Gegeneinladung zu Kindergeburtstag - er war nicht dabei - soll ich was sagen?

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  • Ich halte mich ja für trubelerprobt, aber ich kann versichern, daß der Trubel nicht weniger wird, wenn noch jemand mit drinrumrührt.

    Ganz genau. Wir legen das meist so, dass mein Mann zuhause sein kann (aber extra für Kinderparty freinehmen? :huh: ) und meine Mutter hilft auch mit. Trotzdem ist das ein Geräuschpegel, auf den ich schlicht keine Lust habe. Wir waren letzte Woche bei just so eine Feier - ca. 16 Kinder zwischen 2 und 5 (Eingeladene plus Geschwister) und die dazugehörigen Mütter. Ganz schön, aber auch extrem laut und anstrengend. Nee danke, muss ich mir nicht geben.

    Das Sams (05/2005) + Don Blech (01/2008 )



    mit dabei seit 6.9.2004

  • Naja, wir haben das ja schon durch. Mein Problem ist, dass man einerseits begründet, dass es ja der Geburtstag von dem Kind ist und man einzig und allein auf dessen Bedürfnisse achten müsse (und daher auf GAR KEINEN FALL irgendwelche Außenseiterkinder o. ä. einladen dürfe) und andererseits negiert man eben diese Bedürfnisse, indem man die Gästezahl limitiert, weil es meine persönlichen Grenzen vielleicht überschreitet. Ich kam da schon das letzte Mal nicht mit, wie das gemeint ist. Im einen Fall ist es Rabenkonsens, dass es allein um das Geburtstagskind gehen solle, im anderen Fall ist es Rabenkosnens, dass es v. a. um die Grenzen von anderen (gleich Eltern) gehen solle. Das passt nicht zusammen.

    Wer ist denn "man"? Ich hab solches hier mit Sicherheit noch nie geäußert. Natürlich soll das Geburtstagskind einen schönen Tag haben, aber doch nicht zugunsten jeglicher elterlicher Grenzen. #confused

    Das Sams (05/2005) + Don Blech (01/2008 )



    mit dabei seit 6.9.2004

  • Der andere Thread wurde ja schon verlinkt. Mir wurde dort einige Male vorgeworfen, dass ich meinen Sohn sozusagen quäle, indem ich ihn dazu auffordere, zu Festen (nicht nur Geburtstagen) zusätzlich zu den von ihm gewünschten Kindern auch Kinder einzuladen, die ihn eingeladen haben (mir geht es da v. a. tatsächlich um Außenseiterkinder), ich erweitere die Kinderzahl also. Obwohl das durchaus mir persönlich wichtig ist. Wenn es anderen Eltern aber persönlich wichtig ist, die Kinderzahl zu limitieren, obwohl ihre Kinder das nicht wollen, ist das wiederum völlig in Ordnung. Ich finde das sehr ungerechtfertigt, verletzend und mit zweierlei Maß gemessen, das gebe ich zu. Naja, aber ich bin hier raus, mich regt das wieder grad unheimlich auf, dieser Rabenkonsens, der so derart verschiedene Maßstäbe ansetzt.

  • Ich verstehe diese Agumentation "nur das Kind darf entscheiden" auch nicht.
    Also erstens entscheide ich als Mutter (ich manege das hier bei uns), wieviel ausgegeben wird, was der Rahmen ist, also wieviele Kinder Platz haben und ich händeln kann.
    Natürlcih frage ich meine Tochter, wen sie einladen will, aber als sie in der Kita beim 5. Geburtstag 5 2jährige miteinladen wollte habe ich gegengesteuert. denn mit denen kann man weder Topfschlagen noch Schnitzeljagd machen.
    Und ich würde auch soziale Komponenten berücksichtigen. Also wenn in einer kleinen Kinderladengruppe alle 4Jährigen ausser 1 eingladen sind, finde ich das schon hinterfragenswert. Es kann sein, dass es in Ordnung ist, aber es kann auch sein, dass sich jemand ausgeschlossen fühlt.
    Einmal ist meine Tochter auch nicht zu jemand eingeladen worden, das war aber okax, weil sie den Jungen zu der Zeit eh zu "wild" fand.
    Doof finde ich dann z B. solche Situationen, wo alle Eingeladenen zusammen abgeholt werden und ein Kind bleibt alleine zurück.
    Klar passiert sowas und solcher Schmerz gehört auch zum Leben. Aber wenn ich sowas weiss, kann ich ja eventuelle gegensteuern, mein Kind früher abholen oder so.


    Was mich stört, ist, wenn man sich als Eltern so gar keine Gedanken um das Drumherum macht.
    Und gerade bei den Kitafreundschaften läuft hier auch noch ganz viel über die Eltern.
    Jetzt in der Schule wird das sicherlich anders.

  • Auch wenn ich der Meinung bin dass Kinder entscheiden dürfen wen sie einladen, und ich den "Zwang" zu einer Gegeneinladung doof finde, hat es mich doch irgendwie getroffen dass meine Große in zwei Kindergartenjahren auf keinem einzigen Geburtstag eingeladen war. Sie hat jedes Jahr gefeiert und viele Kinder eingeladen, aber sie selber war nie irgendwo anders. Die anderen Kinder haben einfach nicht gefeiert. #confused  ;( Das ist hier komisch irgendwie.


    (und mit Spieltreffen aus dem Kiga hat es auch nie geklappt, ich habe öfters mal Eltern angesprochen und auch meine Telefonnummer hinterlassen aber es rief nie jemand an.)


    edit: und meine Tochter hat durchaus gefragt warum die anderen nicht feiern und sie nicht auch mal eingeladen wird.


    Hier mal andersrum:
    Aus der KiGagruppe meiner Großen haben eigentlich alle Kinder gefeiert seit sie 4 Jahre sind (also 2 Jahre lang) und meine Tochter war 2x eingeladen. Danach wurde sie nicht mehr eingeladen und es wurde ihr auch von den Kindern gesagt: Ich darf Dich nicht einladen, weil Du mich nicht einlädst! Das hat sie schon getroffen, aber soll ich nur deswegen feiern? Ich finde das so "dörfisch"! #sauer
    Hier im KiGa machen die aus jedem Geburstag ein Riesenfest: das Kind ist an dem tag der absolute Bestimmer, es bekommt eine Geburtstagskrone, ein Ständchen gesungen, es werden Süßigkeiten und Knabberkram mitgegeben. So eine tolle Sause mit 20 Kindern bekomme ich daheim garnicht hin! Warum soll ich also einen Kindergeburtstag feiern? Die Familie mit Cousins und Cousinen kommt ja sowieso. Deswegen habe ich ihr immer erklärt: Kindergeburtstage gibt es erst ab Schule, weil dort ja NICHT gefeiert wird. Und sie freut sich wie Bolle auf ihren ERSTEN Geburtstag :)

  • Ich sehe nicht, wie sich das widerspricht, kathi?
    Ich muss doch einfach manche Dinge im Leben meiner Kinder limitieren - kann aber dafür bei anderen Dingen versuchen, ihnen die Freiheit zu lassen, die sie wünschen? Oder soll ich ihnen alles diktieren, nur weil ich eben in manchen Punkten nicht frei Hand lassen kann?
    Ehrlich gesagt verstehe ich diese Argumentation nicht #confused


    Manche Dinge muss ich als Elternteil einfach bestimmen - dafür kann sich mein Kind dann woanders austoben - ein Kompromiss sozusagen.
    Mein Kind darf zB den Wunsch nach Art der Feier äußern. Wenn das Prinzipiell möglich ist, gebe ich dann einen Rahmen vor, der u.a. beinhaltet, wieviele Kinder für uns als Familie in diesem Szenario gut machbar sind. Und dann ist wieder mein Kind an der Reihe und darf die Gästeliste schreiben - und zwar frei von Pflichtgefühlen. Dass es trotzdem auch Gespräche darüber gibt, schließt sich ja nicht aus - wir kommunizieren doch hier miteinander. Dh wir sitzen dann durchaus beisammen, ich frage evtl mal nach einem Kind - akzeptiere aber die Wünsche meiner Tochter.


    Und nein - ich bin auch kein großer Mitleid-Fan (wurde hier irgendwo als Raben-Konsens bezeichnet), da ich denke, dass Mitleid niemanden etwas bringt. Ich würde nicht gerne aus Mitleid eingeladen werden (dann lieber gar nicht), das würde ich fast als demütigend empfinden. Aber ich bringe meinen Kindern im ganz normalen Alltag nahe, dass es sich durchaus lohnen kann, auch mal die "Außenseiter" kennenzulernen - mit ehrlichem Interesse. Da brauche ich keine mitleidigen Einladungen dazu.


    Klar kann eine Nicht-Einladung auch kränken - aber für mich gehören solche Situationen zum Leben dazu und ich finde es auch wichtig, zu lernen, damit umzugehen.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Ich habe ja im anderen Thread schon ausfuehrlich meine Meinung geschrieben. Daher nur kurz, denn bei uns stehen in sieben Wochen zwei Feiern an.


    Meine Kinder muessen keine Gegeneinladungen aussprechen. Meinen Sohn frage ich, aber ich wuerde ihn auch nach konkreten Namen fragen bzw. habe ihn gefragt, ob er seine Kindergartengruppe (fuenf Kinder inkl. ihm) einladen moechte. Er wird vier Jahre alt.


    Meine Tochter wird sieben. Sie ist sehr beliebt und hat viele Freunde. Sie hat noch Freunde aus dem Kindergarten, dann natuerlich aus der Schule. Zudem tanzt sie, laeuft Eis und hat noch Freunde aus dem Turnen(, das sie dieses Jahr nicht auch noch machen konnte/durfte). Ich wuesste gar nicht, wohin mit den ganzen Kindern (und deren Geschwister). Wenn sie Einladungen bekommt, darf sie hin gehen. Bei uns kam es auch schon oefters vor, dass sonst bei weniger beliebten Kindern auch niemand auf der Feier gewesen waere. Daher muss sie nicht ablehnen, auch wenn sie schon weiss, dass sie keine Gegeneinladung aussprechen wird.


    Ich meine, man muss das ja auch so sehen. Nicht (oft) eingeladen werden ist eine Sache, aber was, wenn dann auch noch niemand zum eigenen Geburtstag kommt, nur weil der Eingeldene keine Gegeneinladung aussprechen moechte.


    Ich wuerde auf keinen Fall noch einmal nachfragen. Ich haette auch niemals gefragt, ob sie denn nicht gefeiert haette. Das waere mir total unangenehm. Wenn mich oder meine Kinder jemand einladen will, dann wird er uns das schon mitteilen. Obwohl meine Tochter so beliebt ist, laedt sie auch regelmaessig Kinder ein, bei denen sie noch nie (ueber Jahre hinweg) eingeladen war. Wir wissen gar nicht, ob diese feiern.

  • Ich finde es auch ziemlich ätzend, dass immer die Unterstellung kommt, man wäre zu faul oder nicht sozial genug, um für alle eine Gegeneinladung auszusprechen. Natürlich spreche ich mit meinen Kindern darüber, erinnere an diesen oder jenen. Aber eine grundsätzliche Verpflichtung gibt es bei uns nicht.


    Außerdem können das andere ja handhaben wie sie wollen. Aber ICH möchte nicht mit Vorwürfen s.o. überhäuft werden. Ich oder mein Kind MÜSSEN in diesem Spiel nicht mitspielen. Man kann eine Nichteinladung auch freundlich kommunizieren und Alternativen finden (Besuch an einem anderen Tag etc.), falls einzelne sehr gekränkt sind.

  • An die TS: Ich kann dich, im Gegensatz zum Tenor hier im Thread verstehen. Bei uns hier in der Gegend gilt die Einladungs/Gegeneinladungsregel im Großen und Ganzen auch noch so und ich finde es auch den Kindern gegenüber fies, also ich lade nach Möglichkeit alle ein, wo er war. Und glaube auch, wenn ich ihn die Liste machen lassen würde, würd er eh 2 oder 3 Kinder vergessen, nicht aus bösem Willen, sondern eben, weil sie es anscheinend nicht so überblicken in dem Alter. Darum frag ich ihn das nochmal explizit und meist hat er die dann echt nur vergessen.


    So ist es hier auch und ich wäre auch irgendwie gekränkt. Aber da die Mutter ja meinte, dass sie die Kinderzahl etwas reduzieren wollte, wäre das für mich dann so okay. Da dein Kind ja noch recht klein ist, finde ich es auch nicht schlimm, dass er noch auf keinem Kindergeburtstag war. bei uns kam das je nach Kind auch erst später, als sich Freundschaften stärker ausgebildet hatten.

  • Naja, wir haben das ja schon durch. Mein Problem ist, dass man einerseits begründet, dass es ja der Geburtstag von dem Kind ist und man einzig und allein auf dessen Bedürfnisse achten müsse (und daher auf GAR KEINEN FALL irgendwelche Außenseiterkinder o. ä. einladen dürfe) und andererseits negiert man eben diese Bedürfnisse, indem man die Gästezahl limitiert, weil es meine persönlichen Grenzen vielleicht überschreitet. Ich kam da schon das letzte Mal nicht mit, wie das gemeint ist. Im einen Fall ist es Rabenkonsens, dass es allein um das Geburtstagskind gehen solle, im anderen Fall ist es Rabenkosnens, dass es v. a. um die Grenzen von anderen (gleich Eltern) gehen solle. Das passt nicht zusammen.

    Warum nicht?
    Ich kann kein Dutzend Kinder einladen, das ist mir zu viel, da habe ich keinen Bock drauf. Ich kann das nicht überblicken und hätte Bedenken, dass es letztlich für niemanden eine schöne Feier wird.
    Meinem Mann würde es nicht anders gehen und wir würden uns zusätzlich gegenseitig anstacheln.
    Ich würde also definitiv niemals eine ganze Schulklasse oder KiGa-Gruppe einladen, damit auch jedes mögliche Außenseiterkind abgedeckt ist und niemand sich vergessen fühlt.


    Ich lade lieber zwei Kinder ein und habe so auch immer noch die Ressourcen übrig, zu sagen: "Liebes Kind, ABCs Mama hat erzählt, dass ABC noch nie irgendwo eingeladen worde, wollen wir ihn noch dazu einladen, ihr habt doch neulich schön gespielt?"


    Wie gesagt, wenn man wirklich ein oft vergessenes Kind hat und dieses Kind möchte gern, kann man das doch ansprechen.
    Deshalb muss ich nicht in vorauseilendem Gehorsam ganze Scharen einladen, nur weil irgendwann mal eine Einladung ausgesprochen wurde.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Wie gesagt, wenn man wirklich ein oft vergessenes Kind hat und dieses Kind möchte gern, kann man das doch ansprechen.
    Deshalb muss ich nicht in vorauseilendem Gehorsam ganze Scharen einladen, nur weil irgendwann mal eine Einladung ausgesprochen wurde.


    Danke!

  • Meine Kinder laden zu Geburtstagen den Freund ein den sie wollen. Allerdings nicht mehr als 8 Kinder, dass ist meine Schmerzgrenze. Beim Großen sind das in etwa die gleichen Gesichter jedes Jahr. Der Kleine mit 4 hat noch gar nicht gefeiert und Theo lädt vermutlich durch den Wechsel auf die Schule komplett neu ein diesmal. Gerade im Kindergartenalter wechseln Freundschaften ja auch eher schnell und ob mein Kind eine halbes Jahr nach einer Geburtstagseinladung noch Freund dieses Kindes ist, ist auch ungewiss. Ich würde also nichts ansprechen.

    4Jungs(00/04/06/08) & 1Bienchen(13)

  • Hallo,


    @Kathi27


    Was wiederspricht sich denn?


    - ICH kann Feiern machen, bei denen hier gerne bis zu 15 Kinder rumspringen können, Ist Platz genug da, meine Nerven sind es berufsbedingt erprobt usw. Große finanzielle Sprünge leisten können wir uns nciht, also läuft es insgesamt fröhlich aber schlicht ab.


    - meine Kinder können einladen wen sie wollen. Sie müssen keinen einladen, nur weil sie auch eingeladen waren. Warum sollten sie? Es ist doch ihre Feier.


    - ANDERE Eltern haben nicht die Möglichkeit, mal eben ein Kind mehr einzuladen - vor allem, wo ist dann die Grenze? Wenn der, warum nicht dann die und der auch noch?


    - ICH fände es dann unangemessen zu fordern oder auch nur zu denken, daß die anderen über ihre persönliche Grenze hinausgehen, nur weil ich sonst gekränkt wäre, daß mein Kind nicht eingeladen wird.
    (Außerdem fände ich es anstrengend und teuer, wenn meine Kinder jeder - immerhin 4 dann auch zu 8 -15 Geburtstagen im Jahr Rück-Eingeladen worden wären)


    Was Rabenkonsens ist, weiß ich nicht. Gibt es überhaupt einen? Oder könnte es sein, daß verschiednee Familien auch verschiedene Ansichten und verschiedene Möglichkeiten haben?


    @annapuranna:


    Wir haben Kindergeburtstage erst ab einem Alter gefeiert, indem die Kinder durchaus selber entscheiden konnten, wen sie einladen wollen. Wieso sollte ich denn da der Bestimmer sein?
    Wir sind in der glücklichen Lage, daß platzmäßig auch 3 Kinder mehr nichts ausmachen, aber ich habe absolut Verständnis wenn das bei jemandem nicht geht.


    Hätten sie unbedingt Kleinkinder einladen wollen, bitte, dann hätte ich mit ihnen gemeinsam überlegt, wie wir den Tag verbringen (bei den Familiengeburtstagen sind bei uns eh immer Kinder aller Altersgruppen dabei, da geht das schließlich auch).


    Ganz sicher hätte ich aber mein Kind nicht dazu gedrängt, ein erwünschtes Kind AUS- und ein anderes EINzuladen, nur weil es bei dem auch auf der Feier war.


    Spannenderweise laden diese derart "unsozial" groß gewordenen Kinder von ganz alleine bewußt inzwischen ganz oft auch Kinder ein, die Außenseiter sind oder sonst irgendwie am Rande stehen. "Die ... ist neu, die laden wir mit ein, die kennt doch sonst keinen" oder zur Schwester: "Du, wenn wir A.,B., und C. einladen, wäre es ein bisschen gemein, D. nicht einzuladen nur weil die immer so angibt und die keiner so richtig leiden kann. Weil, dann fühlt sie sich doch ausgeschlossen und das ist traurig. Und wenn man sich dann ausgeschlossen fühlt, dann macht man vielleicht erst Recht komisch Sachen...". "Mama, wenn ich zum Geburtstag die XY einlade, dann ist der kleine Bruder traurig, denn der mag mich auch, kann ich den noch mit einladen?"


    Auf solche Ideen wäre ich in dem Alter vermutlich nicht gekommen. Es scheint also auf mehr anzukommen als auf verpflichtende Gegeneinladungen.

  • Ich möchte den Beitrag von Trin aufgreifen und fragen: wer sagt denn, dass bei den Kindergeburtstagen, bei denen die Teilnehmerzahl begrenzt ist, nicht bereits die "Aussenseiterkinder" schon mit eingeladen sind? Weil es z.B. einfach Kinder gibt, die ein Kind nicht nach seinem Äußeren (oder seiner Herkunft?), seinem (vielleicht seltsam anmutendem) Verhalten beurteilen und/oder immun sind gegen Gruppendruck.


    Das sehe ich nämlich als meine Aufgabe als Mutter an, meine Kinder zu möglichst vorurteilsfreien Menschen zu erziehen, die andere nicht nach Herkunft, Aussehen, Brille usw. beurteilen sondern sich auf den Menschen hinter dem Äusseren einlassen. Und ich möchte meine Kinder so stark machen, dass sie in der Lage sind, sich notfalls den Kindern zu widersetzen, die systematisch andere Kinder ausgrenzen/verspotten/ärgern. Das heisst, meine Hoffnung ist es, dass meine Kinder auch solche Kinder zu Freunden haben und sie einladen, die von anderen Kindern als Aussenseiter behandelt werden.


    Denn, ich habe mal grob überschlagen, meine Kinder gehen in keine Sport- oder Musikgruppe sondern "nur" in Kindergarten, Schule und Hort, und schon da komme ich auf ca. 45 Kinder, die meine Kinder kennen. Wenn ich dann noch die Kinder dazu zähle, die sie von früher (z.B. aus der Krippe) oder aus dem Quartier kennen, komme ich auf deutlich über 60 Kinder. Und ich bin froh, wenn ich mir die Namen dieser Kinder merken kann, weiss, aus welchem Kontext meine Kinder sie kennen und vielleicht in etwa, wie sie aussehen (falls wir sie mal treffen). Was ich aber nicht leisten kann, ist ausserdem noch herauszufinden, welches dieser Kinder vielleicht ein Aussenseiter ist.


    Falls ein Kind in einer festen Gruppe über einen längeren Zeitraum nicht integriert werden kann oder vielleicht sogar von anderen Kindern bewusst ausgegrenzt wird, ist es m.M. nach Aufgabe der jeweiligen Person, die die Gruppe leitet, diesen Prozess zu erkennen und einzugreifen. Ist es ein schüchternes Kind, das vielleicht einfach ein bisschen Unterstützung braucht, um Anschluss zu finden, muss die Kindergärtnerin/Lehrerin/Trainerin das übernehmen, ggf. mit den Eltern gemeinsam überlegen, wie man das Kind ausserhalb der Gruppe stärken kann. Wird das Kind von anderen Kindern ausgegrenzt, muss die Leiterin der Gruppe in der Lage sein, gegenzusteuern, indem Gruppenregeln (noch mal) besprochen werden, indem über "Du bist anders - ich auch" gesprochen wird oder notfalls externe Hilfe hinzugezogen wird. Nur so wird sich für das "Aussenseiterkind" langfristig etwas ändern können.


    Und falls das wichtig ist: meine Tochter darf so viele Kinder einladen wie sie möchte und wen sie möchte. Ich frage dann noch mal die Kinder ab, von denen ich weiß, dass sie viel mit ihnen spielt/von ihnen erzählt, um sicherzugehen, das keiner vergessen wurde und akzeptiere ansonsten ihre Entscheidung. Aber: meine Tochter hat auch erst ihren 5. Geburtstag als reinen Kindergeburtstag gefeiert, vorher gab es keine wirklichen Freundschaften (keine Kinder, an die sie ihr Herz gehängt hat oder von denen sie erzählt hat), das kam tatsächlich erst mit dem Eintritt in den Kindergarten (=Vorschule) mit ca. 4,5 Jahren. Deshalb haben wir ihre Geburtstage vorher nur als Familiengeburtstage gefeiert.

  • Ich überlasse die Geburtstagseinladungen auch nicht den Launen meiner Tochter eine Woche vor dem Fest. Wir besprechen das ziemlich genau; wo war sie auf dem Geburtstag, wen möchte sie einladen etc. Bei uns im Kindergarten ist es üblich, den ganzen eigenen Jahrgang einzuladen (es sind aber auch nur 15 Kinder in der Gruppe, d.h. 5 in einem Jahrgang). Man könnte schon auch nur ein oder zwei Kinder aus dem Kiga einladen, aber 4 und den 5. nicht wäre ein No-go und gegen das Gemeinschaftsgefühl. Das wird den Eltern sogar von den Erzieherinnen am Elternabend so erklärt.
    Ich versuche immer so viele Kinder einzuladen, wie meine Tochter alt wird. Meistens sind es mehr, aber dann wird wer krank, ist im Urlaub etc. und es geht einigermaßen auf.


    Findet Ihr nicht, dass gesellschaftliche Konventionen auch schon in jungen Jahren in einem gewissen Maß nötig sind? Mir kommen hier einige Beiträge so darwinistisch vor :S .


    Lg Alusra

  • Hallo,


    Findet Ihr nicht, dass gesellschaftliche Konventionen auch schon in jungen Jahren in einem gewissen Maß nötig sind? Mir kommen hier einige Beiträge so darwinistisch vor :S .

    Wie meinst du das?


    Daß man seinem Kind erklärt: Tut mir leid, Kind A. und C. kannst du leider nicht zum Geburtstag einladen, obwohl du sie gerne magst, schließlich hatten Kind B. und D. dich eingeladen und darum haben die nun Vorrang"?


    Nein, ich finde tatsächlich nicht, daß das nötig ist. "Erziehung" zu Toleranz dund Akteptanz findet mMn an ganz anderen Punkten statt. Und vor allem durchs Vorleben. Und durch viele Gespräche im Alltag.
    Und dazu gehört für mich AUCH, mich frei zu amchen von Gesellschaftlichen Erwartungen, eben nicht immer nur Kind B. einzuladen, weil es so erwartet wird. Sindern auch Kind A. und Kind C.., weil A vielleicht inzwischen ein Freund ist und B. es gut gebrauchen kann, in die neue Klasse rein zu kommen (solche Gedanken kamen von den Kindern!).


    Außerdem habe ich das Gefühl, es geht gerade hier um 2 Verschiedene Themen - Gegeneinladungen aus Prinzip und "moralischer Pflicht" und parallel dazu das Einladen von "Außenseiterkindern". Gerade wenn wie im Ausgangspost beschrieben Kind, obwohl es noch so klein ist, schon 2 Einladungen hatte, habe ich z.B. nicht das Gefühl es sei ein armes Außenseiterkind, daß deswegen mal eingelanden werden müsste.
    Zu beidem würde ich meine Kinder nicht verpflichten, wenn sie selber es nicht wollen, im Zweifelsfalle sie aber eher in zweiterm bestärken als in ersterm. Muß ich aber gar nicht, denn wie beschrieben handeln sie trotz "Nicht-Einlandungszwang" von ganz alleine so.

  • Ich sehe das alles etwas anders.
    Mein Kind war nämlich eins der Nie-eingeladenen. Jedesmal wenn einer seiner Freunde gefeiert hat, gab es bitterste Tränen - weil er mal wieder nicht dabei sein durfte. Selbst seine allerbeste Freundin hat sich standhaft geweigert, ihn zu ihrer Geburtstagsfeier einzuladen. Ihre Mutter wußte um das Problem (aber nicht um den Grund der Ablehnung), es war ihr auch unangenehm, aber unser Sohn war draußen.


    Damals wußte ich nicht, was ich heute weiß: es gab ein älteres Kind im Kindergarten, welches dafür sorgte, daß unser Sohn draußen blieb: "wenn Du den einlädst, wenn Du mit dem spielst ... dann bist Du nicht mehr mein Freund". Nunja wie es ist, nicht der Freund dieses Kindes zu sein, haben die anderen Kinder eindrucksvoll an unserem Sohn sehen können.


    Unser Sohn hat sehr, sehr schlimm gelitten in dieser Zeit und während ich diese Zeilen schreibe, laufen mir die Tränen.


    Ich finde manche Aussagen hier wirklich unter aller Sau.


    Was hätte ich als Mutter denn machen sollen? Wir haben wirklich tolle Geburtstagsfeste gefeiert. Wir haben Spielfreunde nach Hause eingeladen. Er hat andere Kinder zum Spielen besucht. Und trotzdem: wenns ans Austeilen der Geburtstagseinladungen ging, "durfte" Junior nur zusehen.
    Hätte ich zu all den Eltern seiner Freunde gehen und schonmal vorauseilend darum betteln sollen, daß er eingeladen wird? Ich kannte weder die Termine der Geburtstagsfeiern, noch die geplanten Gästelisten. Es hätte ja sein können, daß unser Sohn mal auf einer draufsteht.


    Und ja, auch ich kenne die "Konvention", daß Kindergeburtstagseinladungen zumeist mit Gegeneinladungen beantwortet werden. Da darf man beim Planen der Geburtstagsfeier - und beim Schreiben der Gästeliste - durchaus schon mal dran denken und mit dem Kind drüber reden.
    Ein kleiner Gast mehr oder weniger tut ja nun nicht wirklich weh.

  • In meiner Erfahrung - große Kita in einer Großstadt - liefen beide Haltungen parallel. Die Kinder/Familien, in denen die Gegeneinladungen im Auge behalten wurden, und die Eltern, die die Wahl den Kindern überließen.
    Und ich werfe noch einen zusätzlichen Aspekt ein: Nämlich daß bei den Eingeladenen darauf geachtet werden muß, ob die jeweils besten Freunde in Kiga/Schule auch eingeladen sind #augen Meiner Tochter hatte ein Mädchen die Einladung vor die Füße geknallt, weil ihre beste Freundin nicht zu den Geladenen zählte.
    Ach ja, ist das kompliziert...
    Aber es reguliert sich mittelfristig.


    Zahl der Gäste: Meine Tochter hat gemerkt, daß sie zu viele Kinder gar nicht abkann und sie den Geburtstag dann gar nicht genießen kann. Maximum waren mal 8 Gäste auf dem 5. Geb. - auch die Anwesenheit beider Eltern, der großen Schwester sowie der Oma änderten nix daran, daß die Party für Klein-Schnubbel ne Nummer zu groß war eigentlich. Noch heute (wir hatten gerade vorgestern die diesjährige Party) kommt zum Schluß die Frage: Und wann kann ich jetzt einfach schön spielen?


    Hier ist es schon so, daß mein Kind im Laufe der Zeit zu viel weniger Geburtstagen eingeladen wurde, weil sie keine Gegeneinladungen aussprach. Oft sind das ja auch kleine Testballons der Freundschaft. Nicht jeder ist erfolgreich, und H. hat selbst auch schon deutliche Absagen kassiert. Aber da sie selbst verinnerlicht hat, daß es die Entscheidung des Kindes ist, akzeptiert sie auch, wenn sie mal außen vor bleibt.
    Eingegriffen habe ich bisher nur einmal, das betraf einen Konflikt mit einer ihrer wirklich guten Freundinnen. In dieser Situation habe ich sie in der Tat dazu angehalten, die Einladung aufrecht zu erhalten, aber nicht aus Prinzip wegen der Gegeneinladung, sondern um der Freundschaft willen (die Details würden hier zu weit führen). Jetzt, mit 7J, wird zwischen "nur" sympathischen Kindern und Freunden schon sehr stark differenziert. Die Freundschaften entwickelten auch eine Kontinuität (immerhin 2-3 Jahre), und diese Erfahrung fand mein Mutterherz für sie viel wichtiger als die Alle-Jahre-wieder-Streßveranstaltung. Letztes Jahr wollte sie zB nur 3 Gäste, was für die Sechsjährigen hier schon sehr unüblich ist.


    Daß jahrgangsweise eingeladen wird, kenne ich überhaupt nicht. Es waren auf den Geburtstagen jüngere und ältere Kinder dabei, aktuell hat sie beispielsweise spontan ihr Patenmädchen aus der 3. Klasse eingeladen - die auch gern gekommen ist.


    Hier wird über die Gästewunschliste übrigens ausführlich gesprochen. Ich versuch mir ein Bild zu machen, mit wem sie sich gerade besonders intensiv austauscht. Spielfreunde, die sich regelmäßig sehen, aber dann plötzlich auf der Party außen vor bleiben müssen und die Vorbereitungen auch noch mitkriegen - das hat nichts mehr mit Einladung/Gegeneinladung zu tun, das ist m.E. schlechter Stil - und zwar der Eltern, die es versäumen, da gegenzusteuern.


    Adrasteia, das tut mir leid für deinen Sohn.
    Aber wenn dein Sohn eigentlich Freunde hatte: Haben die Eltern sich nicht gewundert über das merkwürdige Verhalten? Haben die Kinder alle dicht gehalten und keines hat den Eltern erzählt, wie dieser eine Junge tickt?

  • Zitat

    Adrasteia, das tut mir leid für deinen Sohn.
    Aber wenn dein Sohn eigentlich Freunde hatte: Haben die Eltern sich nicht gewundert über das merkwürdige Verhalten? Haben die Kinder alle dicht gehalten und keines hat den Eltern erzählt, wie dieser eine Junge tickt?



    Was die anderen Kinder ihren Eltern erzählt haben, weiß ich nicht. Bis auf eine Mutter hat mir niemand was dazu gesagt: "Mein Kind mag den X. und mag gar nicht, daß er immer so traurig ist." Diese Info bekam ich aber erst, als die Abmeldung für den Kindergarten bereits beschlossen und schriftlich geregelt war.


    Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß nie eingeladene Kinder oft erheblich unter dieser Situation leiden. Wie ich hier lernen durfte, ist es in dem Fall halt so, daß sie diese bittere Lektion zu schlucken und zu akzeptieren haben. Man kann ja schließlich nicht jedes Kind einladen, und schon gar nicht, wenn man ein soooooooo außerordentlich beliebtes Kind hat, welches auf jeder Hochzeit - äh, jedem Geburtstag tanzt.
    Sorry, aber da geht der Sarkasmus mit mir durch)

  • ???


    Das Thema zeigt ganz wunderbar, das wir alle Individuell sind und es keinen Rabenkonsens gibt!


    Meine Güte wie mich das nervt.


    Es gab jetzt einige (unterschiedliche) Meinungen, die TS hat jetzt einige Ideen bekommen und kann nun ihren Weg wählen.


    Scheiß auf Rabenkainstream.


    Als wären wir hier keine mündigen Eltern, sondern gleichgeschalte Wesen die sich nach einem Leitfaden verhalten müssten.


    Sohn I ist auch selten eingeladen worden. (im Gegensatz zu Sohn II) also haben wir dieses Jahr beschlossen, das wir etwas besonderes an seinem Geburtstag machen, mit seinem besten Freund.


    Denn nur um die Lücke für einen großen Geburtstag zu füllen, irgendwelche Kinder einladen? Ne.


    Klar hat er auch gelitten, aber so ist nun mal das Leben. Ich kann ihm doch keine Freunde aus dem Hut zaubern?

    Einmal editiert, zuletzt von Stille ()