hallo ihr lieben,
ich habe grad aus aktuellem anlaß nochmal in diesen thread reingeschaut und antworten gesucht...
unsere situation ist etwas... hm, verzwickt. vielleicht habt ihr rat für mich?
wir ziehen um und müssen unsere sachen sehr reduzieren.
mir fällt das leicht, für mich ist wegschmeißen eine befreiung.
mein mann trauert um jedes einzelne teil, und sei es ein kaputter kugelschreiber ("der ist noch von der friedensdemo 1983, wo f. und ich gitarre gespielt haben..."). ich darf ihm beim sortieren nicht helfen. tue ich es dennoch, nimmt er mir alles aus der hand. tue ich es, wenn er nicht da ist, nimmt er das meiste aus dem müll wieder raus und trägt es zurück.
am mittwoch kommen fünf helfer mit einem großen auto und entrümpeln, was wir bis dahin aussortiert haben. mein mann geht spazieren und guckt fußball, kocht aufwendig und macht den abwasch, alles, hauptsache er muß nicht aussortieren...
unser sohn j. (6 jahre) ist ihm ähnlich und will alles mitnehmen, nichts entrümpeln. er kämpft um jeden stock und jeden stein. und das meine ich wörtlich!
ich habe heute morgen mit ihm gezählt:
er hat 34 stöcker im kinderzimmer (zwischen 20 cm und 2 meter lang), jeder einzelne ist entweder geschnitzt, bemalt oder mit bunten fäden umwickelt.
und 14 steine (von handtellergroß bis pfannkuchengroß), jeder einzelne hat eine besonderheit ("guck mal mama, hier, diese weiße linie, die ist sooo schön...") oder ist bemalt.
dazu kommen noch drei holzklötze, durchmesser 50 cm und kniehoch ("hier sieht man die jahresringe so gut, wie der baum jedes jahr gewachsen ist..."), ebenfalls angeschnitzt und bemalt.
meinen vorschlag, die dinge zu fotografieren und daraus ein büchlein zu binden, lehnt er ab. die kunstwerke sind nämlich allesamt noch nicht vollendet, er will und muß und wird daran weiterarbeiten ("auf den marienkäferstein male ich noch mehr käfer, und aus diesem stock hier will ich einen bogen bauen, der ist so biegsam, und der holzklotz ist mein TISCH, mama, du kannst doch nicht meinen TISCH wegrümpeln...")
und das sind noch nicht mal die spielsachen! beide kinder haben zusammen zwei kisten kuscheltiere, eine kiste lego, eine kiste brio, eine kiste diverse spielfiguren, eine kiste fahrzeuge, sieben (!) regalmeter bücher, zwei kisten bastelkram, einen schreibtisch, einen schrank.
davon kann ich nichts aussortieren, es ist in meinen augen zwar viel, aber andere kinder in dem alter haben wesentlich mehr. und j. gibt von den sachen eh nichts her.
es hat schon tränen gegeben.
ach, ich vergaß: die schnecken! ein riesiger glaskasten, 50 x 100 x 50 cm groß, darin erde, moos, stöcker, steinhöhlen. lebensraum für drei weinbergschnecken, die j. vor einem jahr aus dem garten geholt und dann tatsächlich über den sommer und den winter gebracht hat, regelmäßig gebadet, gefüttert, draußen kriechen gelassen und wieder reingetragen. die schneckis haben namen.
er wünscht sich eine achatschnecke.
der glaskasten muß also auch unbedingt mit.
ebenso die sachen aus der scheune: 3 fahrräder, bobbycar, laufrad, dreirad, bollerwagen, kinderschubkarre. alles toll, alles benutzt, aber wir haben am neuen wohnort keine scheune mehr, sondern einen winzigen abstellraum, in den grad mal die drei fahrräder reinpassen würden und eigentlich muß da auch noch putzmittel und werkzeug gelagert werden.
werkzeug: mein mann hat einen schrank (70 x 70 x 150 cm) voller werkzeug. kein einziger schraubenzieher darf weg, kein nagel, kein dübel. 10 zigarettenschachtelgroße kistchen voller unterlegscheiben in allen größen und farben, alles wichtig, nix soll weg. unterlegscheiben! mit der menge könnten wir einen eisenwarenhandel aufmachen und ein ganzes dorf versorgen. ich meine, wann braucht man schon mal eine unterlegscheibe...
so sieht es aus.
alles zusammen ist zu viel. das geht nicht, das kriegen wir dort nicht unter.
was soll ich machen?