Kinder fragen - Raben antworten - Sammelthread

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  • Erzählst du mal von den coolen Features, wenn du Zeit hast? Sehr interessant.

  • Prima, dann können wir uns damit ggf. noch weiter beschäftigen, wenn die pure Aussage nicht reicht. Danke.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Warum haben alle Menschen unabhängig voneinander eine Sprache entwickelt und wieso gibt es in allen Sprachen (ist das überhaupt so?)Subjekt, Prädikat, Objekt? Oder anders gefragt: Sind alle Sprachen gleich aufgebaut und wenn ja, warum?

    so ganz genau weiss man es nicht. aber es gibt eine recht überzeugende theorie dazu: die "generative grammatik". (link zu wikipedia)


    die kurzfassung davon: sprachfähigkeit gehört zur genetischen grundausstattung der menschen. kinder kommen also mit einem konzept auf die welt, wie sprache grundsätzlich funktioniert. je nach umwelt (umgebungssprache, hörfähigkeit ja/nein etc.) wird dann ein spezifisches set angeborener konzept-varianten "aktiviert". also beispielsweise kann das personalpronomen in variante a mit dem verb verschmolzen sein (latein sum, italienisch sono etc.) oder in variante b als eigenes wort im satz stehen (deutsch ich bin, französisch je suis etc.). im lauf des spracherwerbs lernt ein kind, welche varianten in seiner sprachumwelt korrekt sind.


    der theoriebegründer noam chomsky hat eine reihe grundlegender satzelemente identifiziert, die aber nicht ganz mit den von dir genannten übereinstimmen, also sowas wie "verbalphrase", "nominalphrase", "determinierer", "nomen", "verb" etc. lässt sich auf wikipedia nachlesen, wenn du es genauer wissen möchtest.


    meines wissens gibt es tatsächlich keine menschliche kultur ohne sprache.

    ko_nijntje mit muck (2004), mogli (2006), miep (2007) und mimir (2011)

  • hab ich inzwischen selbst nachgelesen, aber das wusste ich tatsächlich bis gestern nicht:


    "warum werden die blätter von bäumen und sträuchern im herbst bunt?"

    Die Pflanzen bereiten sich auf den Winter vor, indem sie wertvolle Stoffe aus den blättern ziehen und sie woanders speichern, zB in den Wurzeln. Der Rest sieht dann gelb oder braun etc aus.

    • Offizieller Beitrag

    Genau das. Und dann ist es noch so, dass je nach Temperaturen sich die Zucker in den Blättern leicht anders verwandeln, und man dann zB andere Verfärbungen erhält. Also, eine Birke wird immer gelbe Blätter bekommen, aber wie gelb, das ist variable. Das ist auch ein Grund, warum die Herbstverfärbungen in Neu England so spektuakulaer sind, neben der Baumauswahl dort. Oder die Aspen in den Rocky Mountains, das ist einfach genial bunt, oder die Gingkos in Tokyo.


    Man sieht auch im Frühjahr, wenn die ersten zarten Blätter sich entfalten, dass diese oft noch nicht grün sind, sondern eben rötlich, gelblich etc. Weil sich noch nicht genug Chlorophyll gebildet hat. Mit der Zeit wird es dann intensiver und das hellgruen wird zum dunklen Spaetsommergruen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich versuch mich die ganze Zeit an den Buchtitel zu erinnern, den ich da mal las...


    Noah Chomsky, den ko_nijntje erwaehnt hat auch nette Buecher geschrieben. Aber er ist nicht unumstritten in der Linguistik.

  • Was ihr sucht, sind Fragen zum evolutionären Spracherwerb. Menschheitsgeschichtlich. Chomskys Ansatz der generative grammar bezieht sich aber auf den ontogenetischen Spracherwerb. Letzterer ist inzwischen theoretisch über Chomsky hinaus, zum menschheitsgeschichtlichen sind wir seit Herder nicht viel schlauer geworden. Wie will man das auch untersuchen?

  • Was ihr sucht, sind Fragen zum evolutionären Spracherwerb. Menschheitsgeschichtlich. Chomskys Ansatz der generative grammar bezieht sich aber auf den ontogenetischen Spracherwerb. Letzterer ist inzwischen theoretisch über Chomsky hinaus, zum menschheitsgeschichtlichen sind wir seit Herder nicht viel schlauer geworden. Wie will man das auch untersuchen?

    ich bin nicht einverstanden :).


    damit, dass es in der frage um einen klar abgrenzbaren evolutionären/menschheitsgeschichtlichen/anthropologischen ansatz des spracherwerbs geht. das müssten wir wohl Reeza fragen.


    und damit, dass der ontogenetische spracherwebs-ansatz die generative grammatik über bord geworfen hat. chomskys erste schriften dazu vielleicht schon, die wurden natürlich weiterentwickelt, von ihm und anderen. aber aus der aktuellen diskussion ist sie nach wie vor nicht wegzudenken.


    müssen wir aber nicht hier ausdiskutieren von mir aus. das langweilt sonst alle nicht-deutschlehrerinnen ;). aber per pn gern.

    ko_nijntje mit muck (2004), mogli (2006), miep (2007) und mimir (2011)

  • (Kind findet es gerade total faszinierend, dass in den Sprachen, die sie kennt, so viel ähnlich ist, und ich hab da auch keine Ahnung von und mir noch nie Gedanken drüber gemacht)

    Für den Fall, dass das Kind alt genug dafür ist, würde ich „The Language Instinct“ von Steven Pinker empfehlen. Der ist Schüler von Chomsky, hat sich aber noch mit der Kritik an ihm beschäftigt. Und da geht es nicht nur um Sprache, das Buch ist auch für Nicht-Sprachwissenschaftler:innen sehr interessant.

    • Offizieller Beitrag


    Da wollte ich auch gerade mitsenfen. Wer Interesse hat, Noam Chomsky googeln - sowie seine "Gegenspieler" wie Lakoff, Skinner...

    Sehr, sehr spannendes Thema.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • (Kind findet es gerade total faszinierend, dass in den Sprachen, die sie kennt, so viel ähnlich ist, und ich hab da auch keine Ahnung von und mir noch nie Gedanken drüber gemacht)

    Für den Fall, dass das Kind alt genug dafür ist, würde ich „The Language Instinct“ von Steven Pinker empfehlen. Der ist Schüler von Chomsky, hat sich aber noch mit der Kritik an ihm beschäftigt. Und da geht es nicht nur um Sprache, das Buch ist auch für Nicht-Sprachwissenschaftler:innen sehr interessant.

    sie ist 8:D

    kLeiN- uNd GrOß-SchrEibUnG hat mein Handy gefressen...

  • Noch ein Buch zum Thema Sprachen:

    "Die Sprachen der Welt. Geschichte - Grammatik - Wortschatz in vergleichender Darstellung" von Ferederick Bodmer

    Habe ich vor zig Jahren mal gelesen und fand es super spannend.


    Und was auch total spannend ist: sich mit Gebärdensprache zu beschäftigen. Die tickt so anders als unsere normale Sprache.

  • Interessant ist auch, dass sich Mensch ja auch physisch so entwickeln hat, dass eine differenziertere Artikulationsfähigkeit entstand. Talpa hast du dazu vielleicht etwas anschauliches? Ich fand als Kind (und finde immer noch) diesen Übergang, der die Grundlage ist für die weitere soziale Entwicklung, sehr spannend.

  • Viele Sprachen sind sich im Übrigen so ähnlich, weil sie sich aus einer gemeinsamen Ursprache heraus entwickelt haben, sie sind also miteinander verwandt. Z.B. haben Deutsch und Englisch einen gemeinsamen Ursprung, Deutsch und Finnisch aber nicht.

  • Viele Sprachen sind sich im Übrigen so ähnlich, weil sie sich aus einer gemeinsamen Ursprache heraus entwickelt haben, sie sind also miteinander verwandt. Z.B. haben Deutsch und Englisch einen gemeinsamen Ursprung, Deutsch und Finnisch aber nicht.

    Dafür aber Finnisch und Ungarisch. Das hab ich mal irgendwo gelesen und fand das sehr faszinierend!