Abendbrot Drama

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  • Liebe Raben,



    ich schreibe erst, nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen habe. Gestern war ich einfach zu wütend.



    Unser Söhnchen (20 Monate) isst kein Abendbrot - es treibt mich zur Verzweiflung.
    Er isst kein Brot, keinen Brei und so gut wie nichts Warmes, das ich ihm als Alternative anbiete, außer es sind Kartoffeln oder Nudeln. Süßen Joghurt oder Bananen würde er essen oder Wurst pur. Alles andere wird verweigert.



    Das Abendbrot ist die einzige Mahlzeit, die wir gemeinsam einnehmen, deswegen ist es mir so wictig, dass wir gemeinsam essen. Da jeder Mittags warm isst, essen wir Abends meist kalt - hin und wieder gibt es mal Suppe oder am Wochenende die Reste vom Mittag.



    Sobald wir aus der Kita nach Hause kommen (ca 16:30 Uhr) geht das Drama schon los: bevor ich noch seine Schuhe ausziehen kann rennt er in die Küche und will etwas zu essen. Aber nicht irgendwas, sondern einen Keks oder Obst, und auch wirklich eine ordentliche Portion. Wenn es dann um 18 Uhr Abendbrot gibt, dann hat er oft gar keinen Hunger mehr. Ich versuche ihn dann oft zu trösten und sage, dass er gerne ein Knäcke haben oder etwas Saft bekommen kann. Gestern wollte er davon nichts und war nur quenglig - aus seiner Sicht total verständlich. Die Kinder bekommen Vesper um 14 Uhr in der Kita und entweder schmeckt es ihm dort nicht (die erzieher sagen aber, er würde essen wie ein Scheunendrescher) oder er verbrennt das Essen sooooo schnell.



    Wie gesagt, gestern gab es also nichts, so dass ich gehofft habe, er würde so einen Hunger haben, dass er mir uns isst. Aber nein. Das Brot wurde zerpflückt oder umhergeworfen. Ich habe ihm ein Eintopfgläschen warm gemacht (die isst er sonst auch gerne), wovon er drei Löffel genommen hat und fertig. Damit er wenigstens am Tisch sitzen bleibt habe ich ihm dann doch wieder einen Jogurt gegeben und Wurst essen lassen - danach war ich wirklich bedient. Das ist doch kein ausgewogenes Abendbrot. Die Wurst ist zu salzig, der Jogurt zu süß und das hält doch nicht satt. Gebe ich ihm nur das, was ich für 'gutes Essen' halte und wir auch essen, dann brüllt er nur rum. Lasse ich ihn dann raus, will er auf meinen Schoß und zerpflückt alles, was ich essen möchte.



    Ich bin wirklich ganz kurz davor einfach Nudeln zu kochen, dazu irgendein Gemüse zu pürieren und ihm jeden Abend nur noch das zu geben, einfach um Frieden am Tisch zu haben. In meinem Kopf fühlt sich der Weg aber falsch an. Gerne würde ich ihm beibringen, wie gemeinsames Essen aussieht - das wir am Tisch sitzen, uns unterhalten und essen. Es stört mich absolut nicht, wenn er mal im Brot pult, oder Käse in kleine Fetzen zieht oder den Quark verschmiert - das gehört alles dazu. Das zeigt nur, dass er sich mit dem Essen beschäftigt. Aber das Rummotzen und Rumwerfen stresst mich echt. Mittlerweile esse ich so schnell, damit das Abendbrot einfach vorbei ist. Mein Mann ist auch maximal genervt und wir schleppen uns nur noch unwillig an den Tisch.



    Was würdet ihr machen?
    Soll ich ihm nach der Kita einfach so viel geben wie er will und das Abendbrot für ihn auslassen?

    "Natürlich kann ich das. Ich hab's nur noch nie versucht."
    Oma Wetterwachs - Terry Pratchett


    Und jetzt schreibt sie auch noch...

    • Offizieller Beitrag

    Ja, warum nicht?
    Was spricht dagegen, die Vesper als richtige Mahlzeit zu sehen und das Abendessen als Snack?


    In dem Alter haben meine beiden Kinder abends die halbe Mahlzeit schmusend auf unserem Schoss verbracht - Hauptsache gemütlich, würde ich sagen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • gemeinsames essen lernt er durch...
    zusehen
    aber nicht wenn man ihm essen vorenrhält wenn er hungrig ist


    20mon ist ja noch sehr klein..

  • Ich finde sein Verhalten normal.
    Nach der KiTa haben wohl alle Kinder ziemlichen Hunger. Dann sollten sie essen.
    Obst ist da doch super.


    Abends ist es dir wichtig, aber deinem Kind nicht. Entweder er hat keinen Hunger oder er mag nicht lange sitzen. Ich finde ihn auch noch sehr jung.


    Wir haben es so gemacht, dass beim Essen gesessen wird und die Kinder aufstehen durften, wenn sie fertig sind.


    Und Kinder nehmen sich, was sie brauchen. Wenn er nachmittags Obst isst und abends dann Wurst oder Joghurt oder Nudeln, dann ist das doch insgesamt ausgewogen.

  • Unser Kind hat jetzt längere Zeit zuhause sehr begrenzt gegessen, Grießbrei, Nudeln, Käse, Banane, Milch, hin und wieder mal Kartoffeln hauptsächlich. Kein Gemüse, kaum anderes Obst, nix. (Wurst ginge auch, geben wir aber nicht, ebenso wie süßer Joghurt oder Kekse.) Da es in der KiTa aber eben mitisst und da auch Abwechslung drin ist, haben wir das einfach so mitgemacht, das war uns ansonsten einfach zu viel Stress.
    Nach dem Kindergarten essen war hier ziemlich gut (trotz Vesper kurz vorm Abholen), um genug Kalorien für ruhigen Nachtschlaf ins Kind zu bekommen. Beim Abendessen sitzt das Kind eigentlich vor allem mit am Tisch, schnöst vielleicht noch was, möchte lieber auf dem Schoß sitzen, krabbelt mal auf den Tisch... mein Mann musste sich ein bisschen dran gewöhnen, ich möchte das Kind beim Essen nicht auf dem Schoß haben (zu kurze Arme + Brüste =/= kein Essen, wenn Kind aufm Schoß), sitzt es halt bei ihm auf dem Schoß - und ansonsten läuft es einfach so und ist maximal entspannt.


    Gemeinsame Mahlzeiten und nach unserem Bedarf getaktete Essenszeiten gibts halt dann irgendwann später.

  • So ein kleines Kind würde ich auf jeden Fall essen lassen wenn er hungrig ist. Es ist doch auch wichtig das Hunger- und Satt Gefühl nicht zu verlernen. Und gemeinsames Essen soll doch Spaß machen und mit positiven Gefühlen behaftet sein. Das geschieht meiner Meinung nach durch Vorleben. (Meine Große ist in dem Alter beim gemeinsamen Essen z.B. mehr durch die Gegend geflitzt als auf ihrem Stuhl zu sitzen. Ging auch irgendwann vorbei. Von ganz alleine) Meine Größere bitte ich schon mal eine halbe Stunde zu warten wenn das Essen gerade in Vorbereitung ist oder zumindest nur eine Kleinigkeit zu essen.

  • Unser Kleiner (3) isst schon immer dann, wenn er hungrig ist, mittlerweile auch nahezu immer bei gemeinsamen Mahlzeiten. Phasen, in denen nur Nudeln, Kartoffeln oder Reis pur/mit Öl gemocht werden, gibt es auch. Wir bieten ihm immer etwas an, was er gerne mag, und wenn er nicht zeitgleich mit uns essen möchte, sitzt er einfach auf dem Schoß und ist dabei.


    Das, was Du schilderst, halte ich für normal und altersgemäß. Ich denke nicht, dass Du Dir Sorgen machen musst.

  • Kartoffeln, Nudeln, Wurst, Obst, Jogurt ... offenbar geht sogar Sauce af den Nudeln - ist doch alles dabei. Ich finde das schon ausgesprochen vielseitig, oft hört man doch von Kindern, die wirklich nur nackte Nudeln oder Brot ohne alles essen. Oder ausschließlich Butterkekse und Oliven. Da verstehe ich die Sorge. Aber so?


    Ich glaube, vorleben willst du doch erstmal ein gemütliches Beisammensein am Tisch. Dazu gehört eine entspannte Atmosphäre, gemeinsames Decken und Abräumen mMn dringender, als dass alle dasselbe auf dem Teller haben.
    Und für einen Erwachsenen besorgt man doch ach oft etwas Besonderes - der eine mag eine bestimmte Wurst, der andere eine gewisse Käsesorte. Was spricht dagegen, dem kleinen Drops eben ein Kartöffelchen zu kochen oder ein paar Nudeln zu servieren? Es gibt schlimmere Vorlieben.


    Meiner besteht übrigens aktuell immer auf einen Kleks Naturjogurt und ein paar Oliven auf seinem Essen - egal, ob es dazu passt oder nicht. Ja, warum nicht? Das sind die kleinen Spleens, die man ihren Jahre später lachend erzählt.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Meine Kinder hatten bzw haben alle Hunger, wenn sie aus Krippe oder Kiga an Nachmittag nach Hause kamen bzw kommen. Selbstverständlich gibt es dann etwas zu essen. Ja, auch Kekse. Gesundes Mittagessen hatten sie ja schon. Da darf es nachmittags auch mal ungesund sein. Viel aber auch Obst oder aufgewärmtes Mittagessen. Meine Jüngste kommt aktuell genau dann vom Kiga nach Hause, wenn ich mir den Schulkindern Mittag esse. Sie isst dann natürlich mit und auch nicht Wenig! Kiga macht hungrig!!
    Sie isst abends auch kein Abendbrot mit uns Großen. Dafür ist sie dann viel zu geschafft. Sie bekommt so gegen 17-17.30 nochmal Brot oä. So haben wir wirklich mehr vom Abendessen. Ich finde ein entspanntes Essen ist soviel wichtiger als abgefütterte Kinder?


    Meine 9jährige mag nur selten Brot. Sie isst bis heute nur etwas zu Abend, wenn es eben was anderes gibt. Schläft aber auch ohne problemlos und isst dann eben nachmittags Obst oä.


    Also Stress rausnehmen und das Kind essen lassen, wenn es hungrig ist!

  • Hallo,


    In dem Alter (und ich schreibe lieber nicht bis wann...) verbrachten unsere Kinder die Mahlzeiten noch ganz oft auf unserem Schoß oder wechselten von einem Platz zum anderen, von Papa zu Mama usw. . Mal aßen sie etwas, mal nicht...


    Ich sehe es so: Wenn mein Mann durch seinen Nachtdienst einen anderen Tagesrhythmus hat als wir, isst er auch nach dem Aufstehen "richtig", also zur Vesperzeit. Denn DANN hat er Hunger. Ich käme nie auf die Idee, ihm vorzuschreiben, daß er dann nur Saft und Knäcke haben könnte.


    Zum Abendessen setzt er sich - weil er erwachsen ist - mit an den Tisch. Hunger hat er aber dann keinen - also muss er logischerweise auch nichts essen.
    Er hat ja inzwischen irgendwann im späteren Kindesalter gelernt, sich anderweitig zu beschäftigen, Gespräche zu führen z.b. und kann das nun. Das kann ein Kind mit 20 Monaten nur sehr eingeschränkt, es ist einfach noch viel zu klein dafür. Also beschäftig es sich völlig altersgerecht anderweitig - nämlich damit, die Welt zu erforschen. Wenn ihm auch das langweilig wird, macht es das deutlich.
    Denn "Lange weile aushalten" gehört in dem Alter nun mal noch nicht zu den besonders ausgeprägten Fähigkeiten ;o)


    Wenn dein Kind Bananen, Würstchen oder Nudeln essen würde - warum bietet ihr nicht die an? Eins meiner Kinder hat über Monate hinweg von Nudeln oder Couscous pur gelebt.
    Also hatte ich immer Nudeln auf Vorrat da oder habe schnell Couscous gemacht (das dauert ja nicht länger als eine Stulle zu schmieren).
    War halt so und inzwischen isst es ganz normal und vielseitig.


    Ob die Kohlehydrate nun in Brotform (mögen viele Kinder phasenweise nicht) oder in anderer Form ins Kind kommen, ist doch egal. Ob ein großer Teil der Gesamtkalorienmenge 16 Uhr oder 19 Uhr ins Kind kommen, auch.


    Einem hungrigen Kind nichts/wenig zu geben ist im Hinblick auf die nächste Mahlzeit meist keine gute Idee. denn ehe die dran ist, sind sie so unterzuckert, daß die Laune im Keller. die einen werden mürrisch und übellaunig, die anderen total überdreht - beides keine sooo tollen Voraussetzungen für eine nette Mahlzeit. Und die wenigsten hungrigen Kleinkinder stürzen sich dann aufs Essen, im Gegenteil, die meisten verweigern es in diesem Zustand paradoxerweise, weil eben "die ganze Welt doof ist".


    Zitat

    Ich bin wirklich ganz kurz davor einfach Nudeln zu kochen, dazu irgendein Gemüse zu pürieren und ihm jeden Abend nur noch das zu geben, einfach um Frieden am Tisch zu haben. In meinem Kopf fühlt sich der Weg aber falsch an. Gerne würde ich ihm beibringen, wie gemeinsames Essen aussieht - das wir am Tisch sitzen, uns unterhalten und essen. Es stört mich absolut nicht, wenn er mal im Brot pult, oder Käse in kleine Fetzen zieht oder den Quark verschmiert - das gehört alles dazu. Das zeigt nur, dass er sich mit dem Essen beschäftigt. Aber das Rummotzen und Rumwerfen stresst mich echt. Mittlerweile esse ich so schnell, damit das Abendbrot einfach vorbei ist. Mein Mann ist auch maximal genervt und wir schleppen uns nur noch unwillig an den Tisch.


    Was genau fühlt sich für dich daran falsch an?


    Warum muss er alle Komponenten, die dir wichtig sind, auch wichtig finden? Und warum muss er alle auf einmal und JETZT lernen?


    Man kann es auch aufteilen. Er soll lernen:


    - seinen Hunger vom Nachmittag nur ein bisschen zu dämpfen
    - und den großen Teil davon auf ca. 2 Stunden späte zu verschieben
    - eine ausreichende Menge zu essen
    - das zu essen, wofür IHR euch entschieden habt
    - eine bestimmte Zeit am Tisch zu sitzen
    - sich zu unterhalten und zu essen
    - euch in ruhe essen zu lassen, unabhängig davon wie groß sein Kuschelbedarf ist
    - und das ohne Gematsche
    - und unabhängig davon, wie groß sein Hunger ist



    Das ist ganz schön viel, oder? Und manches für ein Kleinkind einfach nicht machbar.
    Hunger aufzuschieben fällt selbst vielen Erwachsenen schwer, ich kenne einige, bei denen die Stimmung, Konzentrationsfähigkeit dann schnall kippt, wenn sie bei richtigem Hunger nur ein bisschen dämpfen und ansonsten warten sollen.
    "Sich unterhalten" hat für ein Kleinkind bei weitem nicht den Stellenwert wie für uns, zumal es von seiner Seite aus ja nur bedingt zur Kommunikation beitragen kann.


    Für mich wäre in dem Alter das wichtigste Ziel, daß das Kind lernt, gemeinsame Mahlzeiten sind etwas Schönes. Ohne angemeckert zu werden und ohne zu spüren, daß die Eltern unzufrieden mit mir sind.



    Ich würde erst mal alles an Erwartungen fallen lassen und mich auf 1 oder 2 realistische Punkte beschränken.
    Eine (kurze) gemeinsame Zeit am Tisch vielleicht - wie kann man das für ein Kleinkind attraktiv machen? Dazu gehört für mich z.B. daß es nicht hungrig an den Tisch kommt, sondern dann essen darf, wenn es seinen Haupthunger hat.
    Daß es überhaupt eine Kleinigkeit isst, damit es ruhig schlafen kann - was würde es denn mögen (Naschkram mal ausgenommen) und was davon kann ich ohne großen Aufwand vorbereitet haben oder frisch zubereiten?


    Alles andere kommt nach und nach.
    Aber ich muss sagen, daß die Punkte "Die ganze Mahlzeit am Tisch verbringen" und "sich unterhalten" z.B. erst im späteren Kindergartenalter kamen, "Die Eltern in Ruhe reden lassen" sogar noch später.


    Wir hatten für uns die Lösung, daß die Tischzeit wirklich "Kinderzeit" war und wir danach noch eine Tasse Tee getrunken und uns unterhalten haben, während die Kinder rumwuselten. Das klappte nicht immer, aber manchmal doch. Mit Kleinkind muss man halt Nieschen nutzen, die sich bieten... es wird auch wieder anders.


    Wie gsagt: Erwartungen auf ein Minimum runterschrauben (oder erst mal ganz weglassen) und sich über jeden Moment freuen, wo es klappt und bei wuseligen Situationen denken: Das Kind ist noch nicht mal 2, geschweige denn 12 oder 22... Es hat also noch eine Menge Zeit zum lernen. Und lernt am besten durch Vorbilder - also Eltern, die vorleben, daß die Mahlzeiten schön und entspannt sind.


    Thema Brot - für mich ist Brot etwas, was ich auf Wanderungen esse, weil es praktisch ist und was ich ab und zu mal genieße, wenn es ganz frisch gebacken ist. Aber als tägliches Abendessen halte ich es für überbewertet. Ich kann mich sogar daran erinnern, daß ich als Kind von Brot manchmal Bauchweh bekam. Nicht doll genug, um zu weinen oder was zu sagen, aber schon ein "ziemlich unangenehmes Gefühl im Bauch". Ich war also nicht böse, wenn es zu Hause nicht das klassische AbendBROT gab.


    Mein Mann dagegen freut sich auf "Brot" am Abend, da sind Menschen einfach sehr verschieden. So kann es passieren, daß ich etwas warmes zum Abendessen mache (meine Kinder sind auch keine Brot-Fans) und mein Mann macht sich dazu oder statt dessen ein Brot. Ein anderes mal gibt es vielleicht etwas, was einem der Kinder nicht schmeckt, dann nimmt es sich halt (Natur)Joghurt und Haferflocken .. auch OK. Ich finde es entspannter als "Du sollst aber essen, was auf den Tisch kommt" und die entspannte Mahlzeit hat bei mir die größere Priorität..

  • Ich unterschreibe sehr gerne bei Trin!


    20 Monate...das ist doch quasi noch ein Baby. Auf Mahlzeiten warten, wenn er echt Hunger hat, kann noch nicht mal mein Neunjähriger. Da habe ich ganz schnell ein weinendes Kind.
    Und Nudeln mit püriertem Gemüse sind doch super?! Warum muss es Brot sein? Ich esse auch nicht gerne Brot...und tue das auch selten.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • Ich kenne das auch und bin auch maximal genervt von Sternis essverhalten.
    Mein Partner hat da mehr Geduld. Sterni wird nach der Tagesmama erstmal gestillt und wirft beim Abendessen aber auch noch mit dem Essen rum wenn es ihr nicht passt.
    Wurst ohne Brot und Käse ohne Brot gehen immer gut.
    Ich denke inzwischen, dass sie vlt wirklich einfach besser weis was ihr Körper gerade braucht.
    bis auf Schokoriegel, die meine Schwiegermutter immer in Massen anschleppt. Die lasse ich verschwinden.
    War auch ne Zeit, als mein Partner im Krankenhaus war und ich keine Nerven auf ihr "Theater" hatte dann hat sie eben nichts gegessen. konsequenz für mich ein dauerstillendes Kind in der Nacht. ...
    Also tief einatmen, Wurst und das was er essen mag essen lassen und versuchen zwischendrin was sättigendes/ Gesundes dazwischen zu schummeln.


    Danke Trin dein Beitrag ist sehr schön und hilft mir gerade auch sehr viel-

    #yoga Liebe #herzen
    "Die Realität ist analog"

    Einmal editiert, zuletzt von Liano ()

  • Danke für den vielen Input - grade die Auflistung von Trin hat sehr gut getan, um vor Augen geführt zu bekommen, was ich alles (mal wieder) erwarte.
    Es fült sich so falsch an, weil ich Sorge habe den richtigen Moment zu verpassen, um einige Regeln einzuführen. Ich muss ein bisschen ausholen, damit man mich versteht.


    Ich habe quasi meine kleine Schwester mit erziehen müssen, weil meine Eltern viel gearbeitet haben. Das hat natürlich in Chaos geendet - mit 6 Jahren kann man niemanden erziehen. Naja, meine kleine Schwester wurde zusätzlich noch wie eine kleine Prinzessin umsorgt/versorgt (wenn meine Eltern dann da waren und Zeit hatten) und hatte nie irgendwelche Regelungen oder Sanktionen erleben müssen, so dass immer total frei gedreht hat: nie gegessen oder nur wenn sie wollte und was sie wollte, meine Mama hat alles so gemacht wie sie es wollte - dann gab es eben eine Woche Pommes mit Hühnchen für alle. Meine kleine Schwester hatte nie Resepkt vor irgendwelchen Regeln - der Faden zieht sich bis in ihr heutiges Leben. Das hat mich so sehr geprägt, dass ich bei meinem Söhnchen wohl zu schnell in Angst verfalle, alles falsch zu machen.


    Und natürlich ist Obst nicht falsch, nur gebe ich im zu spät noch Obst hat er Probleme beim Einschlafen. Ich versuche es heute Abend mal mit Nudeln und Gemüse. Und nach der Kita kann er dann sein Obst haben. Vielleicht bringt das die Entspannung für uns alle.

    "Natürlich kann ich das. Ich hab's nur noch nie versucht."
    Oma Wetterwachs - Terry Pratchett


    Und jetzt schreibt sie auch noch...

  • Ich unterschreibe bei den anderen. Mit 20 Monaten finde ich das Verhalten völlig normal. Was ist so schlimm daran, wenn er zum Abendbrot dann nur ein paar Nudeln isst oder eine Banane?
    Hier haben beide Kinder nach Schule (9 Jahre) und Tagesmutter (2,5 Jahre) Hunger und bekommen dann auch was - ein Brot oder einen Obstteller. Es gibt nichts schlimmeres als knatschige, hungrige Kinder ;) - . Und beim Abendbrot gibt es immer mal den einen oder anderen, der etwas nicht mag/nicht so hungrig ist... geht mir selbst aber auch nicht anders...
    Das Einzige, was mich beim Kleinen fertigmacht, wenn er nicht wirklich Abendbrot gegessen hat, ist dann die Dauerstillerei in der Nacht...

    Räubermutter mit Räubersohn (01/2006), Rumpelkind (06/2013) und Räuberhund (09/2011)



    “We don’t stop playing because we grow old; we grow old because we stop playing.” (G.B. Shaw)
    G.B. Shaw
  • Ich finde das völlig normal in dem Alter. Mein Sohn ist ja genausoalt wie deiner und auch von meiner Tochter kenne ich das so nicht anders. Wenn der Herr Sohnemann jegliche Soße auf Nudeln akzeptieren würde wäre ich schon glücklich. Nach einer wirklich uneinegschränkt alles essenden Tochter hab ich jetzt einen sehr mäkeligen Sohn bekommen. Aufgewachsen sind beide gleich, Beikosteinführung war auch gleich. Er mag nur Joghurt, Banane, Mandarine, Weintraube, Mango, Obstmus und Kompott, Brokkoli, Kartoffeln (aber bitte nur mit Sauce Hollandaise und als Salzkartoffeln oder als Kartoffelsuppe, sonst nicht), Nudeln (aber bitte nur mit einer ganz bestimmten Sorte Nudelsauce) Tomaten, Salami und eine Sorte Käse. Ah ja und Brötchen und Brezeln. Und das wars. Und alles davon gilt für mich als vollwertige Mahlzeit. Er probiert zwar gerne andere Sachen, aber spuckt sie dir postwendend vor die Füße wenn sie ihm nicht schmecken. Mal isst er auch anderes, das ist aber meist nur ne Eintagsfliege und morgen isses schon wieder anders. Dann gibts für ihn eben ne große Portion Brokkoli, wenn er den Fisch und den Reis dazu nicht mag. Oder wenn gar nix geht gibts Joghurt oder Obstmus. Fertig. #weissnicht Das, was er isst, vertilgt er in rauen Mengen. Da passt ein kleiner Brokkoli ins Kind rein. 1,5 große Mangos sind auch kein Problem. Ein großes Glas Joghurt ist im nu weg.
    Mir ist wichtig, dass er wenigstens kurze Zeit mit uns am Tisch sitzt und was isst/trink. Was er dann isst, is mir ziemlich Wurst, das ist mir den Stress nicht wert, ihm Sachen aufzuzwingen, die er sowieso nicht isst.


    Und das nach der KiTa erstmal großes verhungern angesagt ist, ist bei allen Kindern so, die ich kenne. Auch wenn sie erst vor ner Stunde gevespert haben. Dann gibts hier Obst und/oder ein paar Knabbersachen und gut ist. Wenn das schon reicht um satt bis zum Abendbrot zu sein, dann ist das eben so und zum Abendbrot gibts nur nen Snack. Manchmal ist das nur ein Stück Käse, manchmal auch mehr.

    Phönix mit Prinzessin (03/12), kleinem Mann (03/14) und Krümel (02/23)


    Wenn dich dein Leben nervt, streu Glitzer drauf.

  • Was würdet ihr machen?
    Soll ich ihm nach der Kita einfach so viel geben wie er will und das Abendbrot für ihn auslassen?

    Genau so!
    Mein Kinder haben nach der Kita auch immer Kohldampf. Mein Schulsohn bekommt dann sowieso erst immer sein Mittagessen und die beiden anderen hauen oft nochmal eine volle Portion rein. Das soll jetzt nicht heißen, daß Du ihn bekochen sollst. Nein, ich will nur sagen, was das für Mengen sind, die hier nach dem Kiga verdrückt werden (obwohl sie da tolles, sättigendes Bio-Vollwertgedöns kriegen). Ich würde ihn da essen lassen was er will (das Gesunde, Vollwertige, alles andere, Süßigkeiten z. B., eben so wie Du meinst).


    Ich würde abends auf den Tisch stellen, was DU magst und er kann sich da was aussuchen. Wenn sonst kein Obst oder rohes Gemüse als Snacks auf dem Tisch steht, er das aber gerne ißt, würde ich darüber nachdenken das dazu zu stellen.


    Meine (3,5,7) essen abends auch manchmal kein Brot. Das muß doch auch nicht sein.
    Wurst finde ich nicht soooo gesund, das gibts zum Teil eingeteilt (jeder 3 Scheiben oder so und wer keine will, der muß nicht). Manchmal aber auch satt.

  • Bei uns gibt es abwechselnd abends oder mittags warm zu essen, abhängig davon, wie wir alle arbeiten. 2-jährige stört das nicht und isst mal mehr, mal weniger gut mit.
    Sehr oft hilft sie mir zu kochen, dh sie sitzt auf Arbeitsfläche, tut gemüse von einem Topf in den nächsten und in den mund. Oft ist sie dann schon sobgut wie satt eh das essen richtig fertig ist, aber egal, sie ist dann vlt noch 3 nüdelchen oder 1 Kartoffel mit u dann darf sie aufstehen, spielen oder auf schoß sitzen, wie es ihr gefällt...
    Ich bzw wir machen da keinen Druck, es bringt in dem Fall nichts!

  • Obst ist doch eine tolle Sache, gib im doch nach der KitaApfelschnitzte oder sowas. Das ist genau di9e Uhrzeit wo meine auch immer Hunger hatten . Und warum nicht mit euch Joghurt? wegen der Süsse: Gib ihm den Joghurt nicht im Becher, sondern im schhälchen und tue Naturjoghurt dazu, oder gleich naturjoghurt mit einem Löffel Marmelade oder Honig, oder mit Obst... entwöhne ihn so vom süssen Joghurt. Und dann hättest du ja glaub auch kein Problem mit abends Joghurt. Brot essen meine abends bis heute nicht (der grosse fast 12) so what. er isst halt Müsli (normal ohne Zucker, manchmal gibt es crunchy, oder andere "Cerealien mit Zucker".,...) Und ihr habt eure normale Abendessensgeschichte und das Kind kann dabeisein und irgendwann will er Brot, oder Essiggürkchen (probier das mal auf, das mögen wirklich viele Kinder) und ist zufrieden...


    Manchmal ist man auch eingefahren und dann brennen die Nerven durch, aber er wird älter und wird es auch schö finden mit euch zu essen. Aber man vergisst manchmal, das dann esssen für Kinder nur ein paar Minuten dauert. die sind dann fertig. Bei uns dürfen sie gehen wenn alle Kinder fertig sind, dann können die erwachsenen sitzen bleiben. Passt für uns ganz gut.

  • Zu Deiner Beruhigung: wir waren bei der großen Tochter seeeehr nachgiebig, was das Essen anging. Schlicht, weil sie eine Viel- und Langstillerin war und sonst nur am Busen hing. Sie bekam also an Essen, was sie wollte, wenn sie es wollte (mit Einschränkungen bei Süßem - hatten wir dann einfach nicht zuhause!). Abendessen also halt Nudeln mit Butter. Snack wann immer sie wollte. Gesundes anbieten, manchmal aß sie es, manchmal nicht. Bamanen und Wurst würde ich als vollwertig empfinden mit 20 Monaten. Joghurt leicht gesüßt (mit Apfelmus drin oder Marmelade) auch. Im Restaurant Pommes...So Kinderessen halt. Und dann, mit 3 1/3...fing sie nach und nach an, ganz normal mit uns zu essen. Und jetzt mit 4 isst sie (fast) alles, was man ihr vorsetzt, zumindest probiert sie alles! Und zwar vollständig ohne 'Erziehung'. Kenne ich so auch von anderen Kindern. Also vielleicht war Deine Schwester da einfach nur etwas speziell?

  • Ich finde 20 Monate auch noch sehr klein. Ich würde daher schauen, was für Dich geht und was nicht und das absolute Minimum an Regeln aufstellen und einhalten. Bei mir wäre das, dass nichts herumgeworfen wird, keine Ahnung, was das bei Dir wäre.


    Was mir auch auffiel: Vielleicht hilft es, von dem Wunsch des gemeinsamen Abendessens erstmal zurückzutreten? Vielleicht ist das grad Dein Wunsch, er hat aber abends ganz andere Bedürfnisse und nun zerrt ihr daran herum. Wenn seine Esszeit eher früher ist, würde ich ihm dann etwas anbieten und ggf. abends nochmal. Ihn aber freilassen, wenn er nichts essen mag. Die Chance, dass er in einem Jahr oder zwei Jahren einigermaßen ruhig mit am Tisch sitzt, ist groß.


    Wichtig finde ich auch: Er ist nicht Deine Schwester. Er hat eine präsente Mutter und Du bist nicht mehr sechs. Du wirst das hinbekommen!