Spinn-Off: Verteilung Freizeit Vater-Mutter bei größeren Kindern

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    • Offizieller Beitrag

    Ein ganz anderer Gedanke: Ist dein Mann sich dessen bewusst, wie viel Geringschätzung anderen gegenüber aus dieser Rechnerei spricht? Er bewertet sie ja ganz bewusst durch Zeit und dieses: "ich will der Familie und den Kindern weniger Zeit widmen, weil das Arbeit ist." Ist im Grunde nichts anderes als eine Abwertung von euch allen.
    Ist er sich bewusst, wie wenig man sich damit geliebt und angenommen fühlen kann? Genauso das nicht Verabschieden - das ist eine Geringschätzung, eine Abwertung des andern.
    Es geht hier mMn gar nicht darum, dass du auch mal Freizeit hast. Es geht um die Geringschätzung und Abwertung deines Mannes dir und v.a. auch seinen Kindern gegenüber. Bei mir würde das sehr nachhaltig wirken. Einen solchen Menschen - auch wenn es mein Vater wäre, würde ich so schnell es geht aus meinem Leben streichen wollen.

  • wie traurig....


    Traurig weil.... Eure Kinder werden bald aus dem Haus sein, dann hat sich das Problem von allein erledigt.


    Traurig weil... ja ich finde es auch super anstrengend Familie, Job, Haushalt und hätte ich das früher gewußt sage ich auch ganz offen, ich glaube ich wäre nicht mutig gewesen das zu tun. Aber genau aus dem Grund GENIEßen mein Mann und ich die Dinge wie einen gemeinsamen Ausflug machen (was gibt es schöneres), gemeinsam zu kochen, zu essen, zu Lachen... Und Dein Mann rechnet das als Arbeit...


    Ich glaube da hilft alle Aufrechnerei nicht. Sondern nur, Euch die Stunden an Freizeit "zuzuteilen".
    Wahrscheinlich wirst Du getrennt dann besser fahren. Dann vereinbart ihr einen Tage der Kinderbetreuung und Du hast deine definierte Freizeit. Deinen Haushalt kannst Du dann unabhängig von deinem Mann organisieren - Deine Kinder sind doch super und helfen so viel. Und diese ganzen Diskussionen kosten soviel Energie.


    Mein Mann ist auch viel langsamer auch ich, aber ehrlich gesagt ist er auch viel gründlicher. Für uns ist das win-win - wir wechseln uns ab.


    Meine Kinder werden nun auch größer, aber ich erwarte nicht, mehr Freizeit zu haben. Kochen - bleibt gleich, Aufräumen und Putzen - bleibt gleiche - Wäsche würde ich sagen wird mehr - die ganzen organisatorischen Dinge sind auch noch da. Klar übernehmen die Kinder dann etwas, aber doch nicht so, dass es ein spürbare Entlastung wird. Auch das muss man ja wieder "verhandeln" und "kontrollieren".
    Gut, sie können mal einen abend allein bleiben. Aber auch hier - Kinder brauchen doch Zeit mir ihren Eltern. Also zumindest wäre das mein Anspruch an Familie. Ich habe noch relativ lange daheim gewohnt und wir hatten da viele Gespräche. Da jetzt jeden Abend mit Hobbies zu verplanen... mh.


    Wenn soviele Leute im Haushalt leben, fällt einfach Arbeit an. Alleine schon durch die Anwesenheit :-)... im Vergleich zu einem Paar, die den ganzen Tag unterwegs sind, woanders essen usw.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Bei weiteren Gesprächen solltet Ihr auch berücksichtigen, dass der Bedarf an Zeit, die jede/r für sich alleine braucht, schwanken kann. In einer Partnerschaft würde ich z. B. erwarten, dass dringenden gesundheitlichen Belangen besondere Priorität eingeräumt wird und alles getan wird, um Zeit dafür zu ermöglichen. In Gesundheit investierte Zeit betrachte ich auch nicht als Freizeit, sondern diese Zeit ist notwendig, um Ressourcen für Arbeit, Familie und Haushalt zu erhalten oder wiederherzustellen.

  • Kalliope: Du sprichst das aus bzw fasst es in Worte, was ich ihm versuche zu erklären.
    "Wir" sind nur ein Projekt, das man bewältigt ...
    Er stellt sich als das Opfer hin, das ja 16 Jahre nur Arbeiten ging und sich um die Familie gekümmert hatte. Nur gab es ja für ihn kaum was anderes als Arbeit. Erst danach kam die Familie.
    Da schmerzt es zudem, wenn er Dinge, die vor einem halben Jahr oder vor 2 Jahren nicht verhandlungsfähig waren : mit uns gemeinsam abends warm Abendessen, statt in die Kantine zu gehen - eine Stunde statt eine halbe Stunde essen im Büro mit anderen Kollegen, die auch nicht in die Kantine gehen. Zweimal die Woche 1,5 Stunden Joggen gehen, weniger geht nicht.
    Jetzt isst er fast ausschließlich am Platz und geht nur noch einmal die Woche Joggen. Bringt ihm ja 1,5 Stunden für A. Das tut echt weh.


    Neueste Rechnung (keine Ahnung, ob ich es schon schrieb, habs gerade nicht gefunden):
    wenn er nun Stunden verschiebt, also 4 Stunden von A weg nimmt, dann hat sie einen Verlust von 25%, Familie gewinnt nur 10% dazu.
    Nun hat er von mir eine andere Rechnung bekommen, wo er bis Mittwoch mal nachdenken kann:
    Nimmt er A die 4 Stunden weg und gibt jedem Kind eine Stunde reine Exklusivzeit pro Woche, so haben sie einen Zugewinn von mehr als 100%! Bei unserer Großen wahrscheinlich sogar ein Zugewinn von 400%.



    Allerdings war er jetzt am Wochenende, zusammen mit einem Freund, mit unserem Jüngsten unterwegs. Die Mittlere war beim Turnier (fahren übernahm er) und die Große bei ihrem Verlobten.
    Wir hatten 6 Stunden das Haus für uns alleine und es tat SO GUT!


    Jetzt müssten wir es nur noch schaffen, dass er, wenn er bei A ist, nicht vergisst, was er zu erledigen hat. Hätte heute vergessen den Jüngsten krank zu melden. Er hatte sich zwar nen Wecker gestellt, aber der juckt ihn ja nicht, wenn er gerade zu ihr ins Bett hüpft oder dort liegt. Später hatte er es wieder vergessen. Ich kann aber aus dem Unterricht raus schlecht in der anderen Schule anrufen, um mein Kind krank zu melden. Fange hier nämlich ne halbe Stunde früher an als meine Kinder.


    Irgendwie schnallt er nicht, dass andere Menschen ein von Arbeits- und Schulzeiten getaktetes Leben haben. Er fängt halt an, wenn er anfängt. An lockeren Tagen halt auch mal erst um 10:30 Uhr zum täglichen Meeting ...

  • Jetzt isst er fast ausschließlich am Platz und geht nur noch einmal die Woche Joggen. Bringt ihm ja 1,5 Stunden für A. Das tut echt weh.

    Das fände ich auch sehr verletzend und da frage ich mich ehrlich gesagt, was die Basis eurer Beziehung noch ist. Sowas macht sehr viel kaputt.

  • Hallo,


    Puh, ganz ehrlich, ich hätte in so einer Situation wohl das dringende Bedürfnis, eine "Rechnung" aufzustellen, ob sich ein zusammenleben überhaupt noch lohnt. Und da würden sowohl organisatorische als auch emotionale Faktoren mit reinspielen.


    Wenn es um Freizeit geht, wäre vermutlich eine (egal ob nun räumliche oder rein organisatorische) Trennung und ein Wechselmodell das, was die meiste Klarheit bringt: Kinder sind von bis - bei dem einen Partner, der andere hat entsprechend Freizeit, und dann andersrum. Man kann berechnen, plane


    Und ich denke, auch für die Kinder wäre es klarer, sie fühlen ja, daß sie so oder so nur "Verwaltungsartikel" für ihn sind und keine emotionalen Gegenüber. Dann wissen sie: OK, die 3 Tage müssen wir da durch, dann läuft es auch wieder anders.


    OK, gemeinsame Zeit wäre etwas schwerer zu organisieren (Wobei die Kinder ja nicht mehr so klein sind, daß man nicht mal abends ausgehen könnte o.ä.). Aber ich bin mir gar nicht sicher, daß mir die in so einem Rechnungs-System dieser Posten überhaupt wirklich noch wichtig wäre... Besser gesagt, ICH wäre mir sicher (daß es nicht der Fall wäre), aber Familiensysteme sind halt verschieden.


    Ich habe leider keinen Rat, wünsche euch aber, daß ihr zu einer Lösung kommt, bei der keiner kaputt geht.
    Denn ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß man als Mensch, noch dazu als Kind/Jugendlicher (Aber auch nicht als erwachsene Frau) unbeschadet da rauskommt, wenn man spürt, man ist eigentlich nur ein Rechnungsposten im Leben des anderen, die eigene Existenz also im Grunde nur für einen (Zeit-)Verlust steht, ohne "Gewinn".

  • ich kann mich kalliope nur anschließen. gut zusammengefasst.



    außerdem: man kann bestimmte haltungen einfach nicht erzwingen. das geht einfach nicht. und wer sich für "a" den arsch aufreißt, aber die kinder unter "arbeit" verbucht, der will mit a zusammensein und nicht mit den kindern.


    ich hätte keinerlei ansatz von bock, mit irgendwem zusammenzusein, der das abarbeitet, weils auf dem plan steht, um sich hinterher wieder herzischatzitrallafitti zuzuwenden.



    so eine rechnerei finde ich von a-z total unwürdig und ganz ehrlich, ich würde eine derartige beziehung beenden.




    zum thema freizeit: nach trennung habe ich alles alleine gemacht und das immer. ohne "kinderfreie wochenenden" oder so. ich hatte aber auch keine erwartungen mehr. das hat es leichter gemacht. wenn man eigentlich erwartet, dass doch xyz kommen müsste, dies aber immer wieder enttäuscht wird, dann ist das äußerst unangenehm und frisst ressourcen, die man anderweitig sinnvoller einsetzen könnte.



    lg patrick

  • ich habe bisher mich nicht getraut, etwas dazu zu sagen, aber patrick hat es nun ausgesprochen. eine solche beziehung würde für mich keinen sinn machen.
    irgendwie seid ihr doch jeder emotional jeweils beim anderen partner, die alte familie wirkt wie ein klotz am bein.


    warum seid ihr noch zusammen? wegen der kinder oder weil ihr euch für ein "offenes beziehungskonzept" entschlossen habt und nun davon nicht abrücken wollt? (kenne die vorgeschichte nicht.)


    ich hoffe, ich komme jetzt nicht zu unempathisch rüber.

  • Viva La Vida, ich liebe meinen Mann. Mir wäre es manchmal lieber, wenn dem nicht so wäre. Dann wäre die Lösung klar. Aber immer, wenn mich das verletzt, merke ich, dass ich ihn liebe und es deswegen so tief trifft. Schöne Scheiße.


    Ich war im Mai 2014 kurz vor der Trennung. Im August ist er dann - aufgrund von Eifersucht - aufgewacht und wir waren ein Jahr bei der Eheberatung. Es hatte sich sehr sehr viel zum Positiven verändert nach einigen Monaten.


    In dieser Zeit habe ich mich in einen anderen Mann verliebt, der mir immer eine emotionale Stürze war. Seit dem Referendariat ...


    Die Frage war: Trenne ich mich von meinem Mann und beginne mit dem anderen ein gemeinsames Leben oder versuchen wir das, was mein Mann schon immer "wollte" (wobei es bei ihm eher um die sexuelle Ebene ging).
    Es lief besser, sogar gut. Mein Mann war ein Papa für die Kinder, es hatte sich sehr viel zum Positiven geändert. Aber er wollte nun auch, hat gesucht und letzten Endes jemand in der Arbeit kennengelernt.
    Seit dem wird es hier wieder schlechter und ich will schlichtweg nicht wahr haben, dass ein Jahr Beziehungsarbeit für die Katz waren! Die Kinder sind ebenso enttäuscht.


    Und nein, ich bin nicht emotional immer bei meinem anderen Partner. Wir verbringen - im Gegensatz zu meinem Mann - sehr viel Zeit mit ihnen. M ist an 3 Nachmittagen unter Woche mit hier, lebt mit uns gemeinsam Familienalltag. Wir essen gemeinsam, er kocht regelmäßig oder macht die Küche nach dem Kochen sauber etc.
    In der Zeit bin ich aber auch mit meinem Mann in Kontakt. Wir chatten oder telefonieren - außer, wenn er bei A ist. Dann will ich das nicht mehr. Er kriegt das emotional nicht auf die Reihe. Multitasking, weder sachlich noch emotional, ist was, was er kann.


    Wie gesagt, ich werde das noch bis zum Ende des Schuljahres versuchen, dann werde ich mich entscheiden. Bleibt er so, wie er sich gerade gibt, will ich ihn nicht mehr als meinen Partner haben.
    Meinen Vorschlag, dass ich die Zeit, wo er bei A ist einfach als Tabuzone erkläre, keinen Kontakt mehr will und sie aber auch hier bei keinen Familienausflügen o.ä. dabei sein wird, hat er abgelehnt. Er will alles. Ich aber nicht.


    Man hat ihm vorgeworfen, dass er sich nicht um die Familie kümmert, das versucht er durch seine Rechnerei zu widerlegen. Er kümmert sich doch ... was man eigentlich noch mehr von ihm will ...
    Manchmal glaub ich, er ist kein ADS'ler, sondern ein Autist oder jemand mit einer anderen Persönlichkeitsstörung. Wie er sich verhält ist nicht normal und auch nicht durch seine Herkunftsfamilie zu erklären.

  • Mal ein kurzes Update.


    Hier fanden in den letzten beiden Wochen viele Gespräche statt. Eines mit den Kindern, wo sie noch einmal betonten, dass diese Rechnerei verletzend ist.
    Unser Jüngster weiß, dass er eigentlich viel Papa-Zeit bekommt, es aber nicht reicht.
    Und es wurde auch klar, dass er zwar viel Zeit investiert, aber er daran arbeiten musst den Kindern das Gefühl geliebt zu werden zu vermitteln.
    Es reicht eben nicht gefühlte 100 Dinge "richtig" zu machen, wenn er eben dann gewisse Aktionen bringt, die so verletzend sind, dass alles verblasst und einen ins Wanken bringt.


    Für die Kinder merke ich eine gewisse Verbesserung. Er meldet sich mehr bei ihnen, antwortet schneller. Es gibt ihnen ein gutes Gefühl.


    Ich habe jetzt gerade 48 Stunden Auszeit hinter mir. Natürlich habe ich mich bei den Kindern gemeldet, hätte ich gar nicht anders ausgehalten. Es tat wahnsinnig gut und es ist klar, dass ich einige Durststrecken aushalte, wenn ich das ab und zu bekomme. Bin aber nun auch froh wieder zuhause zu sein.


    Wir werden im Gespräch bleiben. Nächster Punkt ist, dass ich mich mit A alleine treffen werde. Sie hat ihm im übrigen auch den Kopf gewaschen, dass er sich in der Woche vor meinem Geburtstag, wo wir alle dazu noch krank waren, nicht mehr um uns gekümmert hatte. Hilft im Nachhinein zwar nur bedingt, gibt mir aber Hoffnung, dass es nicht nochmal vorkommt oder zumindest nicht in diesem Ausmaß.

  • Danke für dein Update. Ich finde, das hört sich sehr positiv an, dass die vielen Gespräche stattgefunden haben und hoffe, dass sich die Situation dadurch positiv enwickelt. Die Daumen sind ganz fest gedrückt!

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

  • Mein Mann hat sich während der Autofahrt auf dem Rückweg von meinem Kurzurlaub von mir getrennt. Seine Sachen sind im Auzo und ist mit Tobias nochmal mit den Inlinern los...

    • Offizieller Beitrag

    puh. Eigentlich kann ich da nur sagen:. Gut, dass du diesen Menschen los bist. Fühlt sich nur nicht so an für dich. Ich wünsche dir gute Nerven und ganz viel Liebe, positive Menschen um dich herum, die dir einfach nur gut tun.
    #knuddel

  • Liebe Sarsaparille,


    ich wünsche Dir, dass durch diesen Schritt mehr Klarheit, mehr "einen gangbaren Weg sehen", mehr frei gesetzte Energie in Dein Leben findet. #knuddel