Schulweg zu Fuß in der Gruppe

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  • Hallo,


    mein Erstklässler darf seinen Schulweg alleine bewältigen. Es sind ca. 8-10 Gehminuten, eine viel- und schnellbefahrene Straße mit Ampel ist dabei zu überqueren. Er läuft mit 4-5 Freunden in der Gruppe. Alle kennen und mögen sich. Und da liegt in meinen Augen der Hase im Pfeffer. Ich habe (zufällig) kürzlich die 4 beobachtet. Zwei Kinder waren schon auf der anderen Seite der Ampel, die 2 restlichen sind hinterher gerannt. Und die haben null, wirklich null, auf Autos oder sonst etwas geschaut. Die Ampel war gerade noch grün, aber irgendwie sahen einfach alle 4 aus, als ob sie total im Spiel vertieft sind.


    Was mein Sohn mir von seinem Schulweg berichtet liest sich auch alles sehr spielerisch mit Verstecken, Fangen spielen usw... Das ist alles schön und gut, aber ich weiß nicht, ob sich alle wirklich gut auf den Verkehr und die Wege konzentrieren können.


    Nur: kann man das von Erstklässlern schon verlangen? Also "können" die das denn schon? Ich habe irgendwo mal gelesen, dass solche Fähigkeiten realistischerweise so ca ab 10 Jahren vorhanden sind. Also eine Konzentration auf den Verkehr. Ich finde das "alleine zur Schule" laufen sehr wichtig. Wie handhabt ihr das denn bei euren Kindern? Kennt ihr die Problematik mit Konzentration in der Gruppe? Kann man da bei den Kindern das Bewusstsein schärfen, wenn ja, wie?

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • Ich beobachte hier oft so eine 4erJungsgruppe(auch 1./2. Klasse) auf dem Schulweg und es ist zum Glück ein ganz ruhiger weg zur Schule. Da wird getrödelt, gerannt, geschubst, auf die Straße gelaufen und natürlich haben sie jede Menge Spaß dabei. Mich würde es nicht wundern, wenn einer davon mal im Bach landet. Hier gibt es einen Schülerlotsen bei der einzig größeren Straße. Wären stark befahrene Straßen dabei, hätte ich auch bedenken.
    Allerdings dachte ich schon, dass es ihnen vielleicht gut tut, am morgen so viel Spaß zu haben, vielleicht fällt danach das Stillsitzen leichter.

  • Genau meine Beobachtung: In der Gruppe kriegen kleine Kinder (1.-2. Klasse) das oft nicht hin, sie spielen, unterhalten sich, machen Quatsch .... Alleine laufen ist sicherer.
    Hagendeel

  • Unser Schulkind ist schon 8 Jahre (3. Klasse) und geht mit 5 Freunden in die Schule und es ist so wie du beschreibst. Sie sind nur mit sich selbst beschäftigt und alle Regeln die man erklärt und erklärt und erklärt scheinen im Nichts zu verhallen.
    Neuester Trend - an dem Punkt an dem sie alle zusammen treffen bleiben sie erst mal stehen und halten Schwätzchen. dabei stehen sie wohlgemerkt in der Einfahrt einer Straße - ist zwar 30 Zone, aber wenn da im Dunkeln die Kinder in dunklen Jacken stehen und einer um die Ecke saust.... (ich mag es mir gar nicht vorstellen)
    Meine Abfahrtszeit ist manchmal dann so passend, dass ich vorbeikommen und sage "lauft los" und dann schauen sie mich mit großen Augen an udn wissen gar nicht was ich von Ihnen will #weissnicht
    Keiner schaut auf die Uhr und dann setzen sie sich auf die Gartenmäuerchen und schwätzen und schwätzen und schwätzen.


    Ich bin kurz davor die anderen Eltern zu informierren, auch auf die Gefahr hin dann als überbesorgtes Mütterchen abgestempelt zu sein.


    ich habe also keine Tipps nur Mitgefühl.


    Viele Grüße
    m

    "In deiner Welt ist das vielleicht so, in meiner Welt ist das anders" T.M. (4 Jahre)

  • Meiner Beobachtung nach: in der Gruppe setzt der Verstand aus. Allein klappt es, aber in Unterhaltung oder Spiel vertieft nicht.

    Sehe ich auch so!


    Mein Sohn läuft alleine 20 Minuten an einer Bundesstraße lang zum Bus. Ich weiß, dass er achtsam ist. Wäre er in einer Gruppe unterwegs, hätte ich Sorge....

  • Ich finde das völlig normal für das Alter. Im Pulk werden sie wenigstens eher gesehen als alleine.
    Mich tröstet, dass hier viele Kinder zur Schule laufen, je näher sie der Schule kommen, umso mehr werden es. Die Autofahrer sind da auch sensibilisiert (bei uns ist die große Straße direkt vor der Schule) und passen zwischen halb acht und acht Uhr morgens besonders auf.

  • Hm, das liest sich alles sehr nach "Ist so...". Könnt ihr mir sagen, ab welchem Alter die Kinder "konzentrierter" sind?

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • Hier habe ich beobachtet, dass die Mütter von im Pulk laufenden Kinder mit den Kindern von Anfang an geübt haben, dass der Schulweg ohne Spielen abzulaufen hat. Kein Spiel, kein Stehenbleiben und Schauen, kein Trödeln. Die Eltern sind ein Jahr lang mitgelaufen (jeweils abwechselnd). Inzwischen laufen die Kinder ohne Begleitung, und es scheint gut zu klappen.

  • Sogar ich als Erwachsene fürchte mich vor dem hier absolut wahnsinnigen Berufsverkehr morgens. Niemals würde ich die Kinder unbegleitet in der Gruppe zwischen halb acht und neun zur Schule laufen lassen.
    Der Versicherungsexperte meines Vertrauens sagte mir, dass die meisten Unfälle, die zu einer Invalidität mit Schulunfähigkeit führen, Schulwegunfälle sind. Selbständigkeit können die Kinder auch anders lernen, auf dem Schulweg geht es eher ums Überleben. Jedenfalls hier.
    Meine Tochter bringe ich meine morgens zur ca. fünf KM entfernten Ganztagsschule, nachmittags fährt sie mit dem Bus nach Hause. Sie ist in der zweiten Klasse.

  • Hm, aber Kinder zur Schule im Auto zu fahren weil die Autos so gefährlich sind geht jetzt für mich auch nicht...

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • Nein, das würde ich auch nicht tun, wenn die Schule nicht an einer der Haupteinfahrtschneisen in die Innenstadt liegen würde. Aber auch hier am Ort würde ich die Kinder nicht allein in der Gruppe laufen lassen. Hier sind das 12 Kinder, die zusammen laufen und die werden normalerweise von 2 Erwachsenen begleitet. Es sind sechs- bis neunjährige Kinder dabei.
    Straßenverkehr ist nunmal nicht kindgerecht und deshalb sollten die Kinder begleitet werden, wenn sie sich so verhalten, wie du es beschreibst. Dass da nix passiert, ist doch nur Glückssache.