Langzeitstillen extrem, wie lange geht das noch?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Hallo Ihr lieben Raben, nun war ich ja schon ewig nicht mehr hier ... Jobsuche und Betreuungsprobleme haben mir dieses Jahr wenig Zeit für das Forum gelassen. Hier sieht es ja mittlerweile völlig aus :) Auch unser kleiner Hüpfer hat sich weiterentwickelt, er ist mittlwerweile dreieinhalb, geht seit August in den Kindergarten, die Eingewöhnung hat prima geklappt, Hüpfer ist kurz vorher trocken geworden (richtig, auch nachts!), ist (abgesehen von seiner köperlichen Größe) schon ein richtig "großer", naja, zumindest schon ein richtiges Kindergartenkind. Aber zwischendurch wird er immer wieder zum Kuschelbaby und will stillen.


    Dabei wollte ich nie so eine langzeitstillende Öko-Mutti werden! Naja, zugegeben, ein bißchen öko sehe ich schon aus. Aber ich habe mir gesagt: Spätestens, wenn der Kleine läuft, ist Schluß mit Stillen. Dann kam er angelaufen ... dann habe ich mir gesagt: Spätestens, wenn der Kleine spricht, ist aber wirklich Schluß mit Stillen! Nun erzählt er mir, daß die Nuck-Milch total lecker ist, daß die eine Nuck-Seite gerade leer und die andere voll ist ... Immerhin haben wir es schon geschafft, daß er es so weit einsieht, daß wir nur noch zu Hause nuck machen, wenn kein Fremder zuguckt. Aber er findet es total toll und macht gar keine Anstalten, das nicht mehr zu wollen. Ich dachte, mit dem Kindergarten würde sich das legen, ich hatte ein bißchen Angst, daß das irgendwie im Kindergarten die Runde macht und er gehänselt wird. Aber Hüpfer macht im Kindergarten kein Thema draus, und ich vermute, selbst wenn es so wäre, würden die Erzieherinnen entspannt damit umgehen (immerhin durfte unser Hüpfer als Junge sich für das Foto auch eine Blume ins Haar stecken, statt das Piratenkoptuch aufzusetzen).


    Zugegeben, ich selbst empfinde das Stillen auch als schön, abgesehen von dem gesellschaftlichen Druck und den doch manchmal peinlichen Situationen, wenn Hüpfer vor vielen Leuten verlegen ist und dann grinst:"Jetzt will ich nuck machen!" #schäm . Ich merke beim Stillen aber, wie Hüpfer sich beruhigt und werde auch selber viel ruhiger. Außerdem schläft Hüpfer immer noch mit im Elternbett (was angesichts der Tatsache, daß er nachts keine Windeln trägt und plötzlich aufwachen kann und schnell aufs Klo gesetzt werden muß, wiederum sehr praktisch ist). Nachts das Kleinkind-Atmen zu spüren und direkt die Brust parat zu haben, wenn Hüpfer sich mal im Traum erschreckt, ist eigentlich richtig toll. Aber der gesellschaftliche Druck ... Und natürlich auch das schlechte Gewissen: Vielleicht dränge ich unseren Kleinen unbewußt nur zum Stillen und Mit-im-Elternbett-Schlafen, weil ich das selber so toll finde? (Daß er unselbständig wäre, kann ich wiederum auch nicht behaupten:"Mama, ich habe mir gerade die andere Schere aus dem Arbeitszimmer geholt, weil du meine Schere so weit hoch ins Regal gelegt hast, daß ich da nicht drangekommen bin!") Es ist gerade kein Ende abzusehen, ich frage mich, wie lange geht das noch? Gewaltsam Abstillen will ich nicht, wozu auch? Und daß Hüpfer eigentlich schon viel zu groß für "Nuck" ist, weiß er selbst, interessiert ihn aber nicht. Gibt es hier noch mehr Mütter, die mehr als drei Jahre gestillt haben? Menno, ich habe das echt nie angestrebt, ich bin da so reingerutscht!


    Viele Grüße

  • Meine Tochter ist auch 3,5 und liebt "Hamma trinken". Sie bekommt Hamma aber nur noch als Aufwachtrunk. Ich habe irgendwann alle andere Trinkzeiten abgeschafft, weil es mir zu doof war. Einschlafen, Nachts, etc. Die Abendportion ist im Urlaub untergegangen.
    Eigentlich jeden Morgen, manchmal vergisst sie es immerhin (wenn was los ist, Besuch über Nacht z.B.).
    Laut ihr trinkt sie Hamma bis sie sechs ist. Sie verkündet auch z.B. im Kindergarten, dass sie noch nicht gefrühstückt hat, aber schon Hamma getrunken. (Das kapiert eh kaum wer, die meisten gucken verwirrt und antworten maximal was nichtssagendes. )

    kleiner Chinesischkurs: grosse Schwester - jie jie; kleine Schwester - mei mei

  • Ach so, ich war neulich auch fast eine Woche fort. Danach würde so weitergetrunken wie zuvor...

    kleiner Chinesischkurs: grosse Schwester - jie jie; kleine Schwester - mei mei

  • Vermelde hier zwei Kinder, beide bis zum 5. Geburtstag gestillt. Ich hatte den Vorteil, dass ich da, wo ich lebe, ohnehin als Exotin mit etwas sonderlichen Ansichten galt - das Langzeitstillen war nur eine mehr. Ich hab mir in der Hinsicht einfach eine dicke Haut zugelegt und gegebenenfalls gekontert ("Wie lange willst du ihn/sie denn noch stillen?" "Och, Abitur beantragen wir Extrapausen, damit er/sie stillen kann").

  • och 3.5 is nicht extrem
    mein junge hat das letzte mal mit knapp 6.5 das letzte mal getrunken
    meine mädels bis 4 und 5


    wenns euch gut geht dabei nur weiter machen ;)

  • Mein Flöhchen hat immer verkündet, dass sie aufhört, wenn sie 4 wird. Als der 4. Geburtstag nahte, hat sie revidiert: Oh, Mami, ich höre doch erst auf, wenn ich in die Schule komme :D

  • hier auch ein begeisterter Stiller bis so zwei Monate vor dem 4. Geburtstag. Da hat er das letzte Mal getrunken. Er hätte wohl noch länger gestillt, wenn ich nicht wegen der Zähne das Einschlaf- und Nacht stillen mit 3 1\2 Jahren beendet hätte. Das war der Anfang des Abstillens und es war wohl für uns beide ein guter Zeitpunkt.

    "Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß. Mit dem Wissen wächst der Zweifel." (Goethe)

  • Hallo,


    mein Sohn ist im Oktober vier Jahre alt geworden und stillt auch noch.


    Es hat sich von selbst inzwischen soweit reduziert das wir nur noch abends zum einschlafen und nachts stillen und auch nur noch eine Brust. Das hat sich aber so ergeben und ich habe nie aktiv versucht zu reduzieren.


    Hier gibt es kein Familienbett sondern ein Mama-Kind Bett. Das heißt das ich nachts wenn er ruft rüber in sein Bett gehe und dort dann weiterschlafe. Mal schläft er auch durch aber meist nicht. Oft schläft er aber zumindest neben mir weiter ohne zu stillen. Er sagt er möchte nicht die ganze Nacht allein in seinem Bett sein und ich krabbel gerne zum warmen Kuschelkind unter die Decke :)


    In der Kita wo er auch seit August ist hat er noch nie was gesagt und dort schläft er auch ohne stillen ein wenn er denn schläft.


    Ich merke insgesamt wie er sich langsam von allein abstillt und finde das sehr stimmig und harmonisch für uns.


    Liebe Grüße

    Viele Grüße von Mir mit Drittklässler +


    ehemals Jungsmama

  • Woher kommt denn der "gesellschaftliche Druck"?
    Gibt es konkret im Umfeld Leute, die das kommentieren oder kritisieren?
    Ich würde da mit Leuten, bei denen ich Ablehnung vermuten würde, gar nicht drüber sprechen. So lange es für dich und dein Kind gut anfühlt, stillst du halt weiter. Eben so lange, bis das Kind genug hat oder bis du es nicht mehr angenehm findest. Sich da selber sinnlos Deadlines zu setzen, die man dann doch nicht einhält, würde ich vermeiden. ;) kommt Zeit, kommt stillende. Irgendwann bestimmt.

  • Meine Cousine hat ihre Tochter gestillt, bis sie acht Jahre alt war. Und zwar nicht nur immer mal ein Schlückchen, sondern noch richtige Mahlzeiten. Auch z.B. im Bus oder Restaurant. ICH hatte da kein gutes Gefühl bei, wenn ich das gesehen habe, aber für sie und die Tochter war alles bestens.
    Hagendeel

  • Als ich die Überschrift gelesen habe, war ich sehr gespannt, wie lange wohl das Kind, um das es geht schon stillt. Sechs Jahre oder 8 oder noch länger? Was ist "extrem"?


    Meine Kinder haben bis 6, 3 1/2 und jetzt wahrscheinlich ca. 4 Jahre - die Kleine wird sich sicher in der nächsten Zeit abstillen - gestillt.
    War nicht geplant oder forciert, sondern hat sich halt so ergeben.
    Aber ja, jetzt freue ich mich doch, dass es nach ca. 11 Jahren fast ununterbrochener Stillzeit (zwischen Kind 2 und 3 war mal 1/2 Jahr Pause) so langsam zu Ende geht :) .


    Wichtig finde ich: Es muss Mutter und Kind damit gut gehen. Was andere Leute dazu sagen, ist nicht relevant. Aber wenn ich als Mutter andere Vorstellungen habe, als das Kind, dann müssen wir Regeln vereinbaren. So hat das bei meinen Kindern gut geklappt.

    Freda mit dem Jan-Feb-Mär-Trio (01/05 + 02/08 + 03/12) #love


    Ich kaufe und verkaufe im Rabenflohmarkt

    Einmal editiert, zuletzt von Freda ()

  • Meine Kinder sind 5,5 und 3, beide stillen noch.
    Ich hatte relativ früh Stillzeiten eingeführt, sodass draußen im Allgemeinen nicht danach gefragt wurde. Und auch, wenn es in Stress ausartete, von meiner Seite oder der Seite der Kinder, haben wir an den Stillzeiten etwas geändert und dadurch hatte sich das schnell gegeben. Von mir aus brauche ich mehr stillen. Ich sehe aber, dass es den Kindern wichtig ist, und solange ich kein Problem damit habe, können wir das weiterlaufen lassen - aber mit Stillzeiten.


    Die Große erzählt manchmal irgendwelchen Leuten, dass die Mamamilch trinkt. Die können das meistens überhaupt nicht einordnen. Im Kindergarten gab es da letztes jahr eine etwas merkwürdige Situation, die sich aber auch schnell geklärt hatte. Gesellschaftlicher Druck - ich erzähle das nicht, die Große kaum. Die Omas versuchen ab und an mal, die Kinder zum Abstillen zu bewegen ("Du bist doch schon groß!"), aber das haben wir mittlerweile auch größtenteils im Griff. Es ist einfach kein Thema mehr. Und selbst wenn - wahrscheinlich dadurch, dass das große Stillkind "schon so alt" ist wird nichts mehr gesagt. Es ist eh alles verloren ;)


    Ich sehe bei uns kein Ende, jedenfalls nicht in nächster Zeit. Für die Große ist die morgendliche Milch das wichtigste Event des Tages. "Mama, wenn ich Schulkind bin, brauche ich keine Mamamilch mehr." - "Okay." Dann hat sie mitbekommen, dass das ja bald eintritt .. "Mama - oder, wenn ich eine eigene Wohnung habe und ein eigenes Baby, dann darf ich immer noch Mamamilch trinken?" 8I Ich stille in 20 Jahren dann wohl tandem der anderen Art. :D

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

  • kind2 stillt noch. weg war ich trotzdem schon mehrmals, oder die kinder mit dem papa. stört sie nicht. sie macht danach einfach wieder weiter. abends vor dem ins bett und morgens vor dem aufstehen. tagsüber nur noch sehr selten. ausserhalb von zuhause nie. find ich ok so.
    mal schauen, wie lange noch, ich glaube, viel milch ist nicht mehr da :D

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • ainu: Unsere Kleinen sind ja gleichalt. Meine Kleine meckert jetzt auch öfter: "Da kommt ja gar nichts mehr raus." Insofern denke ich auch, dass sich das Thema bald erledigt hat. Komischerweise kann ich noch problemlos Milch ausstreichen. Vielleicht verliert sich bei ihr ja auch die Technik?!


    Ach ja, ich war bei allen Kindern zumindest ab 2 1/2 regelmäßig mehrere Tage zur Dienstreise. Das hat das Stillen nicht negativ beeinflusst und war auch kein großes Problem für die Kinder. Eher für mich, weil ich zumindest am Anfang unterwegs abpumpen musste. Interessanterweise hat sich das dann aber nach einer Weile so eingespielt, dass ich das nicht mehr brauchte.


    Dass der Große so lange gestillt hat, lag wahrscheinlich am Tandemstillen. Da kam ja durch das jüngere Geschwister immer genügend Milch.

    Freda mit dem Jan-Feb-Mär-Trio (01/05 + 02/08 + 03/12) #love


    Ich kaufe und verkaufe im Rabenflohmarkt

    Einmal editiert, zuletzt von Freda ()

  • Ich bin mehrere Abende die Woche weg, manchmal komme ich zwischendurch gar nicht nach hause und ich bin auch gelegentlich mehrere Tage am Stück weg. Das kratzt die Kleine nicht, die Große schon eher.


    Die Kleine dockt auch oft ab und sagt dann "alle," die Große macht das seltener. Für sie ist die Milch aber auch wichtiger, sie würde am liebsten weiternuckeln, bis dann wieder was kommt. Die Kleine hat da nicht so die Geduld für, oder einfach nicht mehr die Notwendigkeit. Die Große dockt auch nur selber ab, wenn sie danach noch etwas wichtig es vor hat (Adventskalender öffnen, Geburtstagsgeschenk, ..), sonst muss ich sie abdocken. Das liegt dann wohl eher am Durchhaltevermögen als an der Technik ;)

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

  • Meine Tochter ist achteinhalb. Bin ich jetzt extrem?

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Als ich die Überschrift gelesen habe, war ich sehr gespannt, wie lange wohl das Kind, um das es geht schon stillt. Sechs Jahre oder 8 oder noch länger? Was ist "extrem"?

    Ging mir auch so. Aber ich denke das liegt einfach daran, dass wir hier ein bisschen eine Parallelgesellschaft haben. Für die Mehrheit in Deutschland ist das schon extrem. Mir erzählte letztens eine Mutter, sie habe ihr Kind nach 17 Monaten abgestillt, was ja schon sehr lange gewesen sei, u.a. weil sie Angst hatte, dass der irgendwann in der Öffentlichkeit nach Milch verlange. Ich habe auf jeden Fall noch im Oktober auch öffentlich gestillt (1 Jahr 10 Monate), danach hat sich das von selbst auf "nur noch im Kontext schlafen" verlagert und findet somit nicht mehr draußen statt. Hätte aber jetzt auch kein Problem, wenn das eingefordert würde. Wovor man da Angst hat, weiß ich nicht so genau.
    Ich denke die meisten realisieren nicht, wenn das Kind etwas in die Richtung sagt. Sie rechnen damit nicht und Kinder erzählen ja alles mögliche, was Außenstehende nicht verstehen. Da würde ich mir keine Gedanken drum machen. Wenn es euch mit dem Stillen gut geht, ist es doch super. Alle "abers" würde ich aus dem Kopf streichen und mich auf die "eigentlich ist es schön" konzentrieren.

  • Mein Mittlerer ist 5,5 und stillt auch noch, ich plane aber ihn mit 6 abzustillen. Das liegt vorallem daran, das er noch immer nicht durchschläft, ich hoffe das wird dann besser. Ich kenne hier aber sonst niemanden der so lange stillt. Wir haben auch ein Codewort das er benutzt, so das es ein Anderer nicht verstehen würde. In der Öffentlichkeit stillen wir seit er ca. 2,5 ist nicht mehr.

  • freda: ja, ich hab mir auch schon gedacht, dass sie vielleicht anders nuckelt, oder so? keine ahnung. aber ich glaube auch, dass es sich allmählich ausschleicht.


    hm... ich denke mal, grundsätzlich wird es schon als extrem oder zumindest schräg angesehen, wenn "so alte" kinder noch stillen. ich stille mein kind manchmal noch beim abholen in der krippe abends, die einzige auswärtsausnahme. das wird dann schon mit etwas befremden beguckt, obwohl ich da seit langem bekannt wie ein bunter hund für langes stillen bin, die grosse war ja auch knapp 3 bis abgestillt.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7