Sagt mal, kann das sein?

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  • Ich glaube, das Kind erkennt einfach das Muster, dass das Wort ergibt. Wie z.B. einen Bagger in einem Wimmelbuch oder ein Symbol von einer Automarke.

    10/11 & 03/16 #love

    Einmal editiert, zuletzt von Evica ()

  • Hallo,


    sicher ist es ein recht pfiffiges Kind, daß eine hohe Differnezierungsleistung erbringt, aber im Grunde ist es eher eine Trainingsfrage und kein "lesen".


    Ich vermute, sie verwenden die Flashcard-Methode, damit kann man Kindern sehr zeitig beibringen, einzelne Worte vom Bild her auf den Karten zu erkennen.
    Mit "Lesen" hat das aber noch gar nichts zu tun, denn die Kindern erkennen das Gesamtbild, so wie sie auch einen gezeichneten Käfer, Schuh... erkennen würde, die ja auch mit der 3-Dimensionalen Realität nicht wirklich viel gemeinsam haben.


    Aber im Grunde könnte man dem Kind auch beibringen "FALO" bedeutet Schuh und "MXAP" bedeutet Biene und es würde die entsprechende Karte mit der gleichen Begeisterung bringen.


    Echtes Lesen heißt, einzelne Buchstaben zu differenzieren und daraus auch unbekannte, ungeübte Worte zusammensetzen, lesen und mit einem "realen" Wort in Verbindung bringen können.

  • selbst wenn es nur das wortmuster als bild ist - äh... ich bin sprachlos. das ist ziemlich wow, weil es sehr authentisch wirkt und mir fällt kein trick ein wie das hätte manipuliert werden können.
    stand da noch irgendwas dabei? (also z.b.: wie lange das kind gebraucht hat, das zu lernen?)

  • Ja, ich denke auch, das Kind ist außergewöhnlich begabt im Mustererkennen, verglichen mit den Kindern, die ich so in dem Alter erlebt habe.

    "Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß. Mit dem Wissen wächst der Zweifel." (Goethe)

    • Offizieller Beitrag

    Als mein Sohn 18 Monate alt war hatte er eine schwierige OP mit 2 Wochen Bettruhe. In der Zeit haben wir natürlich viel Bücher angeschaut. Da ist mir irgendwann aufgefallen, dass er die Wortbilder erkennt. Also: wo steht Schmetterling hat er zeigen können. Witzigerweise hat er damals noch fast nichts gesprochen, aber so rund 200 Wortbilder erkannt.


    Dass er deswegen trotzdem noch nicht lesen konnte hat man aber an unbekannten Wörtern gemerkt.


    Es soll sogar Kinder geben, die irgendwann den Schritt vom Wortbild erkennen zum richtigen Lesen selber schaffen.

  • Toll fand ich die Stelle wo er die Verbindung von den (Wort-)Karten hin zum dem Kreis bei dem Baustein herstellen konnte. Außerdem scheint er auch wirklich Spaß an dieser Art spieln zu haben. Unsere Kinder haben alle noch nicht mal gesprochen in dem Alter.


    Der Große hatte dafür etwa in diesem Alter auf einmal angefangen zu puzzeln, auch mehrere Puzzle durcheinander und seitenverkehrt, also nur von den Umrissen her. Manchmal gibt es solche Entwicklungsvorsprünge, die sehr beeindruckend sind.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

    • Offizieller Beitrag

    Salino, so habe ich mir wohl kurz vor der Schule lesen beigebracht - ich war wohl eines dieser Wortbildkinder (ich war und bin auch sehr passionierte Memory-Spielerin).
    Mein Grosser fand so "zeig mir ..."-Spielchen lustig, mit dem hätte man sowas wohl trainieren können - der Kleinen wäre das schnell fad geworden.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Echt beeindruckend :) !


    Selbst wenn der Knabe die Wörter "nur" anhand des Wortbildes erkennt...


    Alleine, das er sie auch spricht, finde ich für ein so kleines Kind enorm.

    Kinder brauchen Schatzsucher und keine Fehlerfinder :)

  • Gerade die englische Schriftsprache wird generell eher über wortbilder gelernt, als über einzelne Buchstaben. Hängt sicherlich damit zusammen, dass man es ja auch nicht Buchstabe für Buchstabe ausspricht, sondern als Einheit.


    Als meine Kinder englisch lesen und schreiben gelernt haben, haben sie auch mit solchen Karten angefangen (allerdings waren sie schon älter) und es ging darum bestimmte Muster zu erkennen zB das "oo" in Wörtern wie look, book,... Die Kinder nehmen also erstmal das Wort als Ganzes wahr, so bekommt man dann auch schon recht schnell leseerfolge.


    Der kleine ist aber sehr süß und scheint ja auch Freude dran zu haben...

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Meine Tochter hat mit 18 Monaten auch Worte aus ihr bekannten Buchstaben gelesen, also z.B. konnte sie das O, das M und das A (sie kannte die Buchstaben aus ihrem Namen, da diese über ihrem Bett standen), hintereinandergeschreiben konnte sie dann "OMA" lesen. Sie konnte aber nur wenige Buchstaben und wir haben das nur so nebenbei bemerkt und nicht weiter gefördert und dann sind andere Dinge in ihren Fokus gerückt und mit 5 Jahren fing sie dann wieder genau da an wo sie damals aufgehört hatte. Aber: ich denke, wenn wir das damals gefördert hätten, hätte sie sicherlich schon früher lesen lernen können. Insofern denke ich schon, dass das möglich ist und finde es auch nicht weiter erstaunlich, zumal es in diesem Fall ja wirklich so aussieht, als hätte das Kind halt die Wortbilder trainiert. Und ob es nun Wortbilder lernt oder andere Dinge, da ist der Unterschied ja nicht groß.

  • im grunde schon. ich finde wortbilder nur wesentlich abstrakter in ihrer erscheinung als marienkäfer oder autos.
    aber vielleicht spielt das für das kindliche gehirn in diesem alter wiederum gar keine rolle, weil es noch nicht in abstrakt und konkret unterteilt.

  • Es gibt vor allem im amerikanischen Sprachraum beliebte und propagierte wohl auch recht wirksame Methoden, schon den unter 1-jährigen "Lesen" beizubringen. Nur finde ich das absolut blödsinnig, denn für das Kind selbst ist es genau so, wie wenn man es dem Zirkusbären beibringt, Fahrrad zu fahren. Der kann es auch lernen, aber was für einen Sinn hat es für den Bären? Genauso wenig braucht es ein kleines Kind meines Erachtens. Reine Dressur.

  • im grunde schon. ich finde wortbilder nur wesentlich abstrakter in ihrer erscheinung als marienkäfer oder autos.
    aber vielleicht spielt das für das kindliche gehirn in diesem alter wiederum gar keine rolle, weil es noch nicht in abstrakt und konkret unterteilt.


    Die Abstraktion von einem dreidimensionalen realen Gegenstand zu einer Zeichnung ist für ein kleines Kind enorm. E


    ine Zeichnung ist für ein Kleinkind auch zuerst mal nur ein reine abstraktes Symbol für den Gegenstand, erst später ist es in der Lage, zuzuordnen, daß der Strich unten die Sohle und das Kringel oben einen Schnürsenkel symbolisieren soll oder daß eine grün-rote eingedellt-kreisförmige Fläche einen realen Apfel (vielleicht kennt es sogar real eher gelbe) darstellen soll. Dazu braucht es eine Menge Erfahrung beim Betrachten von Bildern.


    Von daher ist der Unterschied zu Buchstabensymbolik erst mal nicht sooo riesig.

  • Mir gehts wie Vielen: Ich find es bemerkenswert.


    Bemerkenswerter als das Erkennen der Muster finde ich aber die gute Sprache. In dem Alter schon herausragend.

  • Es gibt ein Buch von Rita Messmer "Mit kleinen Kindern lernen lernen". Darin ist auch ein Kapitel "Mit kleinen Kindern lesen lernen". Da steht z.B. auf S. 68:


    Bei den meisten Kindern beginnt die sensible Phase irgendwann im ersten Lebensjahr, erreicht mit dem zweiten Lebensjahr seinen Höhepunkt und fällt im dritten Lebensjahr wieder ab. So ist es möglich, dass Ihr Kind lesen kann, bevor es spricht. Das Auge und das Gehirn können Gelesenes (Gesehenes) verarbeiten, bevor das Gehirn und die Sprachorgane die gesprochene Sprache wiedergeben können.

    Dort ist die Methode mit den Wortbildern auch erklärt.
    Ich habe es an meinen Kindern nicht ausprobiert, aber ich halte es für gut denkbar, dass so ein "Training" funktioniert. Die größere Leistung des kleinen Kindes ist also die Umsetzung der Wortbilder in Sprache.

  • meiner (fast 2) erkannte recht früh schon alle buchstaben und jetzt erkennt er auch viel Wörter. Seit der Wortexplosion Ende Oktober kriegen wir das auch mit, vorher dachten wir ja, er will wissen, was da steht, wenn er deutet... Kein 'training', aber die allgegenwart und den uneingeschränkten zugang zu büchern, zeitschriften etc. Er 'liest' vor, wenn ich was auf den Einkaufszettel am Kühlschrank schreibe, auch in meiner Krackelschrift. Letzteres spricht für mich sehr nach Mustererkennung. Er deutet aber bei unbekannten wörtern auf die buchstaben, liest diese laut vor und versucht ein sinnvolles wort zu bilden ;) (nicht so einfach, wenn man buchstaben nur als En und Te etc kennt)... Rückwärts zählen kann er übrigens auch, dank der Spülmaschine


    Was mich immens an dem Video stört ist "good job"...

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

    Einmal editiert, zuletzt von Mondkalb ()