Kinder fragen - Raben antworten - Sammelthread

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  • Mein Kind fragt, wieso die Menschen in Australien nicht kopfüber von der Erde hängen, da sie ja von uns aus gesehen "unter" uns sind.

    Eigentlich tun sie das ja - wenn man es stark verkleinert am Globus aufmalen würde und den so dreht, dass Deutschland oben ist . Aber wie erklär ich ihm, dass es sich für die Menschen in Australien genauso anfühlt, auf der Erde zu stehen und den Kopf oben zu haben, wie für uns? Ich hab gesagt, dass die Erde uns alle mit den Füßen zum Boden und zur Mitte zieht, egal wo wir auf dem Globus sind, aber er meint, es muss ja trotzdem ein unten und ein oben auf dem Globus geben.

    When you’re a kid, they tell you it’s all… Grow up, get a job, get
    married, get a house, have a kid, and that’s it. But the truth is, the
    world is so much stranger than that. It’s so much darker. And so much
    madder. And so much better.

    Einmal editiert, zuletzt von Naru ()

  • Naja, das mit der Zentripetalkraft haben wir ja alle mal gelernt, aber gefühlsmäßig passt das einfach nicht zur unserer Erlebenswelt.

    Vielleicht geht es, wenn Du ihm das mit der Anziehungskraft invers erklärst anhand eines Karussells und eines geschwungenen gefüllten Eimers (am langen Arm gen Himmel und Boden drehen im großen Kreis)? Wo denn für die Milch im Eimer oben und unten ist, während sie sich dreht?

    Oben und unten sind Konzepte, die im Weltall so nicht existieren. Das haben wir auf der Erde und hat was mit dem Bezugssystem zu tun.

    Je nach Alter kannst Du ihm das etwas vermitteln mit dem Fußgänger im Zug - der kann sich mit dem Zug bewegen aber relativ zum Zug stehen.

  • Das würde ich mit einem anfassbaren Vergleich beantworten - einem großen Magneten, auf den ich rundum kleine Magneten setze. Sie werden alle zum großen Magneten hingezogen, für die kleinen Magneten ist der große "unten". Entfernt man sie zu weit davon, dann fallen sie zu Boden, wie wir zur Sonne fielen, wären wir nicht auf einer stabilen Umlaufbahn.

  • Ich würde dafür einfach den Globus in die Hand nehmen und rumdrehen. Und dann gemeinsam überlegen, wie diese Diskussion wohl abläuft, wenn sie ein Kind in Australien mit seiner Mutter führt.


    Und ein bisschen würde ich im Hinterkopf behalten, dass auch schon recht junge Kinder manchmal auf die Idee kommen, ihre Eltern auf den Arm nehmen zu wollen.

  • ein bisschen würde ich im Hinterkopf behalten, dass auch schon recht junge Kinder manchmal auf die Idee kommen, ihre Eltern auf den Arm nehmen zu wollen.

    Ja - aber dafür ist dieses Thema eher zu komplex, denn die Vorstellung, dass wir auf der Oberfläche einer riesigen Kugel leben, widerspricht der Alltagserfahrung unserer Kinder. Im Buch "Schiffe am Himmel" erzählt der Autor, dass er als Kind erfuhr, die Welt sei kugelförmig, und weil er sich von der Welt rundum umgeben und geborgen wusste, glaubte er, im Inneren einer Hohlkugel zu leben. Das Blau über ihm konnte logischerweise nur ein Meer sein, und er suchte nach Schiffen darauf... Die Vorstellung, auf einem Riesending zu stehen mit dem Kopf richtung Weltall passt eher zu Jugendlichen als zu Schulanfängern.

  • Das Oben- oder Unten-GEFÜHL entsteht ja dadurch, ob bei einem selbst das Blut in den Kopf steigt oder nicht. Wenn wir kopfüber von einer Teppichstange hängen, dann läuft das Blut in den Kopf und das fühlt sich unangenehm an. Und zwar läuft das Blut deshalb in den Kopf, weil es zum Mittelpunkt der Erde hin gezogen wird. (Also tief in den Boden unter unseren Füßen.) Wenn wir wieder auf unseren Füßen stehen, kann das Blut nicht mehr in den Kopf steigen, weil es ja Richtung Fußboden gezogen wird.

    Für die Menschen auf der anderen Seite der Erde ist es ebenfalls so, dass ihr Blut Richtung Fußboden gezogen wird. So lange sie also mit ihren Füßen die Erde berühren, ist das ihr "Unten", auch wenn es von uns aus betrachtet alles kopfüber ist.


    ... so vielleicht?

    zertifizierte Beraterin für Natürliche Empfängnisregelung

  • Meine Tochter hat eine Frage zum Wehr-/Kriegsdienst.


    Muss im Falle eines Krieges auch der in den Krieg, der einen Ersatzdienst geleistet hat?

    Muss im Falle eines Krieges auch der in den Krieg, der weder Ersatzdienst noch Wehrdienst geleistet hat?

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Traditionellerweise werden in Kriegen die Leute entsprechend ihrer Eignung nach und nach eingezogen - also zuerst die, die eh (freiwillig) beim Militär verpflichtet sind, dann die ehemaligen Wehrpflichtigen, dann die anderen (Männer), dann die Kinder und Frauen...je nachdem, wie lang die Auseinandersetzung dauert, kann es schwierig werden, sich dem zu entziehen.

  • Danke.

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  • Traditionellerweise werden in Kriegen die Leute entsprechend ihrer Eignung nach und nach eingezogen - also zuerst die, die eh (freiwillig) beim Militär verpflichtet sind, dann die ehemaligen Wehrpflichtigen, dann die anderen (Männer), dann die Kinder und Frauen...je nachdem, wie lang die Auseinandersetzung dauert, kann es schwierig werden, sich dem zu entziehen.

    Muss im Falle eines Krieges auch der in den Krieg, der einen Ersatzdienst geleistet hat?

    In unserem Grundgesetz ist garantiert, dass man den Kriegsdienst verweigern darf. Das haben alle jene gemacht, die „Ersatzdienst“ geleistet haben. Also müsste schon mehr passieren als „nur“ ein Krieg, bevor ehemalige Zivildienstleistende in den Krieg müssen.


    Bei denjenigen, die nicht eingezogen wurden, gilt aber die Antwort von cashew in vollem Umfang.

  • Also, ich kannte mal jemanden, der das anders verstanden hat als Xenia. "Ersatzdienst ist Kriegsdienst" war das Motto, mit dem er sich dieser ganzen Geschichte entzogen hat. Ich bin mir also nicht so sicher, ob der Bezug aufs Grundgesetz hier richtig ist. Allerdings ist das auch schon 20 Jahre her...

  • Herrje, das kann man vermutlich nur per Musterklage klären, was?#haare

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  • Oh, ok.

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  • Also, ich kannte mal jemanden, der das anders verstanden hat als Xenia. "Ersatzdienst ist Kriegsdienst" war das Motto, mit dem er sich dieser ganzen Geschichte entzogen hat.

    Die überwiegende Mehrheit der Fälle, die weder Zivildienst noch Wehrdienst geleistet haben waren aber nicht Totalverweigerer, sondern entweder untauglich, oder sie sind aus unterschiedlichen Gründen einfach nicht eingezogen worden.


    Aber auch Totalverweigerer können sich aufs Grundgesetz berufen und müssen keinen Dienst an der Waffe leisten - es könnte nur sein, dass sie bei Verweigerung eines Ersatzdienstes eben im Knast landen.


    Aber ey, bevor wir einen Krieg führen, in dem große Mengen Soldaten gebraucht werden, wird unser Grundgesetz eh nicht mehr die Grundlage für staatliches Handeln sein, diese Frage ist also in der Praxis einfach komplett irrelevant.

  • Also, ich kannte mal jemanden, der das anders verstanden hat als Xenia. "Ersatzdienst ist Kriegsdienst" war das Motto, mit dem er sich dieser ganzen Geschichte entzogen hat.

    Die überwiegende Mehrheit der Fälle, die weder Zivildienst noch Wehrdienst geleistet haben waren aber nicht Totalverweigerer, sondern entweder untauglich, oder sie sind aus unterschiedlichen Gründen einfach nicht eingezogen worden.


    Aber auch Totalverweigerer können sich aufs Grundgesetz berufen und müssen keinen Dienst an der Waffe leisten - es könnte nur sein, dass sie bei Verweigerung eines Ersatzdienstes eben im Knast landen.

    Ja, aber sie können (bzw. konnten) damals auch im Gefängnis landen, wenn sie das mit der Totalverweigerung durchgezogen haben. Das hat jetzt aber mit der Frage nichts mehr zu tun, ich weiß nur noch, dass diese Unterscheidung zwischen Wehr- und Ersatzdienst damals als Mogelpackung bezeichnet wurde...