Aus eigener Erfahrung bereue ich es, nicht aufs Gymnasium gegangen zu sein. Aber weder wegen des Abiturs/Berufes (da stehen wirklich alle Wege offen, zumindest hier in Bayern) sondern wegen der persönlichen Reife. Ich hätte gerne mehr "das Lernen gelernt", nicht nur morgens im Bus die Seite kurz durchzulesen, eine 1 in der Ex zu schreiben und dann wieder alles zu vergessen.
Als 1-er Schüler war ich auf der Realschule auch immer der Streber... Keine Ahnung warum, gestrebt habe ich nie, gelernt auch kaum... Mir taten meine fleissigen Mitschüler schrecklich leid und ich hatte selten Freude an meinen Ergebnissen (Leistungen mag ich es kaum nennen) Ich hätte gerne geholfen, meine Hilfe wollte aber niemand.
Andererseits wurde ich von den meisten zur Genüge geärgert. Mobbing nennt man das heute, "stell dich nicht so an" hieß es damals.
Im Berufsleben hätte mir ein bisschen mehr Arbeitseifer und Methodik nicht geschadet, aber ich war es ja gewohnt, nicht viel tun zu müssen. So hatte ich zwar eine aufs Lernen bezogen einfache Kindheit und viel Freiheit zum Spielen, fiel dafür später arg auf die Nase.
Die Sache mit Mitschülern hat mich auch laaaange über die Schulzeit hinaus belastet. (und tut es z.T. heute noch)
Und das, obwohl es mein ausdrücklicher Wunsch war, auf die Realschule zu gehen!
Wie man die Schulwahl auch entscheidet, ob falsch oder richtig weiß man erst hinterher.