekelt, komplett aufisst? ? Mir widerstrebt das total und ich versuche jetzt zu ergründen, ob das nur ein ganz persönliches Gefühl von mir ist, oder ob es doch auch rechtlich etwas gibt, was dem Kind rechtlich helfen würde.


    Es handelt sich übrigens nicht um meine Kinder oder FreundesKinder, sondern ist ein etwas anderer Rahmen, den ich hier nicht offenlegen kann. Man darf mich gerne per PN anschreiben.


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  • Von Ekel war nirgendwo die Rede.


    Wenn es sich ekelt, wuerde ich das nicht in Ordnung finden - aber ich bezweifel doch, dass es strafbar ist.

  • Achso und ich möchte auch niemanden melden, sondern das Thema etwas umfassender angehen und mich besser informieren, um besser argumentieren zu können


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  • Ich denke mal,d ass es eine Form von Gewalt und. Und rechtlich hat ein Kind ein Recht auf gewaltfreie Erziehung oder wie das genau formuliert ist.


    Es fühlt sich für mich auch so an. Aber wahrscheinlich ist das nur persönliche Interpretation, oder?


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  • Wie will man Kinder zum Aufessen zwingen? Wenn das Kind nicht will, müsste man Gewalt anwenden, entweder physisch, indem man es festhält und das Essen in das Kind stopft oder psychisch, indem man ihm droht oder anderes Essen vorenthält. Beides ist Gewalt und Gewalt gegen Kinder ist in Deutschland verboten.
    Es kommt natürlich darauf an, wie groß der Widerstand des Kindes ist, in welchem Maße Gewalt angewendet werden müsste.
    Aber ich sehe ehrlich gesagt keinen Grund, ein Kind zum (Auf-)Essen zu zwingen. Ein Kind mit Essstörungen gehört in ärztliche Behandlung und alle anderen regulieren ihre Nahrungsaufnahme selbst, solange ein angemessenes Angebot zur Verfügung steht.

    Freda mit dem Jan-Feb-Mär-Trio (01/05 + 02/08 + 03/12) #love


    Ich kaufe und verkaufe im Rabenflohmarkt

    Einmal editiert, zuletzt von Freda ()

  • Von Ekel war nirgendwo die Rede.


    Wenn es sich ekelt, wuerde ich das nicht in Ordnung finden - aber ich bezweifel doch, dass es strafbar ist.


    Ja sorry das hätte ich besser beschreiben müssen.


    Ich fürchte es auch, dass es wohl so ist. Ich empfinde es als verboten übergriffig, finde aber nix dazu. Also scheint es wohl okay zu sein :(


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  • Ich denke, dass die Frage, ob Gewalt ausgeübt wird oder nicht, immer etwas schwammig ist. Ich finde jetzt gerade den genauen Wortlaut des Gesetzes nicht. aber ist da nicht auch psychische Gewalt eingeschlossen? Und "Zwingen" ist doch eindeutig psychische Gewalt, oder?!

  • Mh aber man "zwingt" ja auch sein Kind, nicht vor ein Auto zu laufen oder sich die vollgeschissene Windel wechseln zu lassen.


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  • Mh aber man "zwingt" ja auch sein Kind, nicht vor ein Auto zu laufen oder sich die vollgeschissene Windel wechseln zu lassen.

    Naja, das ist aber ja lebensnotwendig bzw. für die Hygiene. Während ich nicht wüsste, warum man ein Kind zum Essen zwingen sollte?!

  • Damit es nicht weggeschmissen wird oder weil das Essen gesund ist, im Vergleich zu dem, was das Kind sonst haben will. Finde ich nicht viel weniger ueberzeugend als "Hygiene".

  • @Hera: Da kenne ich die Regel: Ich bestimme das Angebot und das Kind bestimmt, was und wieviel es davon isst. Damit habe ich Einfluss, dass das Angebot gesund und ausgeglichen ist.
    Die Begründung "damit nichts weggeschmissen wird" halte ich in unserer Gesellschaft für nicht mehr angebracht. Es sollte ja mittlerweile bekannt sein, dass man mit Aufesszwang das natürliche Hunger-Satt-Gefühl der Kinder empfindlich stören kann, was auch langfristige Essstörungen verursachen kann. Ich kann es ja selbst essen, wenn es mir zu schade zum Wegwerfen ist.
    Was es bei uns durchaus gibt, sind Ansagen wie: Nachtisch/Süßigkeiten gibt es nur, wenn eine gewisse Menge "gesundes" gegessen wurde (z.B. ein Obst).
    Es gibt für die Kinder aber Alternativen. Wenn sie partout das gekochte Essen nicht essen wollen, können sie sich halt ein Brot nehmen.

  • Ich wollte damit nicht sagen, dass ich das als Gruende fuer besonders ueberzeugend halten - idR das Argument der "Hygiene" aber auch nicht. ^^ (Wobei im geschilderten Fall schon eher, aber mehr aus Sorge darum, dass der Babypopo sich entzuendet.)


    Ich wollte damit nur ausdruecken, dass all solche Gruende diskutierbar sind und ich denke, dass es nicht so einfach ist zu sagen, was ein "objektiv guter Grund" ist, ein Kind zu etwas zu zwingen.

  • Ich weiß es nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass es ok ist, seinem Kind überhaupt keine Auswahl zu lassen. Meine Eltern haben mich zweimal gezwungen, etwas zu essen, das ich hinunterwürgen musste. Einmal war es Leber, einmal Zucchini. Ich musste sitzenbleiben, bis alles aufgegessen war (war ja nur ein "kleines" Stück).


    Könnte mir vorstellen, dass es so in die Richtung geht?


    Geschadet hätte es damals nicht, wenn mal jemand von außen genauer hingeschaut hätte, vielleicht tun sich da noch ganz andere Abgründe hinter dieser Essensregel?

  • Ich weiß es nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass es ok ist, seinem Kind überhaupt keine Auswahl zu lassen.

    Es gab (und gibt) sicher Situationen, in denen es keine Auswahl gibt. Aber dann muss das Kind zumindest die Wahl haben, dann eben nichts zu essen. Bei uns wird davon kein Kind verhungern.


    Was hätten denn Deine Eltern getan, wenn Du doch aufgestanden wärest?


    Ich war mal als Kind zur "Zunehm"-Kur. Da sollten wir auch eine bestimmte Menge essen. Z.B. zwei Würfel Butter. Die haben wir letztlich im Tee aufgelöst. Oder rausgeschmuggelt. Irgendwie schräg.