Sagt mal, kann das sein?

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  • ich bin auch dieses mal (das thema hatten wir ja schon oft) wieder bei trin.


    und ich schließe für mich(!) auch komplimente v.a. von erwachsenen, insbesondere zu äußerlichkeiten in die kategorie "lob & bewertung" mit ein.


    ich war noch nie so in meiner mitte wie seitdem ich mit jemandem zusammen lebe, der niemals komplimente macht, aber mir jeden abend vor dem einschlafen sagt, dass er mich liebt.


    was ich daran schätze ist, dass es eine aussage zu sich und den eigenen gefühlen ist und nicht eine _über_ mich.

  • Mit kleinen Kindern finde ich es schwierig, verschiedene Bewertungskriterien zu diskutieren. Zumal sie mit großer Wahrscheinlichkeit noch gar keine eigenen haben außer vielleicht macht Spaß/keinen Spaß, ist spannend/nicht spannend o.ä. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, daß sie viel mehr wahrgenommen werden wollen als bewertet.


    Und von Erwachsenen möchte ich tatsächlich nicht gerne bewertet werden. Ich möchte von meinem Mann wirklich nicht für irgendwelche z.B. Putzleistungen oder Hausarbeiten bewertet werden und ich möchte ihn nicht loben (=bewerten) müssen, nur damit er sich wert geschätzt fühlt. Ich fände es traurig, wenn unsere Beziehung über Wertung laufen würde.

    Bei Erwachsenen ist es ja keine Bewertung von oben herab, sondern man würdigt mit dem Lob eine Leistung, von der man weiß, dass sie beide positiv finden (bei uns ist das so).


    Bei Kindern ist es sicherlich schon mehr von oben herab. Ich bemühe mich zwar, ihre von mir vermuteten Werte oder was ich denke, was für sie gerade bedeutsam ist, mit einzubeziehen, aber letztendlich zeige ich dadurch natürlich trotzdem auch, welche Werte mir wichtig sind. Und das finde ich auch gut so, so ist es doch gedacht, dass die Kinder die Wertvorstellungen der Eltern zu einem großen Teil übernehmen. Das mit den eigenen Wertvorstellungen kommt dann ja eher in der Pubertät.


    Und es fühlt sich für mich überhaupt nicht nach "hintenrum" an, weil ich meinen Kindern meine Werte auch gerne offen mitteile und nicht manipulativ Lob verteile, um sie damit zu erziehen.

    Denn Wertschätzung ist aus meiner Sicht etwas anderes als Bewertung.

    Da sind wir wohl wieder bei unserer unterschiedlichen Definition, da ich Wertschätzung als positive Bewertung einer Leistung empfinde. Der Unterschied zur reinen Bewertung ist nur, dass Wertschätzung niemals negativ ist. Aber das ist bei Lob ja genauso.


    Und noch was zu dem Video: Ich denke nicht, dass der Grund, dass das Kind dieses Spiel so gut und gerne gespielt hat, das viele Loben der Eltern war. Meiner Meinung nach liegt es daran, dass Kinder in dem Alter (insbesondere vielleicht dieses Kind) gerne Zuordnungsspiele spielen und die Eltern eben immer dieses konkrete Spiel angeboten haben. Das viele Lob und die Art des Lobs gehört eben in dieser Kultur zu dem Spiel dazu. Aber gut, wirklich beurteilen kann ich das auch nicht, das ist nur mein Eindruck.

  • Puhhh...wir hatten diese Diskussion vor einer ganzen weile schonmal und ich hab eine ganz problematische Beziehung zum Thema "Lob". Meine eltern haben nicht gelobt...nie. Und ich muss ganz nehrlich sagen ich fand das schwierig. Mein Vater vertrat, nein vertritt einen ganz äh nlichen ansatz wie trin, den ich durchaus rein rational nachvollziehbar finde, aber eben nicht emotional.


    Ich mag es gelobt zu werden und ich mag es zu loben. Ich persönlich finde das Lob ein Ausdruck einer gewissen wertschätzung ist.
    Selbstverständlich lobe ich nicht jeden Pups meiner Kinder über den Klee und musss nicht jedesmal oin Lobeshymnen verfallen wenn sie mal den tisch gedeckt haben, ich finde schon das da ein "danke" reicht, aber wenn sie etwas wirklich schönes gemacht haben, sich dabei Mühe gegeben haben...dann will ich das werten dürfen. Dann will ich auch loben dürfen.


    Wenn ich abgehetzt von der arbeit nach hause komme und noch flux aufräume und der joe kommt nach hause und sagt : "Oh cool, du hast ja schon alles aufgeräumt." dann freut mich das auch und ich empfinde es als wertschätzend und nicht bewertend.


    wenn meine sonst so hibbelige Tochter sich in aller Ruhe hinsetzt um für ihre Uroma ein (wirklich schönes Bild zu malen), dann will ich sagen dürfen, dass ich das toll finde...


    Für mich wird es schwierig wenn ich mich verstellen muss, wenn etwas unnatürlich wird und ich da völlig gegen meine eigenen Impulse gehen. Da bei kann ich durchaus ein bißchen perspektivisch unehrlich sein. Wenn meine 3 jährige mir ein Bild mal...herrjeh, natürlich sind die nicht alle schön, sie ist 3 und kein Picasso, aber ich kann dann schon auch sagen "Prima, ich finde Du hast das schön gemalt, es ist richtig hübsch bunt geworden!" Manchmal frage ich was sie eigentlich gemalt hat, aber wenn ich antworten würde "Schatz ich sehe eine gelbe Sonne und eine schöne , bunter Blume" würden meine Kinder mich wohl entweder für verrückt halten, denn so bin ich nicht oder die Lütte würde mir wahlweise beleidigt mitteilen das auf ihrem Bild eine seeschlange zu sehen ist, die ein auto frisst und nicht Sonne und Blume.



    Was das Video angeht...ich halte das für beifallheischende Dressur, wenn das nur getan wird weil das Kind Spass daran hat, muss ich das ja nicht bei facebook über den Äther pusten...dieses zur Schau stellen Kindes stört mich persönlich extrem.


    Kiwi

  • Wenn ich abgehetzt von der arbeit nach hause komme und noch flux aufräume und der joe kommt nach hause und sagt : "Oh cool, du hast ja schon alles aufgeräumt." dann freut mich das auch und ich empfinde es als wertschätzend und nicht bewertend.

    das ist für mich zum beispiel kein lob, sondern ausdruck eigener freude. und das finde ich absolut berechtigt und gut.

  • OK...dann liegt der Knackpunkt wahrscheinlich wirklich bei der Frage "Was ist Lob?"...Ich war tatsächlich davon ausgegangen, das Lob grundsätzlich ein Ausdruck meiner eigenen Freude über etwas ist, weil es eben etwas ganz subjektives ist.


    Bsp: wenn meine Große mir mit stolz geschwellter Brust ihr Matheheft vorhält, weill sie so "ordentlich" ihre Aufgaben gemacht hat, freue ich mich darüber, das heute mal nicht die gesamte seite Zerissen ist, oder sie den Rand komplett volgemockelt (pardon kreativ vollgezeichnet) hat und die aufgaben einigermaßen ordentlich untereinanderstehen, während die Mutter ihrer Freundin, die eben sehr ordentlich ist, wohl eher nicht dazu geneigt wäre diegleiche "Leistung" bei ihrer Tochter mit Lob zu bedenken.


    Hmmm...ich hoffe es ist verständlich was ich meine.


    Kiwi

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • Was das Video angeht...ich halte das für beifallheischende Dressur, wenn das nur getan wird weil das Kind Spass daran hat, muss ich das ja nicht bei facebook über den Äther pusten...dieses zur Schau stellen Kindes stört mich persönlich extrem.

    Naja, es wird sicher nicht nur getan, weil das Kind Spaß daran hat, aber es wäre vielleicht nicht getan worden, wenn das Kind keinen Spaß daran hätte. Ich gehe mal davon aus, dass das Kind an allen Spielen dieser Art Spaß hätten, da ist es doch okay, wenn die Eltern was wählen, was sie besonders cool finden. Und von wegen Dressur, ist es echt so schlimm, wenn man seinem Kind ein sinnloses Kunststück beibringt, solange es Spaß daran hat? Und das dann auch anderen zeigt?


    Ich habe da nicht so ein Bedürfnis, zu bewerten, was andere mit ihren Kindern machen, solange es den Kindern gut dabei geht. ;)

    das ist für mich zum beispiel kein lob sondern ausdruck eigener freude. und das finde ich absolut berechtigt und gut.

    Womit wir wieder bei den unterschiedlichen Definitionen von Lob wären. "Cool" ist doch auch nichts anderes als "toll" oder "schön".


    Edit: Kiwi war schneller.

  • ich (und auch trin) habe(n) nicht gesagt, dass "schön" und "toll" worte sind, die grundsätzlich nicht zu verwenden sind. es kommt wie immer auf den kontext an.


    siehe:

    Zitat von Trin

    Wobei ich da noch einen Unterschied zwischen "Ich(!) finde es schön" und "Das ist(!) schön/gut/" oder "Gut gemacht" finde. Beim ersten sage ich,m was ich empfinde, beim zweiten tu ich so, als gäbe es ein generelles "schön/gut/richtig. Das gibt es bei vielen Dingen - eine Vokabel oder eine Matheaufgabe sind richtig oder falsch, das ist klar. Dann würde ich auch nicht sagen "Das gefällt mir", logisch.


    Zitat von Trin

    Es geht mir doch gar nicht darum, bestimmte Worte aus dem Wortschatz zu löschen oder darum, daß eine MAL ausgesprochene Bewertung sofort jegliche Lernfreude nehmen würde.

  • Danke. Ich kann da vollumfänglich unterschreiben. Bei mir ist nur der Unterscheid, dass ich nie gelobt wurde, weil kein Anschiss ja schon Lob genug war.


    Nein, ich fühle mich nicht bewertet wenn mein Mann mich für die aufgeräumte Wohnung lobt, ich fühle mich Wertgeschätzt, in meiner Arbeit anerkannt. Und wenn meine Tochter es frühmorgens ganz alleine ohne ein Wort von uns schafft, sich anzuziehen, dann lobe ich sie. Weil sich das richtig anfühlt und sie aufbaut. Sie schaffts nämlich zu 98% sonst NICHT, das zu tun, fühlt sich aber mies deswegen, weil sie ja gerne wöllte, aber nicht kann.


    Vielleicht ist es auch einfach ein persönliches Charakter/Erfahrungsding, ob man Lob mag/braucht oder nicht? Warum sollte man sich aufgrund einer Meinung von diversen Wissenschaftlern komplett verbiegen und völlig gegen sein Bauchgefühl arbeiten? Meine Kinder merken sofort, wenn wir Eltern unecht sind.


    Sowohl WERTschätzung als auch BeWERTung enthalten WERT. Warum ist das eine ok, das andere aber nicht? Bei beidem lege ich einen Wert fest. #weissnicht Ich kann da keinen Unterschied erkennen, auch nach der tausendsten Erklärung nicht. Immer lege ich fest, was besser zu sein hat. In dem einen Fall das Lob, in dem anderen Fall das Unlob.


    Ich hab inzwischen ein großes Problem mit dem Teils sehr dogmatischen Auftreten in diesem Forum. Nur stillen, tragen, Familienbetten, AP in Reinform ist das Nonplusultra. Alle anderen machens falsch, das kommt in so vielen Themenbereichen hier rüber, das ich langsam echt satt habe. Flaschenmütter vergiften ihr Kind, wer sein Kind in außerfamiliäre Betreuung gibt braucht ja keins zu bekommen usw.


    Muss das echt sein? Kann man nicht vielleicht den anderen in seinem Lebensentwurf einfach stehen lassen, weil alles andere zu dieser Familie nicht passt und das für diese Famile so gut ist?

    Phönix mit Prinzessin (03/12), kleinem Mann (03/14) und Krümel (02/23)


    Wenn dich dein Leben nervt, streu Glitzer drauf.

  • Oder meinst du, es kommt auf den Kontext an? Wenn ich sage "schön" und mich freue, ist es kein Lob, und wenn ich sage schön und dabei so gucke wie, das nächste mal machst du es aber gefälligst genauso gut, dann ist es Lob? ( VivaLaVida)

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde es auch wichtig, das man bei der "Loberei" realistisch bleibt. Ich meine, wer hat noch nie ein Kind getroffen, dass völlig von seiner Begabung in wasweissichdenn ausging, weil die Eltern dauernd so gelobt haben im Stil, "Du machst das so toll", du kannst das soooo gut"...und man dann in sich dachte..."na, soll gut kannst du das aber nicht..."


    Meinem Sohn ist es so ergangen. Er ist ja unser Jüngster und Opas Augenstern. Opa ist stolz wie Bolle, dass er dem Junior Skifahren beigebracht hat und betont auch dauernd, dass er das so toll kann und extrem schnell ist (Mein Vater ist 72)


    Letztes Jahr hat mein Sohn am hiesige Skirennen teilgenommen und hatte dann tatsächlich die Erwartung, dass er wenn nicht erster, dann mind. zweiter wird. Denn er ist ja ein super Skifahrer....nun, er wurde letzter in seiner Gruppe. Nicht nur, dass er unterwegs den Zuschauern winkte, die anderen in der Gruppe waren viel geübtere Sikfahren, die im Winter jedes WE auf den Skiern standen und nicht nur in der einen Woche Skiferien, wie wir.


    Er war furchbar enttäuscht. Auch weil er gar nicht verstand, wieso sein Opa immer gesagt hat, dass er so super sei und sooo schnell, wenn es doch gar nicht stimmt.

  • Mir wird das hier echt zu hoch.


    "Cool, du hast aufgeräumt" ist für Viva ok, "Toll, wie du aufgeräumt hast" nicht, jedweder Kommentar zum Zustand der Wohnung ist für Trin albern.


    Meinetwegen. Das sind dann eure Gefühle, wie ihr eure Beziehungen führt. Ist ja in Ordnung. Aber das ist auch kein "besserer" Umgang.


    Und dann andere Arten des Umgangs als "grausig" zu bezeichnen. Also, wenn das keine Bewertung ist :D .


    (Um Genderkacke vorzubeugen: ja, ich lobe auch meinen Mann, wenn er etwas besonderes außer der Reihe im Haushalt gemacht hat, bei dem ich weiß, das hat ihm Mühe gemacht. Oder irgendwas anderes außerhalb des Haushalts).



    Ich finde es übrigens auch nicht schlecht, mal zu reflektieren. Ich sage auch ganz oft nicht "toll", sondern "ich sehe dich" in unterschiedlichen Formen. Und wenn ich eben auch "toll" und "super" sage, dann steht das kurz für "ich finde das toll" und ist keine Bewertung, sondern der Ausdruck meiner Meinung/meines Gefühls. Und das in aller Regel auch ehrlich und ohne manipulative Hintergedanken. Aber da ich ein Mensch und nicht perfekt bin, gibt es zu obiger Regel sicher auch Ausnahmen ;).


    Ansonsten kann ich mich Kiwi anschließen.

  • Kommt das nicht ziemlich aufs gleiche raus? Ob man nun toll sagt oder seine Freude zeigt, es ist doch in jedem Fall ein positives Feedback.

    Nein, das kommt nicht aufs gleiche raus. Das, was Kiwi schreibt ist kein Lob in dem Sinne wie ich (oder andere hier im Thread) vermeiden will. Eine Aussage "Cool, dass du es schon gemacht hast" oder "Toll, jetzt können wir xy machen" ist nicht das "von-oben-herab-Bewertungs-Lob", sondern das ist wertschätzender Ausdruck von Freude über das Ergebnis.


    Vielleicht kommt es denen, die darin nicht geübt sind, oder für die das nicht normal ist, ein bisschen wie Korinthenkackerei vor. Aber kleine Worte verändern die Wirkung einer Aussage sehr.


    Ich würde mich nämlich freuen über "Cool, dass du es schon gemacht hast"
    Ein Lob, das ich ablehnen würde, wäre an dieser Stelle z.B.: "Gut gemacht, Hella! Weiter so!"
    Hört ihr den Unterschied? Wer möchte so von seinem Partner gelobt werden? Wenn es auch anders geht?


    Das gleiche ist mir auch hier aufgefallen:

    Und wäre nicht jeder Kommentar eine Art Bewertung? Wenn ich lächelnd sage "oh, ein Bild", dann denkt das Kind doch trotzdem, dass ich mich freue, dass es ein Bild gemalt hat und dass mir das Bild gefällt, weil das ja sonst auch der Fall ist (gelegentlich differenziert loben ist ja offenbar okay) und ich keine gegenteiligen Signale gebe.

    Ich glaube, das Missverständnis liegt darin, dass geglaubt wird, dass Leute, die Lob ablehnen, ihrem Gegenüber keine positive Rückmeldung geben möchten. Dass man immer nur neutral-zurückhaltend miteinander umgeht.
    Das ist nicht der Fall! Und das wäre ganz schrecklich! Natürlich möchte ich meinem Gegenüber eine positive Rückmeldung geben, nur nicht bewertend. Ein lächelndes "oh, ein Bild" zeigt, dass ich mich freue. Klar, soll es auch, das ist nicht verboten ;)


    edit: @Kiwi: Du schreibst, dass dein Vater nie gelobt hat, etwa so wie Trin das beschreibt. Und dass du als Kind darunter gelitten hast, dass dein Vater nie gelobt hat.
    Das bringe ich nicht zusammen. Es gibt Leute, die loben nie. Geben nie eine wertschätzende Rückmeldung. Für die ist "nicht geschimpft ist gelobt genug". Ich bin davon überzeugt, dass das für Kinder nicht gut ist und dass Kinder darunter leiden.



    Aber das ist ja nicht das, was Trin beschreibt! War dein Vater wirklich so, dass er, wenn du ihm ein Bild geschenkt hast, gesagt hat "Danke! Das freut mich! Was meinst du, wo soll ich es denn am besten aufhängen, dass viele es sehen?" Hat er wirklich gesagt "Erzähl mir von der Mathearbeit! Du hast ja eine 2 geschrieben. War sie so schwer, wie du befürchtet hattest?"



    Oder war er doch nicht so, wie Trin beschreibt?


    edit: ich komme mit dem Editieren nicht klar, sorry.

    4 Mal editiert, zuletzt von Hella ()

  • Ich würde mich nämlich freuen über "Cool, dass du es schon gemacht hast"
    Ein Lob, das ich ablehnen würde, wäre an dieser Stelle z.B.: "Gut gemacht, Hella! Weiter so!"
    Hört ihr den Unterschied? Wer möchte so von seinem Partner gelobt werden? Wenn es auch anders geht?

    Beim zweiten Beispiel ("Weiter so!") würde ich mir nicht gelobt vorkommen, sondern rumkommandiert.


    Natürlich möchte ich meinem Gegenüber eine positive Rückmeldung geben, nur nicht bewertend.

    Aber ich fühle mich von jeder positiven Rückmeldung positiv bewertet.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn man Sorge hat sein Kind durch Lob zu manipulieren müsste man darauf aber auch verzichten. Denn wenn ein Kind weiss, worüber sich Eltern freuen besteht ja genauso die Gefahr, dass sie etwas nur machen, weil die Eltern sich darüber freuen. Oder nicht?

  • Hella, ich habe mich sehr ausführlich damit beschäftigt und sehe das dennoch anders.


    Ich möchte nicht, dass meine Mann "gut gemacht, weiter so" sagt. Ich möchte aber auch nicht, dass er lächelnd zu mir sagt "oh, eine aufgeräumte Wohnung".


    Ich empfinde beides nicht als authentisch. Vielleicht kann man anerkennen, dass Menschen unterschiedlich sind, dass es wichtig ist authentisch zu sein im Umgang miteinander und das dies völlig unterschiedlich aussehen kann und darf in unterschiedlichen Familien und Beziehungen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke aber, dass viele bei Kindern nicht authentisch loben sondern reflexmässig oder eben auf ein Ziel hin, sei es Selbstvertrauen stärken oder um in Ruhe gelassen werden, oder damit das Kind versteht, was es auch weiterhin tun will. Und zwar unabhänging davon, ob das, was das Kind getan hat auch wirklich lobenswürdig ist. Klassischer Fall: Kind kritzelt, schmiert wild über das Papier und Erwachsener guckt, sieht nur Geschmier und Wirr-Warr und sagt: "Oh, so eine schöne Zeichung, toll gemacht." Kind lacht: "ich habe gar nichts gemalt, nur geschmiert."

  • Widerspricht sich reflexmäßig und authentisch? Ist ein Reflex nicht sogar besonders authentisch? Und auch auf ein Ziel hin zu loben kann authentisch sein, weil man sich doch trotzdem freut, wenn das Kind etwas erreicht. Es geht ja in diesem Fall meistens darum, die Leistung einfach öfter wahrzunehmen, so dass man überhaupt in der Lage ist, sie zu loben.


    Aber ich stimme dir zu, dass es allgemein gut ist, wenn man in der Kommunikation mit seinem Kind achtsam und authentisch ist.