Hallo liebe Rabinnen,
ich brauche mal einen Rat bzw. möchte hier einfach mal mein Herz ausschütten, da ich mir gerade sehr viele Gedanken mache.
Mein Mann und ich können auf natürlichem Wege keine Kinder bekommen, mein Mann hat OAT III. Unsere Tochter kam im Juni 2011 nach einer ICSI-Behandlung auf die Welt.
Wir möchten auf jeden Fall ein zweites Kind. Mein Mann würde am liebsten jetzt schon mit einer Behandlung anfangen, aber das ist mir definitiv zu früh, der Altersabstand wäre mir zu klein. Geeinigt haben wir uns darauf, dass wir in etwa einem Jahr wieder mit einer Behandlung beginnen.
Jetzt mache ich mir - obwohl das ja noch ewig hin ist - riesige Gedanken wegen des Abstillens. Man muss vor der Behandlung auf jeden Fall abstillen, da habe ich mich bereits gründlich informiert, da die Hormone für das Kind schädlich sind. Sind auch ziemliche Hammer, die ich meiner Tochter nicht zumuten wollen würde.
Nun ist es so, dass sowohl das Hasenkind als auch ich das Stillen noch sehr genießen. Das Hasenkind braucht ihr "Mam" noch sehr, ich habe kürzlich versucht, das Stillen auf dreimal am Tag zu reduzieren, da ich nicht mehr sooo gerne in der Öffentlichkeit stille, aber das geht noch gar nicht. Gerade wenn sie irgendwo fremd ist und dann auch noch viele Menschen da sind, habe ich das Gefühl, dass sie durch das Stillen Sicherheit tankt. Wenn sie kurz getrunken hat, taut sie auf und scheint sich pudelwohl zu fühlen, auch in fremder Umgebung. Auch ansonsten ist sie sehr selbstständig, kann sich schon toll alleine beschäftigen.
Jetzt stelle ich mir die ganze Zeit die Frage, was mache ich, wenn das mit dem Abstillen nächstes Jahr nicht geht? Glaubt Ihr, dass es, obwohl sie jetzt noch so viel trinkt, eine Chance gibt, dass sie sich mit etwa 2 von alleine abstillt (was mir am liebsten wäre) oder zumindest das Abstillen akzeptieren kann? Da ich sanft abstillen möchte, müsste ich ja auch langsam anfangen, zu reduzieren, was ich ihr aber vom Gefühl her gerade noch nicht zumuten kann....
Mein Mann sagt, dass es ja noch ewig hin ist und dass sich noch so viel ändern kann. Ich weiß, dass das stimmt. Und trotzdem gehen diese Gedanken in meinem Kopf herum. Ich werde im Januar 37, trotzdem würde ich auch noch ein wenig länger mit dem zweiten Kind warten, wenn ich das Gefühl hätte, dem Hasenkind zu viel zuzumuten. Aber ich habe meinen Mann ja nun schon vertröstet, von daher hätte ich ihm gegenüber ein schlechtes Gewissen...
Und noch was kommt hinzu (und ich ahne, dass da auch ein großes Problem begraben liegt): Es macht mich selber auch traurig, dieses Kind abzustillen, um ein anderes Kind zu bekommen... Irgendwie hab ich meiner Tochter gegenüber da ein schlechtes Gewissen...
Sorry, ist vielleicht alles blöd und verworren, aber vielleicht habt Ihr ja einen Rat für mich...