Sagt mir, dass ich nicht bekloppt bin ...

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  • ... das behauptet hier nämlich jeder.
    Söhnchen hat ja seit er letztes Jahr einmal "gross" aufs Klo gemacht hat Angst davor. Ich vermute, dass ihm Wasser an Po gespritzt ist - siwas hasst er nämlich wenns unvorbereitet kommt.
    Inzwischen hat er sich wieder paarmal freiwillig aufs Klo gesetzt, aber sobald Pipi kommen will springt er vom Klo ubd fordert ne Windel ein. Auch in die Badewanne oder im Schwimmbad pieselt er nicgt.


    Jetzt fiel mir ein, dass viele Kinder für "Gross" ne Windel verlangen und hab es gestern mal ausprobiert.
    Er lief den ganzen Tag bis auf paar "Dringlichkeits-Tröpfchen" unfallfrei mit Unterhose -
    und hat wenn er musste in eine von mir hingehaltene Mullwindel gepieselt.


    Dass soll er jetzt machen, bis seine Belohnungstafel (40 Aufkleber - bei jedem Pipi eine) voll ist. Stufe 2 soll sein, dass ich ihm die Windel drunter halt während er auf dem Klo sitzt, Stufe 3, dass die Windel nur noch vorne dran gehalten wird ("für die Psyche" - nicht zum Auffangen) und Stufe 4 dann ganz ohne.


    Sohni ist extrem ängstlich bei Neuem und ich hab das Gefühl, diese Methode hilft ihm und überfordert ihn nicht.


    Aber jeder - ausnahmslos - fragt mich, ob ich nen Knall hab sobald ers mitkriegt und prophezeit uns schlimmste Probleme dadurch (Spleens, dauerhafte Klo-Verweigerung, ...)

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Die anderen Leute stecken ja nicht in eurer Familie und eurer Situation.
    Ich würde sagen, sehr wahrscheinlich hast du das richtige Gefühl dafür, was nötig ist. Und so lange du deinen Plan nicht genau nach Schema durchziehst komme-was-wolle, sondern flexibel bleibst und eure Situation immer wieder überprüfst... nö, bist nicht bekloppt. ;)


    Ansonsten kommt mir die Belohnungstafel ein bisschen seltsam vor, weil es arg wie "Training" anmutet.
    In der Situation "Kind will weg von der Windel, traut sich aber nicht aufs Klo" finde ich was du da planst einleuchtend. Aber wozu braucht es da ein Belohnungssystem?
    Will dein Sohn nicht aus Eigenantrieb weg von der Windel? Falls doch - das ist viel wertvoller, als Anreize von außen, es bringt Kindern auch viel mehr, wenn sie "aus sich selbst" belohnt werden, als durch Außenanreize.
    Falls er nicht den Wunsch hat die Windel schon loszuwerden - muss er aus irgendwelchen Gründen?

  • Hat er denn nur die Probleme mit dem Klo (wegen dem Wasser) wie wäre es alternativ mit einem Töpfchen? So ist das 'ohne Windel gehen' erst mal von dem (bösen/nassen) Klo losgelöst, bzw. das Töpfchen kann ja auch erst mal ganz woanders stehen, dass da gar nicht so die Verbindung ist.


    Ich finde es immer entspannt wenn ich mit meiner Kleinen zusammen pullern kann (- also ich aufm Klo, sie aufm Töpfchen, zumal ich dann nicht so lange anhalten muss, wenn es dringend ist ;) ) und ich sie im Blick habe dass sie richtig abwischt etc.
    Außerdem haben wir so ein recht gutes Timing, also ich sage ihr wenn ich gehe und häufig geht sie dann gleich mit. Da ist es für die kein 'Notfall-gehen' weil die Blase zu voll ist.



    - ansonsten muss wie immer jeder seinen Weg finden, mit dem er in der Familie klar kommt. - wie alt ist deiner denn überhaupt?

  • Belohnungssystem ist falsch gesagt. Es ist die Tafel von nem Belohnungssystem. Bei ihm fungiert es aber als "Mutmachsystem". Er wird oft von seinen Àngsten so blockiert, dass es ihm hilft zu sehen, wie oft es schon geklappt hat. Die Belohnung selbst ist ihm egal, die klebenden Herzchen erinnern ihn dran, dass er es kann.


    Er freut sich, ohne Windel zu sein, die Angst war aber grösser. Erat als ich das vorgeschlagen hab hat er sofort begeistert zugestimnt.


    Töpfchen hat er von Anfang an verweigert.


    Er ist Weihnachten drei geworden.

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  • Wieso sagen Dir Leute voraus, das Kind werde in Zukunft dauerhaft das Klo verweigern? Ich meine, die Mullwindel ist doch gerade eine Massnahme gegen eine aktuelle Klo-Verweigerung, oder nicht?


    Wenn´s hilft, ist es richtig, und wenn´s nicht helfen sollte, ist außer Wäsche nichts gewesen. Und nein, ich halte Dich nicht für bekloppt, sondern für fähig, kreativ zu denken und eigene Ideen umzusetzen.

  • Also ehrlich gesagt, glaube ich ja, dass die meisten Eltern eine Menge "komische" Sachen machen, ob es nun ums Klo, das Essen, das Schlafen oder sonst was geht. Nur erzählen tun es halt nicht alle. Wichtig ist doch, dass ihr euer Ziel erreicht und ja offensichtlich einen für euch passenden Weg gefunden habt.

  • Ihr habt doch einen guten Weg gefunden, Bau ihn doch aus wie ihr das für richtig haltet. Vielleicht traut er sich ja bald aufs Töpfchen wenn Du das Mulltuch hineinlegst, später auf die Toilette wo er sich etwas Papier vorher hineinlegt usw. In seinem Tempo.

    * Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt *

  • mein sohn macht pipi auf dem klo,aber nicht groß,er hat ja lange groß machen verweigert,ganz schlimm war das.nun macht er groß in eine windel,er wird vier..es nervt aber was soll ich machen,ich bin froh dass er endl.macht egal ob klo oder windel.von belohnungssystemen halte ich auch nichts,er hat einfach angst und ich hoffe das legt sich von allein..

  • @Preschoolmum, ah so. :) Das klingt sehr stimmig mit dem rest deiner Ideen, finde ich, so von außen betrachtet.
    Letztendlich ist es doch so, alles was man macht könnte "das Falsche" sein. Ist schwer keine Angst oder Sorge deswegen zu haben. Aber Kinder verändern sich noch viel öfter und natürlicher und leichter als wir Erwachsenen. Nicht schwerer,
    Man glaubt immer gerne, dass es Erwachsenen leichter fällt, weil sie "mit Vernunft" an eine nötige Verändeung herangehen können.
    Das halte ich nur für bedingt richtig. Die ganze Entwicklung von Kindern ist doch auf permanente Veränderungen, permanentes weiter-Entwickeln, permanentes Grenz-Überschreiten (Über-Sich-Hinauswachsen) angelegt.
    Ich glaube, damit ein Kind wirklich in einem Verhalten stecken bleibt, muss ganz viel passieren.


    Also nur Mut: Dein Sohn wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht "für immer" Angst vor der Toilette haben. Und falls doch ist er irgendwann alt genug, um vernünftig einzusehen, dass du ihm nicht ewig die Mullwindel hinhalten kannst. Ich schätze spätestens in der Pubertät zieht er dann doch die Badewanne vor. :D #angst
    Sorry...ich finde nur manche schwarzmalende Gedanken, die solche Leute haben, so absurd, wenn man sie man zu Ende denkt. Nein, Heinz-Erhard wird sicher nicht auch noch mit 45 bei seinen Eltern im Familienbett schlafen wollen, und Erna-Marie wird zwar vielleicht das Ritual nach der Hochzeit über die Schwelle getragen zu werden, sehr wichtig sein, aber vermutlich lernt sie ihren späteren Gatten NICHT kennen, während sie in den Semesterferien bei Mama im Bondolino auf dem Rücken hängt.
    Da spricht/ aus denen spricht nur die Angst. Die Angst nämlich, dass wir das Kind lebensuntauglich machen, wenn wir es zu sehr unterstützen. Das ist Nazizeitdenke.

    Schultern entspannen. Jetzt.  

    Einmal editiert, zuletzt von Frau Dechse ()

  • Aber jeder - ausnahmslos - fragt mich, ob ich nen Knall hab sobald ers mitkriegt und prophezeit uns schlimmste Probleme dadurch (Spleens, dauerhafte Klo-Verweigerung, ...)

    Welche Alternativen bekommst du denn angeboten, eher "zurück zur Windel" oder "mit Druck aufs Klo"?


    Ich muss zugeben, weil ich der "Abwarten, sie werden von allein trocken"-Typ bin, bin ich beim Wort "Belohnungssytem" auch erstmal zusammengezuckt, aber ich finde, es liest sich stimmig und gut durchdacht. Und wenn es euer Weg ist und euch gut tut, warum sollt ihr ihn dann nicht gehen.

  • Ich finde, das klingt toll, ziemlich kreativ hast Du Dir das ausgedacht. Und was die Tafel angeht: manchen Kindern hilft das extrem, wenn sie einen kleinen Schubs brauchen. Meine Tochter zB hatte im Kiga Angst vor einem anderem Mädel (obwohl definitiv nichts vorgefallen war, sie mochte die einfach nicht). Reden half nicht, die Vorschläge der Erzieherin halfen nicht...sie hat sich total reingesteigert. Wir haben dann gesagt, wenn sie sich trotzdem in den KiGa traut, gibts pro 'überstandenem' Tag mit ihrer 'Feindin' einen Sticker - nach 2 Tagen war die Sache vergessen und die Angst verflogen. Beim Trockenwerden haben wir teilweise auch so nachgeholfen (in der Phase 'mir egal, ob ich in die Unterhose mache, ich bin grad beschäftigt'). Ob Sticker dem Raben-Goldstandard entsprechen, ist mir dabei herzlich wurscht; meiner Tochter helfen sie #top Viel Glück mit deinem Sohn!

  • M. hatte in dem Alter auch Angst vor dem Klo, habt ihr da nur eine Sitzverkleinerung drauf?
    der Durchbruch kam übrigens mit dem Klositz wo eine Leiter dran ist, das begrenzte es an den Seiten beim drauf sitzen, von da an wurde es besser.


    (A. entdeckt auch gerade das Klo für sich, aber nur um meine DVD Hüllen reinzuwerfen. #kreischen )

  • Danke für Euren Zuspruch!
    Das mit der Badewanne ist gut. :D


    Und der Satz mit dem Klostreik ist noch besser. Na klar - den haben wir ja schon, den kann ich mir ja gar nicht mehr "einhandeln".


    Vor der Treppe hat er auch Angst. Wir haben Fussschemel und Sitz, beides mit seinem geliebten roten Cars-Auto. Er sitzt ja inzwischen auch wieder gern drauf, nur traut er sich da eben nicht loslassen.


    Auf die Nase binden tin wirs keinem. Aber nachdem er noch in der "ich musd sofort"-Phase ist, bleibt es nicht aus dass andere es mitkriegen wenn wir unterwegs sind. Und daheim ist unser Klo zu klein für uns beide, da geht nur Flur oder Bad.


    Der Tip, der dann kommt ist immer "aufs Klo zwingen" - ausser von meiner besten Freundin. Die ist eh relaxt mit ihren vier Kindern und kennt Sohni.auch sehr gut. Die hat heute als sies mitgekriegt hat nur gegrinst und fands ne harmlose, vorübergehende Phase. Je weniger man es als ungewöhnlich kommuniziert und versucht zu ändern desto schneller geht sie vorbei. Eines ihrer Kinder hat den Topf nur an einem ganz bestimmten Fleck akzeptiert. Ging auch von selbst vorbei. Hatte ich gar nicht mehr in Erinnerung, aber stimmt.

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  • Was ich mir auch noch vorstellen könnte: ne Mullwindel in die Toilette hängen, also so unter der Klobrille "spannen" , nur eben nicht gespannt, sondern locker durchhängend.

  • vielleicht kam das schon, dann sorry. Aber es reicht doch vermutlich schon ein Blatt klopapier in die Schüssel zu legen und schon spritzt es nicht mehr, oder? Verstehe schon, dass das jetzt nicht zu Deiner Ausgangsfrage passt, aber ich schreibe das nun wegen Frau Dechses Antwort.

  • Mein Mittlerer hat für sein großes Geschäft bis 3,5 eine Windel gebraucht, die restliche Zeit war er ohne Windel.
    Pipi durfte er im Stehen machen.
    Das fand er toll.
    Vielleicht mag er das ja?
    Ich würde es einfach so nehmen wie es ist und gar nicht so sehr mein Augenmerk darauf richten.
    Ich verspreche dir er wird iiiiiirgendwann alleine aufs Klo gehen!
    Und allein schlafen...
    Sich allein anziehen...
    Allein Radfahren...
    Usw.

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • So ganz falsch schein ich wohl nicht gelegen zu sein: Söhnchen ist zuverlässig trocken und sauber. Auch unterwegs. Ab und zu braucht er noch wenn es unterwegs zu trubelig ist ne Windel weil er sich dann nicht loslassen traut und irgendwann über Bauchweh ("mein Bauch ist sooo voll!" ) jammert. Ne wirklich nasse Hose gabs bisher einmal: Mittagstief-müde und konzentriert gespielt. Zwei, dreimal ein erster Tropfen in der Windel wenns nicht schnell genug ging. Sonst kann er sogar schon ne Minute aushalten bis ich den Becher geholt hab.


    Und vor allem klappts inzwischen sogar ohne Mullwindel:
    Ich hab nen ohnehin unbenutzt rumstehenden flachen Becher mit Griff von Ikea als "Pipi-Töpfchen" deklariert. Zuerst musste die Mullwindel innen rein. Am nächsten Tag ging schon, wenn sie nur oben drüber gelegt wurde damit er den Pipi nicht fließen sieht. Dann musste sie nur noch übern Pipimann gelegt werden weil ers doch spannend fand, zuzuschauen. Und seit Freitag klappt es ganz ohne Mullwindel. Er pinkelt wie ein großer in den Becher (den ich allerdings noch halten muss). Groß macht er nur in die Windel, aber das ist ok für mich. Machen ja viele Kinder.

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