Frage zu Vorgehen bei Phimose

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  • Hallo,


    mein Sohn hat eine Vorhautverengung. Das heißt, eigentlich ist die Haut nicht zu eng, sondern nur furchtbar mit der Eichel verklebt.
    Wir haben 2014 zwei oder drei Wochen lang mit dieser Cortisonsalbe geschmiert, da hat sich die Vorhaut fast bis auf den Durchmesser des Penis auseinanderschieben lassen, so ist es bis jetzt geblieben, obwohl mein Sohn seitdem zweimal am Tag die Vorhaut zurückschiebt. Anfang des Jahres haben wir nochmal zwei Monate geschmiert, da hat sich nicht viel getan.
    Der Kinderarzt rät zur Operation, die zuständige Ärztin an der Klinik meint, eine OP sei vom Tisch.
    Ich frage mich sowieso, was man da schneiden will, eigentlich müsste man ja nur die Verklebung lösen? Aber wie, wenn es mit der Salbe nicht klappt?
    Auf der anderen Seite habe ich aber Angst, dass wir den Zeitpunkt für eine gute OP verpassen, je älter, desto schwieriger wird es ja dann. Jetzt ist er fast sechs.


    Weiß jemand, wie das normale Vorgehen bei sowas ist?


    Danke!


    Liebe Grüße,
    orange

    • Offizieller Beitrag

    ich habe selber keine Ahnung, da es bei uns zum Glück nur eine Entzündung war, die Probleme gemacht hat. Aber ich fand diese seite sehr informativ: http://www.phimose-info.de/ dort gibts auch ein forum.


    Alles gute für deinen Sohn!

  • Also, wir haben bestimmt durchgehend zwei Jahre gecremt und so kurz vor der Einschulung hatte es sich erledigt .
    War auch nur verklebt. Jetzt lässt sich alles gut zurückziehen. Allerdings gab es auch nie Entzündungen etc.
    Es war aber eine Östrogencreme, meine ich. Kein Cortison. Und wir haben es auch oft vergessen . Also vielleicht hätte es sich auch so verwachsen . Die Ärztin war entspannt , wir auch.
    Ich würde noch abwarten , wenn er keine Beschwerden hat .
    Gruß omega.

  • Bei meinem Sohn ist es ähnlich, es war schon mal in Ordnung, dann haben wir aufgehört zu cremen und jetzt ist es wieder verklebt.
    Er massiert täglich zwei mal mit dammmasagge Öl und zieht die Vorhaut auseinander und wuzelt für 3minuten. Vielleicht könnt ihr das noch zusätzlich machen!


    Lg

    ...mein baby gehört zu mir...

    Einmal editiert, zuletzt von knopf ()

  • Dein Sohn ist fast sechs - da hat er noch 6 - 8 Jahre Zeit, bis sich die Vorhaut gelöst haben sollte. Die Verklebung ist zunächst vollkommen physiologisch, und sie löst sich beim einen früher und beim anderen später.
    In ganz seltenen Fällen gibt es Entzündungsprozesse, die dem entgegenwirken, oder Vernarbungen durch Verletzungen, dann kann sie sich nicht lösen und beweglich werden. In noch selteneren Fällen liegt eine echte physiologische Anomalie vor, und sie kann sich nicht lösen und macht bei der Erektion Schweirigkieten - dann ist ein Eingriff indiziert.


    Also, solange Dein Sohn keine Beschwerden hat, habt Ihr jede Menge Zeit.



    Exkurs:
    Ich weiß echt nicht, woher dieses Gerücht kommt, mit zunehmendem Alter würde eine OP immer schwieriger. Ich wüsste es wirklich gern.
    3 Jahre lang habe ich Krankenhaus-Statistiken geführt, für die niedergelassenen Ärzte und die nicht-privaten Kliniken in RLP für das statistische Landesamt, und ich kann Dir versichern, die Komplikationsrate ist in der Pubertät am kleinsten.



    Viele Grüße,


    Kerstin

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

  • Mein Bruder war ~8, als überhaupt erst langsam eine Behandlung anlief (cremen, allerdings vermutlich kein Cortison). Er ist inzwischen erwachsen und hat überhaupt keine Probleme in dem Bereich :)

  • Wie alt ist denn dein Kind? Es gibt Studien, die zeigen, dass sich in der Pubertät bei vielen Jungs sich was tut. Die allgemeine Empfehlung ist, da GAR NICHTS zu tun, sondern zu warten. Ausnahme: Beschwerden wie Entzündungen oder dass nicht richtig Wasser gelassen werden kann.


    Bei meinem Sohn (3) wüsste ich noch nicht mal, ob er noch Verklebungen hat oder nicht, ich guck da nix und der Kinderarzt auch nicht, manipulieren tut nur mein Sohn selbst, weil nur er Kontrolle darüber hat, bis wohin es ok ist. Und solange er keine Beschwerden hat, gehe ich einfach davon aus, dass sich eventuelle Verklebungen mit der Zeit von alleine lösen.... und wenn nicht, dann nehmen wir das dann später am passenden Zeitpunkt in Angriff (also bei Beschwerden oder Pubertät). Wie Kerstin schon geschrieben hat, weiss ich nicht, warum OP's später komplizierter sein sollten?

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

    Einmal editiert, zuletzt von HeikeNorge ()

  • Danke! Ok, dann gehe ich mal davon aus, dass wir noch Zeit haben.
    Dann muss ich auch noch überlegen, ob wir mal wieder irgendeine Salbe verwenden. Zuerst hieß es (von der Klinik): Die Cortisonsalbe auf keinen Fall länger als drei Wochen, ein Jahr später hieß es (vom Kinderarzt): Auf jeden Fall zwei Monate anwenden.
    knopf: Das Dammmassageöl werde ich auch mal versuchen!


    Also Beschwerden hat er überhaupt keine, weder Entzündungen noch Schmerzen bei einer Erektion.


    Ich weiß echt nicht, woher dieses Gerücht kommt, mit zunehmendem Alter würde eine OP immer schwieriger. Ich wüsste es wirklich gern.

    Die Ärztin hat es damals irgendwie mit der Narbenbildung erklärt. Je später man operiert, desto mehr müsste man entfernen. Weiß es aber nicht mehr genau, ist jetzt auch schon wieder fast zwei Jahre her.


    Bei meinem Bruder gab es mit zwölf Jahren Komplikationen, soweit mir die Ärztin das erklärt hat war das aber eher Pfusch als dass es an seinem Alter lag. Da läuft wohl so eine Ader, wenn die entwischt, ist es schlecht. :(

  • guck mal hier und hier: im zweiten Link steht ganz eindeutlig, dass bei Beschwerdefreiheit eine Bahandlung auch nach dem Vorschulalter stattfinden kann. Es steht da auch Info über die Behandlungslänge, dass es sein kann, dass man das Ganze wiederholen muss, usw. Ganz unten steht auch, dass eine OP zu jedem Zeitpunkt möglich ist. Ich hab jetzt mal kurz und grob Fachartikel quergelesen und hab auf Anhieb so nix gefunden über steigende Komplikationsrate mit dem Alter. Ich weiss ja nicht, was für eine OP dein Bruder bekommen hat, eventuell eine Beschneidung, die ja so oder so mit einem gewissen Komplikationsrisiko verbunden sind. Es gibt ja aber auch noch Mittelwege zwischen Cremen und ganz ab #ja

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

  • HeikeNorge: Danke für die Links!
    Ja, das war dann eine Beschneidung. Was wird eigentlich bei einer normalen Phimose-OP gemacht?? Wie gesagt, es ist ja nichts zu eng, sondern nur verklebt. Man sieht richtig, dass eigentlich genug Haut da wäre.

  • Aber gerade dann besteht doch aktuell gar kein Handlungsbedarf?


    Mein Sohn hatte das auch und irgendwann in der ersten oder zweiten Klasse war es plötzlich vorbei. Ich würde da jetzt gar nicht machen.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • Es gibt da verschiedene Sachen, die bei einer Phimose-OP gemacht werden können, was genau hängt dann von dem Problem ab, zb. ob es Prpbleme mit dem Bändchen gibt oder eine Verengung, was für ein Typ Verengung mit welcher Ursache usw. Das kann dann am besten ein Kinderurologe beurteilen. Wenn man sich die Leitlinien anguckt, dann wird sehr, sehr oft zuerst eine nicht-operative behandlung versucht über einen Zeitraum von 6-8 Wochen, der eventuell wiederholt werden muss.


    Ich würde mich allerdings nicht unbedingt an "uns" halten, (wir können das Problem hier ja nicht sehen und untersuchen und nur generelle Meinungen und Tips geben), sondern eventuell eine zweite Meinung einholen bei einem Kinderurologen, bevor da weiter rummanipuliert und eventuelle Therapien und Ops geplant werden. Wenn ich dein letztes Posting richtig verstanden habe, dann hast du das auch schon gemacht und hast eine Ärztin an der Klinik konsultiert (Kinderurologin?), die keinen Behandlungsbedarf sieht?

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

  • dann hast du das auch schon gemacht und hast eine Ärztin an der Klinik konsultiert (Kinderurologin?), die keinen Behandlungsbedarf sieht?

    Ja, genau. Allerdings waren wir da das letzte Mal vor ca. einem Jahr, und ich bin mir nicht mehr sicher, wieviel Zeit sie uns gegeben hat, ich dachte eigentlich bis zum Schuleintritt, das war ja damals noch ewig hin. Vielleicht mach ich nochmal einen Termin.

  • Das ist bestimmt gut, die Fachfrau nochmal drauf schauen zu lassen.


    Übrigens kann man die Vorhaut, wenn sie nur verklebt ist, auch in Narkose lösen, ohne Gewebe zu entfernen. Das könntest Du im Hinterkopf behalten, falls bei Deinem Sohn mal aus anderen Gründen eine Narkose für eine geplante OP ansteht. So könnte man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen (hat mir meine Schwester erzählt, die ist Urologin).

  • Übrigens kann man die Vorhaut, wenn sie nur verklebt ist, auch in Narkose lösen, ohne Gewebe zu entfernen. Das könntest Du im Hinterkopf behalten, falls bei Deinem Sohn mal aus anderen Gründen eine Narkose für eine geplante OP ansteht. So könnte man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen (hat mir meine Schwester erzählt, die ist Urologin).

    Oh, dankeschön!
    Weißt Du zufällig, wie das "Lösen" dann gemacht würde? Meines Erachtens ist nämlich auch gar nichts anderes notwendig.


    Ich habe die letzten Tage nochmal genau zugeschaut, wie mein Sohn die Vorhaut zurückschiebt, und man sieht, dass er nur an der rechten Seite gut hinterzieht, dort hat es sich bereits wunderbar gelöst. Nun habe ich ihm gezeigt, wie er auch an den anderen Stellen ziehen kann, und nun sieht man bereits auf die kurze Zeit, wie es sich auch dort löst! Ich werde jetzt also doch erstmal ein wenig abwarten.

  • Unsere Ärztin hat uns bei der U zum fünften Geburtstag auch auf Vorhautverengung angeslrochen. Wir sollten erstmal zwei Wochen cremen und wenn es dann nicht gut sei, sollten wir wiederkommen und dann müsste wohl operiert werden. Sie erledigt sowas gerne vor der Einschulung.


    Das cremen hat nichts geändert, aber wir sind trotzdem nicht nochmal hin. Meine Internetrecherche hat mir das Gefühl vermittelt, dass Kinder bis 10 Jahre oder so noch häufig eine Vorhautverengung haben. Das wächst sich meist aus. Mein Sohn hat auch keinerlei Probleme. Und die Einschulung als Fridt finde ich reichlich fragwürdig für eine solche Entscheidung, da mein Sohn dann bis vor einigen Jahren noch ein gsnzes Jshr mehr Zeit gehabt hätte für eine gesunde Entwicklung.


    Wir werden erstmal abwarten und andere, dringendere Baustellen beackern.

  • ich glaube, das mit der Frist vor Schulbeginn hat eventuell damit zu tun, dass sich die Leitlinienersteller vorstellen könnten, dass die Hemmschwelle, Hilfe zu suchen/sich seinen Eltern mitzuteilen, für einen Pubertisten schwieriger ist als für ein Vorschulkind... da könnte natürlich was wahres dran sein :)

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

  • unsere Kinderärztin wollte meinen Sohn auch im Vorschulalter direkt zum Chirurgen schicken, da war er fünf. Die Begründung war, die Kinder würden dann in der Schule anfangen, sich da zu vergleichen und so #confused Also ich fand das hanebüchen. Eine kurze Recherche im Netz hat auch erbracht, dass es sich oft mit der Pubertät erledigt. Und solange mein Sohn keine Beschwerden hat, sehe ich keinen Handlungsbedarf. Er hat auch damals lautstark protestiert, dass er nicht will, dass ihm da jemand rumschnibbelt. Das konnte ich auch sehr verstehen.
    Irgendwie scheint mir das Aktionismus, Kinder, die keine Beschwerden haben zu behandeln, nur weil man meint, das müsste vor der Einschulung erledigt werden. Ich frage jetzt hin und wieder mal beim Baden, ob alles ok ist. Denke aber auch, er würde Bescheid sagen, wenn er Probleme hätte.

  • Ich möcht mich da wirklich anschließen.


    Wenn er im Alltag keine Probleme hat und die wirklich fiesen Sachen ausgeschlossen sind. Also sich der Penis nicht beim Pullern aufbläht oder das schmerzhaft ist, eine Entzündung besteht oder eine Erektion Schmerzen bereitet - ja, dann ist doch alles gut.


    Und das sage ich, die niemals cremen sondern immer operieren lassen würde, wenn es schlimm wäre. Die Abstufug von schlimm fängt bei mir aber erst bei Schmerzen oder nicht behandelbarer oder immer wiederkehrender Entzündung an. Ästhetik ist immer relativ.


    Ich wäre als Mutter immer skeptisch wegen der Hygiene bei einer sehr langen Vorhaut bspw. Aber bis das tatsächlich eine Rolle spielt ist man als Mutter eh raus aus dem Geschäft und die Jungs müssen klar selbst entscheiden, ob das Probleme bereitet. Oder eben ein Arzt oder eine Ärztin. Denn das kann man doch tatsächlich erst in oder nach der Pubertät entscheiden. Vorher kann sich alles verwachsen, meine ich.