Bestrafen im Kiga

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  • Hallo die Damen!


    Ich muss mal eben fragen, auch, weil es doch einige Erzieherinnen hier gibt...


    Mein Sohn (4) ist in seiner Gruppe mit 2-3 anderen Jungs unterwegs.
    2 sind vorschüler und eben er und sein Kumpel (gleichalt).


    Seit September ist seine Lieblingserzieherin weg und keiner macht nun mehr so Sachen wie Projekte oder was anspruchsvolles.


    So. Nun scheints den Buben öde zu sein und die dödeln rum..
    Dürfen sie aber nicht! Weder im gruppenraum noch beim Essen (klar), im garten aber bitte auch nicht...


    Als sie gestern Legos nicht aufräumten mussten sie ein strafpuzzle machen. (Nicht das erste! War schon mal, da zu wild?)
    Da es nicht fertig gemacht wurde, mussten die 4 heute (!) drinnen bleiben während alle anderen Kinder im garten waren 1,5h.
    Sie mussten (nein nicht puzzeln!) mandalas malen, eins nach'm anderen.


    Das nervt!


    Heut sprach ich mit der (jungen kinderlosen ) Dame mal und sie sagte, sie würde sich was überlegen...


    Wie is das bei euch?
    Bubeln die Kids rum?
    Wann gibt's 'Strafen?


    Echt, ich bin geknickt, irgendwie..,

  • Stille Tätigkeiten werden als Strafe aufgebrummt? Ist die noch ganz knusper? Puzzeln und Mandalas malen sollte Freude machen, statt als Strafarbeit in Diskredit gebracht zu werden.
    Bei uns hab ich schon mal gesehen, wie ein Junge vor die Tür geschickt wurde, das fand ich auch nicht toll. Aber solange es nicht mein Kind betrifft, werde ich das erst mal nicht thematisieren.

  • Naja ist es doch, wenn die Kinder hinsitzen sollen und eben alleine essen, Puzzle machen oder malen?
    Das tolle ist- zuhause brauch ich ihm kein (tolles) Puzzle mehr geben- der verweigert und heult los, er hätte doch nix gemacht. :(

  • Strafpuzzle und Strafmandalas?



    Gerade bei den etwas wilden Kindern wurde bei uns auf Bewegung geachtet
    wenn in einer Ecke dann mal was passierte das nicht geht mußten sie ggf vorne spielen wo sie immer einer sieht und es wurde drüber geredet.

    Normal is just a setting on a dryer.

  • Eben, gerbera! Die Frau richtet grossen Schaden an! Entspannende und konzentrationsfördernde Massnahmen, die die Kinder später selbst als Methode zum Entspannen und Fokussieren benutzen könnten, werden ihnen strategisch abgewöhnt.

  • Das geht gar nicht! Da würde ich ehrlich gesagt nicht lange mit der Erzieherin diskutieren, sondern bei der Leitung im Büro stehen und mir solche Aktionen extrem deutlich verbitten.


    Unfassbar, ehrlich!

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • Doch, Strafpuzzeln gab es bei uns auch, es musste auch nach dem Ankommen erstmal so eine stille Tätigkeit gemacht werden, bevor man in eine der Spielecken durfte (und unsere ganzen schönen Puzzles zuhause waren dann leider auch nicht beliebt).


    Dazu gab es auch noch einen stillen Stuhl, das habe ich aber erst mitbekommen, als mini2 ins "Flegelalter" (ich mein das nicht so) kam, mini1 war viel zu regelkonform, als dass er je eine Strafe bekommen hätte.


    Das ist alles Steinzeitpädagogik, bei unserem Kiga war dagegen leider kein Ankommen.

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Das geht gar nicht! Da würde ich ehrlich gesagt nicht lange mit der Erzieherin diskutieren, sondern bei der Leitung im Büro stehen und mir solche Aktionen extrem deutlich verbitten.

    Da unterschreibe ich!
    Ich würde die Dame auch gerne nach dem pädagogischen Sinn dieser Aktion fragen. Ich kenne es nur so wie Dane, dass die Kinder dann eben erstmal in Sichtweite der Erzieherin bleiben mussten.

  • Solch pädagogischen Maßnahmen widerstreben mir sehr, auch wenn ich keine Pödagigin bin, habe ich viele Ratgeber etc gelesen, alles mögliche von A-Z und würde meinen, ich habe für mich so langsam einen Weg gefunden.
    Nicht nur als Leseratte auch als Mutter habe ich einfach ein bestimmtes Gefühl, was sich gut und schlecht anfühlt und das geht gar nicht und meiner Meinung nach, wird das auch nicht bei den Jungs fruchten.
    Zumindest steht das für mich in keinem Zusammenhang, also "Tatvergehen" und Konsequenz, das verstehe ich nicht.
    Irgendwie hätte ich das X Ideen, wie man die lustig und im Spiel dazu bewegen könnte, die Legos weg zu räumen und wenn ich ehrlich bin #schäm #angst habe ich auch nicht unbedingt den Anspruch, dass Kinder immer alles weg räumen müssen.
    Ich musste als Kind schon immer viel meiner Mutter helfen, die mit allem restlos überfordert war, das Thema aufräumen war immer negativ besetzt. Das finde ich schade. Man kann es, gerade auch für die Zukunft positiv besetzen.
    Ich habe erst gestern von meiner Freundin ein Buch bekommen, da stand in etwa drin, wenn man immer von den Erwachsenen aufräumen als lästige Arbeit vermittelt bekommt, dann wird sich das manifestieren und sich immer blöd anfühlen.
    Man kann soviel spielerisch aufräumen (wegbaggern...). Ab einem gewissen Alter finde ich es super, wenn die Kinder im Haushalt mithelfen und auch im Kindergarten das ganze positiv besetzt ist, bei uns im Kiga helfen alle Kinder, der eine mehr und der andere weniger, aber alle tun es gerne, weil kein Druck oder Zwang dahinter steht.


    Ich würde mich hier ehrlich gesagt klar positionieren und sagen, dass solche Konsequenzen für eurer Kind nicht erwünscht sind. Schade, dass der Kiga überhaupt auf so eine Idee kommt.







    *** Alles kann, nichts muss.***
    ***Weil nicht wahr sein darf, was war sein kann***

  • bei uns (waldkindergarten) gibt es als einzige maßnahme, wenn einzelne kinder zu wild werden (= schlimme schimpfworte, hauen, beißen, treten etc...) "schatten sein", d.h. das kind muß eine weile "im schatten", also ganz dicht bei einer erzieherin bleiben, evtl. sogar an ihrer hand.
    wenn sich die situation / das kind beruhigt hat, kann es wieder losrennen.


    (unser sohn hat mehrere wochen lang immer mal wieder anlaßlos "kackwurst" in den wald gebrüllt, mit jedem mal doller und provokanter, aber es hat keiner darauf reagiert, weil es alle eher witzig fanden und nicht so wirklich verstanden. bis ihn seine lieblingserzieherin mal gefragt hat, wieso er das macht. darauf er: "ich will so gern auch mal dein schatten sein...")


    eigentlich find ich das "schatten sein" als maßnahme ganz gut. es demütigt nicht, es beschämt nicht, es ist keine strafe, und dennoch verändert es das verhalten und bringt ruhe in die situation.


    ich denke, es ist nciht nur im wald umsetzbar, sondern auch in einem geschlossenen raum.

    2 Mal editiert, zuletzt von casa ()

  • Ich bin auch keine Erzieherin, aber wenn mein Sohn mir sowas erzählen würde, würde er da keinen Tag mehr hingehen bevor ich da nicht ein mittelgroßes Fass aufgemacht habe und deutlich gesagt hätte, dass das ja wohl gar nicht geht! Wo soll die Energie denn hin, wenn die Jungs dann den ganzen folgenden Tag nicht raus dürfen? Also echt, geht überhaupt nicht, ich rege mich stellvertretend für Dich gerade mächtig auf!

  • wenn einzelne kinder zu wild werden (= schlimme schimpfworte, hauen, beißen, treten etc...) "schatten sein", d.h. das kind muß eine weile "im schatten", also ganz dicht bei einer erzieherin bleiben, evtl. sogar an ihrer hand.
    wenn sich die situation / das kind beruhigt hat, kann es wieder losrennen.

    Stimmt, das gibt es bei uns auch. Finden alle doof, die Regel ist klar und die meisten machen das nur einmal. #freu







    *** Alles kann, nichts muss.***
    ***Weil nicht wahr sein darf, was war sein kann***

  • Hihi genau. Weil die Erzieher das nicht als Strafe, sondern als Konsequenz laufen lassen, niemanden bloß stellen oder auflaufen lassen und zudem nicht nachtragend sind.


    Die Jungs kuscheln auch gerne mit den Erziehern von sich heraus, aber an der Hand laufen, weil sie frech waren, das finden sie dann eben doch doof. #freu







    *** Alles kann, nichts muss.***
    ***Weil nicht wahr sein darf, was war sein kann***

  • völlig und sinnloser O-ton..... ich will auch jammern. Wir hatten so einen tollen Kindergarten - und auch hier - tolle Erzieherin weg. Die neue junge ohne Kinder ist....
    Heute erzählte mir mein Kind, die Erzieherin hat über ihr Müsli Milch gemacht und sie mußte das essen. Meine Kinder mögen keine Milch.
    So und nun ratet mal, wer nachher wieder auf der Matte steht.


    Ich frag mich manchmal echt was die in ihrer Ausbildung lernen. Und bin nur noch froh, wenn das letzte Kiga-Jahr rum ist.


    Weiteres Beispiel: es gibt ein paar "schwierige" Kinder in der Gruppe (hauen....). Nachmittags in einer anderen Gruppe (die wechseln die Gruppe nachmittags) ist das plötzlich kein Problem mehr. Weil... genau andere tolle Erzieherin.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Oh, das mit dem Schatten muss ich mir merken (für meine Turn- und Tanzgruppen). Wobei ich da sowas ähnliches eh schon mache. #super


    Und das mit dem Bestrafen finde ich auch nicht i.O. Hätte da auch ein ungutes Gefühl, wenn das ein Kiga wäre, wo mein Kleiner hingeht.

  • Ich habe erst gestern von meiner Freundin ein Buch bekommen, da stand in etwa drin, wenn man immer von den Erwachsenen aufräumen als lästige Arbeit vermittelt bekommt, dann wird sich das manifestieren und sich immer blöd anfühlen.

    O-T, aber interessiert mich sehr. Bei uns ist aufräumen nämlich auch negativ besetzt und das kommt vermutlich von mir.... Hast du Tipps?
    Hab ein Chaos-Kind und ein sehr ordentliches, aber aufräumen mögen beide nicht

  • Strafpuzzle gibt's hier auch. Haben wir auch schon moniert, hat aber nichts geholfen. Wurde auch schon auf dem Elternabend diskutiert, hat auch nicht geholfen.


    Noch 8 Monate ...

  • Strafpuzzle... total daneben. Habe gerade vor ein paar Tagen von einem Vater gehört, dass seine Kinder (heute Jugendliche) das im Kiga auch machen mussten. Einerseits wird sich überall mit dem Bildungsauftrag geschmückt, andererseits dann aber mit Strafen tolle bildende Beschäftigungen madig gemacht...
    Was genau ist denn das "Vergehen" der Jungs? Was ist mit Rumdödeln gemeint?

    "Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß. Mit dem Wissen wächst der Zweifel." (Goethe)