Mein fast 5-jähriger treibt mich in den Wahnsinn Tips?

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  • Hallo ihr lieben,


    ich brauche mal wieder Rat. Dieses Mal geht es meinen großen. Er war schon immer recht laut und sehr lebhaft, was zuweilen recht anstrengend sein kann aber mit ausreichend Bewegung geht es eigentlich ganz gut. Momentan testet er aber so sehr seine Grenzen aus und hört kaum bis gar nicht.
    Mal zwei Beispiele: Heute Morgen war er auf Toilette. Als ich fragte, ob er gespült habe, sagte er, er habe sich nur vor seiner Schwester "versteckt". Als ich kurz später auf Klo bin, sah ich, das er doch sein großes Geschäft erledigt hatte. Warum dieses "Lügen". Das macht er in letzter Zeit ständig. Ist es das Alter? Wie kann man ihm beibringen, wie blöd das ist?
    Heute Nachmittag wollte er was von seinem Lebkuchenhaus und ich sagte nein. Zwei Minuten später ist er dran und isst davon. Welches sind die logischen Konsequenzen daraus? Ich finde Bestrafungen generell blöd aber aus machen Situationen eine logisch Konsequenz zu ziehen, bei der er falsches Verhalten reflektiert bekommt, fällt mir zugegebenermaßen manchmal schwer. Momentan passieren solche Situationen ständig und es stresst mich wahnsinnig. Gerade dieses ständige "Nein", auf das er sowieso nicht hört ( und ja, ich überlege schon, ob ein Nein angebracht ist).
    Habt ihr Tips für mich? Oder bin ich einfach zu gestresst und reagiere über?


    Liebe Grüße,
    JoHa

    "Believe in yourself or nobody will believe in you" (Mark Feehilly)

    Einmal editiert, zuletzt von JoHa ()

  • Tipps habe ich leider nicht, aber einen ebenfalls anstrengenden Fünfjährigen. Ständig werden Verbote ignoriert oder Dinge nicht gemacht. Dazu kommen absurde Lügen. Ich habe aber den Eindruck, dass es etwas besser wird. Entweder meine Arbeit an mir selbst (ruhiger bleiben, Sohnemann mehr Zeit und Freiheit lassen) trägt Früchte oder wir haben den Höhepunkt der schwierigen Phase hinter uns. Er beschäftigt sich auch wieder besser allein.


    Was für mich immer wieder Erleichterung brachte, war, dass mein Sohn fast nie zuhause ist. Er ist fast jeden Tag direkt nach dem Mittag mit seiner Freundin verabredet, am Wochenende morgens auch schon. Schade, dass wir ihn dann oft nur in den extra stressigen, müden Zeiten abends erleben.


    Halte durch, dein Kind findet sich bestimmt auch wieder. Viele Grüsse, MaFu

  • Ich hab leider auch keine Tipps, aber ebenfalls einen sehr anstrengenden fast 5 jährigen.


    Grad das mit dem Spülen auf dem Klo ist hier momentan wieder Dauerthema. Genauso wie Süssigkeiten mopsen oder sich mittags hinter meinem Rücken mit süßem Müsli versorgen, während ich am Herd stehe um das Mittagessen fertig zu bekommen. Ganz aktuell ist bei uns auch grad Klauen von Stiften, Brettspielteilen aus dem KiGa oder Sachen seiner Geschwister. Oder zerkauen von Kleinzeug wie Bügelperlen, Playmobil Utensilien etc...


    Dazu wird geplappert ohne Pause und das oft in absolutem Macho-Gehabe.


    Kenne ich so von den Großen beiden überhaupt nicht und finde es wirklich sehr anstrengend. Aber es beruhigt mich, wenn eure Jungs in dem Alter ähnlich drauf sind. Hatte mir schon Sorgen gemacht, ob er sich vernachlässigt fühlt und deshalb so negativ die Aufmerksamkeit auf sich zieht.

  • Aaaaaaaaaaah, mein fast 4jähriger ist grad so ähnlich drauf. Sagt jetzt nicht, dass das noch ein Jahr anhält ???
    Den ganzen Tag macht er genau das Gegenteil von dem, worum man ihn bittet. Ignoriert Verbote, macht Quatsch, ist laut und laaaaaaaaaaabert ohne Ende.
    Die PipiKackaScheiße schieb ich mal aufn Kindi ...


    Gesendet von meinem GT-I8190 mit Tapatalk

    LG Froschine mit Fröschle (02/12) und Moppel (05/15)



    #pro #contra

  • Mal zwei Beispiele: Heute Morgen war er auf Toilette. Als ich fragte, ob er gespült habe, sagte er, er habe sich nur vor seiner Schwester "versteckt". Als ich kurz später auf Klo bin, sah ich, das er doch sein großes Geschäft erledigt hatte. Warum dieses "Lügen". Das macht er in letzter Zeit ständig. Ist es das Alter? Wie kann man ihm beibringen, wie blöd das ist?

    Dazu fällt mir was ein, was hier eine kleine Besserung brachte.
    Ich glaube, in dem Moment, wo Du fragst, ob er gespült hat, fällt ihm ein, dass er es nicht hat. Wenn er das sagen würde, müsste er befürchten, dass Du zumindest nicht gerade begeistert reagierst. Also ist es einfacher für ihn / verhält er sich Dir gegenüber scheinbar kooperativer (in dem Moment), wenn er eine Ausrede hat, weil Du dann in dem Moment nicht unzufrieden bist mit ihm.


    Das war und ist bei uns auch in verschiedenen Situationen so und dann kommen Ausreden, Unwahrheiten,... Wenn ich meine Tochter hinterher frage, warum sie mir nicht die Wahrheit gesagt hat, meint sie inzwischen meist auch "damit Du mit mir zufrieden bist" oder "damit Du nicht schimpfen musst".
    Und da sie viel mehr im Augenblick lebt, ist es in dem Moment egal, dass ich dann später wohl noch unzufriedener bin oder noch mehr schimpfe, die Zuknuft ist in dem Moment weniger wichtig als der Augenblick.


    Der langen Rede kurzer Sinn:
    Bei uns hat es geholfen, dass ich nicht gefragt hab "Hast Du gespült?" oder "Hast Du die Türe oben richtig zugemacht?" sondern statt dessen sage "Bitte schau nochmal, ob Du auch wirklich gespült / die Tür zugemacht /... hast." Das lässt die Möglichkeit, es selber in Ordnung zu bringen. Und dann auch wirklich hinterher nix mehr zu sagen, wenn die Spülung dann zu hören war oder so. Höchsten noch ein "Danke, dass Du nochmal geschaut hast, so kann ich mich gut auf Dich verlassen" - aber unabhängig davon, ob die Spülung zu hören war oder ob er tatsächlich vorhin schon gespült hatte.



    Vielleicht hilft Dir das in der Situation weiter - es ändert nichts daran, dass die Zeiten manchmal anstrengend sind. Das geht mir hier auch so...

    Viele Grüße aus der Tonne! muell_smilie_170.gif diogenes

    So aufgewühlt, wie mein Bett heute morgen war, kann ich es unmöglich alleine lassen!


  • Ich kann das alles sehr gut nachvollziehen, fing kurz vor dem 5. Geburtstag an, hält noch an, ist aber etwas besser geworden. Das Tochterkind wird im März 6.... Toi toi toi

  • Vermelde einen Sechsjährigen (seit 10 Wochen), bei dem es schon deutlich besser geworden ist :)


    Es ist wohl eine Phase, die ich aber von meinem Großen so nicht kannte ...


    Edit: den Tipp von @diogenes finde ich super.

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

    Einmal editiert, zuletzt von undine ()

  • laut 'so sag ichs meinem kind' soll man sowas wie tür zumachen/spülen/jacke wegräumen aufs wesentliche beschränken. also, hier hilft auch ein einfaches 'tür' (meistens..). das klingt im ersten moment unfreundlich, aber es reicht tatsächlich aus (vor allem kommt man gar nicht zur gelegenheit, dass ganze irgendwie meckerig zu sagen.) ich kanns nicht nachlesen, aber da stand auch irgendwas dazu, warum eine 'bitte kannst du..' in solchen situationen eben gar nicht richtig wirken kann.
    bei der jacke erinner ich ihn gerne mal, dass die an die garderobe gehört, nicht auf den boden.


    ansonsten ist das kind der vernünftigere von beiden und erzieht eher den kleinen bruder mit, der sich auch ausnahmslos von schokolade und apfelsaft ernähren würde..
    er hat aber genügend andere situationen, wo er keine ohren zu besitzen scheint.. er kommt bspw gar nicht damit klar, wenn man ihm helfen will, etwas einfacher zu machen (lego bauen, fahrrad fahren..). man muss es schaffen, das er denkt, es war seine idee..^^

  • ...so ist unsere Nr. 3 auch - woran das wohl liegt?? Er ist bisher der erste, der im Kindergarten eine Art Gang hat und (nach eigener Aussage) bei den "bösen" ist. Auf der anderen Seite kann er allerdings auch zuckersüß & verschmust sein und liebt Tiere und Babys...

    k. (*1979) mit p. (*02/2006), k. (*09/2008), h. (*12/2010) und f. (*09/2015)

  • Hier ein Fünfjähriger. Und er war die ersten Jahre sooo pflegeleicht *seuf*
    Da habe ich mich schon in Sicherheit gewogen. #schäm
    Meine Tochter war ein sehr autonomes und willensstarkes Kleinkind. Das war sehr anstrengend und wurde in dem Alter in dem mein Mittlerer jetzt ist deutlich einfacher. Vielleicht braucht jedes Kind eine anstrengende Phase? #kreischen

  • Danke für eure Antworten, ich hatte schon befürchtet, das es am Alter liegt. Aber gut zu wiisen,das ich nicht alleine bin damit.
    Bei dem Klobeispiel,ist für ihn das wieder zurück gehen müssen, das schlimmste. Ich erinnere ihn deswegen auch immer schon vorher dran.
    Dann wünsche ich uns allen mal gutes Durchhaltevermögen :D
    Ich werde mal von den Ratschlägen berichten.

    "Believe in yourself or nobody will believe in you" (Mark Feehilly)

  • praktisches beispiel bei kandidat von 5 minus 4 monaten:


    seit einigen tagen legte bambam das eher neue verhalten in den eingangsbereich, dass er zwar wie üblich schuhe und jacke auszieht, diese aber an den stellen liegen lässt, an denen er sie abschütteln konnte. ich hatte schon versucht die jacke einfach liegen zu lassen, aber betty räumte die dann bei nächster gelegenheit weg mangels absprache. anfragen die jacken aufzuhängen ignorierte er oder sagte er sei zu schlapp oder habe keine lust. also habe ich ihn gestern beim heimkommen wieder gefragt, ob er bitte seine jacke aufhängen könnte, fragte warum nicht und erklärte dann (ruhig und freundlich) "ich finde das gemein von dir dass du die jacke nicht aufhängst, weil dann immer ich oder mama die aufhängen müssen damit die ordentlich hängt. ich lasse die da jetzt liegen." nichts weiter, so ne ansage gibts nicht oft von mir, ich rechnete auf tiefenwirkung und wartete auf gelegenheiten. gestern abend vorm schlafengehen wollte bambam nach dem badgang noch aus decken und kissen ein bettboot bauen und wollte dass ich ihm dabei helfe und ich erklärte (ruhig und freundlich) "nö, ich mag nicht bettbootbauen helfen, ich finde das immer noch gemein, dass du deine jacke nicht aufgehängt hast und die liegt immer noch im flur auf dem boden. wenn du da nicht mitmachen magst mag ich hier auch nicht mithelfen." sprachs und legte mich faul neben die bettbootbaustelle. nach einigen detailerläuterungen machte dann bambam den vorschlag dass wir die jacke gemeinsam aufhängen könnten und das taten wir dann so.


    heute kamen wir nach hause und als er seine jacke ausgezogen hatte zeigte ich ihm wo die schlaufe zum aufhängen ist und er hing sie auf und legte auch noch den schal auf die ablage.


    so und quasi nicht anders geht das vermitteln von "logischer konsequenz". vereinfacht: du hast keine lust mir zu helfen, dann habe ich keine lust dir zu helfen. jedes schimpfen hätte diese message unverständlich gemacht, denn schimpfen ist verbale gewalt und löscht informationen durch stress und mentalen schmerz. die meisten die irgendwelche folgehandlungen als "logische konsequenz" bezeichnen, wenden eigentlich strafen an, auch leider oft hier in diesem forum. die einzige logische konsequenz aus lebkuchenhaus angebissen wäre a) es gibt eben ein angebissenes lebkuchenhaus und b) das nächste mal wenn ihr lebkuchenhaus bastelt macht ihr das erst kurz bevor er verzehrt werden kann. willst du ihm die möglichkeit einräumen, dass das bauen schon früher stattfindet, musst du mit ihm vorher gemeinsam verabredungen finden ('wir bauen das haus früher, wenn es dann bis zb mindestens erster advent nicht angenascht wird. bist du einverstanden oder wollen wir erst kurz vorm ersten advent das haus bauen?').



    ach und bitte schmeißt auch bei den kindern in der vorpubertät diesen ausdruck "muss seine grenzen austesten" über bord. es ist ein extrem vereinfachender begriff aus einem auf unterdrückung basierenden erziehungssystem, das wir doch wenigstens hier großenteils abgelegt haben wollen.

    H A L L O !
    R E G E N B O G E N !
    S O F O R T !

  • laut 'so sag ichs meinem kind' soll man sowas wie tür zumachen/spülen/jacke wegräumen aufs wesentliche beschränken. also, hier hilft auch ein einfaches 'tür' (meistens..). das klingt im ersten moment unfreundlich, aber es reicht tatsächlich aus (vor allem kommt man gar nicht zur gelegenheit, dass ganze irgendwie meckerig zu sagen.) ich kanns nicht nachlesen, aber da stand auch irgendwas dazu, warum eine 'bitte kannst du..' in solchen situationen eben gar nicht richtig wirken kann.

    ich formulier das meistens mit "und spülung drücken bitte". läuft ok. ich hab das gefühl, dass es hier wertvoll ist, in einem flow zu bleiben, der art, dass man die dynamik von aufstehen und hose hochziehen weiterführt zu den nächsten dann anstehenden schritten. ich denke dass es so eben zur gewohnheit wird ohne dass der pflichtcharakter zu sehr verdeutlicht wird. merke ich, dass er nach dem hosehochziehen überlegt streue ich nur ein "und jetzt?" ein und dann kommt er oft von selbst drauf.

    H A L L O !
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  • Jacken *seufz*
    Ich habe hier gleich zwei Kinder die nicht nur ihre Jacken ausziehen und auf den Boden fallen lassen, sondern es dabei auch noch schaffen andere Kleidung in der Garderobe mit auf den Boden zu reißen.
    Gelernt habe ich auch sie nicht mehr dazu zu nötigen eine Mütze aufzusetzen. Jedes Kind hat einen Korb mit Mützen, Schals, Handschuhen, Matschhose, Warnweste und heimlich hinein geschmuggelten gefunden Schätzen. Das liegt dann alles verstreut im Flur weil die gesuchte Mütze natürlich gaaaanz unten zu finden ist. Die Anzahl der Kleidung darf natürlich auch nicht reduziert werden um es überschaubarer zu halten, weil das alles ganz unbedingt Lieblingsteile sind die nicht aussortiert werden dürfen und wenn dann nur zum Geschwisterkind hin.

  • @barney: So manches Mal hab ich das auch schon angewendet, "Du magst mir nicht helfen, also mag ich auch nicht.", hatte aber oft ein blödes Gefühl dabei.
    Und bei dem Lebkuchenhaus ging es eher darum, das ich "Nein" sagte, weil wir ja Abendbrot essen wollten. Und klar ist ein angeknabbertes Lebkuchenhaus die Konsequenz daraus aber das stört ihn ja nicht. Und das sind halt die Situationen, in denen ich mich frage, wie ich ihm sein Verhalten angemessen reflektieren kann. Gerade wenn es auch um Regeln geht, die immer gleich sind.

    "Believe in yourself or nobody will believe in you" (Mark Feehilly)

  • beim threadtitel dachte ich an etwas schlimmes/anstrengendes
    aber die beispiele die hier genannt wurde?
    das sind doch kinder und keine automaten


    jo mei dann spült er halt nicht
    und wenn er sein!! lebkuchebhaus isst ..


    ein bischen den fokus wieder auf die dinge richten die bei euch gut funktionieren
    von a wie aufstehen
    über k wie kindergarten gehen
    zu z wie zubettgeheb


    und dazwischen die 23h wo alles so funkt wie eltern sich das vorstellen

  • naja, ich finde klospülen schon wichtig.. und mein kind auch. denn im kindergarten ekelt ihn das echt an, wenn andere kinder nicht gespült haben. aber das ist hier eher duch vorleben als durch immer wieder erinnern passiert. (das angeekel kam von ihm..wurde nicht durch uns vermittelt)

  • Ich finde es aus hygienischen Gründen schon wichtig,das gespült wird, gerade nach dem großen Geschäft. Und es ging mir in erster Linie auch um das 'Lügen'. Und natürlich ist es sein Lebkuchenhaus aber wenn er mich kurz vor dem Abendessen fragt und ich es verneine, sollte sich schon dran gehalten werden. Es waren ja nur Beispiele und natürlich ist mein Kind kein Automat aber es gibt nun mal trotzdem ein paar Regeln, an die sich ALLE in unserer Familie halten sollen.

    "Believe in yourself or nobody will believe in you" (Mark Feehilly)

  • Es gibt einfach viele Situationen, in denen er mich um Erlaubnis fragt; ich sage "Nein, weil..." und er macht es zwei Minuten später trotzdem. Und er darf schon recht viel, so ist es ja nicht.

    "Believe in yourself or nobody will believe in you" (Mark Feehilly)

  • dann überleg mal wie oft am tag er dir entgegenkomnt, kooperativ und folgsam ist..
    schreib das 1-2 tage mal auf
    und mach stricherlliste für jedes mal
    wo er etwas nicht darf oder soll oder du nein sagst