Hier geht die Große gerade voll auf Konfrontationskurs, immer abends, wenn es ums Nacht fertig machen geht. Sie ist kreativ in der Art und Weise, mal bockig, verweigernd, mal meint sie, sie ist nicht R.
Egal, wie oft wir sie vorher darauf vorbereiten, das wir gleich hoch gehen und egal, ob wir es freundlich sagen oder was auch immer. Das sie ein Zeitfenster hat, in dem sie sich das einteilen kann haben wir auch schon versucht, funktioniert nicht.
Wenn wir die Ruhe behalten, ihr Angebote machen wird es nur noch schlimmer, Türen knallen, Geschwister vom schlafen abhalten und so.
Gespräch anbieten hat auch keinen Zweck, was gibt es noch für Möglichkeiten?
Tagsüber geht es, da haben wir nur Verweigerung bei den Hausaufgaben, vor allem Mathe. Da gilt aber die klare Regel, die müssen fertig sein, damit sie was unternehmen kann, finde ich zwar auch schade, habe das früher echt blöd gefunden, aber ich sehe da leider keinen anderen Weg.
ich finde, es gibt immer mal schritte bei den kindern, da wird mehr autonomie abgefordert. das hat aber nichts mit fixen "phasen" (außer der echten pubertät) zu tun. und das geht eigentlich das leben lang weiter. ich wollte z.b. nie wirklich autonomie und gewöhne mich jetzt mit ü40 daran, dass ich doch auch was davon brauche und in gewissem rahmen mehr als früher "mein ding machen muss".
wenn ich von druck seitens des kindes lese/höre, denke ich immer, dass gegendruck die schlechteste lösung sein muss.
und ich habe es bei meinem sohn immer so gehalten, dass er schlafen geht, wann er will. viele glauben, das gehe nicht. die kinder könnten das nicht regulieren. sie würden dann "überreizt" und wach bleiben bis sonstwann und wären dann am nächsten tag fertig etc. etc. - ich meine, ja, das ist ganz klar so, wenn man bislang an der "kandare" war und dann "freigelassen" wird. die umstellung muss man begleiten und abkönnen (ich hatte die nie, weil ich immer freiheit hier hatte). und sie kann lange dauern. aber ich meine, dass sich sowas lohnt.
freiheit ist übrigens nicht immer was tolles. damit geht auch verantwortung einher. das würde ich deiner tochter auch vermitteln.
nicht gegendruck aufbauen, sondern fragen, ob sie länger aufbleiben will und selbst entscheiden, wann sie müde ist und ins bett geht.
dazu aber erklären, dass es AUFLAGEN gibt.
absolute auflage nummer 1a mit 10 sternchen wäre bei mir, dass IN KEINEM FALL die geschwister vom schlafen abgehalten werden dürfen. wenn sie nach diesen noch auf ist, muss sie sich so ruhig beschäftigen, wie z.b. du selbst das auch tust. sie hat dann eben einen teil verantwortung für die jüngeren.
weitere auflage wäre, dass sie sich den zusammenhang zwischen schlaf und leistungsfähigkeit am folgetag anhört, bewusst macht und sich ehrlich selbst daraufhin prüft, wann sie müde wird. das geht am anfang nicht, wenn man ins bett gesteckt wurde zur uhrzeit x. daher würde ich zur auflage machen, dass sie dazu hilfestellungen annimmt: ab x uhr kein fernsehen mehr und keine wilde action, ab y uhr schon zähne geputzt haben, damit sie einfach ins bett gehen kann.
und ganz klar: serviceleistungen deinerseits sind nicht rund um die uhr verfügbar. wenn sie also im bett noch eine geschichte o.ä. will, dann muss sie dort bis x uhr sein. danach gibts nur noch zudecken und küsschen oder so, je nachdem, was DU dann halt bieten kannst und willst.
lg, patrick