Kinder fragen - Raben antworten - Sammelthread

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    • Offizieller Beitrag

    So isses!

    Eigentlich ist Träumen einfach ungeordnetes Hin- und Her im Gehirn. Weil das aber nicht gerne ungeordnetes hat, macht es im Nachhinein selbst Sinn draus. Deshalb träumen wir auch nur Sachen, die wir irgendwo aus unserem Erfahrungsschatz schöpfen können, nicht völlig Unbekanntes.

  • Ich erhebe Einspruch :D Ich kenne durchaus sehr geordnete, strukturierte Träume, mit langen Rahmenhandlungen, Dialogen, Aufbau, Untertiteln, Abschluss etc pp. (Natürlich auch das normale Chaos.) Etwas Off-Topic, aber da fällt mir ein: Ab wann haben denn eure Kinder sich bewusst an Träume erinnert/davon erzählen können? Also ein Bewusstsein dafür entwickelt, dass sich nachts da etwas Wildes im Kopf abspielt?

    When you’re a kid, they tell you it’s all… Grow up, get a job, get
    married, get a house, have a kid, and that’s it. But the truth is, the
    world is so much stranger than that. It’s so much darker. And so much
    madder. And so much better.

  • Duracellmädchen im Vorschulalter


    Ich auch... Ich erinnere mich noch an Träume, die ich mIt vier oder fünf hatte, wo ich auch klar unterscheiden konnte zwischen Traum und verschwommener erInnerung

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Warum kippt ein Fahrrad beim Fahren nicht um, obwohl es nur auf zwei Punkten 'steht', beim Stehen aber schon?


    Ich hab was von Reibungskräften zwischen Reifen und Straße erzählt, aber konnte mir selbst nicht folgen #schäm.


    Weiß das jemand von euch?

  • Warum kippt ein Fahrrad beim Fahren nicht um, obwohl es nur auf zwei Punkten 'steht', beim Stehen aber schon?

    Nein, mit den Reibungskräften hat das nichts zu tun. Ein sich drehendes Rad hat die Tendenz, in seiner Spur zu bleiben. Es gibt auch Spielzeug, das über den Effekt funktioniert.


    Edit: Das Spielzeug heißt zum Beispiel Kreisel.


    Hier ist noch mehr Text dazu: http://www.stern.de/auto/servi…ch-nicht-um--7429014.html

  • Fahrrad? Mein Thema. Bei dem hohen Schwerpunkt würde ein Fahrrad schnell umfallen, wenn es nicht einerseits durch die Geometrie des Rahmens (bei Hochrädern sind die Zahlen anders) und andererseits durch bestimmte physikalische Kräfte daran gehindert würde. Mit der modernen Rahmen-Geometrie kann man sagen, etwas über 20 KMH muss man fahren, dann kann das Ding gar nicht mehr umfallen, wenn man sich nicht blöd anstellt. Verantwortlich sind Vor allem Kreiselkräfte der rotierenden Reifen und der sogenannte gyroskopische Effekt, der bewirkt, dass die Radachse, die bei Störungen ausgelenkt wird, möglichst immer wieder in die Ausgangslage zurückwandert.


    Guck mal hier: http://www.weltderphysik.de/th…bilitaet-von-fahrraedern/

  • ergänzend zu der Fahrradfrage gibts einige tolle Videos.

    Ich persönlich finde das total super, weils so typisch Physikvorlesung ist... https://www.youtube.com/watch?v=NeXIV-wMVUk

    ist allerdings englisch und relativ schlechte Qualität. Aber um die Details zu torque (Drehmoment) und angular momentum (Drehimpulserhaltung) gehts ja gar nicht. Das ist aber ein sehr schönes Experiment, was veranschaulicht, das ein sich drehendes Rad stabil senkrecht zur Drehachse ist.

    Es gibt auch noch so Drehstuhlexperimente..


    Den gleichen Effekt kann man mit so kelinen Minikreiseln ausprobieren. Wenn man den schnell in der Luft andreht und fallen lässt, landet er auf dem Fuß und dreht weiter (wenn man sich mühe gibt, das schön senkrecht fallen zu lassen.)

  • Im übrigen passen sich auch Haare und Fingernägel den Bedingungen an. Wenn sie geschnitten werden, wachsen sie kräftiger. (Doch, echt.)

    Das glaube ich nicht. Woher sollen denn die Zellen, die diese Horngebilde bilden, wissen, ob am anderen Ende geschnitten wird oder nicht?

    "Warum sind träume immer unrealistisch? Weiß das Traumbewusstsein nicht, was Realität und Phantasie ist?"


    Ich denke dem Kind geht's darum, dass sie nicht versteht, warum das Unterbewusstsein eben nicht mit der Realität abgleicht...

    Dass Träume zufälliges Synapsenfeuern ist, widerspricht meiner Erfahrung und zumindest der psychodynamischen Theorie. Die ist natürlich auch nur eine Theorie, aber grob gesagt, besagt sie, dass während des Träumens die Zensur des Ich weniger streng ist. Daher laufen Träume her primärprozesshaft ab. Zu deutsch: Ins uns wabern ganz viele Gefühle und Gedanken, nur ein Teil davon wird uns aber bewusst. Was uns davon bewusst wird, entscheidet eine psychische Instanz, die Ich genannt wird. Diese Instanz bewacht die Tür nicht immer gleich stark. Im Schlaf wacht sie weniger stark, aber auch nicht nicht, weshalb das Unbewusste manchmal Dinge verschiebt oder verändert, um sie an der Zensur des Ich vorbeizuschummeln.


    Es ist ganz schön schwer, das auf eine leichte Sprache runterzubrechen und dabei musste ich auch etwas vereinfachen, aber so ungefähr haut das schon hin. Dieses Modell beruht auf langjährigen Beobachtungen von Träumen und deren Inhalt und nicht auf der Beobachtung von winzigen Strömen im Gehirn. Es ist also eine andere Betrachtungsebene als die rein physiologische.

    • Offizieller Beitrag

    Im übrigen passen sich auch Haare und Fingernägel den Bedingungen an. Wenn sie geschnitten werden, wachsen sie kräftiger. (Doch, echt.)

    Das glaube ich nicht. Woher sollen denn die Zellen, die diese Horngebilde bilden, wissen, ob am anderen Ende geschnitten wird oder nicht?

    Ich bin mir sogar äusserst sicher, dass dem nicht so ist. Sonst würden ja Männer, die sich rasieren, immer stärkeren Bartwuchs bekommen - oder der Vater meiner Schulfreundin recht haben, der ihr verboten hatte, die Beine zu rasieren, weil das "dickere Haare macht" ;)



    So aus meiner Erfahrung raus würde ich sagen, dass dies zwei total unterschiedliche paar Schuhe sind - wie Du sagst, eine komplett andere Betrachtungsebene.

    Verkürzt gesagt, für die psychodynamische Theorie ist es eigentlich wurscht, WANN dieser Prozess abläuft, also zu welchem Zeitpunkt genau zensiert wird oder eben nicht - für die neurobiologische Forschung wiederum ist genau das die Frage: WANN und vor allem WIE läuft das "technisch" ab.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Im übrigen passen sich auch Haare und Fingernägel den Bedingungen an. Wenn sie geschnitten werden, wachsen sie kräftiger. (Doch, echt.)

    Das glaube ich nicht. Woher sollen denn die Zellen, die diese Horngebilde bilden, wissen, ob am anderen Ende geschnitten wird oder nicht?

    Ich bin mir sogar äusserst sicher, dass dem nicht so ist. Sonst würden ja Männer, die sich rasieren, immer stärkeren Bartwuchs bekommen - oder der Vater meiner Schulfreundin recht haben, der ihr verboten hatte, die Beine zu rasieren, weil das "dickere Haare macht" ;)


    Das sieht nur so aus, weil das abgeschnittene Haar keine abgenutzte, ausgebleichte, sondern eine stumpfe, breite, dunkle Spitze hat.

  • So aus meiner Erfahrung raus würde ich sagen, dass dies zwei total unterschiedliche paar Schuhe sind - wie Du sagst, eine komplett andere Betrachtungsebene.

    Verkürzt gesagt, für die psychodynamische Theorie ist es eigentlich wurscht, WANN dieser Prozess abläuft, also zu welchem Zeitpunkt genau zensiert wird oder eben nicht - für die neurobiologische Forschung wiederum ist genau das die Frage: WANN und vor allem WIE läuft das "technisch" ab.

    Ja genau. Daher finde ich es verkürzt, nur auf eine dieser Ebenen zu schauen, wenn die Frage so allgemein formuliert ist.

  • Das glaube ich nicht. Woher sollen denn die Zellen, die diese Horngebilde bilden, wissen, ob am anderen Ende geschnitten wird oder nicht?

    Ich bin mir sogar äusserst sicher, dass dem nicht so ist. Sonst würden ja Männer, die sich rasieren, immer stärkeren Bartwuchs bekommen - oder der Vater meiner Schulfreundin recht haben, der ihr verboten hatte, die Beine zu rasieren, weil das "dickere Haare macht" ;)


    Das sieht nur so aus, weil das abgeschnittene Haar keine abgenutzte, ausgebleichte, sondern eine stumpfe, breite, dunkle Spitze hat.

    Diese Erklärung , Susan Sto Helit , habe ich auch schon oft gehört, aber sie stimmt trotzdem nicht. :D


    Ja, vom ständigen Rasieren kriegt man einen etwas kräftigeren Haarwuchs. (Der Bartwuchs wird übrigens auch stärker, wenn das Testosteron ansteigt aufgrund von "Mann hat sich frisch verliebt".)

    Nein, es gibt trotzdem irgendwo eine Obergrenze, zu welcher Haarproduktion die entsprechende Hautregion fähig ist.


    Und der Vater der Schulfreundin hatte halt möglicherweise doch recht. Also mit der Aussage, nicht mit der daraus abgeleiteten Handlungsanweisung.


    Ich habe als Teenager diese Warnungen auch gekriegt und auch nicht geglaubt :) .


    Aber noch eine Anekdote von einem Messerschmied in meiner Großelterngeneration: Der hatte eine Stelle am Unterarm, wo er immer getestet hat, ob die Rasiermesser scharf genug sind. Als er in den Ruhestand gegangen ist, wuchs an dieser Stelle einige Zeit lang ein richtiger Pelz. Irgendwann hat das Pelzwachstum aber dann aufgehört und als er mit über 80 gestorben ist, hat man davon nichts mehr gesehen.


    Und zuletzt die Antwort auf meine Lieblingsfrage tulan : Das Gewicht ändert sich, wenn das Haar abgeschnitten wird. Die Zelle muss nicht gucken, sie kann fühlen.

    • Offizieller Beitrag

    So aus meiner Erfahrung raus würde ich sagen, dass dies zwei total unterschiedliche paar Schuhe sind - wie Du sagst, eine komplett andere Betrachtungsebene.

    Verkürzt gesagt, für die psychodynamische Theorie ist es eigentlich wurscht, WANN dieser Prozess abläuft, also zu welchem Zeitpunkt genau zensiert wird oder eben nicht - für die neurobiologische Forschung wiederum ist genau das die Frage: WANN und vor allem WIE läuft das "technisch" ab.

    Ja genau. Daher finde ich es verkürzt, nur auf eine dieser Ebenen zu schauen, wenn die Frage so allgemein formuliert ist.

    Da hast Du natürlich Recht.

    Ich tendiere, wie viele Menschen wahrscheinlich, zu der Art Fragen zu beantworten, die mir am Meisten liegt - und ich bin da halt in dem Stück klar die Naturwissenschaftlerin. Zum Glück sind meine Kinder da ähnlich, wobei ich mir schon etwas Mühe gebe, der Kleinen, die eine offenere, fast spiritiuellere Weltsicht haben kann, nicht zu sehr zu beeinflussen.

  • Xenia Aoife  jabberwocky Ich habe mir jetzt alles durchgelesen und angehört, aber wenn ich ehrlich bin, nicht allzuviel verstanden. Ich werde mich in einer ruhigen Minute mal genauer mit dem Drehmoment auseinandersetzen und dann die Texte nochmal lesen.


    Wo ich schon nicht mehr mitkam: In beiden Texten ist von Kreiselkräften die Rede. Mein dickes Physikbuch kennt die nicht, google hilft mir auch nicht weiter. Wisst ihr, was damit gemeint ist? Ein anderes Wort für Zentrifugal-/-petalkraft? Oder doch was anderes?

  • Mhm. Kurzweilig. Und interessant. Nur bleibt die Frage offen: Aber warum? Warum hilft es, dass die Lenkachse vor den Berührungspunkt zeigt? Und was sind nun Kreiselkräfte genau?