Stillen und Stillen zur Beruhigung - diesmal nicht

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    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, wir leben da unter ganz anderen Bedingungen: ich lebe in einem Land mit hervorragender Hebammen- und Stillberaterinnenversorgung. Ich habe "wunde Brustwarzen sind normal" und "viele Frauen haben zuwenig Milch" nie gehört, im Gegenteil, das Zufüttern musste ich unzählige Male rechtfertigen, was ich extrem nervig fand.
    Vor dem Hintergrund - also eine gut versorgte Wöchnerin, bei der die Technik natürlich kontrolliert wurde - fände ich eine etwas bessere Aufklärung für Atopikerinnen und "Rötsche" toll.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • und wie kann sich eine frau mit dem wissen um empfindliche haut am besten aufs stillen vorbereiten?

    • Offizieller Beitrag

    Mepilex schon im Voraus kaufen ;)


    Und die Nummer der Stillberaterin griffbereit haben - und dann halt schnell und vielleicht halt auch anders reagieren als bei "normalem" Schmerz. (In Absprache mit der Hebamme/Stillberaterin! Z.B. kann es nötig sein, kurzzeitig grössere Stillabstände zu forcieren oder eben auf kein Lanolin verwenden...)


    Aber allein schon das Ernstnehmen der Frau und ihr "glauben", dass sie dieses Problem hat, hilft ihr, finde ich.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Na ich weiß nicht. Ich denke es ist durchaus normal, dass die Brustwarze sich anfangs an die Dauerbelastung gewöhnen muss, das heißt:
    ja, ich glaube dass sehr viele Frauen anfangs ein leichtes bis schweres Wundsein erleben. Inwieweit sie das als schmerzhaft oder nicht empfinden ist sicher individuell.
    Der wichtige Unterschied ist doch, ob es vorbeigeht. Und das hängt natürlich davon ab, ob es
    - (auch) von falscher Anlegetechnik kommt, und/oder
    - ob die Haut nicht nur durch Babyspeichel wieder von alleine heilt, sondern Hilfe dabei braucht (weil sonst jedes Anlegen das Wundsein nur verstärkt).
    Das eine muss doch das andere nicht ausschließen.


    Und ich glaube darauf wollten auch einige hier hinaus:
    Probleme mit dem Wundsein wären vielleicht keine so großen, wenn anerkannt würde, dass manche Brustwarze da zügig(!) viel(!) Hilfe braucht um trotz des Stillens zu heilen und nicht immer wunder zu werden. Vielleicht würde so mancher Brustwarze schon reichen 48 Stunden komplette Ruhe zu haben, ohne nasswerden, ohne dauernd an die Luft geholt zu werden, ohne dass so viel Fokus auf ihr liegt.
    Aber das geht ja nun nicht.
    Und durch den Glauben, dass jede Frau anfangs schmerzhaft wunde Brustwarzen hat, und dass das wenn richtig angelegt wird von alleine wieder weggeht, wird es halt in einigen Fällen richtig schlimm.

  • Ich finde das gerade sehr spannend.


    Meine Freundin hat bei zwei Kindern sehr schnell abgestillt da es ihr furchtbar weh tat, nicht heilte und als Zusatz (ob nun von wenig anlegen oder Schmerzen oder so) sehr wenig Milch da War.


    Nicht Rothaarig, aber schlechte Heilhaut.


    Sie hatte mich auf einen schlimmen Anfang vorbereitet und hat sich dann später mal entschuldigt da sie vor Enttäuschung heulen mußte da ich bis auf einen Soor nie Schmerzen oder wunde BW hatte.


    Ich muss mal meine Hebamme fragen ob ihr da ein Zusammenhang bewusst ist.

    Normal is just a setting on a dryer.

  • Interessant finde ich ganz a la Odent den Blick ins Tierreich. Denn logisch ist es ja nicht eine ganze Rasse mit Schmerzen bei der Ernährung des Nachwuchses auszustatten.


    Noch dazu parallel mit einer Nahrung die genau das provoziert was @Frau Dechse beschreibt. Nämlich eine häufige Verabreichung.


    Allerdings sprengt die Metadiskussion glaub ich den Strang. Wollen wir um Abtrennung bitten?

  • Zurück zum eigentlichen Thema:
    Für mich hat es sich nie richtig angefühlt, zu jedem Trösten die Brust anzubieten. Ich weiß nicht, ob mir da mein eigener Umgang mit Essen (auch schon mal als "Trösterchen") im Weg steht, ich möchte nicht, dass er sich angewöhnt, etwas zu essen oder zu trinken, wenn er sich schlecht fühlt.
    Ich habe natürlich immer nach Bedarf gestillt. Also bei Suchbewegungen sofort die Brust gegeben. Aber wenn Fröschlein heute zum Beispiel hinfällt oder sich ärgert, wenn er nicht tun darf, was er will, dann wird er in den Arm genommen und mit Streicheln und Worten getröstet. Er beruhigt sich damit immer sehr schnell. So fühlt es sich für mich genau richtig an.

  • Ich war auch in der Anfangszeit mit dem Wikinger oft verunsichert, ob ich ihm nicht viel zu viel Stille- erstlingsmama, speikind ohne Schnuller aber stattlichem Gewicht, und dann doch irgendwelche Kommentare aufgeschnappt...
    Und jetzt?! Kann er mir ganz klar signalisieren, ob er grad gestillt oder nur getröstet werden will. Es hat ihm also nicht geschadet :D
    Der Papa kann auch trösten, auch wenn allermeistens die Mama dran ist...

    Wikinger 03/15
    Wochenendbesuchsdame - Rübchen 01/10

  • Zur Anfangsfrage:
    Es gibt noch zu Troststillen und Trostschnuller eine dritte Möglichkeit.
    Ganz am Anfang habe ich auch zum Trost gestillt, weil ich das noch nicht unterscheiden konnte. Sobald aber mein Baby an der Brust nicht mehr trank, sondern nuckelte, gab ich den kleinen Finger stattdessen.
    Beide Kinder nahmen nie einen Schnuller.
    Dem kleinen Spezialisten musste ich meinen Nuckelfinger leider entziehen, als er zahnte, weil er mir Löcher in die Haut biss, die nicht heilten (zum Glück sind meine Mamillen robuster als mein kleiner Finger). Zappelchen nuckelt sich immer noch an meinem Finger in Schlaf, abgestillt habe ich ihn zum zweiten Geburtstag.
    Viele in meiner Umgebung finden diese Vorstellung seltsam und anstrengend, aber Zappelchen hat tags nur dann meinen Finger im Mund, wenn er aus anderen Gründen sowieso körperlich an mir hängt und Schnullerkinder trotz Nuckel an ihren jeweiligen Bezugspersonen.

  • Jetzt musste ich schauen . du meinst das schloss beim nutzernamen von @Madrone? Ich glaub das ist der eingeschränkte profilzugriff

  • Interessant finde ich ganz a la Odent den Blick ins Tierreich. Denn logisch ist es ja nicht eine ganze Rasse mit Schmerzen bei der Ernährung des Nachwuchses auszustatten.

    Naja, aber wie auch immer es mal war/funktionierte, haben sich die lebensumstände des Menschen ja doch sehr geändert.


    Und ja, Madrone wurde wohl gesperrt, wenn man den mauszeiger auf das Schloss hält wird das angezeigt.

  • Ich glaube nicht, dass Madrone deshalb gesperrt wurde. Sie hat ja absolut niemanden beleidigt.

  • An die, die anfangs immer Schmerzen beim Stillen hatten: habt ihr auch mal eine Zeit lang überwiegend in zurück gelernter Stillposition gestillt?
    Ich hatte das vor einiger Zeit auf einer Fortbildung gelernt und mich würde es wirklich interessieren, ob es wirklich so toll hilft, wie ich gelernt habe.
    Ich selbst hatte trotz aller möglichen Tipps bei allen vier Kindern zu Anfang
    Schmerzen, habe aber aus Unwissenheit nie zurückgelehnt gestillt.


    Und habt ihr das Zungenbändchen eurer Kinder kontrolliert? Es könnte ja auch sein, dass alle Kinder ein verkürzte Zungenbändchen hatten.
    Im Nachhinein denke ich, dass das wohl bei mir definitiv so war


    Gesendet von meinem GT-I8200N mit Tapatalk

  • Wegen dem Abhärten der Brustwarzen: Wieso soll das eigentlich nicht helfen? Was macht man denn anderes, wenn das Baby da ist und dann direkt in voller Stärke und je nach Temperament auch sehr häufig und ausdauernd losnuckelt? Wenn man vorher die Brustwarzen schon daran gewöhnt, hat man wenigstens die Gelegenheit zwischendurch auch mal Pause zu machen, ohne dass gleich ein Baby leidet und anders versorgt werden muss.

    • Offizieller Beitrag

    Madrone: das Schloss beim Benutzernamen verstehe ich gerade nicht.


    @Troststillen: ich habe "so grundsätzlich" auch versucht, eher nicht zum Trost zu stillen - wobei ich die Grenzen da seeeeeeeehr fliessend finde. Ganz kleine Mäuse unterscheiden ja eh noch nicht, "ich mag Milch" heisst Hunger, Durst, Müdigkeit, Nähe.. und auch bei älteren Kindern: umgefallen auf dem Spielplatz? Das eine Mal rappelt es sich alleine auf, das andere Mal kommt noch etwas Durst zum "Aua"... ich glaube, da muss jede Mutter für sich, Kind und Situation selbst entscheiden.


    @Anlegetechnik: nein, zurückgelehnt habe ich nie probiert, aber eben, Technik war auch nicht mein Problem.


    edit: @Abhärten: ich glaube, das Hauptproblem ist, dass frau diese Belastungen gar nicht simulieren kann. Die gängigen Tipps (Wechseldusche, Teekompressen, nicht eincremen... habe ich versucht... ist Quatsch, meiner Meinung nach)


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Wegen dem Abhärten der Brustwarzen: Wieso soll das eigentlich nicht helfen? Was macht man denn anderes, wenn das Baby da ist und dann direkt in voller Stärke und je nach Temperament auch sehr häufig und ausdauernd losnuckelt? Wenn man vorher die Brustwarzen schon daran gewöhnt, hat man wenigstens die Gelegenheit zwischendurch auch mal Pause zu machen, ohne dass gleich ein Baby leidet und anders versorgt werden muss.

    Das verstehe ich nicht... Wie soll man Pause beim Stillen machen können, nur weil die BW abgehärtet sind? Das ändert doch an Babyleins Stillbedürfnis ncihts?


    Als ich mein erstes Kind erwartet (ist schon eine ganze Weile her), wurde über all und in allen Büchern immer betont, wie toootal wichtig die Abhärtung der BW wäre. Man sollte sie täglich kalt mehrmals waschen, den BH vorne aufschneiden und ein rauhes Shirt drüber tragen, die BW mit einem rauhen Lappen oder am besten einer Zahnbürste "massieren".


    Ich gebe zu, ich fand das schrecklich und es hat mir eher Angst vor dem Stillen gemacht und ich glaube genützt hat es gar nichts. Vielleicht auch, weil ich es nicht wirklich konsequent gemacht habe? Aber obwohl es nicht mal wirklich weh tat, fand ich es vom Gefühl her zum wegrennen, es machte mich regelrecht kribbelig und irgendwie unruhig und wütend. Wie sollte das dann wohl erst sein, wenn das KIND dran saugt?


    Dann war alles halb so schlimm.


    Ja de BW waren anfangs wund. In meinem Fall war tatsächlich eine richtige Anlegetechnik wichtig UND der Hinweis, daß man KEINE Pause zwischen den Stillzeiten machen MUSS, damit die BW austrocknen und sich "erholen". Das war damals nämlich der übliche - für mich aber völlig falsche - Rat. Denn Anlegen eines inzwischen superhungrigen Kindes an BW mit inzwischen harten blutigen Krusten ist einfach nur Autsch. Führt dazu, daß man verkrampft und in blöder Haltung mit blöden Gedanken stillt...


    Stillen tatsächlich nach Bedarf und feucht halten dann aber recht schnell Linderung. Musste einem nur erst mal (als Gegenpol zu den anderen, als "absolut" und alleingültig richtig verkauften Ratschlägen) mal vorgeschlagen werden...


    Bei den anderen Kindern habe ich mir dann keine Gedanken mehr um Abhärtung gemacht und meine BW durften so weich bleiben wie sie wollten. Alles andere ergab sich je nach Bedarf.

  • Ein altes Ammenmärchen sagte, das Rothaarige nicht gut stillen können - ich glaube, da ist ein klitzekleiner wahrer Kern drin.

    Das ist interessant. Hatte ich noch nie gehört.
    Ich bin rothaarig und hab ganz schlechte Wundheilung.
    Die Kompressen, die Du beschreibst, sind das Multimam-Kompressen?
    Und Lanolin sollte dann gar nicht verwendet werden?
    Sorry, wenn die Fragen schon beantwortet wurden. Ich hab (noch) nicht alles gelesen, was ich aber gleich nachholen werde.
    Und auf diesem Thema muss ich definitiv noch etwas rumdenken.