Clausnitz...

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  • Interessant was du mir da in den Mund legst Irene 8I , nein ich meine es ganz im Sinne von "der Fisch stinkt vom Kopf", da scheint eine absolute Desorganisation vorzuliegen, da macht einer beim Organiseren der Einsätze und bei der Einschätzung der Lage richtig Mist, und das auf dem Rücken der Kollegen die ihren Kopf vor Ort riskieren ähnlich wie in Köln...warscheinlich weil er schlicht unfähig ist oder maßlos überfordert.
    Aber es ist schon spannend was du da in Kritik hinein interpretierst.

    Dann mach Dir die Mühe und schreib aus, was Du im Kopf zuende denkst, das kann ich nicht ahnen.

    • Offizieller Beitrag

    Es fragt sich tatsächlich, was die Polizei (als Organisation, also in erster Linie sind da Entscheidungsträger gemeint, nicht die "Ausführenden" in Uniform) sich da gedacht hat...


    Ich bin absolut davon überzeugt, dass der Anteil xenophober A*#&löcher weltweit gleich hoch ist - aber was Politik und Polizei da in gewissen Regionen Deutschlands abziehen, lässt mich sehr schwer an einem "staatsschützerischen" Beweggrund zweifeln. Ich habe stellenweise das Gefühl, da wird bewusst eine Szene herangezüchtet und gehegt und gepflegt...
    Mit dieser Methode würde es in jeder anderen Region Europas genauso tolle "Bürgeraktionen" geben.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Zitat von Talpa

    Ich habe stellenweise das Gefühl, da wird bewusst eine Szene herangezüchtet und gehegt und gepflegt...

    Weisst du was, dass glaub ich nicht mal, aber sie wird in ihrer gefährlichen brisanz negiert und noch schlimmer sie wird toleriert und somit akzeptiert und das ist wirklich beängstigend.


    Die rechte Szene und ihre Umtriebe sind da ja nichts neues, aber es wird halt einfach laufengelassen und das ist den "ausführenden SchuPos die dann dazwischen stehen "müssen" gegen über hochgradig unfair.


    Und hinzukommt und das ist kein sächsisches Phänomen, dass es tatsächlich bei der Polizei ganz viele wirklich rechte Gesinnungen gibt, ich kenne hier vor Ort so einige, die in der Kneipe Dinge von sich geben die einen eschauern lassen...dass allerdings ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, das fast jeder Kontakt dieser Polizisten mit Ausländern ein problematischer und von wenig respekt und dafür viel Aggression geprägter ist und da wäre es tatsächlich sinnvoll a und zu mal eine Art...ahhh ich habe wortfindungsstörungen....Supervision , das ist es...eine Art Supervision einzuführen...aber dafür müsste ja zeit und personal zur verfügung stehen...
    #weissnicht

  • Dann mach Dir die Mühe und schreib aus, was Du im Kopf zuende denkst, das kann ich nicht ahnen.

    Kannst Du nicht? Dann tue es auch nicht Irene, frag einfach wenn du was nicht kapierst oder zu kurz formuliert findest, aber hör auf mir so einen Bullshit in den Mund zu legen. Dafür hätten die ersten beiden Sätze Deines Postings ausgereicht. Und ich hätte dir geantwortet.

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • Übrigens hat Sachsen laut LKA-Chef Michaelis tatsächlich ein schweres Problem - links!


    "...Sachsen hat nicht erst seit vergangener Woche ein Problem mitRassismus, nicht erst seit Clausnitz, Bautzen, Pegida. Es gibt in Sachsen seit Jahren Landstriche, in denen Neonazis praktisch die Kontrolle übernommen haben. Die NPD zog wiederholt in den Dresdner Landtag ein. Die neonazistische Terrorgruppe NSU konnte sich fast 14 Jahre lang in Sachsen verstecken. Am 13. Februar, dem Jahrestag der Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg, versammelten sich an der Elbe regelmäßig mehrere Tausend Neonazis zur europaweit größten Kundgebung ihrer Szene.[...]
    Die Eskalation rechter Gewalt, der Erfolg von Pegida, die hohe Zahl asylfeindlicher Demonstrationen, all das, glaubt Dietrich Herrmann, Sozialwissenschaftler an der TU Dresden, geschehe nicht zufällig in Sachsen, sondern sei das Ergebnis der politischen Kultur im Freistaat. In Sachsen seien rechtsextreme Umtriebe über Jahre hinweg ignoriert und verharmlost, antirassistisches Engagement beargwöhnt und kriminalisiert worden.
    Sachsen glaubte, Rassismus tot schweigen zu können
    Kurt Biedenkopf, Ministerpräsident in Sachsen nach der Wende, gab früh die Richtung vor. Die Sachsen seien "immun gegen Rechtsextremismus", sagte der CDU-Politiker.
    Seine Nachfolger Georg Milbradt und Stanislaw Tillich setzten diese Politik fort. Rechte Gewalttaten werden häufig nicht als solche benannt. 2007 jagte ein rassistischer Mob in Mügeln, einer Kleinstadt in Nordsachsen, eine Gruppe Inder über den Marktplatz. Polizisten konnten in letzter Minute verhindern, dass die Verfolger ihre Opfer lynchten. Der frühere sächsische CDU-Innenminister, Albrecht Buttolo, sprach von einem Gerangel, das sich "hochgeschaukelt" habe, selbst wenn "rechtsextreme Sprüche" gefallen seien, müsse es sich nicht um eine Straftat mit rechtsextremem Hintergrund gehandelt haben.[...]
    Umfangreiche Ermittlungen gegen vermeintliche Nazi-Jäger
    Stattdessen werden Aktivisten, die sich gegen Rassisten und Neonazis engagieren, in Sachsen gegängelt. Antifaschisten, Oppositionelle, Flüchtlingshelfer werden als Ruhestörung, Einmischung, gar als Bedrohung wahrgenommen. "Die ideologische Richtlinie hieß immer Äquidistanz", sagte Linken-Chefin Katja Kipping der "Zeit". "Wenn wir rechte Übergriffe ansprachen, hörten wir: Jaja, aber es gibt auch linke Chaoten, die Häuser beschmieren. Da wurden ein paar autonome Antifas gleichgestellt mit braunen Gewalttätern bis hin zu rechtsextremen Terroristen."
    Als einziges Bundesland hatte Sachsen vorübergehend eine sogenannte "Extremismus-Klausel" erlassen, die Initiativen ein formales Bekenntnis zum Staat abnötigte. Jahrelang ermittelte das Landeskriminalamt mit erheblichem Aufwand gegen eine vermeintliche "Antifa-Sportgruppe", die in Sachsen Jagd auf Neonazis gemacht haben soll. Die Polizei durchsuchte Wohnungen, zwang Personen zu DNA-Tests, spionierte mehr als 200.000 Telefone aus. Vergangenen Sommer wurde das Verfahren eingestellt. Dem angeblichen Rädelsführer konnte lediglich nachgewiesen werden,dass er an einer friedlichen Demonstration gegen Neonazis teilgenommen hatte.
    Als im Januar 200 Neonazis und Hooligans den Leipziger Stadtteil Connewitz verwüsteten, warnte der Chef des sächsischen Landeskriminalamts, Jörg Michaelis, nicht vor rechter Gewalt, sondern vor Linksextremisten. Auf einer CDU-Versammlung in Dresden sagte er: "Wir haben ein schweres Problem - links."..."
    http://www.spiegel.de/politik/…uechtlinge-a-1078634.html

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Wenn ich das hier aus dem Bericht herausgreife:


    Wie kann man dann nachher den Einsatz als ok bezeichnen? Die Polizei lässt sich auslachen und wendet sich dann mit "einfacher Gewalt" den Schwächeren zu.

    Ja..



    Ein Bsp. für die Einsatzbereitschaft der sächsischen Polizei: http://www.spiegel.de/video/ne…eht-zu-video-1110518.html



    Und in dem Zuge kann man sich ruhig fragen, wie es der NSU gelingen konnte solange unentdeckt zu bleiben. Warum sächsische Staatsanwaltschaften Linke weit aus öfter bestraft als rechte Gewalttäter. Achja, weil zur Demo gegen Rechts aufrufen eine Straftat ist, einen Ausländer verprügeln aber"ohne rassistischem Motiv erfolgt"



    Sry die negierung das in Sachsen und womöglich auch in anderen Bundesländern ein massives Problem mit Staatsanwaltschaft und Polizei vorliegt, ist einfach nur blind sein wollen. Es gibt soviele Fakten die dafür sprechen. Ich kann mich nicht erinnern, dass man die Reichsbürger so angeht wie Linke, ich kann mich da an keine Hausstürmungen erinnern. Oder die Frage, wie man mit Bürgerwehren umgeht ect.

  • Ich finde es bemerkenswert, dass die Polizei das nicht zum Anlass nimmt, mehr Überwachung/Personal/Eingriffsrechte zu fordern. Das ist eigentlich die Standardreaktion nach schwierigen Einsätzen, etwa nach Silvester.

    warte mal ab.
    die nächsten gesetze sind schon in der mache.
    http://www.bundeswehr.de/porta…czj3F23q7tQOsHnf_AAGfVCA/

    Viva, der Sachsensumpf ist eine andere Geschichte, die kann man auf wikipedia nachlesen. Aber das jetzt hier einzubringen, ist nicht zielführend.

    das kannst du gern sehen wie du willst, ICH finde das an der stelle durchaus passend.
    dass das auf wikipedia nachzulesen ist, weiss ich, sonst hätte ich den link ja nicht setzen können.


    aber was Politik und Polizei da in gewissen Regionen Deutschlands abziehen, lässt mich sehr schwer an einem "staatsschützerischen" Beweggrund zweifeln. Ich habe stellenweise das Gefühl, da wird bewusst eine Szene herangezüchtet und gehegt und gepflegt...
    Mit dieser Methode würde es in jeder anderen Region Europas genauso tolle "Bürgeraktionen" geben.

    ganz recht.
    ich möchte an dieser stelle zusätzlich noch auf den NSU-skandal hinweisen, wo bis heute nicht geklärt ist bzw. immer undurchsichtiger wird, inwieweit der verfassungsschutz involviert ist. nun ist auch noch letzte woche der X-te zeuge in jungen jahren umgekommen...

  • und das mit den "linksextremistischen" straftaten: willst du wirklich brennende mülltonnen und fliegende steine mit praktisch täglich brennenden asylunterkünften und wie viel toten des NSU gleichsetzen? sorry!

  • ich hab ja auch schonmal geschrieben, dass es in der Tat ziemlich faschistische Antifa hier gibt, die auch sehr gewaltbereit ist. Aber das sind Extremisten und aus den Berichten ist kein sinnvolles Maß an Realitätssinn mehr erkennbar.
    Vorallem aber wird sich auf linker Seite versteift, während auf rechter Seite reale Gewalt ignoriert wird, weil man ja links hinschauen müsse.
    Das kann ja nun nicht sein.


    Dass es ein Problem mit straffälligen Migranten gibt, ist jetzt ja mittlerweile auch bekannt. Und dass es nicht sein kann, dass Drogendealer mit Rassismusvorwürfen ankommen und dann der Polizist statt des Dealers bestraft wird, geht gar nicht. Da versäumt wieder die Politik gewaltig etwas. Das sind aber eher keine sachsentypischen Probleme.
    Die Ausländer in Sachsen sind größtenteil gut integriert. Bzw sogar inkludiert. ;) besser als einige Deutsche. Schulisch sind die Kinder zb oft erfolgreicher. Zumindest laut einer Studie, die ich letztes Jshr mal gelesen habe.

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  • mal ne Frage zum nsu. Yie Opfer waren doch aber eher ,,unwichtig“. Also politisch uninteressant oder nicht? Ich hätte da wirklich nie solch weite Kreise vermutet. Aber vielleicht steckt da ja auch noch was ganz anderes dahinter.

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  • die extremistischen teile der antifa müssen genauso vom rechtsstaat verfolgt werden (im falle von straftaten) wie das pendant auf der rechten seite. für diese leute habe ich persönlich übrigens genau so wenige sympathien.

  • mal ne Frage zum nsu. Yie Opfer waren doch aber eher ,,unwichtig“. Also politisch uninteressant oder nicht? Ich hätte da wirklich nie solch weite Kreise vermutet. Aber vielleicht steckt da ja auch noch was ganz anderes dahinter.

    meinst du die ausländischen mordopfer damals?

  • genau. Das waren doch ganz normale Bürger oder? Ich glaub, ich muss mich nochmal damit beschäftigen.


    Bei mir hatte das früher einfach den Eindruck dass das halt leichte Opfer waren ohne großen Plan. Einfach nur um das Psychopathentum auszuleben.

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  • ich möchte an dieser stelle zusätzlich noch auf den NSU-skandal hinweisen, wo bis heute nicht geklärt ist bzw. immer undurchsichtiger wird, inwieweit der verfassungsschutz involviert ist. nun ist auch noch letzte woche der X-te zeuge in jungen jahren umgekommen...

    Oh, das hab ich gar nicht mitgekriegt :/ Ich hab nur letztens mitgekriegt, dass das Jugendzentrum in Jena, in dem sich der NSU gegründet hat, immer noch mit teilweise identischem Personal wie damals am Start ist und bewusst "unpolitisch" sein will oder so... :stupid:

  • Oh, das hab ich gar nicht mitgekriegt :/ Ich hab nur letztens mitgekriegt, dass das Jugendzentrum in Jena, in dem sich der NSU gegründet hat, immer noch mit teilweise identischem Personal wie damals am Start ist und bewusst "unpolitisch" sein will oder so... :stupid:

    http://www.taz.de/!5275907/


    fünf tote zeugen sind es inzwischen.


    Erneut möglicher NSU-Zeuge gestorben
    Zeit für Antworten: Wieder ist ein potenzieller Zeuge aus dem NSU-Komplex überraschend verstorben. Im Umfeld herrscht Todesangst. Nicht zu Unrecht.



    "Hajo Funke, emeritierter Berliner Politikprofessor und Experte in diversen NSU-Untersuchungsausschüssen, schrieb in seinem Buch „Staatsaffäre NSU“, dass Todesangst bei Zeugen und Todesfälle im Zusammenhang mit dem NSU-Komplex so lange nicht aufhören würden, bis die „Struktur der Hintermänner aufgeklärt“ sei.


    Funke bezog sich damit auf eine Reihe aufsehenerregender Todesfälle im Zusammenhang mit dem Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter 2007, der dem NSU zugeschrieben wird. Vieles spräche dafür, so Funke, dass die Rechtsterroristen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos den Mord zumindest nicht allein begangen haben könnten.
    Die bittere Voraussage Funkes könnte sich bestätigen: Wie jetzt öffentlich wurde, ist am Montag, den 8. Februar 2016, Sascha W. tot aufgefunden worden. Er war der Verlobte von Melisa M., die ihrerseits vor einem Jahr verstorben ist. Sie wiederum war die Exfreundin von Florian H., der im September 2013 Suizid begangen haben soll.


    Florian H. und Melisa M. ist gemeinsam, dass sie Aussagen zum Kiesewetter-Mordfall in Heilbronn gemacht haben. Florian H. starb an dem Tag, an dem er von Ermittlern des LKA vernommen werden sollte. Er verbrannte im September 2013 in seinem Auto auf den Stuttgarter Canstatter Wasen. Die ermittelnden Behörden sprachen von Suizid. Zuvor hatte der Nazi-Aussteiger behauptet, er wisse, wer Kiesewetter ermordet habe.


    Seine Exfreundin, Melisa M., sagte zwei Jahre später nicht öffentlich vor dem baden-württembergischen Untersuchungsausschuss zum NSU aus. Vier Wochen nach dieser Aussage starb sie mit zwanzig Jahren an einer Lungenembolie. Laut Gerichtsmedizin „dürfte“ die Ursache in einer bei einem Motorradunfall eine Woche zuvor erlittenen Verletzung gelegen haben.
    Im Fall Sascha W. hat die Staatsanwaltschaft Karlsruhe eine Obduktion angeordnet, weil keine natürliche Todesursache festgestellt werden konnte. Auch für ein Fremdverschulden gebe es „bislang keine Anhaltspunkte“, so Sprecher Tobias Wagner gegenüber heise.de. Laut dem vorläufigen Obduktionsergebnis deute für die Staatsanwaltschaft Karlsruhe alles auf einen Suizid hin, zumal es eine elektronisch verschickte Abschiedsnachricht gäbe.


    „So viele Tote aus Selbstmordgründen? Da stimmt was nicht.


    Es ist ein Muster. Es gibt im Umfeld Menschen, die riesige Angst haben“
    Mit dem endgültigen Ergebnis sei in mehreren Wochen zu rechnen, so Wagner zur taz. Zudem gebe es noch Ermittlungen im Umfeld des Toten, die eine mögliche Motivation für den Suizid belegen sollen. Anders als Florian H. und Melisa M. habe Sascha W. keine direkten Aussagen zum NSU-Komplex gemacht, betonte Wagner.
    Hajo Funke sagt zu dem Fall: „So viele Tote aus Selbstmordgründen? Da stimmt was nicht. Es ist ein Muster. Es gibt im Umfeld von der verstorbenen Melisa M. Menschen, die riesige Angst von einer Mischszene von rechtsextremer und organisierter Kriminalität (OK) haben. Die Angst ist nicht unbegründet.“


    Sascha W. ist bereits der fünfte mögliche tote Zeuge seit dem Auffliegen des NSU: 2009 fand man die verbrannte Leiche von Arthur C., sein Name tauchte in den Ermittlungsakten zum Kiesewetter-Mord auf. Thomas R., auch bekannt als V-Mann „Corelli“, war mehr als 18 Jahre lang für den Verfassungsschutz aktiv. Er erlag einer angeblich unerkannten Diabetes. Sein Name stand auf einer bei NSU-Mitglied Mundlos gefundenen Adressliste.
    Laut Funke spreche alles dafür, dass Florian H. in den Tod getrieben wurde. Ob er Aufklärung durch das Innenministerium fordere? „Fordern? Es ist zuständig: Die sollen ihren Job machen! Das Ministerium muss Einfluss nehmen auf das LKA und das Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg (LfV). Wie viele Menschen sollen noch sterben, bis etwas geschieht?“
    Der Thüringer NSU-Untersuchungsausschuss kam zu dem Ergebnis, dass „der Verdacht gezielter Sabotage“ im Zusammenhang mit dem NSU-Komplex naheliegend sei. Damit wurde erstmals vonseiten des Staates formuliert, was unabhängige Beobachter schon lange sagen. Jetzt müssen die Institutionen endlich unter Beweis stellen, dass sie diejenigen schützen wollen, die zur Aufklärung beitragen könnten: Viele dürften nicht mehr übrig sein."

  • Ich habe mir die Videos mehrmals angesehen, besonders das längere. Mir kann niemand erzählen, dass es da keine Alternative gegeben hätte, erstens wie schon von anderen geschrieben, durch die Anforderung von Verstärkung - und auch sonst wäre es sicherlich möglich gewesen, die Leute gewaltfrei aus dem Bus zu holen. Da wäre halt ein klein wenig Empathie nötig gewesen.
    Und den Leuten vorzuwerfen, dass da ein paar emotionale, beleidigende Gesten kamen - vor allem von einem Kind -, das ist schon armselig. Die Leute saßen stundenlang in dem Bus fest, während draußen eine zahlenmäßig weit überlegene Menge gegrölt und gepöbelt hat. Wahrscheinlich hatten viele der Menschen Todesangst, dass der Bus gestürmt wird, das wäre mir jedenfalls so gegangen. Ich war sprachlos, als ich von dieser Pressekonferenz gehört habe, und dass da jetzt gegen einzelne Flüchtlinge ermittelt wird. Wenn die Situation so bedrohlich war, dass man um die Sicherheit der Flüchtlinge Angst haben musste, wieso wird dann nicht gegen die Pöbler ermittelt? Wieso gab es nicht wenigstens mehrere Festnahmen?
    Ich finde, da darf man schon mal die Frage stellen, inwieweit die Beamten oder zumindest manche von ihnen mit den Pöblern sympathisieren.


    Nein, auf Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus hat Sachsen kein Monopol. Aber eine solche Pressekonferenz nach einem solchen Vorfall wäre an vielen anderen Orten undenkbar. Danach könnte der Polizeipräsident seinen Hut nehmen.


    Und was zum Teufel hat der Linksextremismus damit zu tun? Es ist eigentlich völlig egal, wie viel davon es gibt oder nicht - der erklärt rechtsextremistische Gewalttaten weder noch neutralisiert oder relativiert er sie irgendwie.


    Karlo Tobler lebt übrigens in Dresden, nicht in Würzburg. Und er ist nicht als "reicher Westler" hingefahren, sondern als Deutscher und vor allem als Mensch.