Hallo!
mini1 (11, 6. Klasse) träumt von einem Freilerner- Dasein
Er hat ohne Probleme (und ohne wirklich etwas dafür zu tun) den Übertritt aufs Gymnasium geschafft, in der 5ten hatte er einen Notenschnitt von 2,3. Auch jetzt in der 6ten kommt er gut mit, die Noten bewegen sich so im Mittelfeld.
Uns beide nerven die Unmengen an Hausaufgaben und dieses Lernen auf Abruf. Er hat noch Fussball, Parkour und Breakdance nebenher, dafür und fürs Abhängen mit seinen Freunden hat er viel zu wenig Zeit. Wenn Schulaufgaben anstehen, muss öfter mal das Training ausfallen, beim Fussball geht das nicht und wenn dort Spiele unter der Woche angesetzt werden, wird es echt eng. Klavierunterricht haben wir abgesetzt, das war einfach nicht mehr unterzubekommen und die anderen Sachen waren für ihn wichtiger. Ich finde es aber so schade, dass schon jetzt dioe zeit zu knapp dafür ist, wie soll das dann später noch werden?
Vom Sport hat er einen Freund der hier die Montessori Mittelschule besucht. Die beiden tauschen sich dazu rege aus, nun kam er mit der Info, dass sein Freund (auch 6. Klasse) sich dafür entschieden hat, keine Noten zu bekommen. Seither ist er wie elektrisiert.
Ich wollte eigentlich beide Kinder damals auf der zugehörigen Grundschule haben, aber der verein war damals Chaos und wir haben den Plan irgendwann aufgegeben. Unsere Sprengelschule hat dann viel mit Montessori gearbeitet und wir waren zufrieden.
Man kann an der Montessori Schule hier den Quali und die Mittlere Reife machen, es schließt eine FOS an (sozialer Zweig). Wenn man im System bleibt kann man also nach 12 Schuljahren die Fachholschulreife für diesen Bereich haben.
Mit 11 jahren ist es ja noch völlig utopsch über Berufswahl zu sprechen, aber na gut, Ingenieur ist seit längerem das erklärte Ziel.
Ich bin mit dem System Regelschule mehr als unglücklich, dieses fachspezifische lernen und auf Knopfdruck ausspucken ist echt frustrierend. Ich habe an der selben Schule ohne größere Hänger und mit minimalem Arbeitseinsatz mit einem guten Schnitt mein Abi gemacht aber ich erinnere mich noch zu gut an meinen Hausaufgaben-Vermeidungsstress, furchtbare Ödnis im Unterricht, genervtes kurzfristiges Lernen vor Prüfungen und auch die Belastung, wenn Mitschüler mit dem System schlechter zurechtkamen und darunter gelitten haben.
Die Kosten für Montessori sind für uns nicht unerheblich. Für mini1 wären das € 300/ Monat, sollte mini2 dann auch auf diese Schule wollen, ist es etwa das doppelte (inkl. Essensgeld, OGS) Ad hoc können wir uns das keinesfalls leisten, aber gut man kann ja sehen, ob es sich einrichten ließe.
Hat hier jemand seine Kinder wechseln lassen obwohl die Leistungen im Regel-Gym gepasst haben oder gleich beim Übertritt eine alternative Schule gewählt, obwohl das Leistungsniveau voraussichtlich auch fürs Gym. gereicht hätte?
Das "normale" Abi hat halt den schlagenden Vorteil, dass danach viel mehr Möglichkeiten offen stehen. Lohnen sich dafür aber 8 Jahre in einem so frustrierenden System?
Mich interessiert auch die Meinung der Profis, sprich Lehrer, wie seht ihr das??