Saustall bei 17jährigem - Als Eltern nicht einmischen!?

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  • Guten Morgen!
    Da es ein ständiges Thema ist: Habt ihr vielleicht Hinweise auf Fachartikel (nicht unbedingt ganze Bücher), die erklären, warum man einem Teenager nicht in die zugegebenermaßen beeindruckende Unordnung in seinem Zimmer rein reden soll?
    Mein Freund regt sich sehr über den Zustand des Zimmers meines 17jährigen Sohnes auf und wirft mir mangelnde elterliche Strenge / Konsequenz vor bzw versteht nicht, dass ich der Meinung bin, das sei nicht meine Angelegenheit..,


    Vielen Dank! SEDA

  • studien hab ich nicht nur mitgefühl
    meine fast 17jährige.. nun ja


    andererseits warum sollte die ordnung von uns erwachsenen besser sein?


    wichtig war mir nur
    wäsche muss sie selbst waschen
    essen und limo etc darf nur in det küche gegessen werden..


    das brachte entspannung

  • ich würde den spieß umdrehen und mich MEGA über die übergriffige einmischung deines freundes in dinge, die ihn absolut nullkommanull angehen aufregen.


    was hat der überhaupt im zimmer deines so gut wie erwachsenen sohns verloren? mein sohn würde kerle 8kantig rausschmeißen bei so anwandlungen, und mit recht.


    wobei ich relativieren muss/will =


    wenns unhygienisch wird, geht es alle an. viecher, modernde lebensmittel etc. haben in keiner wohnung und nirgends was verloren.


    lg, patrick

  • Huch, wo ist mein Beitrag?!


    Ich schrieb:
    Zur Verteidigung meines Freundes muss ich sagen, daß er nicht in das Zimmer meines Sohnes hinein geht und auch in gegenüber kaum was sagt. Er macht ihm keine Vorschriften, aber er will dass ich das tue. Nur gegenüber thematisiert er die Unordnung bzw er regt sich so im vorbei gehen für auch selber drüber auf (und ich fühle mich angesprochen / angegriffen).
    Da er aber ein denkender und Argumenten zugänglicher Mensch ist, würde ich gerne Argumente bzw. "Beweise" für meine Ansichten liefern, mehr als "das macht man nicht, das ist T.s Angelegenheit, geht und nichts an".
    Argument meines Freundes: Es ist unsere Wohnung, auf einer gewissen Grundordnung kann und sollte man bestehen. (Und er musste auch aufräumen...)


    LG Seda

  • ja, das argument zieht in den öffentlichen bereichen. und da würde ich ebenfalls keine unordnungsherde durch den sohn verursacht dulden. und ich kann deinen freund in gewisser weise verstehen, weil sich unordnung in einem raum auch auf den rest auswirken kann bzw. dahin ausstrahlen kann.


    was ich nun mühsam finde, ist dieser studienkramsdibumsdi. das ist alles so ein beliebiger trallafitti, warum sollte irgendwer sein leben nach sowas ausrichten?? wenn sich dein freund ungerecht behandelt fühlt, wenn er sich in der wohnung unwohl fühlt, warum sollte er sagen "aaah, jesper juul schreibt, das muss so, dann ist das o.k."?


    ich würde statt dessen gemeinsam den fall besprechen. unter erwachsenen. du bist nicht der drill-sergeant für deinen sohn, und wenn es deinen freund stört, müsste dein freund das mit ihm klären. es dürfte doch JEDER begreifen, dass ein 17jähriger kein kind mehr ist, das man mit irgendwelchen maßnahmen "auf linie" bringt?



    reicht es nicht, dass jeder von euch sagt, was er/sie GANZ PERSÖNLICH von dieser situation erwartet?


    erwartungen sohn = er will, dass sein zimmer bleibt wie es ist und sich nicht mehr in sachen ordnung engagieren
    erwartungen freund = er will, dass das zimmer ordentlicher gepflegt wird und damit dem standard der wohnung angeglichen
    erwartungen mutter = sie will nicht den sohn beeinflussen dahingehend, dass der mehr an seinem zimmer macht.



    es leben ja 3 leute in der wohnung, da sind von allen seiten kompromisse nötig und auch möglich.


    sohn muss abweichen von seinen erwartungen dahingehend, dass er einen mindeststandard herstellt
    freund muss abweichen von seinen erwartungen dahingehend, dass er diesen mindeststandard akzeptiert
    mutter muss abweichen von ihren erwartungen dahingehend, dass sie den einigungsprozess begleitet und den beiden jeweils die kompromisse "abverlangt".



    ginge sowas?



    lg patrick

  • Naja, ich würde argumentieren, dass der Freund ja sicher auch nicht wollen würde, dass der Sohn bei ihm aufräumt. Ist einfach übergriffig.


    Ich hatte zu Hause nie ein eigenes Zimmer, ich verstehe gar nicht, was es mit dem Zauber des eigenen Zimmers auf sich haben soll. Es geht ja nicht um einen Raum, es geht um fest definierte Orte, an denen niemand Zugang hat. Das kann auch ein Schrank sein...man könnte sich also auf eine private Sphäre einigen und alles andere als "frei zugehbar und bespielbar" definieren. Dann wäre die Räumschneise im Kinderzimmer auch legitim.


    Mir liegt da der pragmatische Zugang.

  • Ich denke auch nicht, dass du da mit Studien weiterkommst (was soll denn da auch untersucht worden sein?), sondern das ist ein Konflikt, der auf der Beziehungsebene gelöst werden muss, nicht auf der Sachebene.


    Meine Eltern waren sich darüber übrigens auch nicht einig. Meine Mutter hat bis zum Schluss an uns herumerzogen, mein Vater hat, als wir so ca. 16 waren, gemeint, jetzt wären wir selbst verantwortlich.


    Wir Geschwister sind inzwischen total unterschiedlich (un)ordentlich. Ich bin definitiv am Unordentlichsten, von daher hat die ganze geballte Erzieherei nix genützt. Meine Schwester ist am Ordentlichsten, und da war es weniger der (mengenmäßig viel geringere) erzieherische Einfluss und vielmehr der Job in einer Kneipe und das Jahr im Krankenhaus, die ihr das Aufräumen und Putzen zur Gewohnheit gemacht haben.


    Letztlich geht es, wie Patrick richtig schreibt, darum, dass sich alle in der Wohnung wohlfühlen. Ich weiß nicht, ob dein Freund bei euch wohnt oder ihr bei ihm oder ihr drei in einer gemeinsam ausgewählten Wohnung... Im ersteren Fall würde ich vermutlich stärker auf Abgrenzung pochen als im letzteren. Aber grundsätzlich scheint ja deine Haltung zu sein, dass du keine Lust hast, dich mit deinem Sohn zu streiten, und dass "ich musste früher auch aufräumen" kein Argument ist. Was soll dein Freund da überhaupt noch machen?

  • Ich hatte zu Hause nie ein eigenes Zimmer, ich verstehe gar nicht, was es mit dem Zauber des eigenen Zimmers auf sich haben soll. Es geht ja nicht um einen Raum, es geht um fest definierte Orte, an denen niemand Zugang hat. Das kann auch ein Schrank sein...

    Und du würdest dann im Schrank schlafen, spielen, lesen, Hausaufgaben machen und Sex mit deinem Freund haben? #gruebel

  • Vielen Dank v.a. auch an Patrick.


    Es geht mir eher um einen Artikel oder so, keine komplizierte Studie, um meine Ansichten zu untermauern.


    Wir wohnen übrigens zu fünft (noch ein weiterer Sohn von mir, 12 Jahre, und der Kleine, 1 Jahr) in einer 4-Zimmer-Wohnung, in die wir gemeinsam eingezogen sind, vorher hatte mein Freund mit in unserem gemieteten Haus gewohnt. Die grossen Jungs haben eigene kleine Zimmer, der Kleine ist bei uns im Schlafzimmer.


    Ich bin übrigens selber ziemlich unordentlich bzw war es als Kind und junge Frau, habe mich da sehr "gebessert" ( aus Sicht von ordentlichen Menschen). Ich hab da andere Prioritäten und sehe auch vieles gar nicht, aber was die gemeinsam genutzten Räume angeht, versuche ich es einigermaßen ordentlich zu halten, was mittlerweile auch gut geht.
    Als Kind und Teenager sah es bei mir aber genauso aus wie bei T. und ich hätte mich bedankt, wenn sich da jemand zu sehr eingemischt hätte, wahrscheinlich bin ich deswegen so parteiisch


    LG Seda

  • Hallo,
    wie sieht es denn dein Sohn? Ist er mit dem Zimmer zufrieden oder schafft er es nur nicht aufzuräumen?


    Ich muss gestehen, dass ich kein extremes Chaos zulassen würde in den Zimmern meiner Kinder. Klar, so normale Unordnung halt und dass mal was rumliegt, aber eben kein absoluter Saustall. Und meine Begründung ist ganz einfach: Es ist mein Haus, ich habe die Möbel bezahlt, die Wände gestrichen etc. - zudem habe ich bei meinem 14jährigen z.B. ganz aktuell gerade echt viel Energie reingesteckt, dass es ein tolles Teeniezimmer wird. Hab ein eigentlich schon ausverkauftes IKEA-Bild doch noch über Kleinanzeigen gefunden, während er in der Schule war, eine Wand neu gestrichen etc.
    So einen extremen Saustall würde ich als respektlos ggü. meinen Bemühungen ansehen. Er schätzt diese auch sehr, das weiß ich, und hat sich jedes Mal total drüber gefreut.


    Ich glaube, dass ich in einer Vier-Zimmer-Wohnung durchaus auch große Probleme hätte es auszuhalten, wenn bei dem wenigen Platz ein Raum auch noch total zugemüllt wäre. Insofern kann ich deinen Freund verstehen :-).


    Kann man einen Deal aushandeln? Mit ihm gemeinsam eine Grundordnung reinbringen? Im Gegenzug hilft er dir/euch? Fehlt es vielleicht an klaren Ordnungsstrukturen? Hier z.B. hängt ganz neu ein Ikea-Zeitschriftensammler an der Wand über dem Bett für die angelesenen Bücher. Hilft aber auch nur bedingt ;-).


    LG Pelle
    (wieder neu aktiv)

    LG Pelle


    Sohn 01, Tochter 04, Tochter 08

  • Und du würdest dann im Schrank schlafen, spielen, lesen, Hausaufgaben machen und Sex mit deinem Freund haben? #gruebel

    Nö, darum gehts ja nicht. Man kommt ja auch ohne eigenes Klo aus, oder? Es geht darum, dass das eigene Zimmer als unberührbare Festung definiert sein soll und das kann ich nicht nachvollziehen. Zur Privatsphäre reicht nach meinem Dafürhalten auch, dass das Zimmer abschließbar ist und sich dran gehalten wird, wenns Kind für sich sein möchte. Aber nicht, dass man zum Zimmer nie Zugang hat oder sich komplett raushalten muss. Wenn es bspw. darum geht, dass im Chaos einfach auch Sachen untergehen, die eigentlich nicht Eigentum des Kindes sind, dann aber im Wust verschüttet sind. Dann kann man Absprachen treffen, dass man das holen darf - solange man nicht die Privatsphäre des Kindes stört.


    Für mich geht es vor allem darum, dass man nicht einfach ungefragt in den Sachen des Kindes wühlen darf. Es sei denn, es gibt eben eine Absprache, dass man Dinge vom Schreibtisch nehmen darf, wenn sie eben woanders gebraucht werden o.ä.

  • ich habe keine Studien, das Thema kommt oder kam hier auch oft auf...


    es darf im zimmer nicht "leben" , also teller, gläser usw...müssen runter
    Sachen von anderen dürfen im chaos nicht verschwinden


    die gemeinschaftsräume erfüllen den Standard aller im haushalt lebenden...


    falls das chaos nicht mehr selbst bewältigt werden kann, wird geholfen zusammen mit dem zimmerbewohner...


    ansonsten, ja es ist nun mal sein zimmer


    lg doris

  • Nö, darum gehts ja nicht. Man kommt ja auch ohne eigenes Klo aus, oder? Es geht darum, dass das eigene Zimmer als unberührbare Festung definiert sein soll und das kann ich nicht nachvollziehen. Zur Privatsphäre reicht nach meinem Dafürhalten auch, dass das Zimmer abschließbar ist und sich dran gehalten wird, wenns Kind für sich sein möchte.

    Ein Klo braucht man ja nur einen kleinen Teil des Tages für sich, das Zimmer wesentlich mehr, da wäre Teilen noch weniger praktikabel als beim Badezimmer (bei dem zu wenig auch nervig sein und zu streitereien führen kann).


    Ich würde weniger sagen, dass es um die Privatsphäre geht (Privatsphäre im Sinne von "waaah, er hat meine Kleidung angefasst! WIE ÜBERGRIFFIG!) und mehr darum, in Ruhe gelassen zu werden.


    Sedativas Freund hat unseres Wissens doch auch nicht vorgeschlagen, dass ER das Zimmer aufräumt, sondern er will, dass Sedativa Druck auf ihren Sohn aufräumt, dass DER sein Zimmer ordentlich hält. Und ich habe bisher noch keine Sachargumente gehört wie "dein Sohn hat meinen MP3-Player in sein Chaos mitgenommen und findet ihn jetzt nicht mehr", sondern die Argumente waren a) es ist unsere Wohnung (territoriales Argument? Machtfrage?), b) das gehört sich so, c) ich musste früher auch (warum soll es jemand anderem besser gehen?)

  • das argument
    es ist ja mein haus, ich hab die wände gestrichen usw is ja wohl naja sehr komisch.


    unser haus gehört allen itgliedern der familie gleich und wenn sie wände bemaleb wollen dann dürfeb sie das genauso wie wir


  • "es ist unsere wohnung" IST für mich ein sachargument.


    ich selbst fühle mich z.b. auch in unordnung krass unwohl. und ich hätte auch wenig bock, wenn es eine kleine wohnung ist oder man eh aufeinander sitzt, ständig durch eine offene tür einen totalen chaoshaufen zu erblicken. ein chaoshaufen strahlt ja auf den rest der wohnung aus, ganz klar. wenn ich da auch wohne, will ich das nicht.


    ich muss dann aber für mich selbst sprechen und das mit den beteiligten klären. dazu gehört, dass ich einsehe, wie das erziehungsverhältnis zwischen meiner partnerin und deren kind ist und dass ich nicht versuche, da dran rumzuschrauben (denn DAS geht mich in der tat nichts an).



    ich kann zum sohn gehen und sagen, er soll seine sauhütte aufräumen oder zumindest einen minimalstandard herstellen, einfach damit sich alle (mich eingeschlossen) im konglomerat "wohnung" wohlfühlen.



    lg patrick

  • das argument
    es ist ja mein haus, ich hab die wände gestrichen usw is ja wohl naja sehr komisch.


    unser haus gehört allen itgliedern der familie gleich und wenn sie wände bemaleb wollen dann dürfeb sie das genauso wie wir

    Das ist bei uns nicht so. Das Haus gehört definitiv meinem Mann und mir. Denn wir zahlen dafür und stehen im Grundbuch.
    Und deswegen darf hier bei uns eben nicht jeder die Wänder bemalen, wie er will (um dein Beispiel aufzugreifen). Wenn jemand Wände bemalen möchte, dann in Absprache und evtl. gemeinsam (je nach Alter). Aber letztendlich sind Mann und ich hier Chefs.
    Und deswegen gelten hier auch unsere Regeln. Die können sicher auf Augenhöhe diskutiert werden, trotzdem ist es mein Haus, mein Haushalt. Das letzte Wort habe ich.
    Und das ist im echten Leben gar nicht so autoritär, wie es jetzt klingt. Aber es ist eben kein "Alle dürfen machen, was sie wollen". Es ist vor allem ein Respekt dem anderen gegenüber, der mir wichtig ist. Und ein totaler Saustall in einem zugemüllten Zimmer - da würde es MIR PERSÖNLICH an Respekt fehlen - gegenüber mir, meinem Aufwand bzgl. des Zimmers, der Zimmereinrichtung gegenüber, ja sogar gegenüber mir als Geldgeber für neue Klamotten, wenn diese quasi "mit Füßen getreten werden".


    Ansonsten sehe ich das genauso wie Patrick.

    LG Pelle


    Sohn 01, Tochter 04, Tochter 08

  • pelle es klingt sehr autoritär, das muss ich sagen, allerdings ist es hier auch nicht so, dass jeder machen kann was er will...unser haus ist unser zuhause, und zwar das aller...
    deswegen gelten für die räume , die wir zusammen nutzen auch regeln...und zugemüllt geht da garnicht...
    und unsere zimmer haben Türen, sprich das unaufgeräumte zimmer bleibt geschlossen, und rein zu gehen hat da eigentlich niemand ohne vorher anzuklopfen...oder um Erlaubnis...aber das muss halt jede Familie für sich selbst wissen...


    und unaufgeräumt heißt nicht, dass boden und Möbel deswegen ruiniert werden...


    und falls mein mann da klärungsbedarf hat, soll er das tun, auch bei seinen Stiefkindern...ich tue das nicht für ihn


    lg doris

  • "Es ist unsere Wohnung" ist für mich kein Sachargument. Mit der Begründung könnte man dem Kind auch vorschreiben, in der Wohnung nur noch auf einem Bein zu hüpfen. Das ist kein Argument, sondern eine Klarstellung der Machtverhältnisse. Da fahren Teenager bestimmt richtig darauf ab. #cool


    Das Argument "Ich musste das auch..." finde ich auch hanebüchen.


    Die Frage ist doch, was GENAU deinen Freund stört. Der Anblick der Unordnung? Dass Sachen verloren gehen? Dass Sachen kaputt gehen? Ich finde es legitim sich durch Unordnung beeinträchtigt zu fühlen, aber da sollte schon etwas mehr an Erklärung kommen. Vielleicht erhöht das ja auch die Kompromissbereitschaft beim Kind.