Stillen und Stillen zur Beruhigung - diesmal nicht

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  • Aber beim korrekt angelegten Kind wird ja nicht die Brustwarze stimuliert. Das kann kam kaum vergleichen mit Abreiben mit hartem Waschlappen oder heftigem Massieren/Kneifen o.Ä.

  • Aber beim korrekt angelegten Kind wird ja nicht die Brustwarze stimuliert. Das kann kam kaum vergleichen mit Abreiben mit hartem Waschlappen oder heftigem Massieren/Kneifen o.Ä.


    Mein Baby war angeblich korrekt angelegt, aber die Brustwarze hat trotzdem wehgetan und wurde wund. Ich gehe daher davon aus, dass sie durchaus stimuliert wird.


    Die Vorstellung, daß eine Frau ihre Brüste wegen einer EVENTUELLEN Vermeidung eines EVENTUELL auftretenden Problems derart bearbeitet, finde ich tatsächlich gruselig.


    Ich muss zugeben, ich finde auch die Vorstellung, dass ein Baby Brustwarzen wund oder blutig saugt gruselig. Und ich finde es auch gruselig einem Baby den Kopf bei der Geburt so sehr zusammenzuquetschen, dass sich die Schädelplatten übereinander schieben. Also die Gruseligkeit würde mich nicht unbedingt davon abhalten. Wobei ich schon umso überzeugter vom Nutzen sein müsste, je gruseliger es ist. Aber dass es anfängliche Stillprobleme gibt, scheint mir eher der Normalfall zu sein. Und wie ich bereits schrieb bin ich durchaus für sanftere Techniken, aber wenn man dann trotzdem feststellt, dass man besonders empfindliche Brustwarzen hat oder man es mal übertrieben hat, dann kann man die Brustwarzen in Ruhe abheilen lassen.


    Und da mechanische Reize etwas völlig anderes sind als ein feuchter saugender Babymund, sehe ich nicht, wie eine mechanische Bearbeitung da eine echte Gewöhnung schaffen könnte. Wie schon jemand schrieb, man kann das Stillen nicht simulieren und das wäre für eine echte Gewöhnung nun mal notwendig.


    Ich habe spontan zu den Ursachen für wunde Brustwarzen das hier gefunden:


    Zitat

    In den ersten 3-4 Tagen nach der Entbindung sind die Brustwarzen oft recht empfindlich, was auf die verstärkte Durchblutung und Dehnung des Areola- und Mamillengewebes (Areola: Brustwarzenhof, Mamille: Brustwarze) beim Einsaugen und auf die mechanische Belastung des Gewebes zurückzuführen ist. Dies ist völlig normal und nicht weiter besorgniserregend. Nach einiger Zeit erhöht sich die Elastizität des Gewebes und der Milchspendereflex setzt schnell ein, sodass die Schmerzen innerhalb weniger Tage verschwinden sollten.


    Das war keine wissenschaftliche Quelle, aber da steht durchaus was von mechanischer Belastung.


    Außerdem habe ich auch das gefunden:

    Zitat

    Wenn der Milchspendereflex, aus welchem Grund auch immer, vermindert ist, kann beim Saugen ein zu großer Unterdruck entstehen. Der wiederum belastet die Brustwarze sehr.


    Das könnte bei mir die Erklärung sein, warum bei mir das Stillen auch als die Brustwarzen nicht mehr wund waren trotz korrekter Anlegetechnik noch sehr lange schmerzhaft war (so wie bei MissT). Der Milchspendereflex setzt bei mir nämlich eher spät ein, wenn die Brüste nicht gerade besonders gut gefüllt sind. Weiß jemand, auf welche Art genau das Stillen ohne Milchspendereflex die Brustwarzen belastet?

  • Nur kurz vom Handy.


    Wenn Verletzungen da waren spricht ja alles dafür dass das Baby irgendwann diese ausgelöst hat.


    Verzögerter milchspendereflexe und Unterdruck scheiden bei mir aus. Ich vermute heute dass es etwas mechanisches war.... Ne Verspannung im Halswirbel Kopf Bereich meines Sohnes.... Werde es nie herausfinden...

  • Wenn Verletzungen da waren spricht ja alles dafür dass das Baby irgendwann diese ausgelöst hat.

    Welche Verletzungen meinst du? Also rissig oder blutig waren meine Brustwarzen eigentlich nicht, soweit ich mich erinnern kann. Sondern nur einfach so "wund", wie auch immer das genau definiert ist.

  • Hallo,


    ich schrieb davon, daß es keine ausschließliche mechanische Belastung ist. Ist es einfach nicht. Und schon gar nicht eine Reibung, die mir Abrubbeln o.ä. simuliert werden könnte. Es ist eine komplexe Sache, die sich nciht simulieren lässt.


    Und nein, ich glaube nicht, daß das Stillen bei guter Vorbereitung (im Kopf - nicht durch malträtierte BW) und anfangs bei allen und später ohne Wartezeiten bei Bedarf Begleitung durch gut informierte Beraterinnen bei den meisten Frauen schwere Probleme macht. Kurze(!), vorübergehende und aushaltbare Schwierigkeiten durch die neue unbekannte Belsastung vielleichrt, die würden aber für mich nicht den Rat zu einer tatsächlich schmerzhaften "Abhärtung" rechtfertigen.


    Alles andere gehört mMn sowieso in die Hände von Fachmenschen (Stillberaterinnen) und ich bin überzeugt davon, daß man echten Stillschwierigkeiten wie z.B. tatsächlich (über)empfindliche zu Heilungsproblemen neigende Haut oder einen stark verzögerten MSR nicht durch schmerzhaftes rubbeln der Brustwarzen in der Schwangerschaft vorbeugen könnte.


    In deine Zitat steht u.a. auch:


    Nach einiger Zeit erhöht sich die Elastizität des Gewebes und der Milchspendereflex setzt schnell ein, sodass die Schmerzen innerhalb weniger Tage verschwinden sollten.


    ... was meiner Meinung nach der Theorie einer Schmerzvermeidung durch Abhärtung möglichst mit Hornhautbildung oder gar dem Risiko von Verletzungen komplett entgegen steht, denn Hornhaut, auch dünne oder gar Narbengewebe ist nicht sonderlich elastisch und wird es auch nicht nach einigen Tagen.


    Aber wie gesagt, was sich richtig anfühlt, muss eh jede für sich selbst entscheiden.

  • ich schrieb davon, daß es keine ausschließliche mechanische Belastung ist. Ist es einfach nicht. Und schon gar nicht eine Reibung, die mir Abrubbeln o.ä. simuliert werden könnte.

    Ich habe auch gar nicht vorgeschlagen zu rubbeln. Ich rede eigentlich die ganze Zeit schon von massieren. Was spricht denn dagegen gegen den Anteil "mechanische Belastung" abzuhärten?

    Es ist eine komplexe Sache, die sich nciht simulieren lässt.

    Muss man vielleicht auch gar nicht. Vielleicht reicht es ja, es teilweise zu simulieren.

    Kurze(!), vorübergehende und aushaltbare Schwierigkeiten durch die neue unbekannte Belsastung vielleichrt, die würden aber für mich nicht den Rat zu einer tatsächlich schmerzhaften "Abhärtung" rechtfertigen.

    Wenn der Nutzen nachgewiesen wäre, würde es für mich den Rat auf jeden Fall rechtfertigen. Aber das Problem ist wohl eher nicht wichtig genug, dass man dazu Studien machen würde oder so. Aber es könnte ja durchaus sein, dass der frühere Ratschlag auf Erfahrung beruht und nicht aus der Luft gegriffen ist. Ich persönlich fände es in diesem konkreten Fall schön, wenn man sich darüber Gedanken machen würde, wie eine Abhärtung am besten aussehen könnte, so dass sie eben möglichst schonend und trotzdem effektiv ist, statt den Rat gleich ganz zu verwerfen.


    In deine Zitat steht u.a. auch:


    Nach einiger Zeit erhöht sich die Elastizität des Gewebes und der Milchspendereflex setzt schnell ein, sodass die Schmerzen innerhalb weniger Tage verschwinden sollten.

    Mit einer Massage könnte man sicher auch die Elastizität des Gewebes erhöhen, würde ich als Laie einfach mal annehmen.

    Aber wie gesagt, was sich richtig anfühlt, muss eh jede für sich selbst entscheiden.

    Deswegen finde ich solche Aussagen wie "der Nutzen ist nicht nachgewiesen" oder "lieber eine Massage als rubbeln" besser als pauschal zu sagen, dass davon abgeraten wird. Weil es eben in Wirklichkeit keiner so richtig weiß, was nun besser ist. Und gerade wenn es nicht klar ist, welche Entscheidung richtig ist, treffe ich die Entscheidung lieber selber, als es mir zum Beispiel von der Hebamme "vorschreiben" zu lassen. Auch wenn sie es mir natürlich nicht vorschreiben kann, hat es eben doch einen Einfluss, ob sie klar davon abrät oder mir einfach die unklare Lage präsentiert.


    Mir ist klar, dass ich mit meinen Posts nicht beweisen kann, dass Abhärtung funktioniert oder sinnvoll ist, aber es ist mir wichtig auch mal zu sagen, dass es eben auch nicht so eindeutig sinnlos ist und dass es auch gut sein kann, dass sie doch einen spürbaren Effekt hat.

  • Ich bezweifle dass Abhärtung irgendwie hilft. Ich hab die gesamte Schwangerschaft über die Große gestillt und es fühlt sich jetzt nicht anders als beim Ersten Kind. Sagen wir die Brustwarzen sind gereizt...
    Und ich habe keine Stillprobleme, die Kinder saugen gut und offen oder so ist da auch nix. Das dauert eben ein paar Wochen bis es wieder gut ist.

  • meine hatten beide ein grosses saugbedürfnis. meine grosse hat den daumen genommen obwohl ich ihr einen schnuller gab. kaum konnte sie am daumen lutschen hat sie den daumen genommen. mein sohn wurde nach bedarf gestillt (sehr viel) aber erhielt in der nacht und im zb. im auto auch einen Schnuller. (bis ca. 11 monate), danach nur noch brust bis er 4 jahre alt war. meine tochter konnte papa gut beruhigen. mein sohn nicht, trotz schnuller, auch mit 2.5 war er noch sehr auf mich fixiert und weinte wenn ich abends nicht da war. step für step akzeptierte er dann auch den vater. er war aber tagsüber schon früh beim papa oder bei meinen eltern.

  • Den Nutzen würde ich daraus ableiten, dass es offenbar möglich ist die Brustwarzen abzuhärten, da ja anscheinend die meisten Frauen ganz am Anfang der Stillzeit Probleme haben, die dann verschwinden oder zumindest abnehmen.

    Kennst du den in manchen Gegenden verbreiteten Aberglauben, das Kolostrum sei schädlich, da man davon Durchfall kriegt? Ich sehe da Parallelen in der Argumentation.


    Wenn diese Probleme nach ein paar Tagen verschwinden, dann kann es da viele Gründe dafür geben. Dass da eine "Abhärtung" eintritt, die man auch in die Schwangerschaft vorverlagern könnte, halte ich für extrem unwahrscheinlich.


    Im übrigen würde ich davon ausgehen, dass dazu Studien gemacht wurden. Nur deshalb, weil niemand hier eine entsprechende Studie verlinkt hat, heißt das ja nicht, dass es keine gibt, oder?

  • Ich glaube auch nicht das Abhärtung irgendwas bringt. Die Entstehung von Schmerzen beim stillen ist so komplex, die rein mechanische Belastung ist da ein winziger kleiner Punkt im gefüge des Ganzen. Ich hab zum Beispiel zyklusabhängig starke Schmerzen beim stillen. Ungefähr eine Woche um den Eisprung herum ist das stillen so unangenehm, dass ich es am liebsten ganz vermeide und meinen Sohn nur ganz kurz stillen lasse. In der Schwangerschaft war das genauso, deswegen hab ich meine Tochter dann abgestillt. Das ist ne rein hormonelle Sache, da bringt Abhärtung überhaupt nix. Mein Sohn stillt Zeit seines Lebens korrekt, ich hatte nach der Geburt bei ihm keine Schmerzen, nix war wund. Aber mit einsetzen des Zyklus hab ich Probleme, für die keiner ne Lösung hat - außer abstillen. Wenn ich mir vorstelle, ich sollte die überempfindlichen Brustwarzen (und das waren sie bei mir in jeder Schwangerschaft) noch zusätzlich reizen und seis nur durch ne Massage, ich würde durch die Decke gehen, so unangenehm ist das.
    Die Schmerzen beim Stillstart mit meiner Tochter hatten ihre Ursache in einer Blockade im HWS Bereich bei ihr. Sie konnte nicht korrekt stillen, weil sie aufgrund der Blockade den Mund nicht richtig aufgekriegt hat. Da hätte mir Abhärtung auch nix genutzt, weils ne völlig andere Ursache hatte.


    Ich denke es wird heute nicht mehr empfohlen weil die Erfahrung gezeigt hat, dass der Nutzen den Aufwand überhaupt nicht rechtfertigt oder es sogar alles nur noch schlimmer macht.

    Phönix mit Prinzessin (03/12), kleinem Mann (03/14) und Krümel (02/23)


    Wenn dich dein Leben nervt, streu Glitzer drauf.

  • Kennst du den in manchen Gegenden verbreiteten Aberglauben, das Kolostrum sei schädlich, da man davon Durchfall kriegt? Ich sehe da Parallelen in der Argumentation.

    #augen Ah ja, ich sehe da nur eine Abwertung meiner These durch den Vergleich mit einer eindeutig schädlichen These.

    Wenn diese Probleme nach ein paar Tagen verschwinden, dann kann es da viele Gründe dafür geben. Dass da eine "Abhärtung" eintritt, die man auch in die Schwangerschaft vorverlagern könnte, halte ich für extrem unwahrscheinlich.

    Ich nicht, da sowohl bei meiner Mutter als auch bei mir die Probleme bei weiteren Kinder deutlich schwächer waren als beim ersten Kind. Was soll das denn sonst gewesen sein, wenn nicht eine Art Abhärtung oder Gewöhnung? Aber offenbar hat hier sonst keiner diese Erfahrung gemacht, von daher war es wohl falsch von mir, sie zu verallgemeinern. Ich dachte eben, dass sei normal so.


    Aber ich kenne es auch von anderen Körperteilen so, dass sie auf ungewohnte Belastung erstmal empfindlich reagieren, darum scheint es mir auch erstmal logisch, dass Abhärtung zumindest zum Teil funktioniert.

    Im übrigen würde ich davon ausgehen, dass dazu Studien gemacht wurden. Nur deshalb, weil niemand hier eine entsprechende Studie verlinkt hat, heißt das ja nicht, dass es keine gibt, oder?

    Ne, heißt es nicht. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass jemand zu einem so unwichtigen Thema eine Studie gemacht hat. Wenn es eine gäbe, dann hätte die ja durchaus von den Fachpersonen hier verlinkt werden können. Die hätte ich sofort geglaubt.

  • Es könnte ja auch eine hormonell gesteuerte Sensibilität nach der Geburt bis zur Etablierung der Milchbildung sein. Das wären dann etwa die ersten 4-6 Wochen (oder etwas länger...). in dieser Zeit findet ja auch vieles auf Zellebene statt, was fürs Stillen ausschlaggebend ist


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  • =O =O =O


    Was ist denn hier passiert? Oh weh, ich war ein paar Tage außer Gefecht gesetzt und nun sehe ich, wie viel hier geschrieben wurde und komme mit dem Lesen gar nicht nach.


    Was mir einfach total geholfen hat, sind eure Sichtweisen dazu, dass mein Anspruch "ich müsste den Unterschied" zwischen Beruhigen und Hunger doch wissen/spüren kennen, zu weit her geholt ist und jedes Kind wieder eine andere/neue Stillbeziehung mit sich bringt.
    Alleine das ihr hier so offen Wort und geschrieben habt, dass das wohl die wenigsten wissen oder fühlen können, das entspannt mich schon sehr.
    Herzlichen Dank dafür.
    Das wollte ich wenigstens schonmal geschrieben haben und dann lese ich mich nochmal durch.







    *** Alles kann, nichts muss.***
    ***Weil nicht wahr sein darf, was war sein kann***

  • Hallo,


    Bei meinem Ältesten habe ich ja tatsächlich noch am ehesten "Abhärtung" betrieben, wenn ich mich auch nicht dazu überwinden konnte, die Bust wie empfohlen mit einer Zahnbürste oä. zu bearbeiten.


    Bei ihm war der Stillstart am schwierigsten und Schmerzhaftesten (allerdings in einem auszuhaltenden Bereich) - nun könnte ich aus meiner persönlichen Beobachtung heraus schlussfolgern und verallgemeinern, daß der Versuch, die BW abzuhärten übehaupt erst Stillprobleme SCHAFFT.


    Ich denke allerdings eher, daß es eine Mischung aus Unerfahrenheit und fehlender Beratung war. (und vermutlich auch KISS; jedenfalls wurde im Schulkindalter eine HWS-Blockade entdeckt und behandelt)


    Damals wusste ich noch nicht, daß es überhaupt Stillberaterinnen gibt, geschweige denn, daß man ein Recht darauf hat. Bei den anderen war ich geübter und gelassener. vor allem hatte ich endlich keine Angst mehr, etwas falsch zu machen, wenn ich mein Kind einfach immer stillte, wenn es wollte. Beim ersten hatten mich halt doch die falschen "keine neue Milch auf alte", "Die Brust braucht Erholungspausen, sonst kann sie nicht genug Milch produzieren", "zwischen den Stillmahlzeiten müssen wunder Brustwarzen komplett abtrocknen (und damit hart u krustig und doppelt schmerzhaft werden...)...-Theorien, die damals noch kursierten, verunsichert und angespannt gemacht.
    Sehr schnell zählte für mich tatsächlich eben auch die "die Brust muss unbeding vorher abgehärtet werden"-Theorie zu den falschen, verunsicherenden und daß jemand wie du es schreibst bis zu Schmerzen und möglicher Verletzungen "abhärten" sollte, habe ich selbst damals nie gehört oder gelesen.


    Ich finde es schlimm, wenn Frauen denken, sie hätten Probleme, weil sie sich vielleicht VORHER nicht ausreichend selbst gequält hätten. Wer weiß, mit dem "Selber schuld, hätte ich nur..."-Gedanken im Kopf traut sich die ein oder andere vielleicht aus Scham nicht mal, sich die Hilfe zu holen, die ihr zusteht...


    Mein Tipp wäre daher eben nicht, sich schon vorher Schmerzen zuzufügen (mir hätte das das Stillen sicher eher ganz verleidet), sondern sich gut informieren und bei den ersten Anzeichen von Problemen jemanden zu Hilfe hohlen, der sich wirklich auskennt. Leider trifft das nicht auf alle sonst noch so netten und in anderen Bereichen sehr fähigen Hebammen zu. Viele sicher, aber eben nicht alle.

  • und daß jemand wie du es schreibst bis zu Schmerzen und möglicher Verletzungen "abhärten" sollte, habe ich selbst damals nie gehört oder gelesen.

    Dass Verletzungen möglich sind, wurde von anderen als Gegenargument gebracht, darum bin ich davon ausgegangen, dass diese Möglichkeit tatsächlich besteht, so wie es eben auch beim Stillen zu Verletzungen kommen kann. Und dass man Schmerzen haben soll, habe ich auch nicht geschrieben. Ich habe geschrieben, dass ich mich lieber vor der Geburt "gequält" hätte als hinterher. Die Anführungszeichen sollten heißen, dass ich damit keine schlimmen Qualen meine, sondern eben etwas Unangenehmes und Nerviges. Und dann habe ich auf deine Nachfrage hin bestätigt, dass ich lieber vor der Geburt Schmerzen hätte als nach der Geburt, wenn ich die Wahl hätte. Damit meinte ich aber nicht, dass ich die Wahl habe, und auch nicht, dass ich es sinnvoll finde oder vorgehabt hätte, das Abhärten auf eine schmerzhafte Art zu machen. Tut mir leid, dass ich mich missverständlich ausgedrückt habe.


    Jedenfalls schade, dass das mit dem Abhärten so unsicher ist, ob es nun wirkt und wie man es am besten ansellt, und dass es auch keine gute Alternative gibt, um Schmerzen beim Stillen vorzubeugen (in den Fällen, in denen auch eine gute Stillberaterin nicht helfen kann bzw. nicht ausreicht). Und das schreibe ich sicher nicht, weil ich dann allen Frauen, die Schmerzen haben sagen kann, selbst schuld, wenn ihr euch nicht abhärtet/sonstwie vorbeugt, sondern weil ich mir wünsche, dass es mehr Möglichkeiten gibt, diese Schmerzen zu verringern.


    Ich wurde übrigens von meiner Hebamme ausgelacht, als ich gefragt habe, ob es okay ist, eine Weile mit Schmerzmitteln zu stillen. #sauer Aber wenigstens versuchen vorzubeugen sollte ich auch nicht, na schönen Dank auch.


    SuperMami: Sorry für das OT. Zum Thema habe ich leider nichts Hilfreiches beizutragen, was nicht schon gesagt wurde.

  • Hallo,


    Sicher wäre es schön, wenn man mit ein bisschen netter gemütlicher Brustmassage ernsten Stillproblemen und Schmerzen vorbeugen könnte. Aber wenn es so wäre, würde es vermutlich auch noch so empfohlen werden.


    Daß du deutlich "mehr" als nur das meintest, habe ich hieraus verstanden:


    Wenn man vorher die Brustwarzen schon daran gewöhnt, hat man wenigstens die Gelegenheit zwischendurch auch mal Pause zu machen, ohne dass gleich ein Baby leidet und anders versorgt werden muss.


    Ich meinte, dass man beim Abhärten vor der Geburt eine Pause machen kann, wenn die Brustwarzen wund oder gar blutig geworden sind.


    Da wäre es in meinem Fall deutlich besser gewesen, wenn ich mich vorher etwas mehr "gequält" hätte,


    (Und irgendwo stand noch was von Hornhaut, die bildet sich ja wirklich nur bei massiver mechanischer Belastung der Haut)


    Ich meinte auch nicht, daß du andern Vorwürfe machen würdest - ich habe eher das Gefühl, daß du dir selber welche machst. Und das finde ich trarurig.


    Das, was deine Hebamme dir "dagelassen" hat, fällt bei mir unter schlechte Beratung.


    Das traurige ist, daß man als Erstlingsmutter um ganzen Hormontrubel oft gar nicht WEISS, daß die Beratung schlecht oder gar grundfalsch ist und daher denkt, es läge an einem selber, an fehlender Abhärtung oder so... Man ist in dem Moment drauf angewiesen, was einem gesagt wird, es sei denn man hat vorher selber schon entsprechendes Wissen erworben.
    Da finde ich es traurig, daß Hebammen nicht alle ausreichend geschult sind.


    Eine Hebamme, die eine Frau mit Schmerzen, die nach Schmerzmitteln fragt, auslacht, hat mMn den Beruf verfehlt.


    edit:



    Die LLL schreibt übrigens z.B. ziemlich klar: :


    Abhärten (der Brustwarzen)
    Das vielfach empfohlene Abhärten der Brustwarzen ist nicht sinnvoll, und die dazu immer wieder verbreiteten Tipps sind veraltet. Die Montgomerydrüsen, kleine Erhebungen am Brustwarzenhof, sondern eine pflegende und schützende Substanz ab, die die Brustwarzen und den Brustwarzenhof vor Austrocknung und Abschuppung schützt. Daher sind Abhärtungsmassnahmen wie Rubbeln mit Frotteetüchern und dergleichen nicht sinnvoll, denn dabei würde diese Schutzschicht entfernt.


    (von hier: http://lalecheleague.ch/index.php?option=com_content&view=article&id=80&Itemid=101&lang=de)


    Ich lese daraus, daß "mechainsche Abhärtung" sogar mehr schadet als nutzt.

  • Daß du deutlich "mehr" als nur das meintest, habe ich hieraus verstanden:


    [...]

    Ja, deswegen habe ich es nochmal erklärt, weil es etwas missverständlich rüberkam.

    Ich meinte auch nicht, daß du andern Vorwürfe machen würdest - ich habe eher das Gefühl, daß du dir selber welche machst. Und das finde ich trarurig.

    Der einzige Vorwurf, den ich mir mache, ist, dass ich sogar beschlossen hatte, es trotz gegenteiligen Rats aus dem Internet und von der Hebamme mit einer sanften Abhärtung zu probieren und es dann aber trotzdem nicht wirklich durchgezogen habe, weil ich keine Lust hatte und die bequeme Ausrede hatte, dass ja sowieso davon abgeraten wird. Also ich mache mir Vorwürfe, dass ich aus Faulheit entgegen meiner Überzeugung gehandelt habe. Und das ist nunmal auch nicht unbedingt etwas Positives, selbst wenn dabei zufällig das richtige Ergebnis rausgekommen sein sollte.


    Wenn ich dem Rat gegen das Abhärten wirklich geglaubt hätte, dann würde ich mir gar keine Vorwürfe machen, dann wusste ich es halt nicht besser (für den Fall, dass sich irgendwann herausstellen sollte, das Abhärten doch hilft).

    Das, was deine Hebamme dir "dagelassen" hat, fällt bei mir unter schlechte Beratung.

    Wegen den Schmerzen beim Stillen hatte ich auch noch eine Stillberaterin da. Die wirkte schon kompetent und war sehr einfühlsam, aber konnte mir leider auch nicht helfen. Schmerzmittel habe ich da allerdings nicht angesprochen, da ging es mir ja nur darum, ob ich am Stillen selbst etwas verbessern kann. Und die allerschlimmsten Schmerzen waren da auch schon vorbei.

    Eine Hebamme, die eine Frau mit Schmerzen, die nach Schmerzmitteln fragt, auslacht, hat mMn den Beruf verfehlt.

    Ja, leider ist sie nicht die einzige im Gesundheitswesen mit wenig Verständnis für das Bedürfnis nach Schmerzmitteln, die mir bisher begegnet ist.

  • Mal eine Frage in den Raum.
    Meine Bw sind sehr klein und flach und beim Milchspendereflex zog sich soviel vom Warzenhof zu einer riedigen Bw zusammen, dass sie dann in etwa die Form eines Stillhütchens hatte.
    Ich hab mich schon oft gefragt ob diese extreme Veränderung bei jedem Stillen das Wundsein und diecEmpfindlichkeit evtl so verstärkt hat.
    Wenn ihr mögt, wie sah das bei euch anderen Geplagten aus?

  • Meine Bw sind sehr klein und flach und beim Milchspendereflex zog sich soviel vom Warzenhof zu einer riedigen Bw zusammen, dass sie dann in etwa die Form eines Stillhütchens hatte.
    Ich hab mich schon oft gefragt ob diese extreme Veränderung bei jedem Stillen das Wundsein und diecEmpfindlichkeit evtl so verstärkt hat.

    ich kann nur erzählen was wir in einer Fortbildung (Thema: richtiges Abpumpen) gelernt haben. Da wurde gesagt,wie wichtig die Größe des Brustschildes ist,denn durch die mechanische Reizung der Pumpe wird bei zu kleinen Schilden zu viel des empfindlichen Warzenhofes beansprucht,so das Mikroverletzungen und/oder richtige Hämatome entstehen können. Das wird,nehme ich an,beim Stillen ähnlich sein. Ebenfalls erwähnte die IBCLC_Stillberaterin das Abhärtung der BW zu solchen Mikroverletzungen führen kann die widerum als Eintrittspforte für Keime dienen können,so zu Infektionen,ergo Schmerzen führen.