Hausaufgaben im Krankheitsfall (Lehrer vor!)

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  • Hallo miteinander,


    Ich habe mal eine Frage, die mich gerade sehr beschäftigt.


    Wie sieht das aus mit dem Nachholen von Schulmaterial im Krankheitsfall?
    Konkret war meine Tochter jetzt 1,5 Wochen krank. So richtig mit grippalem Infekt. Lag viel im Bett, hat viel geschlafen oder sich berieseln lassen. Die erste Woche war sie wirklich an keinem Tag fahig zu arbeiten. Wir haben höchstens mal 2-3 Zeilen gelesen.
    In der zweiten Woche war es möglich einzelne Aufgaben nachzuarbeiten. Ich habe ihr erklärt, was in der Schule neu erarbeitet wurde (sie haben mit Geld angefangen) und wir haben Übungen dazu gemacht.


    Nun kamen in der ganzen Zeit aber, ohne Übertreibung, ca. 35 Arbeitsblätter nach Hause.
    Als es ihr zum Ende der Krankheitsphase besser ging, haben wir so 15 Stück weggearbeitet. Was ich halt für wichtig erachtet habe.


    Ich habe der Lehrerin einen Zettel geschrieben, dass sie wirklich krank war und nicht fähig zu arbeiten und sie möge uns doch bitte mitteilen, was sie von den ganzen Blättern wirklich dringend noch nachholen muss.
    Zurück kamen alle (!!) nicht bearbeiteten Arbeitsblätter mit dem Hinweis, dass sie ja die Ferien dafür Zeit hätte.


    Ich muss dazu sagen, dass ich die Lehrerin wirklich sehr mag und wir ein gutes Verhältnis haben. Aber das irritiert mich schwer.
    Mir leuchtet ein, dass das Kind "am Ball" bleiben muss. Aber mit Fieber im Bett konnte sie das eben nicht.
    Wir haben dann, in meinem Verständnis, wichtigen Unterricht nachgeholt indem ich mit ihr die Thematik Geld und Münzen daheim durchgeackert habe....


    Langer Rede kurzer Sinn. Ist das so üblich, dass die Kinder wirklich minutiös durcharbeiten müssen?
    Beim Elternabend sagte die Lehrerin auf diese Frage: "Das liegt doch in ihrem ermessen als Eltern, sie wissen ja worin ihr Kind gut ist und was dem Kind noch Probleme macht!"


    Jo... das hätte ich ja gemacht...


    Liebe Grüße
    vom NSG

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Ich bin keine Lehrerin, aber ich berichte Dir mal, wie bei uns ist. Bei Fehltagen meldet sich die Lehrerin und gibt Bescheid, welche Arbeitsblätter und Buchseiten gemacht werden sollen. Das waren bei uns bisher 2-3 Seiten bei 3 Fehltagen, also wesentlich weniger als das, was in der Zeit in der Schule gemacht und als Hausaufgaben aufgegeben wird.


    Mein Großer (2. Klasse) war fast den ganzen Dezember krank. Als absehbar war, dass er nicht nur ein paar Tage krank sein wird, habe ich mit der Lehrerin besprochen, was in nächster Zeit in Mathe und Deutsch Thema ist und dann mit ihm entsprechend die Sachen angeschaut. Arbeitsblätter hat er überhaupt keine gemacht, da er nicht schreiben konnte. Wir haben ein paar Sachen mündlich gemacht, aber längst nicht alles. Das war für uns alle so in Ordnung. Als er wieder in die Schule gegangen ist, ist seine Lehrerin mit ihm "im Galopp" die Sachen durchgegangen und nach einer Woche musste er einen Test nachschreiben, den er verpasst hatte.


    Alles nacharbeiten hätte bei meinem Sohn zu Riesenfrust geführt. Ich sehe da auch keinen Sinn drin, man merkt doch recht schnell, ob etwas verstanden wurde oder nicht.

  • Ich habe vorwiegend mit ihr Mathe gemacht und da auch mehr als die Arbeitsblätter, weil sie in Mathe Schwierigkeiten hat und echt am Ball bleiben muss.


    Sie hat eben nicht nur die Hausaufgaben mit bekommen, sondern auch Hefteinträge und Arbeitsblätter die in der Schule erarbeitet wurden. Teilweise konnte ich auch echt nicht nachvollziehen, was da zu tun ist und musste erst Freundinnen meiner Tochter anrufen. Überbracht hat die Aufgaben mein Sohn.

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    Neil Gaiman

  • Hallo


    Ich bin Lehrerin, aber meine Lernenden sind schon älter. Trotzdem find ich das Vorgehen der Lehrperson nicht so günstig.


    Bei mir mach ich das so, dass ich den Lernenden bei längerer Krankheit nicht nur die Aufgaben sondern auch die Lösungen zustelle. Dann lass ich sie selbstverantwortlich entscheiden, wo sie wie viel üben möchten.Das klappt eigentlich ganz gut:) In deinem Fall fänd ich es darum auch angebracht, dass du als engagierte Mutter deiner Tochter entscheidest, was gemacht werden muss. Und das dir die Lehrperson bei schwer nachvollziehbarem auch die Antworten mit gibt. Das erspart nämlich viel Ärger.


    Ich erwarte schon, dass die Lernenden Up-to-date sind und sich, wenn sie wirklich zu krank waren um den Stoff nachzuholen, an mich wenden. Wenn sich dann jemand proaktiv meldet, bin ich sehr grosszügig. Bei Nix-Sagen müssen Tests oder so mitgeschrieben werden.


    Zudem geh ich bei langer Abwesenheit auch mal Fragen mit dem Betroffenen Einzeln durch. (20 Minuten vor der Lektion z.B.).


    Unterrichten ist ja nicht Sache der Eltern. Viele Lernenden haben niemanden Zuhause, der mit Ihnen Lücken bespricht, darum find ich kann man als Lehrerin auch nicht erwarten, dass ein Kind alleine 35 Arbeitsblätter löst.

  • Ich finde diese Arbeitsblatt-Flut sowieso lästig...könnt ihr die hefteinträge farbig kopieren und einkleben? Das hat eine "unserer" Grundschullehrerinnen (die Rektorin) manchmal gemacht für nachzuholenden Stoff, einfach, damit das Heft komplett ist. Das spart viel Arbeit.

  • So richtige Hefteinträge machen sie ja noch nicht. Ich hatte es nicht dazu geschrieben, aber meine Tochter ist in der ersten Klasse.


    Mir kamen schon die 3-5 Blätter am Tag einfach zuviel vor. Als normale Hausaufgaben hat sie normalerweise 1-2 Blätter.


    Ich denke, ich werde das im Elterngespräch noch einmal ansprechen. Meine Tochter ist sehr anfällig, es wird vermutlich noch öfter vorkommen, dass ihr Tage fehlen.


    Es war mir nur vorher wichtig mal abzuchecken wie ihr das so seht. Hättet ihr alle gesagt, dass das völlig normal ist, hätte ich meine Einstellung nochmal überdenken müssen. (Oh weh ich hab eh eine ganz schwierige Haltung zu Hausaufgaben und muss regelmäßig an mich halten um nicht vor den Kindern zu schimpfen! Aber das nur am Rande)

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    Neil Gaiman

  • Ehrlich gesagt in der ersten Klasse bei 8 fehltage würde ich fast nichts machen. Wie du es gemacht hast 1-2 sachen wo du das gefuhl hast fas kind ist nicht sattelfest, oder neuer buchstabe anschauen.
    Ich nehme auch keine dossiers heim wenn ich krank bin! Was stellt sie sich vor?????
    Ich wuerde nicht den elternabend warten und schon jetzt die Sache klar machen. Lg


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  • Das hilft Dir jetzt zwar gar nichts was ich schreibe, aber ich berichte trotzdem mal, wie es bei uns ist:


    Da die Hausaufgaben individuell jedem Kind unterschiedlich aufgegeben werden, KÖNNEN die kranken Kinder gar keine machen. Sie sind ja nicht, damit die Lehrerin mit ihnen bespricht, was sie tun sollen.
    Zumindest in der 1. Klasse.


    Ab der 2. Klasse gibt es wohl Wochenarbeitspläne. Ich geh mal davon aus, dass diese dann -sofern die Kinder noch da waren, als sie verteilt wurden- bearbeitet werden sollen.


    Wie es bei längerer Krankheit ist, weiß ich nicht. Meine Kinder waren bisher maximal 2 Tage am Stück krank.

  • Bei uns war in der 1./2. klasse schon immer die Ansage, dass alle versäumten Sachen nachgeholt werden sollen.


    In der 3. (andere Lehrerin) war meine Tochter eine Woche im Krankenhaus, da hab ich mir einen Termin bei der Lehrerin geben lassen und bin dann mal 15 Minuten vor Unterrichtsbeginn hingegangen.
    Da hat dann die Lehrerin ganz klar gesagt: "Das hier muss gemacht werden, dieses kann sie bestimmt schon, das können Sie weglassen!" Usw


    Ich habe da echt die besten Erfahrungen mit kurzen, persönlichen Gesprächen gemacht. Andernfalls ist halt die Gefahr, dass die Lehrerin zwischen Tür und Angel alles mitschickt, ohne im Kopf zu haben, ob sie den Eltern zutrauen kann, den Lernstand ihres Kindes einzuschätzen...

  • Hallo Myrthe,


    Ihr seid auch in Süddeutschland ;) oder?


    Ich hatte keine Möglichkeit selbst in die Schule zu fahren, weil ich das kranke Kind ja nicht alleine daheim lassen konnte.


    Aber ich hatte ja im Nachhinein einen sehr nett formulierten Zettel mitgegeben, dass sie eben nicht arbeitsfähig war und die Lehrerin uns doch bitte informieren soll, was für das Unterrichtsgeschehen wirklich relevant ist, damit wir nicht so einen schlimmen Rückstau haben.
    Da kam dann alles zurück mit "in den Ferien hat sie ja Zeit"

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    Neil Gaiman

  • Bei uns war das in der Grundschule so: es lief alles über Arbeitsblätter in allen Fächern.
    Jedes Kind hatte im Klassenzimmer ein Fach, in dieses Fach kamen Arbeitsblätter für vertiefende Übungen, ganz individuell, wo das einzelnde Kind halt auch Bedarf hatte.
    Jeden Morgen wurde erst miteinander gesungen und dann hatten die Kinder die restliche erste Stunde Freiarbeit, haben sich Blätter aus ihren Fächer geholt und selbständig gearbeitet bei Bedarf auch mal was erklärt bekommen.
    War ein Kind krank, konnte man sich die Blätter faxen lassen und zuhause machen oder es kam in dieses Fach und wurde Stück für Stück abgearbeitet. Wenn wenig Hausaufgabe war, gab es auch mal die Ansage, von den Blättern welche mitzunehmen.
    Mein Sohn war in der Grundschule nur 1x krank, deshalb hatten wir das Problem nicht. Aber wir hatten damals viel Kontakt mit den anderen Eltern und die kamen damit sehr gut klar.

  • Bei uns an der Schule ist das von Dir beschriebene Vorgehen "normal" (auch in dem Umfang). Da müssen auch gleich am ersten Tag nach der Krankheit alle benoteten Tests mitgeschrieben werden. Es ist dann Aufgabe der Eltern, den Kindern den fehlenden Schulstoff (der im Test abgefragt wird) beizubringen.

  • Für mich ist ein krankes Kind krank, soll sich erholen und kann in den meisten Fällen nicht arbeiten - sonst wäre es ja in der Schule. (Wenn ich krank bin, muss ich mich ja auch meist arg zusammenreißen um meinen Kolleginnen "eben mal" die Stundenplanung zukommen zu lassen. Und ich bin erwachsen...)
    Natürlich ist es gut, wenn sich die Eltern informieren, was bei längerer Krankheit versäumt wurde und das evtl kurz mit dem Kind thematisieren. Aber ansonsten bin ich als Lehrer dafür verantwortlich, dass das Kind den Stoff noch vermittelt bekommt.


    Einige Kolleginnen sehen das allerdings anders und pochen auf Nacharbeit jedes Arbeitsblattes. Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

    LG
    rotesPesto mit ♂ Frühling '10, ♂ Sommer '06 und ♂ Herbst '12

  • Die Lehrer, die erwarten, dass ihre Schüler alles minutiös nacharbeiten, holen doch sicher auch immer alle wegen eigener Krankheit versäumten Stunden nach und erscheinen nach ihrer Genesung bestens vorbereitet wieder in der Schule. Deswegen gibt's ja an deutschen Schulen auch nie Unterrichtsausfälle... #hammer

  • Ich kann aus dem Gymnasium berichten: das, was im Unterricht gemacht wurde, dürfen sich die Kinder gerne kopieren und einfach in ihr Heft kleben.
    Hausaufgaben (meist im workbook oder arbeitsheft) erwarte ich schon, dass die in angemessener Zeit (also in der übernächsten Stunden bei einer Stunde Abwesenheit) nachgeholt sind. Spätestens im Zuge der Vorbereitung auf die nächste Arbeit sollte man sich die Seiten vornehmen
    Ich sehe die Klassen nur zweimal pro Woche und komme leider nicht wirklich dazu, es nachzukontrollieren.
    Bei längerer Abwesenheit gibt es dann natürlich Sonderregelungen.


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    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Hier in der 1. schaut die Kl, dass sie ein Kind findet, das in der "Krankenmappe" Arbeitsblätter des Tages dem kranken Kind bringt. Auf der Mappe ist ein dicker Hinweis, dass die Bearbeitung optional ist. Je nach Aufgabe/ Relevanz/ Leistungsstand lässt sie nicht bearbeitete Blätter nachholen oder auch nicht.

    kleiner Chinesischkurs: grosse Schwester - jie jie; kleine Schwester - mei mei

  • Hier gilt ein krankes Kind als krank.


    Hausaufgaben und wichtige Blätter werden gebracht so ab drei Tagen fehlzeit oder ich hole das ab. Bisher War ich immer im Kontakt mit den Lehrern. Bei Grippe geht nichts, bei gebrochenem Fuß haben wir den Schulstoff angeguckt.

    Normal is just a setting on a dryer.