An die mit den unterschiedlich eingeschulten Mehrlingen - brauche Rat

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  • Huhu...


    Es geht um E. - mit der Diagnostik sind wir nun durch... IQ durchschnittlich bei 100, auditive verarbeitungsstörung, visuelle wahrnehmungsstörung...


    Die Lücken sind nun bald so uneinholbar groß, dass eine Rückstellung quasi unumgänglich ist...


    Aber E. Leidet so sehr...


    Gestern sagte sie:


    Aber Mama, was soll ich den sagen, wenn die Leute fragen, in welcher Klasse J und ich sind?! Dann ist J in der 2. Und ich? Dann werden die fragen, warum... Ich will das nicht... Und ich will auch nicht ohne J sein...


    Und weinte ganz bitterlich...


    Wie habt ihr das euren Mehrlingen vermittelt? Mir tut das so weh, sie Leiden zu sehen... :(

  • Hmmm...das klingt nicht einfach, ich hab aber auch keinen wirklichen Tipp.
    Ich bin nicht ganz sicher, wie bei euch das Schulsystem aussieht? Bei uns haben die Kinder die Möglichkeit, die ersten 2 Jahre in 1,2 oder 3 Jahren zu machen, ohne wirklich sitzen zu bleiben.


    In dem Fall würde ich in Erwägung ziehen es darauf ankommen zu lassen und Beide einschulen.
    Wenn es dann nicht klappt, dann wird sie es in die Schule vermutlich selber merken und froh sein, wenn sie zurückgestuft wird.
    Obwohl das bestimmt auch frustrierend ist.
    Ich weiß ja nicht, ob noch die Chance besteht, dass sie sich im nächsten Jahr fängt und doch mitkommt?


    Ich hab ja gerade zwei Erstklässler hier und bislang ist das, was sie da machen echt einfach.


    Merkt sie denn, dass sie nicht so gut mitkommt, wie ihre Schwester?


    Tut mir leid, keine große Hilfe...vielleicht schreibst du mal Kokosnuss an, ich weiß, dass sie mit ihren Drillingen auch alles durchhat. 2 Mal Regelschule, 1 Mal spezielle Förderschule und dann von den Regelschulen eine Rückstellung...sie kann dir bestimmt erzählen, wie sie es ihren Kindern vermittelt hat, auch wenn sie vielleicht nicht immer hier reinsieht.

    Wenn man mit der Mehrheit einer Meinung ist, wird es Zeit, innezuhalten und nachzudenken. - Mark Twain

  • Die beiden sind ja schon in der schule... Beide in der 2. Klasse... Aber die kleinere packt es einfach nicht...


    Will aber mit oben von ihr genannter Begründung nicht zurück..

  • Juni,


    was ist den die Alternative?


    Klar will sie es nicht. Das alte kennt sie, das ist vertraut. Angst vor neuem unebkannten hat jeder.


    Sie es mal so, sie kann an der neuen Situation wachsen. Sie lenrt, dass sie auch ohne J. eine Persönlichkeit ist, dass sie ihre Aufgaben auch ohne den Zwilling meistert und sie lernt unabhägigkeit.
    Die ander Option ist doch:tgl. Frustration,oder nicht?


    Ja, es ist hart. Wünschenswert ist wirklich was anderes aber die Vorraussetzungen sind nun mal nicht gegeben.
    Auch wenn es dir udn ihr weh tut, da müßt ihr wohl durch, leider. Ihr habt 2 Wahrnehmungsstörrungen. Wollt ihr warten bis sie dieSchule schwänzt,weilsieja eh "zu doff ist" zu kapieren was die Lehrer wollen?


    Und was sie sagen soll: Das sie in verschiedenen Klassenstufen sind, weil jeder Mensch anders ist udn Zwilling nicht immer alles gleich haben/ machen müßen.


    Es tut mir leid, das klingt bestimmt hart, aber die Realität ist manchmal einfach hart.



    Weißt du meine Großen Kinder hatten genau dasumgekehrte Schicksal.
    Mein Sohn wurde 1 Jahr zurückgestuft wegen sozialer Komponenten udn meine Tochter wurde 1 Jahr vorgestuft, weil sie megaschulreif war. Sie sind im selben Jahr eingeschult wurden.
    Klar, der Große hatte dran zu knabbern, aber schlußendlich fanden sie es prima :)

  • Na klar ist das realität... Das ist auch ok so... Ich finde es auch nicht schlimm... Aber bei sowas greift eben die mehrlingsproblematik...


    Es steht außer frage, was wir machen... Das steht für mich schon fest... Mir ging es einzig und allein darum, wie ich
    Mein Kind am besten auffange...

  • gibt es etwas, was sie besser kann als die schwester? einfach um die unterschiede deutlich zu machen und um ihr zu zeigen, dass sie nicht immer die "schlechtere" ist, sondern einfach anders?

    k. (*1979) mit p. (*02/2006), k. (*09/2008), h. (*12/2010) und f. (*09/2015)

  • Einfach immer wieder erklären, dass sie so nochmal ne Chance bekommt, dass sie den Stoff genauso gut verstehen kann wie die Schwester.


    Läuft dann nebenher noch Therapie? Bestimmt, oder?


    Und dann ihr Stärken hervorheben, was sie gut kann udn die Schwester weniger gut. Da schließe ich mich braten an.

  • Okay, dann hab ich das vorhin nicht richtig gelesen und auch nicht auf deine Sig geachtet.


    Wenn eh klar ist, was kommt, dann würde ich einfach versuchen, es ihr irgendwie so positiv wie möglich zu verkaufen.
    Habt ihr denn Freunde oder Nachbarn, die in die Klasse drunter gehen? Jemanden, auf denen sie sich freuen könnte?


    Was sie sagen soll, wenn die Leute fragen: *weil ich in dieser Klasse jetzt viel besser zurecht komme* oder so.

    Wenn man mit der Mehrheit einer Meinung ist, wird es Zeit, innezuhalten und nachzudenken. - Mark Twain

  • Unsere Zwillinge sind schulisch 2 Jahre auseinander. Sie wurde ein Jahr vorzeitig eingeschult, er hat die ersten beiden Jahre den Stoff des 1. Schuljahres in einer Sprachheilklasse durchgenommen.
    Für die Kinder schien das nie ein Problem zu sein, sie haben sich dazu nicht negativ geäußert und sind in der Schule damit nicht geärgert worden. Die Garantie, daß er nicht doch deswegen an sich zweifelt, haben wir natürlich nicht. Als Eltern glauben wir, das Richtige für die beiden getan zu haben. Ob es das war, wissen wir in zwanzig Jahren.


    Wir haben versucht, die unterschiedlichen Stärken beider zu betonen, sodaß keiner das Gefühl hat, einer ist schlechter. Vielleicht muss man da auch ein bischen auf das kindliche Urvertrauen in die Eltern setzen und hoffen, daß die Kinder es im Nachhinein als richtige Entscheidung erkennen.


    *daumendrück*


    Mullwark

    der Compiler muss verbuggt sein...

  • Juni,


    im Grunde hatte ich aber die gleiche Situation.
    Beide Jungs wurden in einer KLasse eingeschult und am Ende der zweiten Klasse ließen wir L. zurückstufen.
    Bei ihm war es jetzt nicht das große Thema, denn er wollte ja unbedingt. Insofern hatte ich die Problematik, die du schilderst mit ihm nicht.


    Ich hatte sie dann aber mit J., als er von der vierten in die dritte Klasse zurückgestuft wurde. Denn der wollte nicht. Und ich glaube aus den gleichen Gründen wie deine Tochter. Es war ihm peinlich, er wollte das Vertraute nicht verlassen, hatte Angst vor dem Neuen. Da mussten wir ganz viel Arbeit leisten, um ihn dabei zu begleiten.
    Aber vor allem mussten wir erst mal diese Entscheidung treffen. Ist sie getroffen, vor allem innerlich, dann erst konnten wir es vor ihm mit Argumenten vertreten. Denn dann erst bekam er mit, dass das so laufen wird und es keine Fluchtmöglichkeit mehr gab. Erst dann hat er angefangen, sich damit auseinander zu setzen und die möglichen Vorteile erkannt.


    Es war keine leichte Entscheidung für uns und sicher kein leichter Gang für ihn. Aber letztlich war es, ähnlich wie bei L., eine gute Entscheidung, die nur noch Positives mit sich brachte. Mal abgesehen vom Schulstoff hat es beiden Jungs auch gut getan, getrennte Wege zu gehen, eigenständige Kinder zu werden.


    Liebe Grüße

  • Ich finde es übrigens stark von euch allen, dass ihr es geschafft habt, für eure Mehrlinge so extrem unterschiedliche Wege zu gehen....


    Ich habe viel zu lange versäumt, sie nicht über einen Kamm zu scheren...


    Hätte mich vor 2 Jahren jemand gefragt, hätte ich BEIDE zurück stellen lassen, wenn ich denn gekonnt hätte, weil ich sie beide nicht für schulreif hielt...


    Und bei E wäre die Entscheidung ja die richtige gewesen... Aber bei J?! Die ist richtig gut in der Schule...


    Und ich frage mich immer, wie ich zu dieser Fehleinschätzung kommen konnte...


    Und wenn ich ehrlich bin, hätte ich es J. Niemals zugetraut, und bei E. Dachte ich wohl, dass sie es mit viel Arbeit schaffen könnte...


    Ich danke euch für eure Erfahrungen...


    Ich rede oft und viel mit Emily, sage ihr, welche Vorteile sie dadurch hat... Heute schien sie sogar erleichtert...


    Die Entscheidung, dass sie zurück geht, habe ich bis jetzt im übrigen für mich alleine und ohne die Lehrerin getroffen.. Ich warte immernoch auf ihren Anruf..


    Dann will ich ihr sagen, dass ich die Rückstellung Wünsche...


    Ich habe lange mit mir gekämpft... Ich hoffe ich treffe im Sinne meines Kindes die richtige entscheidung...


    Am liebsten würde ich die Augen zu machen, wieder auf machen und e hätt alles aufgeholt und wir wären gar nicht in dieser Situation...


    Na ja, alles hadern hilft ja nix :-/

  • Wie geht es euch denn jetzt?
    Habt ihr euch entschieden und es auch soweit kommuniziert?


    Ich hoffe, ihr findet den richtigen Weg, mit dem ihr alle glücklich werdet!

    Wenn man mit der Mehrheit einer Meinung ist, wird es Zeit, innezuhalten und nachzudenken. - Mark Twain

  • oh Juni, ich stelle mir die Entscheidung für Euch auch so schwer vor.....wobei sich die Beiden ja sehr nahe stehen, oder? Das ist eine gute Basis. Bekannte hier haben zweieiige Jungs, die sehr unterschiedlich sind und schon immer wahnsinnig konkurrieren. Nun ist der eine in der Klasse meiner Zwillinge, der andere in der Vorschule - was irgendwie keiner nachvollziehen kann, das ist ein fittes, kluges Bürschchen. Aber das Konkurrenzerhalten wird dadurch noch viel stärker bzw der eine Junge hat jetzt eindeutig den Stempel auf der Stirn, der Kleine zu sein....das tut mir bei denen irgendwie leid...


    Wir haben uns letztlich gesagt: wir schulen zusammen ein, und notfalls, wenns gar nicht klappt, muss das Kind, bei dem wir mit Problemen rechneten, eben wiederholen. Besser, als gleich zu trennen, das wäre bei uns auch schwer gewesen, da bin ich sicher.


    Von daher: ich denke, Ihr seid auf dem richtigen Weg....

    Einmal editiert, zuletzt von Flickan ()

  • Hi Juni,
    mit Mehrlingen kenne ich mich ja nur auf Entfernung aus. Doch da mir beim Lesen der Überschrift gleich ein paar Gedanken, unabhängig von Mehrlingen oder nicht kamen, schreib ich sie mal auf.


    Wie wäre es, wenn du die Sache gedanklich anders angehst. Versuchst deine eigene Einstellung dazu zu ändern. Im Grunde ist es ja nicht wirklich ein Problem, es könnte durchaus eine Chance sein für sie. Wie wäre es wenn du dir selbst diese positiven Gedanken verinnerlichst, dir die Vorteile klarmachst, dich selbst davon überzeugst. Ja, wenn das Kind gefragt wird in welcher Klasse sie ist, dann sagt sie, dass sie in einer anderen ist als die Schwester und das ist so und fertig bzw. es ist gut so, zumindest kein Problem. Kannst du mir folgen`? - Ich wollte sagen, oft übernehmen die Kinder ja doch auch die Einstellung der Eltern, klar in dem Fall auch die der Klasse, Lehrer, ..... . Es gab ja auch bereits Studien dazu, dass Kinder, die zu früh eingeschult wurden am Ende eher schlechte Abschlüsse hatten als die, die später in die Schule kamen.
    Ach wie auch immer, ich drücke euch die Daumen, dass ihr das ohne allzuviel Schmerz in den kleinen Seelchen hinkriegt.

  • Was mir gerad aufgefallen ist: Weiter oben schreibst du als Erklärung E gegenüber, dass sie den Stoff dann genauso gut können wird wie ihre Schwester.
    Den Vergleich finde ich unglücklich, da ihr damit nochmal unter die Nase gerieben wird, dass sie es weniger gut kann. Zudem ist nicht gesagt, dass sie nach einem Jahr genauso gut sein wird.


    Ich fänd es besser, ihre Situation in den Vordergrund zu stellen, ohne Leistungswertung:
    DIR geht es nicht gut in der Schule, du hast wenig Zeit zum Spielen, weil du lernen musst usw.
    Für dich wird es schöner, wenn du es nochmal in Ruhe wiederholen kannst. Du bist dann (fast?) die Älteste in der Klasse und weisst schon vieles mehr usw.


    Liebe Grüße

  • Ich würde ihr konkrete Antwortmöglichkeiten an die Hand geben.
    Auf die Frage, warum sie eine Klasse unter der Schwester ist könnte sie immer stur antworten "Weil das besser für mich ist." Und das in einem Tonfall der nicht zum Weiterfragen anregt.
    Sowas kann man mit ihr auch üben.
    Und es klappt meistens. Mein Sohn hat ja aus anderen Gründen eine Sonderrolle in der Schule gehabt und wurde auch von anderen Kindern und Eltern "angelabert". Er hat immer stur obigen Satz zur Antwort gegeben und irgendwann war's gut.

  • Nur kurz, da vom Handy...


    E geht seit Montag wieder in die erste klasse und es ist vollkommen ok für sie :)

  • Nur kurz, da vom Handy...


    E geht seit Montag wieder in die erste klasse und es ist vollkommen ok für sie :)

    Du wirst sehen, das wird gut für sie sein. #herzen
    Wir sind im Dezember den Schritt gegangen und ich habe seitdem ein völlig entspanntes Kind, was gerne zur Schule geht und langsam wieder Spaß am lernen entwickelt. #top

  • Ich hatte mal Zwillinge betreut, bei denen ein Mädchen sehr forsch, schlau und die Vorreiterin war. Ihre Schwester tat das, was sie tat, fand gut, was die Schwester gut fand und weinte, wenn sie im Sportunterricht nicht in der selben Gruppe, wie ihre "große" Schwester war. Die Mädchen kamen aus schwierigen familiären Verhaltnissen (Patchwork, auf beiden Seiten neue Halb- sowie Stiefgeschwister). Ihre Schwester war der Anker in ihrem Leben. Aber die "kleine" kam irgendwann mit dem Stoff nicht mehr hinter her und sie wiederhohlte die 3. Klasse. Es war so enorm: Die "Große" musste nun nicht mehr für ihre Schwester stark sein, weinte nun auch mal, nahm sich zurück und die "Kleine" bekam ganz neues Selbstvertrauen und konnte ihre Stärken und Interessen unabhängig von ihrer Schwester entwickeln. Nun sind beide autonome Teenies, mit einer normalen Geschwisterbeziehung. Sie gehen auch auf verschiedene Schulen. Das ganze kann eine ganz tolle Chance sein.
    Eine Freundin von mir ist eineiiger Zwilling und meinte mal, das beste in ihrem Leben war die Wiederhohlung der 11. Klasse und die damit verbundene Abkopplung von ihrer Schwester.