Stillen und Stillen zur Beruhigung - diesmal nicht

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  • Guten Abend,


    ich habe eine Frage, da ich mich bereits mit Bebilein Nr 3 beschäftige.
    Heute habe ich in meiner "Hebammensprechstunde" etwas übers Daumenlutschen und Brustberuhigen gelesen.
    Meine Püppi wollte nur wenige Tage einen Schnuller, danach war es dann die Brust.
    Ich hatte mich anfangs auf die Hebamme verlassen und nur alle 2 Stunden gestillt, obwohl Püppi schrie. Ich habe mich dann an diese Regelung ganz schnell nicht mehr gehalten, aber dann war es eben immer meine Brust, die die Beruhigung schaffte und natürlich tragen.
    Ich konnte nicht mehr einschätzen, ob mein Kind hunger hatte, nähe brauchte, Beruhigung brauchte oder was anderes hatte.
    Ich war bei Püppi zutiefst verunsichert und gab ihr, was sie beruhigte, also die Brust, was in blutigen BW endete und ich enorme Schmerzen hatte und das weiter fortführte.


    Die Lütte hatte ein anderes Saugbedürfnis, sie saugte nachts auch an meinem Finger und nahm dann (leider bis heute) ihren Daumen.


    Mir ist es wichtig (für mich), dass ich nicht die einzige bin, die Bebi Nr 3 trösten und beruhigen kann, sondern auch der Papa. Ich möchte, dass der Papa mich unterstützen kann, ich ohne schlechtes Gewissen und großen Zeitdruck auch mal aus dem Haus gehen kann und mein Mann auch eine gute
    Lösung hat, das Kind gut zu beruhigen.
    Alles ist ja bisher nur Spekulation, aber ich bin lieber vorbereitet.
    Also, ich möchte gerne lange stillen und KEINE Flässchchen (Milchersatz) geben, auch keinen Tee unter 6 Monaten.


    Wie merke ich überhaupt, wie oft ich anfangs stillen muss. Ich stille nun seit ca 1,5 Jahren nicht mehr, irgendwie bin ich da gerade so völlig raus :/







    *** Alles kann, nichts muss.***
    ***Weil nicht wahr sein darf, was war sein kann***

  • Hallo,


    Ich konnte bei so einem Minikind nie wirklich Hunger und Kummer unterscheiden. Hat es Kummer vor hunger? Ist ihm eingefallen, daß es Hunger hat, als es sich gestoßen und geweint hat, weil es aus seiner interesanten Wel6tendeckung herausgerissen wurde?


    Wenn du dein Kind nicht zum Trost stillst, heißt da NICHT, daß es sich deswegen auch von anderen trösten lässt.
    Und wenn du es zum Trost stillst, heißt das nicht, daß andere nicht auch ihre mittel und Wege finden können.


    Auch lange nach dem Abstillen war in bestimmten Situationen nur Mama dran - und dafür konnte der Papa auch in der Stillzeit viel mit ihnen machen, auch Trösten (wenn ich nicht in Reichweite war).


    Die Lösung, die dein Mann und euer Kind finden, ist mMn unabhängig davon, ob DU dein Kind zum Trost stillst oder nicht, sie werden keinen Vorteil davon haben, wenn du nur zum füttern stillst (abgesehen davon, ob das überhaupt möglich ist, wenn das KIND mehr wollen würde). Dann es sind ob mit Troststillen oder nicht, 2 völlig verschiedene Situationen.
    Vermutlich nimmst du nur euch beiden eine tolle Möglichkeit, und das obwohl Kind und Papa sowieso ihr ganz eigenes Ritual entwickeln müssen.


    Lies mal hier rein: Ich denke, alles, was da übers schlafen gesagt wird, trifft aufs trösten genau so zu.
    Wer hat Erfahrung mit Einschlafstillen?


    Wie oft stillen? Hm, ich denke bei einem Neugeborenen, immer dann, wenn das Kind sich meldet oder wenn man fühlt, daß es "dran" ist. Oft entwickeln sie auch recht schnell zusätzlich bestimmte Suchbewegungen mit dem Mund. Oder helt, wenn die Brust unangenehm voll ist, auch das ist legitim. Das Kind zeigt es schon, wenn es dann nicht will.
    Ich halte nichts davon, ein Kind, daß bis vor kurzem an einer "Nahrungs-Dauerleitung" hing zu ver-trösten. Wozu soll das gut sein?


    Und dann bekommt man denke ich im Laufe der Zeit mit, was dran ist, so lange man die Brust nicht mit grober Gewalt reinstopft oder das Kind weinen lässt und ihm die Brust verweigert, kann man da mMn nicht viel falsch machen.

  • sowohl der Große als auch der Kleine wurden/werden immer gestillt wenn sie weinten. Der Große lief sich nur von mir und nur durch stillen beruhigen. Der Kleine lässt sich von allem und jedem beruhigen. Obwohl ich nix anderes mache.
    Ich glaub das ist einfach extrem kindabhängig #weissnicht

  • Wegen der wunden Brustwarzen hilft u.U. auch eine Stillberaterin, die mal auf Bebis Saug- und deine Anlegtechnik schaut. Meine hat mir da ein paar einfache Tricks mitgegeben, hat Wunder gewirkt!

  • Wenn du dein Kind nicht zum Trost stillst, heißt da NICHT, daß es sich deswegen auch von anderen trösten lässt.
    Und wenn du es zum Trost stillst, heißt das nicht, daß andere nicht auch ihre mittel und Wege finden können.

    Das hast du alles sehr schön geschrieben, vielen Dank.
    Da steckt so viel drin, was ich so auch fühle, aber durch das Buch war ich nun wieder von meinem Gefühl abgekommen und auf Kopf gelenkt. Das hast du mir durch deine Sicht nun wieder vor Augen geführt.
    Ich habe nur angst, dass ich mich wieder " her gebe" weil mir keine andere Lösung einfällt und das Stillen ja auch recht einfach ist.
    Ich erinnere mich, das ich oft aus Verzweiflung gestillt habe, weil die Kinder nur noch geschrien haben und ich mir keinen anderen Rat wusste, aber das fühlte sich für mich gar nicht gut an, vor allem, weil meine BW ja schon so wund waren. Wahrscheinlich findet sich wieder alles von alleine.
    Ich lese mir gleich mal den Link durch.







    *** Alles kann, nichts muss.***
    ***Weil nicht wahr sein darf, was war sein kann***

  • Obwohl ich nix anderes mache.
    Ich glaub das ist einfach extrem kindabhängig

    Ja, das ist es wahrscheinlich und ich werde es wohl einfach auf mich zukommen lassen.

    einfache Tricks mitgegeben, hat Wunder gewirkt!

    Wirklich? Ich spreche gleich nächste Woche mal meine Hebi an. Klingt gut.







    *** Alles kann, nichts muss.***
    ***Weil nicht wahr sein darf, was war sein kann***

  • Mein Sohn War irgendwann so weit das er nuckeln wollte. Und dann kam immer Milch. Bei einem Speikind lief es dann überall. Da bekam er einen Schnuller. Der konnte dann auch mal eingesetzt werden wenn ich gerade nicht stillen konnte. Oder später gerne erst Einen ruhigen Platz suchen. Oder ich war auf dem Weg zu ihm. Der flog sehr schnell raus wenn die Quelle in die Nähe kam, war aber bis dahin ok.


    Ganz zu Beginn würde ich einfach stillen. Später konnte man bei meinem Sohn nach der trinkphase merken wenn er nuckeln wollte und da fand ich es legitim und im Sinne meiner brust auch mal den Finger anzubieten oder den Schnuller. Milch hatte ich mehr als genug, sollte es da schwierig sein muss man das sicher anders angehen.

    Normal is just a setting on a dryer.

  • Ich glaube auch nicht, dass man bei den ganz Kleinen Hunger und Trost trennen kann.
    Ich hab beim Dechslein (wegen Schmerzen) die Grenze da gezogen, wo er nur noch genuckelt hat, also ganz kleine, schnelle Mundbewegungen, ohnde dass er richtig Milch gezogen hat.
    Das führte aber dazu, dass ich um zu Trösten ganz, ganz viel Tragen musste, und das obwohl ich auch schnell abgepumpte Milch zugefüttert habe. Das Fläschchen wurde als Trost nie akzeptiert.
    Hätte ich die Wahl gehabt, hätte ich Trost-gestillt. Wir waren sehr viel mit Babytrösten beschäftigt, haben ganz intensiv nach Wegen suchen müssen, und das war oft echt hart.
    Womit ich jetzt nicht sagen will, dass dauernuckelndes Baby nicht auch für nicht-Schmerzerkrankte sehr anstrengend sein kann. Ich wäre aber oft froh gewesen für eine Lösung, die ganz einfach bei der Hand ist.
    Wenn ich mit im Raum war, ließ sich Dechslein viele, viele Monate lang nicht von Herrn D. beruhigen. Wir haben das dann nur geschafft, wenn ich rausgegangen bin. Auch das war hart, aber bei uns war es aufgrund der Anstrengung sehr nötig für mich.
    Meine Hebamme hat mir erklärt, dass der Kleine mich halt riecht, und dass mit der Brust und dem Mamageruch nix mithalten kann, anfangs.
    Dechslein und der Papa haben aber ihren Weg gefunden, und dann war es ganz lange so, dass der Papa der Tröster der Wahl war, bis Dechslein 18 Monate alt war sogar.
    Das hätte man auch machen können, wenn ich Trostgestillt hätte, aber so war es eben eine Notwendigkeit. Ich glaube die Schwierigkeit ist vielleicht eher abzuschätzen wessen Bedürfnis grade schwerer wiegt?


    Abgesehen davon gibt es auch viele andere Dinge, die der Papa mit dem Baby machen kann. Und du könntest ausstreichen oder abpumpen und die Milch mit dem Becher füttern (da gibt es Anleitungen im Netz). Das kann dass der Papa immer machen, wenn du eine Auszeit brauchst. Aneinander gewöhnen und Bindung aufbauen und ihren Trostweg finden können sie aber auch wenn du ganz viel stillst.
    Du musst dir dann die Auszeiten nur auch nehmen, bzw. drauf hinarbeiten.
    Dass das leichter ist, wenn Stillen nur Nahrungsaufnahme ist glaube ich nicht. Vielleicht ist es schwerer die Entscheidung zu treffen "Du bekommst jetzt keine Brust, weil es mir grade zu viel ist" als von vorneherein klare Regeln zu haben.
    Aber wenn man genau drüber nachdenkt: Grade anfangs ändert sich so viel und dauernd..da bleibt doch kaum was mal vier Wochen gleich.
    Und für das Kind ist jedes Mal keine Brust wenn es sie will doof. Das macht es für das Kind glaube ich nicht leichter, wenn es sie grundsätzlich bei Bedürfnis A bekommt, bei Bedürfnis B aber nicht. Das kann es ja auch noch gar nicht unterscheiden. Ist doch alles gleich gewichtet.

  • Wegen der wunden Brustwarzen kannst du auch mal nach der asymetrischen anlegetechnik gugln. Falls du nix findest hab ich auch irgendwo einen Link.
    Die hat mir wahnsinnig geholfen. Ohne hätte ich die drei Anfangsmonate nicht durchgehalten.

  • Wunde oder gar blutige Brustwarzen entstehen nicht durch sehr häufiges Anlegen, sondern durch falsches Anlegen. Schau dir mal Bilder und Videos zu korrekter Anlegetechnik an. Ist deine Nachsorgehebamme ausgebildete Stillberaterin? Viele Hebammen kennen sich nicht richtig mit Stillen aus und geben falsche Ratschläge, im Zweifelsfall kontaktiere lieber eine Stillgruppe oder eine Stillberaterin, es gibt die medizinisch ausgebildeten IBCLC (die müssen privt gezahlt werden, es sei denn du hast einen Kontakt über deine Entbindungsklinik oder Stillgruppe) und ehrenamtliche, z.B. von La Leche Liga. Stillgruppe kannst du auch schon vor der Geburt besuchen.
    Wie oft du am Anfang (meinst du damit vorm Milcheinschuss oder generell in den ersten Wochen?) stillen solltest, lässt sich bestimmt nicht pauschal sagen. Neugeborene geben ja Suchzeichen, wenn sie Hunger haben, schon lange bevor sie schreien. Daran habe ich mich orientiert. Mein Baby war in den ersten zwei Tagen nach der Geburt ziemlich müde und trinkfaul, so dass es sich nur so alle 3 Stunden gemeldet hat. Im Nachhinein denke ich, dass ich damals ruhig öfter hätte anbieten können um die Milchproduktion in Gang zu kriegen. Sobald wir zuhause waren hatte sich ein 2 h Rhythmus eingespielt.
    Ansonsten bekommt mein Baby auch mit 9 Monaten noch immer die Brust angeboten, wenn er sich mit nichts anderem ablenken, beruhigen oder trösten lässt...letztendlich ist es ja egal, ob er grad Hunger oder Durst hat oder müde ist oder er Nähe braucht oder sonstwas quersitzt, wenn's hilft hilft es! Wäre es nicht das richtige würde ich das ganz schnell an seiner Reaktion merken. Andere Betreuungspersonen müssen eben andere Lösungen finden.

    • Offizieller Beitrag

    Für blutige Brustwarzen am Anfang werfe ich doch noch Mepilex-Kompressen in den Raum.
    "Wunde Brustwarzen kommen nur vom falschen Anlegen" lässt mich nur müde lächeln... Es GIBT empfindliche Brustwarzen - aber mit konsequenter Pflege von Anfang an kann frau die gut in den Griff bekommen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Zitat

    Neugeborene geben ja Suchzeichen, wenn sie Hunger haben, schon lange bevor sie schreien.


    Auch das ist nicht immer so, wie ich bei meinem Kleinen lernen musste. Der hat keinerlei Anzeichen für aufkommendes Hüngerchen gezeigt. Ein schriller Kampfschrei und wenn dann nach höchstens 10 Sekunden nicht angedockt war, hat er gebrüllt wie am Spieß.... Das hat sich übrigens bis heute nicht geändert #augen - wenn Hunger, dann richtig und sofort #yoga .


    Beruhigen durch den Papa klappte bei uns trotz Stillen gut. Allerdings braucht es Zeit, bis sich das einspielt. Dazu empfehle ich, Papa und Kind Zeit zu geben und die in Ruhe machen zu lassen.


    Mein Großer hatte übrigens ein starkes Saugbedurfmis aber niemals an der Brust nur genuckelt. Der hatte einen Schnuller und hat den auch intensiv genutzt.
    Der Kleine hat den Schnuller nie akzeptiert - war auch ok.

  • Ich unterschreibe komplett bei Trin. Der Beitrag ist mal wieder supertoll!!


    Zu den wunden Brustwarzen: mittlerweile empfiehlt man das Stillen in der laid back position bei Anlegeproblemen und damit zusammen hängenden Schmerzen. Vielleicht magst du das mal googlen und verinnerlichen?


    Vereinfacht gesagt ist es "zurück gelehntes Stillen", bei dem besonders gut die für das Stillen hilfreichen Reflexe des Babys angesprochen werden und das Baby die Brust besser fassen kann. Dafür nimmst du dein Kind erst mal aufrecht in den Arm, suchst dir ein schönes Plätzchen (ideal ist die Sofaecke). Dann setzt du dich so hin, dass du überall gut bequem und gestützt sitzt und lässt dich dann richtig bequem ins Sofa und damit zurück gleiten. Du hängst dann also ganz entspannt und gut gestützt zurück gelehnt auf dem Sofa, dein Baby in Kuschelposition zwischen deinen Brüsten. Dann darf es an die Brust wandern. Wenn es Hilfe braucht, helfe ihm etwas dabei. Deine Arme bilden ein stützende Nest, dein Baby liegt fast auf Dir und kann dadurch die Schwerkraft zum Andocken nutzen.


    Hier war übrigens die Babytrage (Fr hübsch bei uns) DIE Möglichkeit zur Baby Beruhigung für alle außer Mama. Das klappte super, obwohl ich alle Kinder absolut nach Bedarf gestillt habe


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  • die hebammensprechstunde ist wirklich keine gute quelle für stillratschläge. da steht, neben viel richtigem, viel drin, was einfach falsch ist. ich erinnere mich, dass sie tee geben empfiehlt und brustwarzen abhärten und so zeug. von diesem buch würde ich mich nicht verunsichern lassen und alles, was das stillen betrifft, einfach überlesen.


    wie trin habe ich auch die erfahrung gemacht, dass es auf den charakter des babys ankommt, ob jemand anders eine chance hat. bei mir war das stillfixierteste kind dasjenige, das am unkompliziertesten auch seinen papa akzeptiert hat.


    und ich würde schwören, dass ein stück plazenta, direkt nach der geburt gegessen, das beste mittel zur vorbeugung gegen wunde brustwarzen ist.
    richtig anlegen ist auch absolut wesentlich. "viel stillen" ist nicht der grund für wunde brustwarzen.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Meine Große war zwar gierig, wollte aber nicht OFT an die Brust. Ich hatte die ersten zwei Wochen soooo wunde Brust waren weil sie nur die Warze wie ein Spaghetti eingezogen hat.
    Die Kleine (kleine Raupe Nimmersatt) war die ersten Tage gefühlt durchgehend an der Brust. Da ich diesmal gut darauf geachtet hatte, dass sie den Schnabel richtig auf sperrt und viiiel Brust in den Mund nimmt, hatte ich nur minimale Probleme. (Dafür hat mich die Kleine schon blutig gebissen. #sauer )
    Will sagen: mit der richtigen Technik kann dein Kind Dauerstillen und es tut null weh - da würde ich absetzen, nicht beim weniger stillen. Also ich möchte meinen Kindern genau das geben, was sie gerade brauchen...

    • Offizieller Beitrag

    Nochmal: ja es ist richtig, die meisten Schmerzen beim Stillen entstehen durch die falsche Saugtechnik. Dennoch gibt es Frauen, die einfach diese empfindliche Haut haben, die erstmal auf die ungewohnte Belastung mit Wundsein reagiert. Und da ist es enorm wichtig schnell und konsequent mit der Wundpflege zu beginnen!
    (Ich hatte Bilderbuchsäuglinge - eine Technik wie fürs Lehrbuch... und bei der Zweiten, trotz intensiver Hebammenbegleitung bei jedem Anlegen, nach dem dritten Stillen wunde Brustwarzen... )


    Ein altes Ammenmärchen sagte, das Rothaarige nicht gut stillen können - ich glaube, da ist ein klitzekleiner wahrer Kern drin.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Dennoch gibt es Frauen, die einfach diese empfindliche Haut haben, die erstmal auf die ungewohnte Belastung mit Wundsein reagiert.

    es ist auch so, daß vielen frauen das stillen erstmal wehtut. ich glaube, das ist auch irgendwie hormonell bedingt. und daß dadurch bedingt dann zu selten gestillt wird, oder aus vermeidung falsch angelegt wird und so entstehen dann ganz schnell wunde brustwarzen. "nur" empfindliche haut glaube ich irgendwie nicht, aber ich will sofort zugeben, daß ich mich schon in vielem geirrt habe.
    sobald etwas wund ist, muß es selbstverständlich sofort und konsequent gepflegt werden! das tut ja auch schrecklich weh und führt zu vermeidungsstrategien, die dann wieder noch mehr unannehmlichkeiten verursachen!
    ich denke halt, man muß sich hüten, wunde brustwarzen als etwas normales, unvermeidbares darzustellen, weil das dazu führt, daß die frauen ewig die zähne zusammenbeißen und ihnen nicht geholfen wird.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

    • Offizieller Beitrag

    Ich muss zugeben, dass ich mir dann jeweils etwas blöd vorkomme, wenn ich erzähle, DASS es bei mir nicht falsches Anlegen war (und ich habe in einem wunderbaren Geburtshaus mit ausgezeichneten und sehr kompetenten Hebammen und einer tollen Stillberaterin die durchaus eine Anlegetechnik beurteilen konnten, geboren). "Das glaube ich nicht" hat mir leider wenig geholfen...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • #liebdrück ich kenne das gefühl aus einem anderen zusammenhang, talpa. wenn man selbst die seltene ausnahme ist, hilft einem das wenig, daß es total selten ist. ich meine nur, daß es so oft so dargestellt wird, als wären wunde brustwarzen ein unvermeidliches schiksal, das die meisten frauen trifft und das eben meistens nicht der fall ist, bzw sein müßte. meiner meinung nach ist niemandem geholfen, wenn man zu sehr betont, daß es das auch gibt, daß man nichts dagegen machen kann.
    ich denke, am besten ist es, wenn man weiß, was man vorbeugend tun kann (richtig anlegen und nicht abhärten!) und was man tut, wenn es doch passiert. weil wenn man wunde brustwarzen hat, ist es doch erstmal egal, ob das auch vermeidbar gewesen wäre, man muß es behandeln. nicht mehr egal ist es, wenn man nicht weiter wunde brustwarzen haben will, dann muß man wissen, daß es dabei vor allem auf richtiges anlegen ankommt.
    denn "nur" empfindlichkeit würde doch vergehen, oder?


    ich erinnere mich, daß ich inmeiner ersten stillzeit, nachdem das wundwerden endlich aufgehört hatte, hornhaut auf den brustwarzen bekommen habe, die auch fast 3 jahre lang nicht weggegangen ist.
    bei meinen beiden anderen kindern, wo ich das mit dem anlegen richtig kapiert hatte, ist nichts davon passiert: kein wundwerden und keine hornhaut.
    das bringt mich dazu, zu denken, daß das das erste mal nicht optimal gelaufen ist.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Bei mir hat das dritte Kind die ersten paar Wochen den Mund nicht richtig aufgemacht. Ich habe das Problem dadurch gelöst, dass ich erst die Unterlippe und dann die Oberlippe mal ein bisschen weggezogen habe, damit mehr vom Mundstück in den Mund kommt.


    Dieser Trick ist auch nichts, was unter "guter Anlegetechnik" gelehrt wird.