Hallo,
unsere Eingwöhnung bereitet mir Bauchschmerzen und ich würde mir gerne Eure Meinungen dazu anhören.
Ich versuche mal eine Kurzfassung, ausführlich steht es hier:
Kiga (Krippe) - Eingewöhnung - geht das so?
Angeblich arbeitet der Kindergarten nach dem Berliner Modell, allerdings scheinen sie daraus nur den ungefähren Zeitplan entnommen zu haben, nicht aber den Gedanken der Bezugserzieherin
A. (knapp 15 Monate) ist in einer Gruppe mit 14 Kindern U2 und 3 Erzieherinnen, aber von Anfang an war keine Kontinuität drin, immer wieder andere Erzieher-Kombis, mal eine im Urlaub, mal eine krank, mal ein Springer in der Gruppe... und keiner fühlte sich speziell für meine Kind zuständig.
Eigentlich wollte ich da schon nicht dem "üblichen Zeitplan" (drei Tage lang 1h dabei, dann halbe Stunde allein lassen, dann eine Stunde usw.) folgen, aber da A. alles gut zu gefallen schien und er keine Scheu zeigt, habe ich ws doch mitgemacht. Das bereue ich jetzt. Jedenfalls lief das zwei Wochen gut, "nach Plan", dann Anfang der dritten Woche riefen sie nach einer halben Stunde an, er würde so toll weinen - Papa und ich haben ein hysterisch brüllendes Kind abgeholt.
Ab da ging nichts mehr, er hat sofort wie verrückt gebrüllt, wenn ich nur Richtung Tür gehen wollte.
Dann war er auch noch ein paar Tage krank, und seit letzten Donnerstag sitze ich einfach wieder dabei. 5.Woche sind wir jetzt.
Solange ich dabei bin, ist er auch scheinbar zufrieden, d.h. er spielt, geht auf die anderen zu ect., aber er hat mich im Blick, schon Minitrennungen (Toilette) werden mit Geschrei quittiert.
Das ist ja auch verständlich und ich habe auch Zeit und Geduld, solange dabei zu bleiben, wie er es braucht,
ABER: irgendwie habe ich den Eindruck (vielleicht bin ich aber auch überempfindlich), daß die Erzieherinnen sich gar nicht richtig um ihn bemühen.
Es fühlt sich immer noch keiner zuständig, er läuft halt so nebenbei mit, sie scheinen abzuwarten, daß er sich einfach so an die Situation gewöhnt / sich damit abfindet.
Sie sind nett und freundlich, aber suchen halt, meiner Meinung nach, nicht genug den Kontakt.
Z.B. wenn wir früh kommen, werde ich freundlich begrüßt, und A. nicht oder nur ganz nebenbei. Wenn sie dann im Raum spielen, sitzen die Erzieherinnen bei den Kindern - einmal hat eine A. ein Spielzeug hingeschoben, sonst wurde er weitgehends nicht beachtet - das wäre doch eine Chance, da auf ihn zuzugehen?!
Dann habe ich angekündigt, daß ich auf Toilette muss, und sie mögen doch mal ganz kurz gucken nach A. - als ich ging stand er weinend an der Tür, als ich wiederkam ( 1min) auch, die Erzieherin stand mitten im Raum, nicht bei ihm.
Beim Spazierengehen weinte er eine Weile im Wagen (so aus Müdigkeit), einmal hat die Erzieherin gesagt "ist ja gut", sonst hat sie das ignoriert.
Ich verstehe ja, daß es schwierig ist in einem großen Kindergarten explizit für ein Kind da zu sein, bzw. dort werden halt irgendwie alle von allen versorgt - ist spezielle Bindung gar nicht erwünscht? Aber die sind doch noch so klein!
Hm, wie soll das denn weitergehen?
Ich habe grundsätzlich den Eindruck, daß dort die Kinder gemocht werden, die entweder lieb angepasst ruhig sind oder lustig fröhlich - wer weint, jammert, Blödsinn macht, stänkert... - stört. Der Tonfall ist ok, aber der Inhalt tw. echt komisch. Z.B. "Ja, hier musst Du teilen, auch wenn Du das zu Hause nicht musst." "Drängel Dich doch nicht so dazwischen, immer schubst Du so" (vorwurfsvoll). "Warum machst Du denn sowas, jetzt kriegst Du nichts zu Trinken mehr" (Kind hat Tse umgeschmissen) "Hör auf zu jammern. jetzt ist aber mal gut, jetzt reichts aber, Du hast gar keinen Grund zu weinen..."
Ich habe Angst, daß A. dort nicht die Akzeptanz und Zuneigung erfährt, die er erfahren soll, daß er als "störend" empfunden wird und man ihm das zeigt oder ihn halt seinen Gefühlen überlässt, das will ich nicht.
Es gab noch ein paar andere Sachen, z.B. wurde ein Kind beim Reingehen im Sandkasen vergessen. Oder weil das Essen zu spät kam, mussten alle knapp 15 Minuten beschäftigungslos am Tisch warten (okay, es gabe zwei Fingerlieder) - die sind alle U2.
Und seltsamerweise blieben alle außer A. tatsächlich sitzen....
Ich werde daß morgen nochmal ansprechen, muss aber halt aufpassen wie ich das mache, daß A. es nicht ausbaden muss. Meinen Ruf habe ich wahrscheinlich eh schon weg, weil ich darauf bestanden habe, daß wir ihn nicht brüllen lassen 8ich kann echt nicht verstehen, wie die anderen Eltern das können - oder sind die anderen Kinder alle so angepasst / bedürfnisarm???).
Wenn ich das Gefühl habe, sie verstehen mein Anliegen nicht wirklich und setzen es nicht um, wird es wohl besser sein, abzubrechen, oder? Wie lange soll ich uns noch geben? Ich habe Zeit, aber ich muss das gefühl haben, daß es auch was bringen wird...
Es gibt hier wahrscheinlich auch noch die Option Tagesmutter (in Kombi mit Oma) oder halt notfalls anderer Kindergarten...) - hatte heute mal eine angeguckt und ein sehr gutes Gefühl (aber das hatte ich anfangs im Kidnergarten auch).
Ist halt schade, eigentlich fand ich den Kiga echt gut und eigentlich ist A. wirklich kein "Mamakind" sondern sehr aufgeschlossen und freundlich.....
Er tut mir so leid grad ;(
Tat schon gut, daß mal alles in Worte zu fassen!
Seda