Aggressionen beim Stillen - Ich möchte mein Kind wieder GERNE stillen!

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  • Liebe Raben,


    mein Kind ist gute 15 Monate alt und wir stillen - noch. Seit sehr langer Zeit schon empfinde ich das Stillen, entgegen meiner sehr positiven Einstellung dazu, als unerträglich. Allmählich kommen wir an einem Punkt an, an dem wir aufs Abstillen zusteuern - und das möchten eigentlich weder mein Kind noch ich. Was ich möchte, ist mein Kind wieder GERNE zu stillen - oder dass es mir wenigstens nichts mehr ausmacht. Da ich alleine nicht mehr weiter komme, möchte ich euch um Rat bitten.


    Wir stillen nicht mehr häufig, im Moment allenfalls noch einmal am Tag vorm Einschlafen für wenige Minuten und es wird seltener. Mein Kind ist nicht sehr "anspruchsvoll", es würde ihm vermutlich schon reichen, zwei Mal am Tag, eben vorm Schlafengehen, 10 Minuten zu stillen, bis er einschläft. Das finde ich eigentlich mehr als nur völlig in Ordnung und sollte ja wohl locker drin sein - krieg ich aber nicht hin. Nicht ohne Aggressionen dabei zu bekommen, die mich zwingen, das Stillen zu unterbinden. Ich verstehe nicht, wieso das so ist. Ich habe eine sehr positive Einstellung zum Stillen und würde mein Kind unter den rollenden Augen meiner Verwandtschaft vermutlich auch mit 3 noch stillen, wenn er denn möchte - und ich könnte. Rein "technisch" gab und gibt es keinerlei Stillprobleme, die eine Erklärung für meine Aggressionen beim Stillen sein könnten. Im Gegenteil: Ich hatte im Laufe unserer Stillzeit zwei Mal eine Entzündung, einmal davon sehr heftig schmerzhaft - und in dieser Zeit habe ich mein Kind am allerliebsten gestillt, weil der Schmerz das Gefühl, das mich so aggressiv macht, übertönt hat. Blöde Sache - durch das vielen Stillen hatte sich das mit den Schmerzen und der Entzündung nach wenigen Tagen erledigt^^


    Tja und dieses Gefühl, das mich so aggressiv macht, sobald mein Kind an der Brust ist, ist schwer zu beschreiben. Es fühlt sich übergriffig an, wie gegen meinen Willen intim berührt zu werden - und genau so reagiere ich. Ein, zwei Minuten "ertrage" ich das dann vielleicht, aber spätestens dann bin ich so geladen, dass ich irgendetwas kaputt schlagen möchte. Kurz darauf unterbinde ich das Stillen dann und trage mein Kind... geht nicht anders - und das macht mich sehr, sehr traurig.


    Von Ablenken bis Stein zum Quetschen inner Hand hab ich schon alles ausprobiert, so meine ich. Von euch erhoffe ich mir nun bestenfalls einen Erahrungsbericht, der ähnlich ist und bei dem es ein happy end gab, sozusagen. Abstillen und Stillberatung sind Möglichkeiten, die für mich nicht in Betracht kommen.


    Habt ihr Ideen, wie wir wieder zu einer harmonischen Stillbeziehung kommen können, mit der es uns beiden gut geht? Ich möchte doch schließlich stillen, mein Sohn auch - da muss es doch einen Weg geben?

    • Offizieller Beitrag

    warum willst du stillen? Ich würde glaube ich auf die Suche gehen das herauszufinden und dann entscheiden. Ich habe meine Zwillinge ab dem sie ca. ein Jahr waren nur noch ungerne gestillt. Sie haben immer und immer wieder gebissen und da sie nicht meine ersten Stillkinder sind hatte ich da echt Erfahrung auch mit beißen etc. Es hat alles nichts geholfen und vor dem stillen war ich immer super angespannt. Letztlich habe ich gemerkt das ich nur weiterstillen weil ich so gerne wolle und es bei den anderen so lange gemacht habe und einfach gerne wieder lange stillen wollte- weil es einfach schön ist und ich das von den anderen Kinder so schön kannte, aber gepasst hat es für mich da eigentlich gar nicht mehr. Ich habe mich dann irgendwann von meiner romantische Vorstellung (und Erfahrung bei den anderen langzeitgestillten Kinder) getrennt und sie abgestillt und letztlich das Verhältnis sehr viel besser geworden und ich viel entspannter.
    Das kann bei dir ganz anders sein - wollte es dir nur als Anregung da lassen wirklich zu schauen was die Gründe sind.
    Alles Gute Dir!


    VG,
    Nasenbär


    edit: gerade noch mal gelesen und gesehen das du schreibst das abstillen nicht betracht kommt - hatte ich beim ersten Lesen überlesen, tut mir leid. Ich lass den Beitrag trotzdem stehen, ok?

  • Klar ist das okay, danke für deinen Erfahrungsbericht, Nasenbär.
    Ich möchte meinem Kind eigentlich gerne selbst überlassen, wann es sich abstillt. Hätte ich das Gefühl, es wäre für ihn soweit, würde ich das Stillen glücklich ausschleichen lassen - denn von all der Romantik, die man sich dabei so vorstellt (es ist mein erstes Kind), habe ich mich längst verabschiedet ;) Auf das Abstillen läuft es allmählich ja eh hinaus - aber weil ich weiß, dass es für mein Kind noch wichtig ist und ich finde, für mich sollte das in Ordnung sein, möchte ich einen anderen Weg finden. Wenn wir jetzt abstillen, habe ich einfach kein gutes Gefühl dabei. Es würde mich belasten, zu wissen, dass mein Kind den Zeitpunkt nicht selbst auswählen durfte, weil es für mich keinen guten Grund gibt, es "gegen seinen Willen" zu unterbinden - nur diese undefinierbaren Aggressionen, die für mich keinerlei Existenzberechtigung haben, trotzdem da sind und seit Monaten nicht in den Griff zu kriegen sind. Ist doch bescheuert :stupid: #augen


    Ps: Auch sehr nett, dass hier unten als "ähnliche Themen" der Thread "Gewaltphantasien gegen eigenes Kind" vorgeschlagen wird... So groß sind die Probleme hier bei Weitem nicht :)

  • Warum sind dir denn deine eigenen Gefühle, wenn sie so massiv sind, so viel weniger wichtig als der Wunsch, dass dein Kind selbst entscheidet, wann es abstillt? Nach dem Prinzip "wer leidet mehr" würde ich denken, dass in diesem Fall du das bist - und dass dein Bedürfnis, nicht mehr zu stillen, Vorrang hat, zumal dein Kind schon über 1 Jahr ist. Wenn es dir so unangenehm ist und du innerlich aggressiv wirst, kann es eigentlich doch nur zugunsten von dir und deinem Kind sein, wenn du abstillst; denn dein Kind wird es spüren, dass du das Stillen nicht magst.
    Hagendeel

  • Meine eigenen Gefühle sind mir da nicht weniger wichtig, ich wahre meine Grenze da ja (inzwischen) - und das führt ja nun allmählich zum Abstillen. Es ist nicht so, dass ich abstillen will - mein Gefühl sagt mir, dass ich noch stillen möchte und es richtig für uns ist - und trotzdem geht's nicht. Also irgendwo stimmt da was nicht, aber ich glaube noch nicht, dass der Punkt gekommen ist, abzustillen - das ist nur die letzte Alternative.
    Ja, mein Kind merkt, dass Stillen nicht zu meinen Hobbys gehört, aber ich glaube, er möchte es "trotzdem" und freut sich über jede Minute, die er darf. Und ich würde doch gerne!


    Ein weiterer Gedanke dabei ist auch, dass unser Kind eigentlich kein Einzelkind bleiben soll - und wenn mal ein weiteres Kind da ist, möchte ich es auch stillen. Ich sehe das Problem bei mir und möchte es gern lösen, wenn's geht. Abstillen würde sich wie vor dem Problem weglaufen (es aufschieben) anfühlen.

  • Ich habe das Gefühl, du bist enttäuscht von dir kann das sein? Dieses aggressive Gefühl darf nicht sein In deinen Augen? Das kann ich verstehen, wenn es auch bei mir selten durch stillen ausgelöst wird. Aber wenn mich so eine Aggressivität überkommt, bin ich oft im gleichen Moment, manchmal Sekunden später so sauer auf mich, dass ich es nur noch schlimmer mache. Wenn bei dir der Auslöser dann immer wieder kommt, hat man die eigene (gefühlte!) Unfähigkeit ja ständig vor Augen. Sorry, muss abbrechen, Kind ist so nörgelig.

  • Ja, Antigone, das kommt dem schon sehr nahe. Es gehen auch Gefühle von Enttäuschung damit bei mir einher, aber ich glaube nicht, dass mein Problem darin liegt, dass ich eine falsche Erwartungshaltung an mich habe. Es gibt in meinen Augen durchaus viele gute Gründe, warum ein 15 Monate altes Kind nicht mehr gestillt wird bzw. werden "muss" - aber die, so meine ich, liegen bei mir nicht vor. Ja, diese Aggressionen sollten nicht da sein, weil ich wirklich, wirklich keinen Grund sehe, warum sie da sind. Mein Kind beißt nicht (mehr), er ist meist liebevoll beim Stillen, keine sonstigen "technischen" Probleme. Im Gegenteil, Stillen ist auch in seinem Alter gut, der Boost für die Abwehrkräfte kann nie schaden,ich empfinde keinen gesellschaftlichen Druck, mein Kind abzustillen und es erdet ihn.

  • Ich stelle mir nach dem was Du schreibst vor, dass Du in einer Ecke in Dir Deinen Körper wieder für dich selber willst, selber bestimmen wann und wieviel körperlichen Kontakt Du willst. Ich selber habe jedenfalls in der Stillzeit immer wieder das Gefühl gehabt, mein Körper ist nicht nur meiner sondern " verwachsen" mit meinen Kindern, das war oft schön aber nicht immer. Aggressiv hat es mich allerdings nicht gemacht, ich hab auch länger gestillt. Nach dem Abstillen gab es einen Teil in mir der das schade fand, diese Innigkeit vermisst hat, ein anderer Teil war froh wieder "nur ich" zu sein.
    Falls das für Dich so nicht passt überlies es einfach, für mich wäre es eine Erklärung.

  • ist dein zyklus wieder aktiv?
    kann es sein das du schwanger bist?


    ich kenn das grantig sein beim stillen von dem tag an dem ich eisprung hab und ein tag vor meiner mestruation und wenn ich schwanger war.


    ich hab auch immer weitergestillt weil ich finde mit 15 mon überwiegen die bedürfnisse des kindes bei weitem meine eigenen.


    da meine und die des kkeinkindes gleixh zu stellen käme mir nicht in den sinn.
    besserunf brachte hier (mich hat bzw macht das dauergezuzzel in der nacht ganz grrrr) deshalb richte ich mir
    1 feine kerze her
    tee in der thermoskanne
    ein buch oder anderes feines


    so hatte/hab ich was, was mir freude macht.
    plus dem wissen das es nicht ewig währt und die kleinek sxhneller selbstständig werden als man denkt

  • rökja, was du beschreibst ist es ganz gewiß auch und das sehe ich auch als völlig legitime Gefühlslage, mit der es auf die eine oder andere Art und Weise umzugehen gilt. Sowas führt zu Frust, Genervtsein, Keinbockhaben und was weiß ich - aber Aggressionen? So arg, dass es echt nicht mehr geht (mit dem Stillen)?
    Da denke ich, muss ich irgendwo an mir arbeiten - auch, damit das Problem bei einem weiteren Kind nicht besteht. Ich weiß nur nicht, was der Knackpunkt ist, ist für mich einfach unlogisch, dass ich so Aggressionen bekomme - daher dacht ich oder hatte ich gehofft, mir könnt jemand auf die Sprünge helfen, dem's vielleicht ähnlich ergeht/ergangen ist.


    odette, mein Zyklus ist aktiv und schwanger bin ich gewiß nicht. Das Problem besteht aber auch schon länger und davon unabhängig.
    Ich versuche mir das Stillen so gemütlich und ablenkungsreich wie möglich zu gestalten, aber bisher hat noch nichts geholfen. Anfangs dachte ich auch, dass es das Dauergenuckel ist, das mich in den Wahnsinn treibt - aber inzwischen sind es allenfalls noch ein paar Minuten zwei Mal am Tag, die wir stillen - und das Problem besteht immernoch. Ich rufe mir auch oft ins Gedächtnis, wie froh und dankbar ich sein kann, dass wir solche Probleme überhaupt haben (können), das ruft in mir pure Dankbarkeit und Liebe hervor - aber das Stillen wird dadurch nicht erträglicher...

  • Du klingst für mich sehr angespannt und verärgert mit dir selbst. Als wäre dein Gefühl von Aggression dumm und unnütz und soll einfach verschwinden?!
    Dummerweise macht genau das die Wut immer stärker und mächtiger.


    Kennst du chinesische fingerfallen? So stell ich mir das immer vor- je mehr ich an meinen Gefühlen zerre, umso weniger lassen sie mich los.
    Wenn dem so sein sollte, wäre der Ansatzpunkt freundlich mit dir und der Aggression (!) umzugehen. Klingt absurd und schwer, ist aber mit Training (siehe Thema Achtsamkeit) machbar.


    Sorry, das ich die keine aufmunternde Geschichte dalassen kann, sondern nur Psychokram #schäm

    Wikinger 03/15
    Wochenendbesuchsdame - Rübchen 01/10

  • Hallo,


    Wie reagiert dein Kind denn, wenn du nach kurzer Zeit unterbrichts?


    Wenn es dann nicht völlig enttäuscht ist, könnte das vielleicht ein Weg sein? Eine kurze, von dir festgelegte Zeit stillen, dann Wechsel zu einer anderen, für das Kind spannenden Tätigkeit. Eine Liedstrophe lang, bis Xy gezählt (laut oder leise, je nach Seelenzustand kannst du ja schneller oder langsamer zählen)


    Ansonsten denke ich - so toll das Stillen ist, gerade bei älteren Stillkindern geht es ja nicht nur mehr nur um Nahrung sondern vor allem auch um Nähe, Zuwendung, Innigkeit ...
    Wenn es wie du schreibst nur noch unschöne Emotionen mit sich bringt, ist das ja kaum noch möglich. Dann ist es vielleicht doch besser, einen Schlusstrich zu ziehen, ehe man die unguten Gefühle vielleicht unbewusst vom Stillen auf das Kind selber überträgt...


    Ich habe mir bei Dingen, wo ich zwischen "Eigentlich will ich nicht mehr, aber eigentlich doch... " oft einen absehbaren Zeitpunkt gesetzt. Mal 3 Tage, mal 3 Wochen, mal 3 Monate... je nachdem, um was es ging.
    "Wenn es bis zum Zeitpunkt Z nicht besser/angenehmer/schöner geworden ist, ist für mich der Punkt erreicht, an dem eine andere Lösung her muss."
    Das gab mir die Möglichkeit, zu entspannen, denn einerseits musste ich nicht JETZT eine Entscheidung treffen, andererseits war es auch nicht mehr für ewig so wie es ist... Mal ging es so aus, mal so, aber es fühlte sich dann immer sicherer an als bei Spontanentscheidungen.

  • Hallo Jayd, mir ging es genauso. Bei jedem Kind hatte ich so mit 15-16 Monaten ein starkes Gefühl der Gereiztheit bis hin zur Aggressivität. Ich habe dann bei Kind 3 einfach beschlossen, dass dies halt einfach meine (!) persönliche Grenze ist und mein Kopf einfach nicht mehr will. Letztlich führte das bei jedem Kind zum Abstillen. Mal etwas früher, mal ein paar Monate später. Zum Teil spielten da auch Gefühle wie das Angebunden sein, diese Abhängigkeit (insbesondere beim ins Bett bringen) und ich will nicht mehr Milchbar sein (das ganz stark bei Kind 4) hinein. Ich habe viel am Handy gesurft, Radio gehört oder mich anderweitig abgelenkt beim Stillen. Das hat etwas geholfen, aber nicht dauerhaft. Irgendwann kam immer der Punkt, an dem ich nicht mehr wollte. So ganz und gar nicht und dann ging es auch bei unseren Kindern ganz leicht (außer Nr. 1, aber sie ist auch etwas anders gestrickt als andere Kinder). Nähe und Liebe kann man auch anders als mit Stillen geben.


    Viel Glück bei deiner Suche nach einer Lösung.

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann es verstehen, völlig, ganz und gar.
    Bei uns hat nun das Stillen wegen der Frühchen-Situation nicht geklappt aber als ich Deine Zeilen las wusste ich, so ginge es mir auch!
    Wenn ich mal im Forum Still-Threads lese und Worte wie "Dauernuckeln", oder dass ein Kind dabei an den Brüsten beißt, rumfingert...sonstwas... spüre ich, dass ich ausflippen würde.
    Direkt nach der Geburt hätte das eine Weile hingehauen, da konnte ich auch abpumpen, aber dann gings nicht mehr.
    So hart das klingen mag, ich bin froh, dass mir diese Entscheidung abgenommen wurde und sicher, dass das nicht nur psychisch ist.
    DIe Berührug der Brust löst eben Dinge in einem aus. Bei den meisten wohl Mama-Gefühle beim Stillen, Erregung vom Partner...was weiß ich.
    Bei mir sehr schnell Agression und "Übergriffigkeit" und das war schon immer so, trotzdem ich nie übergriffig behandelt wurde und meinen Körper mag. Irgendwelche Nerven sind da scheinbar anders verknüpft.
    Hilfe hab ich keine, nur vollstes Verständnis!

  • Hallo ihr Lieben,


    vielen Dank für eure Anregungen und Erfahrungen.


    Dreamnight, ja es verärgert mich, aber ich glaube eher auf einer "rationalen" Ebene, weil ich keine Ursache erkenne, an der ich arbeiten kann. Ich sehe mich eigentlich weniger in einem emotionalen Teufelskreis aus Stress oder Aggression. Aber ich werde das nochmal ergründen :)


    Trin, danke für den Tipp mit dem Zählen - das hatte ich gestern Abend noch gelesen und sodann ausprobiert. Gestern bin ich damit auf trödelige 50 gekommen und heute auf flinke 150 - schnell zählen lenkt besser ab ;) Es hilft fürs Erste mir ein Limit und "Ziel" zu setzen, vielleicht ist das die Brücke die ich brauche, ich werds erstmal beibehalten und schauen, wie sich das ausbauen lässt. Danke :)
    Mein Sohn reagiert je nach eigener Verfassung inzwischen kurz quengelig oder es ist schnell okay, wenn ich das Stillen abbreche - das scheint mir aber die Gewöhnung zu sein.Vor einiger Zeit war es noch ein solches Drama, dass ich mich fragte, ob es nicht "seelenschonender" wäre, dann doch gar nicht erst anzulegen. Inzwischen glaube ich, ist es okay für ihn und er wirkt eher dankbar um jede Minute die er stillen darf.


    Hallo Gerne Mama, vielen Dank für deinen Bericht. Es freut mich, dass es trotz dieser Probleme geklappt hat, dass du alle die ersten Monate stillen konntest und erst dann so langsam der Punt kam - ich hoffe, das kriege ich dann bei Zeiten auch so hin. Im Moment sähe ich mich nämlich nicht in der Lage, ein Neugeborenes nach Bedarf zu stillen.


    Sedativa, ich führe seit der Geburt ein "Krümel-Tagebuch" und habe dort mal nachgesehen, wann ich solche Probleme zum ersten Mal erwähnt habe: Als mein Kind sechs Wochen alt war :( Da ging's ums Dauernuckeln - aber das scheint ja nicht der Auslöser zu sein, denn davon sind wir seid langer Zeit weit entfernt.


    Runa, auch wenn's blöd ist - ein bisschen freue ich mich, da eine Schwester im Geiste zu haben, einfach des Gefühls wegen, nicht allein damit zu sein, dass die Emotionen dabei über genervt sein und kein Bock weit hinaus gehen. Schade natürlich, dass dir die Entscheidung darüber abgenommen wurde, aber ich kann sehr gut verstehen, dass du über diesen winzigen Teilaspekt glücklich bist. Deine Erklärung dafür scheint mir auch schlüssig, vielleicht ist es bei mir ähnlich. Dann würde es doch gelten, eben einen Umgang damit zu finden statt eine Ursache. ... und zu hoffen, dass beim nächsten Kind genug Kraft und Durchhaltevermögen angespart wurde :)


    Danke für all eure Beiträge, ich werde das alles nochmal auf mich wirken lassen.

  • So, jetzt noch mal mit 2 Händen ;)


    Kennst du den Spruch, dass Erziehung oft bei Angst anfängt? Du hast Sorge, dass das nun immer so sein wird und auch beim nächsten Kind. Das kann ich gut verstehen (bei mir sind die Gedanken da oft "wenn du jetzt schon genervt bist, wie wird das irgendwann mit 2 Kindern??"), aber ich denke es ist tatsächlich der falsche Ansatz und versuche mich selbst davon zu überzeugen im Jetzt zu leben in dem Sinne, dass ich eben die Probleme löse, die ich jetzt habe und nicht die, die ich in 2 Jahren haben könnte, falls ich nicht jetzt alles in die richtigen Bahnen lenke.
    Deshalb auch von mir noch mal der Appell: schau auf die aktuelle Situation, was macht dich kribbelig beim Stillen? Warum möchtest du trotzdem weitermachen? Warum findest du dein Verhalten, deine Gefühle "falsch"?
    Ich finde sie z.B. nicht falsch. Du darfst aggressiv werden, auch wenn es objektiv keinen Grund bist. Du musst gar nicht objektiv sein, im Gegenteil du bist ein Individuum und wenn das für dich nunmal nicht mehr schön ist mit dem Stillen, dann hast du jedes Recht zu diesem Gefühl, du musst keinen Grund finden, den irgendwer anders nachvollziehen können muss. Du hast sogar schon Strategien gefunden damit umzugehen, ohne deinem Kind zu schaden (tragen). Das ist gut. Vielleicht tut es dir besser, diese Gefühle mal zuzulassen, sie hochkommen lassen und ansehen. Wie fühlt sich das konkret an, gegen wen richtet sich die Aggression, was genau löst sie aus, was hilft?

  • Hm...ich weiß gar nicht, ob man mit psychologisieren da so viel weiter kommt. Ich glaub, das sind einfach die Hormone und nicht 'Du'. Also scheint mir am sinnvollsten Ablenkung während des Stillens (sozusagen Augen zu und durch). Wobe ich das in dem Alter fast schon schade finde, sich so zu 'zwingen'...
    Aus eigener Erfahrung kann ich nichts beitragen, aber falls Du auf Facebook bist und dein Englisch es her gibt: Ich weiß, dass es dort eine Gruppe gibt zu Nursing Aversion, die einer Freundin sehr geholfen hat (in ihrem Fall, durch die Schwangerschaft weiterzustillen). Allgemein findet man einiges, wenn man zu dem Begriff googelt. Ist wohl recht häufig.
    Ich wünsche Euch zufriedenes Stillen und friedliches Abstillen!

  • Also, es beruhigt mich schon mal und lässt mich nochmal anders auf die Situation blicken, dass ihr überwiegend der Meinung seid, diese Aggressionen dürfen durchaus da sein, ohne eine Ursache zu haben, die ergründet und angegangen werden muss.
    Ich sehe das eigentlich bisher anders, denn in anderen Situationen, in denen ich mit Aggressionen reagiere, gibt es stets sehr wohl eine Ursache, die meine Aggressionen dann entweder für mich legitimiert oder mir aufzeigt, dass ich bei mir etwas tun muss, um nicht so zu reagieren, da fehl am Platz.
    Und in meinem Fall hier bewerte ich "Aggressionen auf Grund von Stillen meines Kindes" als eher nicht legitime Gefühlslage - sondern eher als da-solltest-du-was-tun-Lage.
    Ich möchte das Problem auch gar nicht zu sehr dramatisieren und eine Lösung erzwingen. Es wäre einfach nur schön, wenn es anders ginge als mit diesen Aggressionen oder eben Abstillen - an diesem Punkt bin ich nun. Und weil ich weiß, dass es mir im Nachgang zu schaffen machen würde, wenn mein Kind den Zeitpunt des Abstillens nicht selbst wählen könnte, möchte doch mein Möglichstes getan haben, die Situation zu verbessern. Es gibt schließlich auch so häufig Momente, in denen ich einfach froh bin, mein Kind stillen zu können (z.B. wenn er sich weh tut) - dann halte ich es zwar leider auch nicht viel länger aus, aber ich merke, dass die Welt für meinen Sohn dann ganz schnell wieder in Ordnung ist und es ihm unheimlich viel Trost spendet - diese Möglichkeit möchte ich uns einfach gar nicht nehmen. Heißt nicht, dass es nicht auch anders geht - wir kuscheln viel und drücken uns, küssen und streicheln, das ist alles ganz wunderbar - aber in Situationen, die Trost oder ganz viel Nähe bedürfen, ist stillen einfach das Beste für mein Kind - und auch mir ein sehr großes Bedürfnis.
    Wenn es denn so ist, dass mancher Mensch eben einfach so krass mit Aggressionen reagiert, dann ist das okay - für mich war es nur erstmal der abwegigste Gedanke, denn Aggressionen beim Stillen müssen ja nun wirklich nicht sein - nicht schön, will ich nicht, also Änderungsbedarf.
    Aber gut, belasse ich es dabei, das es eben so ist und schaue, dass ich das Beste aus der Situation mache :)

  • Wer weiß vielleicht bist da ja jetzt schon deutlich weiter, aber ich bin ganz masiv über diesen einen Satz von dir gestolpert:




    Zitat von jayd

    Es ist nicht so, dass ich abstillen will - mein Gefühl sagt mir, dass ich noch stillen möchte und es richtig für uns ist - und trotzdem geht's nicht.


    Ich glaube deine Ratio sagt Dir, das LZS ne gute Sache ist, dass es sinnvoll ist dein Kinde selber entscheiden zulassen...dein GEFÜHL sagt Dir was ganz anderes. Das sagt Dir, dass du es als übergriffig empfindest und es Dir reicht.


    Mir ging es ähnlich und das deutlich früher, ich hatte neben dem Gefühl auch massive "technische" und gesundheitliche probleme beim Stillen, bei beiden Kindern. Bei der großen habe ich mich 4 Monate lang "gezwungen" voll zu stillen und bei der kleinen habe ich insgesamt 7-8 Monate gestillte allerdings nicht voll.
    Bei der Großen bin vor schlechtem gewissen fast umgekommen, bei der Kleinen hatte ich eine hebamme die mir eindringlich mitgeteilt hat, dass es wichtig ist eine Stillbeziehung zu haben und zu der gehören immer Zwei. STillen ist eben deutlich mehr als reine Nahrungsaufnahme und wenn diese sehr innige "Beziehung" geprägt ist von Wiederwillen und Aggression auf der einen Seite kommt das bei der anderen Seite durchaus an.


    Ich habe mir dann tatsächlich die "Freiheit" genommen abzustillen, obschon mir meine Ratio deutlich mitteilte, dass ich das eigentlich gar nicht will...dennoch ko nnte ich danach die Nähe zu meinen Kindern ganz anders genießen und davon haben wir alle profitiert.


    Ich hoffe ihr findet einen gute Lösung für euch!


    Kiwi