Stillen und Stillen zur Beruhigung - diesmal nicht

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  • An die, die anfangs immer Schmerzen beim Stillen hatten: habt ihr auch mal eine Zeit lang überwiegend in zurück gelernter Stillposition gestillt?

    Reicht da auf dem Bett sitzen und nach hinten gelehnt, also quasi halb sitzend? So habe ich die ersten Wochen (?) nachts gestillt, bevor ich das mit dem Liegen hinbekommen habe. Und auch sonst habe ich viel Zeit auf dem Sofa halb liegend verbracht und somit auch so gestillt.
    Und warum ist das besser?


    Ich glaube auch, dass man das Stillen nicht simulieren kann. Was immer man mit den Brüsten macht, es kann nie an das Saugen herankommen. Was ja wohl tatsächlich hilft ist, wenn man bis zur Geburt das ältere Geschwister stillt, weil dann die Brust noch wirklich ans Stillen gewöhnt ist. Zumindest lese ich das so aus den Erfahrungsberichten heraus.

  • Bei mir hat das zurückgelehnte Stillen nichts gebracht, weil meie Ursachen andere waren. Durch meine Erkrankung ist mein Körper einfach super schmerzempfindlich und ordnet teilweise auch als Schmerz ein, was keiner ist. (Teilweise auch Reiben der Kleidung auf der Haut, etc)
    Ich hab glaub ich echt alles probiert, was es so an Tips gab.


    Brustwarzenabhärtung verliert wohl ihren Effekt recht schnell. Und da man in der letzten Schwangerschaftszeit diese Techniken nicht anwenden soll, weil die Stimulation der Brustwarzen Wehen auslösen kann, bringt es wohl nicht viel. Die BW sind wieder unabgehärtet bis das Kind da ist.

    • Offizieller Beitrag

    Pamela: nein, Mepilexkompressen kommen aus der "normalen" Wundversorgung. Man kann sie vierteln und dann jeweils 24 Stunden verwenden. Ich glaube, die Multimum arbeiten nach dem selben Prinzip, sind aber nicht überall zu bekommen.


    Lanolin musst Du leider selbst herausfinden. Ich wusste es schon, weil ich immer wieder zeitweise schlecht auf Lanolin in Kosmetik reagiert habe. Ich würde jetzt aus meiner Erfahrung sofort mit Kompressen beginnen und nicht mehr einen halben Tag abwarten...


    Liebe Grüsse


    Talpa


  • Für mich hat es sich nie richtig angefühlt, zu jedem Trösten die Brust anzubieten. Ich weiß nicht, ob mir da mein eigener Umgang mit Essen (auch schon mal als "Trösterchen") im Weg steht, ich möchte nicht, dass er sich angewöhnt, etwas zu essen oder zu trinken, wenn er sich schlecht fühlt.

    Das haben jetzt schon mehrere so ähnlich geschrieben, ich zitiere jetzt mal willkürlich dich.


    Es ist nichts, was sich das Kind "angewöhnen" würde.


    Es ist natürlich eine blöde Idee, ein Kind, das auf andere Weise getröstet werden will, zu versuchen die Brust in den Mund zu stopfen. Aber wenn das Kleinkind hingefallen ist und dann zum Trost gestillt werden will, dann passiert da gar nichts in Richtung von das-lernt-was-falsches.


    Troststillen wird einfach irgendwann nicht mehr funktionieren. Ich habe das mit allen drei Kindern immer gemacht wenn sie es haben wollten, und bei den beiden abgestillten Kinder war es einfach irgendwann nicht mehr möglich. Sie essen jetzt aber "trotzdem" nicht, wenn sie Frust haben. Ich glaube eigentlich eher, dass man beim Troststillen was anderes lernt: Wenn ich Frust habe und mich beruhigen will, dann kann ich das. Früher mit Brust, heute nur noch durch einfache Willenskraft.

  • @safira - ich hab das alles ausprobiert. Auch zurückgelehntes Stillen. Ich hatte aber ja tatsächlich nie Verletzungen, sondern einfach "nur" Schmerzen. Dabei hatte ich ja vorher alles gelernt.
    In der Beratung erlebe ich das Erklären des zurückgelehnten Stillen als schwierig erlebt, weil die Babys das nach Wochen oft nicht direkt hinbekommen und stressig empfinden - besser geht das eher nach einem Bondingbad nach Messmer - find ich. Dazu gab es bei mir damals allerdings keinen Anlass ... bzw ich kannte es noch nicht.


    @Pamela_81 - unabhängig von Rothaarig gibt es eine ganze Reihe an Frauen, die Lanolin nicht vertragen. Das ist wirklich nicht auf die Haarfarbe begrenzt. Und Lanolin ist zb auch in vielen (medizinischen) Cremes als Basis drin ... ist zb bei ner Pilzinfektion der BW auch wichtig zu bedenken


    @Liese - das Problem mit dem Abhärten ist, dass dabei der Hautschutzmantel zerstört werden kann, das rückfettende Fluid der Montgomerydrüsen entfernt wird und Fissuren in der Haut entstehen können. Dadurch kann eine Infektion entstehen, die mit wunden Brustwarzen dann echt nichts mehr gemein hat.
    Natürlich können auch Wehen ausgelöst werden usw. - Einen Vorteil bringt das vermeintliche Abhärten meist gar nicht.
    Wozu weiter geraten wird ist der Verzicht auf den BH ... und der Verzicht auf Kosmetika - auch wieder logisch, wg dem Hautschutzmantel bzw. weil ohne BH die Versorgung der Haut der Mamille besser funktioniert. Irgendwie logisch - eine eingedrückte Mamille regeneriert sich auch viel schlechter, weil sie ja gar nicht gut versrogt werden kann

  • Hallo,


    ich denke auch, das (Troststillen und Essen zum Trost) sind verschiedene Sachen.


    Zum einen geht es hier um Neugeborene/sehr kleine Babys. ICH hätte da tatsächlich nicht zwischen "Ich will getröstet werden" und "Ich habe Hunger" unterscheiden können - und das Kind auch nicht. Wenn mein Mini-Baby weinte, sich auch beim hochnehmen nicht sofort beruhigte, dann probierte ich nicht erst 3 andere Dinge, nur um nicht versehentlich "nur zum Trost" zu stillen.


    Später dann habe ich nie zu meinem weinenden Kind, daß mit mir kuscheln wollte, gesagt "Still doch lieber!" oder ihm gegen seinen Willen die Brust reingeschoben, wenn es das selbst nicht wollte. Ich kenne auch keine, die das so macht.
    Kam es aber mit einem Schmerz oder Kummer zu mir und schmiss sich in Stillposition (so lief das dann ), dann sah ich keinen Grund das zu verweigern und eine Grundsatzdebatte ala "Du bist nur traurig und nicht hungrig" zu machen. #weissnicht


    Mit dem Abstillen irgendwann was das Thema vorbei, daß einzige Kind, daß lange und intensiv NACH dem Abstillen den Daumen zum Trost genommen hat, war mein Ältester. Das Kind bei dem ich tatsächlich noch versucht habe, so was wie Stillregeln einzuführen und der ab 15 Monaten nicht mehr troststillen konnte (weil ich es blöderweise noch nicht besser wusste und abgestillt habe) . Und trotzdem ist er kein Trost-Esser oder -trinker (im Gegensatz zu manchem vermutlich nicht trostgestillten Kumpel, der hier oder da meint ein "Bier auf den Schreck" zu brauchen o.ä.)


    Keins meiner Kinder ist bisher Frustesser geworden, ich dagegen, die immer brav genau alle 4 Stunden eine bestimmte Menge Milch per Falsche bekam, also ganz scher NIE zum Trost gestillt oder "geflaschelt" habe da zu manchen Zeiten mehr Probleme. Aber ich habe das Gefühl, das hängt von ganz anderen Faktoren ab.


    Dann dürfte man auch keinen Nuckel geben, wenn ein Kind weint, es könnte theoretisch "Trost" und "etwas im Mund haben" ebenfalls verknüpfen und später Zigarettenabhängig werden oder so was in der Art.


    Dieser Gedanke, daß das direkt verknüpft sein könnte, stammt noch aus einer Zeit als länger Stillen erst wieder üblicher wurde und stillen Flaschennahrung oder Essen gleich gesetzt wurde. Inzwischen weiß man, daß Menschen, die als Kinder, die ihre Bedürfnisse edürfnis ausgiebig stillen durften (und die meisten haben nun mal ein Saugbedürfnis über das trinken hinaus), im Durchschnitt sogar weniger anfällig für orale Süchte sind.

  • Für mich hängt die Frage des Stillens zum Trost auch vom Alter des Kindes ab.
    Fröschlein hat z. B. immer sehr deutlich nach der Brustwarze gesucht. Da hab ich natürlich immer gestillt, und nicht überlegt, ob das jetzt gegen Hunger, Durst, zum Kuscheln oder warum auch immer ist. Auch wenn er geweint hat, ohne vorher gesucht zu haben, habe ich ihm die Brust angeboten, und manchmal wollte er wirklich stillen, da hatte ich dann vielleicht sein Signal verpasst. Manchmal war es das aber nicht. Z. B. mit drei Monaten gab es Abende, da hat er oft geweint. Manchmal half da tragen, manchmal einfach mit Kind in der Trage auf dem Sofa sitzen.


    Aber seit Fröschlein älter geworden ist und seine verschiedenen Bedürfnisse für mich klarer unterscheidbar sind, tröste ich ihn nicht mehr primär durch Stillen. Ich habe aber auch nicht den Eindruck, dass er das vermisst. Wenn er zum Beispiel hingefallen ist oder sich sonstwie weh getan hat, dann nehme ich ihn erstmal in den Arm. Fast immer beruhigt er sich dadurch. Ganz, ganz selten habe ich zum Trost bei Schmerzen gestillt. Einmal, als er im Badezimmer hingefallen ist und mit der Stirn auf die Fliesen kam. Da war mir ganz klar, dass er mehr als eine Umarmung braucht. Außerdem war es praktisch, dass ich die Stelle beim Spülen prima kühlen konnte, das hätte er sonst nicht so mitgemacht.


    Dass ich nicht oder nur extrem selten zum Trost stille, liegt sicher auch daran, dass ich berufsbedingt eine Stillpause eingeführt habe, die sich inzwischen in gegenseitigem Einverständnis auf den Zeitraum zwischen ca. 6:00 und 17:00 ausgedehnt hat. Die meisten Stürze z. B. ereignen sich in dieser Zeit. Wenn Fröschlein krank ist oder sich sehr stark weh getan hat (s.o.), dann spüre ich sehr gut, dass er ausnahmsweise auch zu diesen Zeiten gestillt werden muss. Für "normale" Schmerzen und Frust braucht er die Brust nicht, da reicht ihm, in den Arm genommen und gestreichelt zu werden.


    Ach so, danke, Trin, für Deine Gedanken.

  • Antigone, wenn du dabei ganz entspannt und bequem gesessen hast, dann ja


    Beim zurück gelehnten Stillen werden die Saugreflexe des Babys wohl am besten ausgelöst und dadurch treten viele Probleme wohl nicht auf.
    Tja in der Praxis weiß ich dann auch nie so recht, wie es klappen kann ;)


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  • Das verstehe ich nicht... Wie soll man Pause beim Stillen machen können, nur weil die BW abgehärtet sind? Das ändert doch an Babyleins Stillbedürfnis ncihts?

    Ich meinte, dass man beim Abhärten vor der Geburt eine Pause machen kann, wenn die Brustwarzen wund oder gar blutig geworden sind.

    Als ich mein erstes Kind erwartet (ist schon eine ganze Weile her), wurde über all und in allen Büchern immer betont, wie toootal wichtig die Abhärtung der BW wäre.

    Dann war alles halb so schlimm.

    Bei mir war es genau umgedreht. Ich habe von meiner Mutter aus ihrer Erfahrung heraus empfohlen bekommen, die Brustwarzen abzuhärten. Aber weil ich im Internet immer gelesen habe, dass man das nicht machen soll/braucht, habe ich das nur sehr halbherzig und unregelmäßig getan.


    Und was dann nach der Geburt kam hat alle meine Erwartungen und Erfahrungsberichte, die ich gelesen hatte, an Schmerzen übertroffen. Da wäre es in meinem Fall deutlich besser gewesen, wenn ich mich vorher etwas mehr "gequält" hätte, als ich nicht zusätzlich noch die Situation hatte, dass ich mein Leben völlig umstellen muss, weil ein Baby da ist.


    Das kann man natürlich vorher nicht wissen, wie es bei einem selbst sein wird und ich weiß auch nicht, wie viel eine intensivere Abhärtung genützt hätte, aber ich gehe schon stark davon aus, dass sie mir die Anfangszeit sehr erleichtert hätte.


    Also was ich sagen will, meiner Meinung nach kann man aus den Erfahrungen weder einen eindeutigen Ratschlag für noch gegen das Abhärten ableiten.

    Brustwarzenabhärtung verliert wohl ihren Effekt recht schnell.

    Vermutlich schon, ich stelle mir das so wie Hornhaut vor (oder ist es sogar welche?), die verschwindet ja dann auch mit der Zeit wieder. Wobei die Anfangsprobleme beim zweiten und dritten Kind bei mir sehr viel schwächer ausgeprägt waren, also eine gewisse Grundgewöhnung scheint erhalten geblieben zu sein (ich hatte jeweils zum Anfang der Schwangerschaft abgestillt).

    Und da man in der letzten Schwangerschaftszeit diese Techniken nicht anwenden soll, weil die Stimulation der Brustwarzen Wehen auslösen kann, bringt es wohl nicht viel. Die BW sind wieder unabgehärtet bis das Kind da ist.

    Ich habe diese Techniken gelegentlich auch gegen Ende der Schwangerschaft angewendet, da wurden bei mir keine Wehen ausgelöst. Da hatte zum Beispiel herumlaufen deutlich größere Auswirkungen. Klar, wenn man darauf reagiert, hat man natürlich keine Wahl, aber wenn man davon keine Wehen bekommt, dann wäre es ja durchaus eine Option.

    @Liese - das Problem mit dem Abhärten ist, dass dabei der Hautschutzmantel zerstört werden kann, das rückfettende Fluid der Montgomerydrüsen entfernt wird und Fissuren in der Haut entstehen können. Dadurch kann eine Infektion entstehen, die mit wunden Brustwarzen dann echt nichts mehr gemein hat.

    Aber wenn man die Brustwarzen zum Beispiel massiert, dann wäre es doch kein Problem, oder? Ich denke mir irgendeine Technik muss es doch geben, die schonender ist als Babynuckeln, weil die Neugeborenen sind ja auch nicht gerade sanft.

  • Es ist nichts, was sich das Kind "angewöhnen" würde.

    Ja, das unterschreibe ich. Ich bin auch eher gegen Essenströsterchen, aber mit dem Stillen war das hier anders. Ich meine die Babyzeit. Nun ist mein Stillkind 3, da stille ich nicht ungefragt zum Trost. Aber eher aus praktischen Gründen, weil das nicht in den Alltag paßt. Außerdem sagt er nun deutlich Bescheid, wie er getröstet werden möchte.


    Gerade die ersten Lebensmomate habe ich wirklich jede Gelegenheit zum Stillen genutzt, auch zum Trost. Mein Gedanke war die Milchproduktion anzukurbeln. 2 von 3 Kindern waren auch nicht so begnadete Stiller, die mußten einfach üben. Sie dockten nicht so gekonnt an, verschluckten sich, spuckten.
    Also habe ich auch zum Trost gestillt, eben zu jeder Gelegenheit. Es war außerdem meistens nicht klar, warum das Kind unruhig ist. Ich kannte den kleinen Menschen ja noch nicht und wenn jemand so klein ist, sind die Möglichkeiten sich zu differenziert zu äußern begrenzt.


    Nun sind sie 7, 5, und 3 und Nahrungsaufnahme und Trost sind nicht miteinander gekoppelt. Ich denke, man kann, wenn man möchte, das durchaus im Laufe der Zeit ändern, weil sich ohnehin die Bedürfnisse der Kinder ändern oder sie manchem einfach entwachsen.

  • Liese, nach allem was ich gelesen habe ist es aber eher die Regel, dass die Stimulation der Brustwarzen Kontraktionen auslöst. In alternativen Geburtsfilmen oder -büchern wird das sogar zum Auslösen der Wehen bzw. zur Erleichterung der Geburt empfohlen.

  • Dann dürfte man aber auch nicht gegen Ende der Schwangerschaft noch stillen, wenn das wirklich der Normalfall ist, dass man damit vorzeitig Geburtswehen auslösen kann.

  • Hallo,



    Ich meinte, dass man beim Abhärten vor der Geburt eine Pause machen kann, wenn die Brustwarzen wund oder gar blutig geworden sind.


    Ich fürchte, ich verstehe es noch immer nicht.


    Soll man die - in der Schwangerschaft bei mir oft hoch extrem empfindlichen und bei festerer Berührung (nur mal mit dem Waschlappen beim Duschen drüber z.B.) tatsächlich (Vor)Wehen auslösenden - Brustwarzen zur Abhärtung so sehr bearbeiten, daß es eventuell sogar zu blutigen Rissen kommt und dann darf man ggf. Pause machen? Ich glaube, ich wäre durchgedreht...


    Und wenn es nicht rechtzeitig abheilt oder gar eine Infektion reinkommt...?
    Dann geht man eventuell ja schon mit angegriffenen BW in die Stillzeit hinein... Und das, obwohl man ja gar nicht weiß, ob man überhaupt Probleme bekommen hätte? Die Vorstellung finde ich gruselig.


    Ich denke auch nicht, daß Schmerz vorher (also wenn man hochschwanger ist) besser ist als (gut behandelte) Schmerz der vom Stillen kommt.... Schmerz zur Schmerzvermeidung sozusagen...?


    Eine Hornhaut auf der Brust hatte ich selbst bei meinen Intensiv-Stillkindern nie, ich denke auch nicht, daß die etwas genützt hätte. Und wenn es doch mal härtere Stellen auf der Haut gab (z.B. weil bei jedem neuen Zahn die Technik erst wieder drauf eingestellt werden musste) , taten die erst recht weh. Am angenehmsten war es immer mit weicher und geschmeidiger Haut.

  • Ich denke auch nicht, daß Schmerz vorher (also wenn man hochschwanger ist) besser ist als (gut behandelte) Schmerz der vom Stillen kommt.... Schmerz zur Schmerzvermeidung sozusagen...?

    Genau lieber Schmerz vorher als Schmerz wenn das Baby da ist und es kein Entrinnen gibt. Vielleicht wäre es für dich nicht besser, aber ich war hochschwanger psychisch noch sehr viel belastabarer als als frischgebackene Mutter.

    Eine Hornhaut auf der Brust hatte ich selbst bei meinen Intensiv-Stillkindern nie, ich denke auch nicht, daß die etwas genützt hätte.

    Okay, dann ist es also keine Hornhaut. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass sich die Haut an die Belastung anpasst und dann so etwas ähnliches wie Hornhaut bekommt. Ich meinte damit nicht so eine dicke Schicht, wie man sie an den Füßen bekommt, sondern eben einfach, das die Haut etwas dicker wird. Aber ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was genau mit der Haut passiert bei der Abhärtung. Spürbar hart waren meine Brustwarzen auch nie.

  • Also ich glaub vom Abhärten der Brustwarzen ist man doch mittlerweile wirklich angekommen, oder empfiehlt das wirklich noch jemand aktuell??



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  • Meine Frage ist ja, warum das nicht mehr empfohlen wird. Weil es generell nichts bringt? Weil es bei manchen/vielen nichts bringt? Weil es schädlich ist (vielleicht gäbe es ja doch eine unschädliche Methode)? Weil es keinen nachgewiesenen Nutzen hat (wobei man dann auch vieles andere nicht empfehlen dürfte)?

  • Hallo,


    Genau lieber Schmerz vorher als Schmerz wenn das Baby da ist und es kein Entrinnen gibt. Vielleicht wäre es für dich nicht besser, aber ich war hochschwanger psychisch noch sehr viel belastabarer als als frischgebackene Mutter.


    Dann sind wir da wohl wirklich verschieden. Erstens "glaube" ich nicht an den Erfolg von - gar noch schmerzhafter und ev. sogar zu Verletzungen führenden - "Abhärtung" zur Vermeidung von Stillproblemen.
    Du sagst ja selbst, du weiß gar nicht, ob es dann tatsächlich besser gewesen wäre.


    Und zum anderen halte ich für mich tatsächlich nichts davon, mir ein Problem zu machen (in dem Falle sogar Schmerz), weil vielleicht ein Problem auftreten könnte (sehr viele Frauen stillen auch ohne Abhärtung problemlos oder mit nur kurzen, vorübergehenden und aushaltbaren Problemen) bei dem das Leiden vorher vielleicht etwas geändert hätte. Wie gesagt, man weiß ja im Nachhinein gar nicht, ob es etwas gebracht hätte.


    Vielleicht hätte es trotzdem die gleichen Probleme gegeben, weil ein feuchter saugender Mund etwas ganz anderes ist als z.B. ein rauher rubbelnder Lappen oder gar eine Zahnbürste o.ä.


    Meine auf Wasser empfindlich und teilweise mit schmerzhaften, manchmal sogar dadurch die Bewegung einschränkenden Rissen reagierenden Hände kann ich z.B. auch nicht dagegen "abhärten", indem ich sie mit einem trockenen (oder auch feuchten) Küchenschwamm bearbeite. Im Gegenteil, ich muss dafür sorgen, daß sie schön weich bleiben, zusätzliche (oder vorherige) mechanische Belasstungen wegfallen und die natürliche Schutzschicht der Haut so gut wie möglich erhalten bleibt. Denn mit leichter Hornhaut reißen und schmerzen sie noch mehr als sonst.


    Es sind einfach ganz verschiedene Belastungen für die Haut, keine vergleichbaren, rein mechanischen.


    Und andersrum - vielleicht haben manche Frauen auch nur die "Abhärtung" problemlos durchziehen können, weil sie sowieso keine empfindlichen BW hatten und es auch ohne Abhärtung daher nicht zu Problemen gekommen wäre.


    Woher will man das wissen...?

  • So wie ich es kenne:
    - Verletzungsgefahr und Entzündungsgefahr
    - unangenehm, schmerzhaft bei unklaren Nutzen und unklarer Notwendigkeit
    - Widerspruch: um den Milchspendereflex auszulösen und die Milchldung in Gang zu bringen, sollten die BW unbedingt sehr empfindsam sein.


    -persönliche Meinung: ich konnte nie irgend etwas in Richtung Hornhaut oder so an meiner Brust feststellen und wüsste auch nicht, dass es das dort gibt. Zudem könnte ich mir vorstellen, dass die Überempfindlichkeit evolutionsgenetisch entstanden ist, um durch eindeutig ausreichende Reize das Milchangebot zu gewährleisten. Nach Einpendeln der Milchproduktion tut ja auch meist die BW nicht mehr weh. Aber das ist nur so eine persönliche These


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  • - Verletzungsgefahr und Entzündungsgefahr

    Die Verletzungs- und Entzündungsgefahr hat man aber auch, wenn das Baby schon da ist. Als ich mich in meiner ersten Schwangerschaft dazu informiert habe hieß es, man solle die Brustwarzen massieren, wenn man sie denn unbedingt abhärten will. Das schien mir eigentlich logisch und nicht besonders gefährlich.

    - unangenehm, schmerzhaft bei unklaren Nutzen und unklarer Notwendigkeit

    Den Nutzen würde ich daraus ableiten, dass es offenbar möglich ist die Brustwarzen abzuhärten, da ja anscheinend die meisten Frauen ganz am Anfang der Stillzeit Probleme haben, die dann verschwinden oder zumindest abnehmen. Wäre halt noch die Frage, ob es eine geeignete Abhärtungstechnik gibt, aber aus Mangel an Alternativen würde ich dann einfach das Massieren wählen, da es zumindest logisch erscheint. Die Notwendigkeit könnte man ja dann daraus ableiten, wie unangenehm die Abhärtungsversuche sind. #pfeif

    - Widerspruch: um den Milchspendereflex auszulösen und die Milchldung in Gang zu bringen, sollten die BW unbedingt sehr empfindsam sein.

    #kreischen
    Also meine Brustwarzen waren ja beim ersten Kind besonders empfindsam, aber da kam der Milcheinschuss deutlich später als bei den anderen beiden. Ein Grund ist sicher, dass ich bei Hungerzeichen deutlich länger damit gewartet habe, es anzulegen, weil das wieder so schlimme Schmerzen bedeutet hat. Jedenfalls würde mich in dem Fall die Liebe zu meinem Baby nicht davon abhalten, das Stillen durch vorbereitende Abhärtung weniger schmerzhaft zu machen (wenn ich halbwegs überzeugt bin, dass es funktionieren kann).


    ich konnte nie irgend etwas in Richtung Hornhaut oder so an meiner Brust feststellen und wüsste auch nicht, dass es das dort gibt.

    Ich konnte auch nie etwas sehen oder mit der Hand fühlen. Ich habe nur gemerkt, dass die Brustwarze während des Stillens weniger empfindlich war, nachdem sie "abgehärteter" war. Ich habe aber inzwischen gemerkt, dass der Vergleich mit der Hornhaut offenbar sehr unpassend war.

  • Hallo,


    ich würde nicht von Abhärtung sondern eher von Gewöhnung sprechen.
    Und da mechanische Reize etwas völlig anderes sind als ein feuchter saugender Babymund, sehe ich nicht, wie eine mechanische Bearbeitung da eine echte Gewöhnung schaffen könnte. Wie schon jemand schrieb, man kann das Stillen nicht simulieren und das wäre für eine echte Gewöhnung nun mal notwendig.


    Wenn eine Frau das Gefühl hat, es tut ihr gut, sie fühlt sich dann besser auf das Stillen vorbereitet, Wehen werden auch nicht ausgelöst, spricht sicher nichts dagegen, die BW gelegentlich sanft zu massieren.


    Ich persönlich glaube allerdings nun mal nicht an eine Stillproblemen vorbeugende Wirkung.


    Und "Abhärtung" unter Schmerzen bis hin zum Risiko für blutigen Verletzungen (du schreibst ja, wenn sie wund oder blutig sind, könnte man ja auch mal Pause machen) ist aus meiner Sicht immer falsch und erhöht mMn sogar das Risiko für Stillprobleme.
    Die Vorstellung, daß eine Frau ihre Brüste wegen einer EVENTUELLEN Vermeidung eines EVENTUELL auftretenden Problems derart bearbeitet, finde ich tatsächlich gruselig.


    Was man macht muss am Ende jede selber für sich entscheiden.