Liebe Raben,
ich schreibe erst, nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen habe. Gestern war ich einfach zu wütend.
Unser Söhnchen (20 Monate) isst kein Abendbrot - es treibt mich zur Verzweiflung.
Er isst kein Brot, keinen Brei und so gut wie nichts Warmes, das ich ihm als Alternative anbiete, außer es sind Kartoffeln oder Nudeln. Süßen Joghurt oder Bananen würde er essen oder Wurst pur. Alles andere wird verweigert.
Das Abendbrot ist die einzige Mahlzeit, die wir gemeinsam einnehmen, deswegen ist es mir so wictig, dass wir gemeinsam essen. Da jeder Mittags warm isst, essen wir Abends meist kalt - hin und wieder gibt es mal Suppe oder am Wochenende die Reste vom Mittag.
Sobald wir aus der Kita nach Hause kommen (ca 16:30 Uhr) geht das Drama schon los: bevor ich noch seine Schuhe ausziehen kann rennt er in die Küche und will etwas zu essen. Aber nicht irgendwas, sondern einen Keks oder Obst, und auch wirklich eine ordentliche Portion. Wenn es dann um 18 Uhr Abendbrot gibt, dann hat er oft gar keinen Hunger mehr. Ich versuche ihn dann oft zu trösten und sage, dass er gerne ein Knäcke haben oder etwas Saft bekommen kann. Gestern wollte er davon nichts und war nur quenglig - aus seiner Sicht total verständlich. Die Kinder bekommen Vesper um 14 Uhr in der Kita und entweder schmeckt es ihm dort nicht (die erzieher sagen aber, er würde essen wie ein Scheunendrescher) oder er verbrennt das Essen sooooo schnell.
Wie gesagt, gestern gab es also nichts, so dass ich gehofft habe, er würde so einen Hunger haben, dass er mir uns isst. Aber nein. Das Brot wurde zerpflückt oder umhergeworfen. Ich habe ihm ein Eintopfgläschen warm gemacht (die isst er sonst auch gerne), wovon er drei Löffel genommen hat und fertig. Damit er wenigstens am Tisch sitzen bleibt habe ich ihm dann doch wieder einen Jogurt gegeben und Wurst essen lassen - danach war ich wirklich bedient. Das ist doch kein ausgewogenes Abendbrot. Die Wurst ist zu salzig, der Jogurt zu süß und das hält doch nicht satt. Gebe ich ihm nur das, was ich für 'gutes Essen' halte und wir auch essen, dann brüllt er nur rum. Lasse ich ihn dann raus, will er auf meinen Schoß und zerpflückt alles, was ich essen möchte.
Ich bin wirklich ganz kurz davor einfach Nudeln zu kochen, dazu irgendein Gemüse zu pürieren und ihm jeden Abend nur noch das zu geben, einfach um Frieden am Tisch zu haben. In meinem Kopf fühlt sich der Weg aber falsch an. Gerne würde ich ihm beibringen, wie gemeinsames Essen aussieht - das wir am Tisch sitzen, uns unterhalten und essen. Es stört mich absolut nicht, wenn er mal im Brot pult, oder Käse in kleine Fetzen zieht oder den Quark verschmiert - das gehört alles dazu. Das zeigt nur, dass er sich mit dem Essen beschäftigt. Aber das Rummotzen und Rumwerfen stresst mich echt. Mittlerweile esse ich so schnell, damit das Abendbrot einfach vorbei ist. Mein Mann ist auch maximal genervt und wir schleppen uns nur noch unwillig an den Tisch.
Was würdet ihr machen?
Soll ich ihm nach der Kita einfach so viel geben wie er will und das Abendbrot für ihn auslassen?