Beißen – bei Kinder und Eltern

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    • Offizieller Beitrag

    Ist der Biss offen, erwarte ich von meinen Erzieherinnen sogar einen Anruf - aus dem Grund, den Mondschein nannte. Da möchte ich selbst entscheiden, ob ich es dem Kinderarzt vorstelle.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich kann das Verhalten der anderen Mutter irgendwie nachvollziehen ... ich hatte auch einen Beißer. (Und ein Kind, das oft und gerne gebissen wurde - warum auch immer.)
    Es ist belastend, wenn immer wieder andere Eltern und/oder Erzieher kommen. "Es ist schon wieder passiert." Und gerade anderen Eltern gegenüber hat man wirklich oft das gefühl, dass die eine Lösung erwarten oder einem die Schuld dafür geben. Nur - man kann ja nichts tun! #weissnicht Auf die Entfernung schon mal gar nicht und selbst, wenn man dabei ist, geht es manchmal einfach zu schnell.


    Meiner oft-gebissenen-Tochter habe ich damals beigebracht, ganz laut NEIN! zu rufen und das andere Kind fest wegzuschubsen. Das haben wir auch "geübt". Ja, schubsen ist auch nicht nett, aber als "Selbstverteidigung" imA vollkommen legitim.
    Damit vermittelt man meiner Meinung nach kein "Selberschuld", aber man gibt dem Kind eine Möglichkeit zu reagieren und es muss sich nicht mehr so hilflos fühlen.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Außerdem fände ich es seltsam, wenn mir die ErzieherInnen nicht sagen würden, wer mein Kinder mehrfach gebissen oder geschlagen hatWo ist die Grenze? Ab welchem Grad von Verletzung haben dann Eltern das Recht zu erfahren, wer sie verursacht hat?

    Bei uns wird das auch nicht gemacht. Genau aus dem Grund, dass es sonst zu Anfeindungen zwischen "Täter-Eltern" und "Opfer-Eltern" kommt. Wir hatten sogar mal einen Fall, in dem die Mutter eines gebissenen Kindes die Eltern des Beißer-Kindes verklagen wollte.


    Für die Situation im Kita-Alltag ist es dann vermutlich nicht besonders förderlich, wenn die Konflikte innerhalb einer Kitagruppe außerhalb der Gruppe fortgeführt werden (Eltern, die sich gegenseitig böse Blicke zuwerfen, Eltern die ihre Kinder drängen, nicht mehr zu beißen bzw. oder sich vom Beißerkind X fernzuhalten...)

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    There is no foot too small, that it cannot leave an imprint on this world.

  • Hallo,


    Ich kann verstehen, daß es hart ist, wenn das eigene Kind das gebissene ist.


    Und sicher war die Antwort der Mutter nicht gerade hyperfreundlich - aber irgendwie schon treffend.
    Sie ist offenbar mit den Erzieherinnen im Gespräch, entschuldigt sich sogar, aber die Entschuldigung wird (zumindest hätte ich deine Reaktion so empfunden) abgelehnt.
    Was soll sie denn tun? Sie kann weder in der Krippe danebensitzen, noch dem Kind den Mund zukleben.


    Und morgendliche Ermahnungen reichen in dem Alter üblicherweise gerade mal vom Ohr bis zur Türschwelle.


    Was man tun kann? Hm, das eigene Kind trösten, ohne das andere zu beschuldigen o.ä. Den Schmerz anerkennen, pusten, kühlen... aber ohne eben über das andere Kind schlecht zu reden. Maximal ein "Ja, das lernt die ... noch."


    Beide Kinder sind Lernende. Dein Kind wird lernen, sich auch mal verbal durchzusetzen, das andere Kind wird lernen, ebenfalls verbal zu agieren.
    Dafür brauchen sie Begleitung von den Erwachsenen, die gerade aktuell um sie herum sind. Also wenn die Mama da ist von der Mama, in der Krippe von den Erzieherinnen. Konsequent, freundlich und unaufgeregt. Je nach Situation, ablenkend (schau, diesen Ball hat schon ... hier ist noch einer...") , humorvoll (Ups, du hast doch schon gefrühstückt, Magst du ... lieber streicheln?,) vermittelnd (, oder indem man Alternativen anbietet (streicheln, küssen, teilen, abwechseln, aneres Spielzeug...)


    Als Erzieherin würde ich es den Eltern schon sagen, wenn ein Kind gebissen wurde. Sie müssen ja wissen, woher z.B. eine Wunde oder ein blauer Fleck kommt. Allerdings kann es schon mal vorkommen, daß man nicht alles mitbekommt, auch Kleinkinder können ganz schön flink sein... (Glaubt mir, selbst wenn man wie ein Wiesel hinterher ist, kann man nciht alles verhindern oder mitbekommen)
    ABER ich würde von mir aus auch nicht dazu sagen, von wem. Denn diese Information hilft keinem weiter.


    Wie gesagt, ich kann gut verstehen, daß einen so etwas mitnimmt. Aber sich deswegen bei der Leitung über die andere Mutter zu beschweren, fände ich unangebracht.


    edit: Wir hatten dieses Thema schon mal in einer Dienstberatung. Da ging es um die Frage, ob bei von Kindern verursachten Unfällen, der Name des "Täters" ins Unfallbuch (und damit auch in die Informationen der Eltern) gehört. Da ging es immerhin sogar um Schulkinder.


    Nein, da die Kinder nicht strafmündig sind, hat es keinerlei rechtliche Relevanz und tut daher für den Unfallhergang nichts zur Sache.
    Das schließt natürlich einen pädagogischen Umgang mit dem Geschehen nicht aus, natürlich muss man je nach Alter belehren, achtsamer sein, Regeln aufstellen, bei Krippenkindern in der Nähe bleiben... usw. und natürlich kann man nicht verbieten, daß das Kind erzählt, wer es gebissen/geschubst... hat. - aber es gibt kein Informationsrecht mit dem die Eltern einen "Täternamen" einfordern könnten. #luftballon