Thema Rechtschreibung

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  • Ich finde das Schreiben nach Hören macht dann Sinn, wenn ein Kind in einer Umgebung aufwächst, in der Schriftdeutsch gesprochen wird. Meine Tochter ist jetzt in der 2. und sie kommt oft und möchte wissen, wie man ein Wort schreibt. Wenn man es ihr ordentlich vorspricht, schafft sie es auch, es richtig zu schreiben. Bei uns im Süden spricht man nun aber kein Schriftdeutsch und da kommen bei diesem Schreiben nach Hören abenteuerliche Konstruktionen zu tage. Ich versuche immer so einen Mittelweg zu finden und nicht jedes Wort von Anfang an zu verbessern, aber die Worte die sie kennen sollte z.B. war anstatt wa, die verbessere ich immer.

    LG,
    Fleur mit Tochter *10/04 und Sohn *04/06

  • Hallo,


    Die Frage ist, ob Delfin zu den Worten gehört hätte, die sie nach der traditionellen Methode schon gelernt hätte. Mit großer Wahrscheinlichkeit war das Risiko es falsch zu schreiben, da genau so groß. Oder sie hätte eben nichts über Delfine geschrieben, weil sei wissen, daß sie die Worte dafür noch nicht "können". Das wäre auch schade, oder?


    Auf konkrete Fragen habe ich auch konkret geantwortet. Also sinngemäß: Ich kann es lesen, aber in Erwachsenenrechtschreibung schreibt man es soundso. Bei meinen hat das meist gereicht, mal haben sie es verbessert, mal nicht, aber meistens haben sie es sich gemerkt. Aber Kinder sind nun mal verschieden...


    Aber ich denke wie gesagt, auch mit der klassischen Methode hätten sie in der Grundschule zu dem Zeitpunkt noch nicht alle Worte behandelt gehabt, die in ihren Geschichten vorkommen. Von daher hätte es vermutlich nicht viel geändert oder sie hätten doch erst später freie Geschichten geschrieben.


    DIE Methode gibt es mMn sowieso nicht. Ich finde, Kindern sollten verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung stehen, die sie im eigenenTempo nutzen können. Und Lehrer, die die Zeit zur Verfügung haben, genau hinschauen und dem Kind Empfehlungen für passende Wege geben können. Von einem Kind, daß feinmotorisch noch an der Schrift knabbert ist es einfach viel verlangt, daß es auch noch auf Inhalt UND Rechtschreibung achtet und dann die gleichen Leistungen erbringt wie eins, dem es feinmotorisch leicht fällt und daß so ganz andere Kapazitäten frei hat. Ist die Schrift sicherer, lernt es vielleicht auch Rechtschreibung viel schneller und leichter.


    Mein Wichtelkind hat Ende der Dritten(!) Klasse den Sprung vom Schreiben in Großbuchstaben zur Schreibschrift gemacht. Dann aber von jetzt auf gleich. Er war einfach so weit. (Die Lehrerin hatte es im Blick, sah, daß er die "einzelnen Komponenten" kann und sah, daß er einfach an dieser Stelle zeit brauchte) Wie es gelaufen wäre, hätte er sich wie hier üblich vom ersten Tag an damit plagen müssen UND dann auch noch auf Rechtschreibung achten, möchte ich mir gar nicht vorstellen.

  • Erst muss unbedingt die Druckschrift gelernt werden und dann diese blöde vereinfachte Ausgangsschrift.
    Warum steigt man nicht sofort mit der richtigen Schrift ein?

    Was meinst du mit richtiger Schrift?
    Die vereinfachte Ausgangsschrift? Das hab ich mich bei der Einschulung meiner ersten beiden Kinder auch gefragt. Jetzt habe ich ein motorisch schwächeres Kind und weiß die Antwort. Damit wäre meine Schulanfängerin heillos überfordert, sie müht sich schon mit den Druckschrift-As und Bs und Ks fürchterlich ab. Diese in Schreibschrift würden bei ihr überhaupt noch nicht funktionieren.


    Ich weiß auch nicht, warum die Kinder Schreibschrift lernen müssen. Ab der 5. (bei vielen Lehrern schon ab Ende 3. Klasse) dürfen sie wieder Blockschrift schreiben.
    Ich finde, die Schreibschrift wäre ein tolles Zusatzangebot zur Förderung stärkerer Schüler. Warum sie sich geschlossen damit abmühen müssen, auch wenn sie noch ganz andere Probleme beim Schreiben haben, verstehe ich einfach nicht. das ist reine Schikane.
    Zumal unsere Schule keine vereinfachte Variante will, sondern die Lateinische. #weissnicht


    Georg: Ich habe Emily immer gesagt, dass es nicht richtig sei, sie aber noch so schreiben dürfe. Liam hätte im Leben nie etwas anderes gefragt als: Ist das gut genug, darf ich's wegpacken?

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Ich finde das Schreiben nach Hören macht dann Sinn, wenn ein Kind in einer Umgebung aufwächst, in der Schriftdeutsch gesprochen wird. Meine Tochter ist jetzt in der 2. und sie kommt oft und möchte wissen, wie man ein Wort schreibt. Wenn man es ihr ordentlich vorspricht, schafft sie es auch, es richtig zu schreiben. Bei uns im Süden spricht man nun aber kein Schriftdeutsch und da kommen bei diesem Schreiben nach Hören abenteuerliche Konstruktionen zu tage. Ich versuche immer so einen Mittelweg zu finden und nicht jedes Wort von Anfang an zu verbessern, aber die Worte die sie kennen sollte z.B. war anstatt wa, die verbessere ich immer.


    Kerveli,
    das hat die Lehrerin gestern auch angemerkt. Sie sagte, dass diese Methode je nach Bundeland und Dialekt ihre Tücken hat.


    Liebe Grüße

  • Ich weiß nicht.
    Ich wäre dafür das sie eine Schrift lernen und gut.
    Ich seh den Sinn einfach nicht darin im ersten Schuljahr die Eine, und dann im Zweiten die Andere zu lernen.
    Probleme hatte meine Tochter anfangs mit beiden Schriften.

  • Nun, zumindest, was die Schreibschrift angeht, können wir da ein wenig aufatmen.
    Zwei meiner drei Kinder können keine Schreibschrift und drucken weiter.


    Da Tochter ja nun wechselt, hab ich dazu auch gestern noch mal nachgefragt. Sie hat es zwar als "Zusatzangebot" gehabt, kann es auch, aber eben nicht flüssig. Das sah die Lehrerin dann total locker und meinte, nach der Grundschule kräht kein Hahn mehr danach, sie solle ruhig weiter Druckschrift schreiben.


    Gruß


  • Georg: Ich habe Emily immer gesagt, dass es nicht richtig sei, sie aber noch so schreiben dürfe. Liam hätte im Leben nie etwas anderes gefragt als: Ist das gut genug, darf ich's wegpacken?


    Jo, ich hab hier auch so einen Pragmatiker. So frei nach dem Motto: "Ich habs geschrieben, das reicht."
    Und genau das macht es dann so schwer, diesem Kind die Notwendigkeit zu vermitteln, dass korrektes Schreiben sein Leben lang Auswirkungen auf alles hat. Er nickt das ab, wenn wir drüber reden, aber seinem Gesichtsausdruck sieht man an, dass es ihm am Allerwertesten vorbei geht. #schäm


    Gruß

  • Jo, ich hab hier auch so einen Pragmatiker. So frei nach dem Motto: "Ich habs geschrieben, das reicht."
    Und genau das macht es dann so schwer, diesem Kind die Notwendigkeit zu vermitteln, dass korrektes Schreiben sein Leben lang Auswirkungen auf alles hat. Er nickt das ab, wenn wir drüber reden, aber seinem Gesichtsausdruck sieht man an, dass es ihm am Allerwertesten vorbei geht. #schäm


    Gruß

    Ich hab meinem noch eine Steilvorlage geliefert. Ich habe eines meiner alten Deutscharbeitshefte aus Klasse 8 noch und er hat's gesehen.
    Da steht unter einer Arbeit: "Das ist trotz der Kürze - wie zu erwarten war - der mit Abstand beste Text der Klasse. Mit deiner Rechtschreibung ruinierst du dir leider alles. Mangelhaft."


    Das schmiert der Herr mir mit Genuss aufs Brot. Und glaubt mir nicht, dass das böse Erwachen noch kommen wird und er sich mit der Einstellung jede Menge Frust selbst bereitet.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Was die Schriften angeht, gibt es in NRW nur noch die Vorgabe, dass die Kinder zu einer verbundenen Handschrift finden sollen.
    Wie sie dahin finden, ist völlig offen. Und ich denke auch, von Kind zu Kind unterschiedlich! Manche wollen sehr gerne Schreibschrift lernen, andere drucken und kommen auch damit zu einer "schnellen" Schrift. Wäre toll, wenn unterschiedliche Wege möglich wären.


    Zum Thema Rechtschreibung und Schreiblernmethode: Ein großer Vorteil von Lesen durch Schreiben und "freies Schreiben" mithilfe der Anlauttabelle ist die Individualisierung und Differenzierung!!! Jedes Kind kann schreiben, was es selber interessiert! Jedes Kind kann in der Menge für sich gucken, wieviel es schon selber schreiben kann. Jedes Kind "erzählt" damit auch etwas von sich, von seinen Interessen und Vorlieben. Es gibt Kinder, die am Beginn der 1. Klasse bereits lesen und etwas schreiben können, andere, die kennen keinen Buchstaben. Das wißt ihr alle. Mit dem freien Schreiben lassen sich alle gut "abholen", zusätzlich kann man ihnen noch anderes Material geben. Aber alle durch einen Fibellehrgang zu scheuchen ist doch nicht mehr zeitgemäß.
    Dann wirds aber auch noch schwieriger mit der Differenzierung - und individualisiert ist schon mal nix dabei.


    Es gibt tolle Möglichkeiten, begleitend die Rechtschreibung einzuführen und immer wieder bestimmte Regeln zu üben.
    Texte überarbeiten z.B. ist auch ein wichtiger Schritt... veröffentlicht wird nur, was rechtschreiblich richtig ist z.B.


    Aber Grundschule heute soll ganz schön vielen verschiedenen Anforderungen genügen...

  • Ich hab in der Ausbidung gelernt, dass die "Lesen durch Schreiben" Methode ursprünglich eigentlich auf 6 Jahre ausgelegt wird. In den meisten Bundesländern dauert die Grundschule ja nur 4 Jahre und meine Kollegen und ich an dern weiterführenden Schulen haben von dieser Methode keinen blassen Schimmer (um ehrlich zu sein).


    Dazu kommt, dass Eltern und auch Lehrer ab Klasse 3 dann gerne eine korrekte Rechtschreibung sehen würden, deshalb weichen sie von der ursprünglichen Methode ab und versuchen mit althergebrachten Methoden zu "unterfüttern". Mit nur 2 Jahren "Lesen durch Schreiben" erreicht man aber nun mal erst recht nichts.


    Insofern ist es ein bisschen schwierig zu sagen, die MEthode ist Müll, denn sie wird in den wenigsten Fällen so angewandt, wie sie eigentlich gedacht ist.


    Man geht außerdem davon aus, dass Kinder oft erst im Alter von etwa 10 Jahren in der Lage sind eswh Rechtschreibregeln anzuwenden und umzusetzen. Aus diesem Grund bieten wir an der weiterführenden Schule LRS-Kurse an, an denen wir die FRESCH-Methode (Silbenschwingen, Weiterschwingen, Ableiten, Merken) einüben und trainieren.
    Aber auch bei dieser Methode ist es wie bei allen MEthoden: Viele Kinder erzielen damit sehr gute Erfolge, bei ihnen bessert sich die Rechtschreibung bis Ende Klasse 6 enorm, bei anderen bringt es (fast) gar nix. Generell beobachten wir, dass Kinder (insbesondere Jungen), die sich mit der Aufmerksamkeit und Konzentration schwer tun, auch im Rechtschreiben massive Probleme haben und diese Methoden nicht wirklich anwenden können.


    Generell ist jedes Kind ein eigener Lerntyp und bräuchte daher wahrscheinlich auch seine individelle Schreiblernmethode. Wie man das im Regelunterricht umsetzen könnte, weiß ich aber auch nicht..

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

    Einmal editiert, zuletzt von moose ()

  • Hier gibt es den gewohnten Schreiblehrgang und eine Fibel, für die zu Beginn 3 Buchstaben gelernt werden und aus denen dann mehrere Wörer gebildet werden können. Nach und nach kommen andere Buchstaben dazu, die Sätze komplexer und länger. Unsere Schule arbeitet z.B. mit der Tobi-Fibel, die mir auch sehr gut gefällt! Dazu gehört auch eine Anlauttabelle und diverse Arbeitshefte.


    Hallo, mein Sohn hat nach der Tobi Fibel gelernt. Er hatte nur 5en und 6en in Diktaten. Bekam zusätzlich bei der Logopädin Legasthenie Training (obwohl der KiA keine festgestellt hat).


    Jetzt ist er in der 5. Klasse. Allerdings auch einer Montessori Schule. Langsam traut er sich ans freie Schreiben. Beim "Satz des Tages" hat er immer 0 Fehler. "Einfach" weil er sich auf jedes Wort genau konzentrieren kann.


    Ja, viele Schüler haben bei uns eine schlechte Rechtschreibung. Sie haben aber trotzdem viel Freude, Texte zu entwerfen und ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen, und das finde ich super.


    Rechtschreibung kann man immer noch lernen. Wir haben z.B. tolle Rechtschreibboxen, mit denen die Kinder selbstständig arbeiten können.


    Ein Kollege meinte: Die Rechtschreibung wurde erfunden, um Bauernkindern den Weg zur Bildung zur verbauen.

    Liebe Grüße von junis



    "Bitte hör`nicht auf zu träumen, von einer besseren Welt!" Xavier Naidoo

  • Wir machen es von Anfang an so:


    Im Geschichtenheft werden keine RSF korrigiert, im Arbeitsheft Sprache aber schon.


    Das funktioniert hier sehr gut. E. schreibt keine Fehler in geübten Texten oder Wortdiktaten. Ich habe ihr gesagt, dass die Lehrerin beim Wortdiktat die Merkstellen besonders betont und sie einfach genau zuhören soll, was die Lehrerin sagt.


    E. will aber auch richtig schreiben. Das kommt mir sehr entgegen, denn sonst hätte ich wohl echte Bedenken wegen der Methode. Wenn sie eine Geschichte schreibt, fragt sie mich oft, ob das folgende Wort mit zwei m geschrieben wird oder nicht. Dafür bin ich sehr dankbar, denn ich glaube fest daran, dass sich Fehler festigen.


    Denn genauso wie beim Schreiben durch Lesen der richtigen Wörter funktioniert das ja auch mit den falschen Wörtern. Das Kind prägt sich das Bild des Wortes ein, egal ob ein Fehler drin ist oder nicht.


    Und ich sehe das bei meinen Drittklässern, die nach der Methode unterrichtet wurden und heute grottenschlecht schreiben.


    Was ich da mache, ist, dass ich Wörter, bei denen sie sich schwer tun, auf Zettel schreibe (groß) und im Raum aufhänge, mit den Worten, sie sollen da bloß nicht so oft drauf schauen. Dadurch prägen sie sich die Wörter in kurzer Zeit richtig ein.
    Außerdem baue ich mit den Kindern mithilfe eines Lesekastens Wörter ab und wieder auf.


    Hund
    Hun
    Hu
    H
    Hu
    Hun
    Hund


    Das ist eine Methode von Detlef Träbert (oder heißt er Dieter?)
    Nach dem Ab- und Aufbau des Wortes schreiben sie es mit dem Finger auf die Tischplatte, dann mit dem Finger an die Wand (in die Luft) und dann mit der Nase an die Decke. Danach schreiben sie es richtig auf ein Karteikärtchen und wenn wir fünf Kärtchen haben, dann gibt es ein Wortdiktat. Meist sitzen die Wörter dann richtig.
    Ach ja, aber wir machen das immer nur 10 Min. lang. Also, manchmal kommen wir nur zu zwei Wörtern oder so, manchmal auch nur zu einem.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Hier im Norden lernen die Kinder die sogenannte Grundschrift als einzige Schrift. Dies ist eine Druckschrift mit Verbindungen verkürzt gesagt. Das hat den unschlagbaren Vorteil, dass die Kinder
    nur noch eine Schrift lernen.


    In meinen Klassen gab und gibt es immer einige Kinder, die nur die Druckschrift schreiben können. Es ist mir aber immer wichtig, dass diese Kinder die Schreibschrift lesen können.

  • Ich finde die Methode des freien Schreibens eigentlich total super, weil meine Tochter dadurch direkt alles schreiben konnte, was sie wollte.
    Ich verstehe nur Eltern und Lehrer nicht, die in der dritten Klasse von heut auf gleich finden, jetzt reiche es aber mit der Spielerei, jetzt müsse das Tempo aber mal anziehen, es sei Zeit für den Ernst des Lebens (merkt man, dass ich auf dem Elternabend fast einen Herzkasper bekommen habe ?#kreischen )
    Zum Glück fällt meiner Tochter die Rechtschreibung leicht. Sie liebt Regeln aller Art, hat mich schon in der ersten Klasse gefragt, woran man z.B. merkt, ob ein Wort mit d oder t, mit g oder k endet.
    Die Fresch-Methode, die sie anwenden, kommt ihr also sehr entgegen.
    Zudem hat sie auch noch ein fotografisches Gedächtnis. Wenn sie so eine Lernwörterliste sieht (21 Worte in der Woche), prägt sie sich einfach alles ein.


    Das trifft natürlich nicht auf alle in der Klasse zu.


    Ich selber habe natürlich nach der Fibelmethode schreiben gelernt und habe sie als langweilig und einschränkend empfunden.
    Und auch bei uns gab es Kinder, denen die Rechtschreibung leicht fiel, und welche, die sich total schwer taten.


    Ich würde es nicht an der Methode festmachen, sondern an den persönlichen Neigungen des Kindes und der Ausführung der Methode.


    Meine Tochter schreibt dafür übrigens gruselige Geschichten: sterbenslangweilig und einfach fantasielos. So ist sie halt, man kann nicht alles können.


    Ich bin übrigens heilfroh, dass sie endlich die Schreibschrift kann, das geht viel schneller. Vielleicht sollte die Anwendung freiwillig sein, aber ich finde, die Einführung sollte nicht ganz weg gelassen werden.


    Liebe Grüße
    Inge

    Inge (August 1981) mit Lisanne (August 2004), Zoe (Januar 2007), R (Mai 2010) und E (Mai 2015)


    It´s okay to be happy with a calm life.

  • Hallo,


    Na ja, Sachen ist ja nun auch nicht grad die Hochburg der gesprochenen Schriftspache, aber bei meinen Kindern hat es offenbar trotzdem funktioniert, sie erst mal nach Gehör schreiben zu lassen.


    Denn wie gesagt ist es NICHT Sinn der Methode, die Kinder kommentarlos 2 Jahre lang schreiben zu lassen, wie sie mögen und dann Punkt Beginn der dritten Klasse zu erwarten, daß sie auf agische Weise die deutsche Rechtschreibung im Kopf haben. Dann ist aber nicht die Idee falsch, die Kinder über das freie Schreiben neben dem Verfassen von idividuellen Texten und Geschichten auch an die Rechtschreibung heranzuführen falsch - sondern die Umsetzung.


    Denn wie inzschischen mehrmals beschrieben: Das freie Schreiben sollte von vielfältigen Möglichkeiten zum erlernen begleitet werden UND die Kinder sollten ausreichend Zeit dafür bekommen. (Gerade Ofn - Ofen sollte z.B. bei Übungen wie Silbenklatschen auffallen)


    Ich habe übrigens trotz klassischem Schreiblehrgang lange noch immer wieder mal dialektbedingte Fehler gemacht (dabei wurde bei uns nicht mal starker Dialekt gesprochen), ich habe nicht das Gefühl, daß meine Kinder mehr davon machen.

  • Meine Kinder sind an einer Montessorischule und ich kann bestätigen was Trin schreibt. Die Kinder schreiben nicht 2 Jahre wie sie wollen und dann auf einmal wird benotet, sondern das freie Schreiben wird sofort begleitet von besonderen Rechtschreibübungen. D.h. dass das freie Schreiben eben am Anfang zwar nicht korrigiert wird, aber es gibt vielfältige und interessante Materialien, die z.B. irgendwie mit Abschreiben zu tun haben, und da kommt es genau auf richtige Rechtschreibung an.
    Fibel ist doch inhaltlich voll öde, wer bekommt da schon Lust zu lesen? "Mi mit Mo, Mo mit Mi, tap ti ti".

  • Eure Ausführungen zu dieser Methode sind sehr interessant.
    Es wirft aber auch eine Frage in den Raum. Was soll man also tun, wenn Schule selbst die Methode nicht so anwendet, wie sie entwickelt wurde.
    Die Eltern sind schlicht und einfach stark verunsichert und insofern kann ich ihre Fragen dazu gut verstehen. Geht mir ja schließlich genauso.


    Ich bezweifel mal sehr stark, dass Schule ihre Arbeitsweise dazu nun ändern wird. Die Kinder bekommen nun mal Noten zum Thema Rechtschreibung und erleben auf diese Weise selbst, dass das nun "schlecht" zu sein scheint. Zusammen mit den Äußerungen, dass nun der Spaß vorbei ist und sie begreifen sollen, dass sie fürs Leben lernen usw., übt das Druck aus und setzt Zeichen. Sie lernen jetzt vornehmlich, dass es anders werden soll. Tut es aber nicht oder nur in Winz-Schritten. Und der Druck kommt durchaus zuhause an.
    Und wenn ich euren Ausführungen glaube, dann wird es mit weiterführender Schule nicht anders, eher schlechter, was den Druck dazu angeht.


    Wie soll man sich nun als Elternteil dazu verhalten?
    Ich stelle mir die Frage, wo geht es mit Rechtschreibung nun hin, wenn die Methode von Seiten der Schule einfach geändert wird? Lernen sie es jetzt trotzdem, wenn auch mühevoll? Wieviel Zeit darf man nun als Elternteil veranschlagen, um es lockerer zu sehen. Wird es einfach mit den Jahren, wenn die Methode an sich nicht mehr so angewendet wird, wie ursprünglich gedacht?


    Gruß

  • Bei der Sache mit dem Dialekt fällt mir diese uralte Glücksradsendung ein (das war so ein Wörterratespiel im TV, das so wie Galgenmännchen funktionierte). Da stand also:


    VOM SCHEI_EL BIS ZUR SOHLE


    ... und es wurde ein Sprichwort gesucht.


    Machbar, würde man meinen.
    Der sächsische Ratekanditat ganz siegessicher "Isch hätt gärn ein D wie Dora"


    Tschuldigung, wenn es hier nicht der Sache dient, aber ich muss seit dem (durchaus berechtigten!) Dialekt-Einwand ein paar Postings über mir die ganze Zeit daran denken #schäm

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Hallo,


    Aber ob der gute Herr damals schon nach der "modernen" Methode Rechtschreibung gelernt hat? Das wäre erstaunlich ;)
    Oder ist es doch eher ein Zeichen dafür, daß dialektbedingte Fehler auch mit dem alten Systhem vorkommen?


    @Kokosnuss - ich weiß leider nicht, was man machen kann. Wie sieht es die Lehrerin selber denn? Welche Schlüsse zieht sie für sich aus ihren Beobachtungen? Was rät sie den Eltern? Schließlich ist sie ja die Fachfrau.


    (Das meine eigene Rechschreibung derziet noch chaotischer ist als sonst, liegt allerdings nicht am Dialekt oder an der klassischen Fibellehrmethode, nach der ich gelernt habe, sondern am derzeit genutzten Uralt-laptop, der irgendwie immer Buchstaben und ganze Worte verschlingt. #augen )