Drama , ich lese das zugegebendermaßen gerne, wenn du davon ausgehst, dass ich irgendwelche niederen Triebe nicht hätte, die jemand anderes hat, aber ich bezweifle doch die Grundaussage.
Ich glaube nicht, dass die Leute, die besonders viel Geld haben, dieses wegen außergewöhnlicher bzw. außergewöhnlich schlechter Charaktereigenschaften haben. Die meisten haben es halt deshalb, weil sie die Position oder das Vermögen geerbt haben. Und diejenigen, die selber zu viel Geld gekommen sind, waren im wesentlichen am richtigen Ort zur richtigen Zeit und haben die richtigen Entscheidungen getroffen. Es sind Zufälle, die da den Unterschied ausmachen, nicht das Vorhandensein von Neid und Gier.
Hm, dass du die niederen Triebe nicht hast, glaube ich gar nicht. Eher schon, dass die "höheren" Triebe bei dir überwogen haben. Ein bisschen was hat sicher auch mit (finanzieller oder intellektueller) Erbmasse zu tun. Aber eben nicht nur. Ich selbst hätte mit meiner intellektuellen Erbmasse Jura oder BWL studieren und irgendwo ins Management gehen können. Dann hätte ich jetzt Geld wie Heu, obwohl meine Eltern nichts zu vererben haben. Aber dazu hätte ich im weitesten Sinne skupelloser sein müssen. Ich hab mich halt für das entschieden, was mich inhaltlich mehr interessiert hat und das war die Kunst. Andersrum haben Klassenkameraden von mir, deren Eltern auch nicht mehr besaßen als meine, und die auch intellektuell weniger mitbekommen hatten als ich, das ganz klare Ziel, Kohle zu machen. Die haben dann wahlweise eine Bankerlehre oder ein BWL-Studium begonnen. Dafür mussten sie sich deutlich mehr quälen, als ich es möglicherweise gemusst hätte. Aber sie haben ihr Ziel erreicht und verdienen jetzt gravierend mehr Geld als ich. Deswegen meine Aussage, dass das eben eine Frage der persönlichen Prioritäten ist.