Traumatisch ist so die Frage? Was ist traumatisch! Unterm Strich sind wir gut weggekommen. Das weiß mein Kopf auch. Aber das Herz trauert noch. Umso mehr, wenn in der Umgebung ständg Kinder zur Welt kommen, die entweder kurz mal rausgeatmet werden oder die schnell und komplikationsfrei auf die Welt kommen und die Mütter trotzdem NUR jammern, wie schrecklich es war. Gut, die Menschen sind verschieden.
Meine erste Geburt war besch.... und für mich steht außer Frage, dass ich noch eine Weile brauchen werde, bis ich eine zweite Schwangerscahft angehen möchte. Aber ich frage mich halt, ob ich jemals wieder an so einen (naiven?) Punkt kommen werde, wie vor der ersten Geburt, da war ich so zuversichtlich obwohl ich doch auch Angst hatte. Aber ich war einfach dermaßen positiv eingestellt - das kann ich jetzt gar nicht mehr nachvollziehen
Bei mir wars genauso. Ich hatte schon beim Ersten eine Geburt mit Hebamme im Geburtshaus geplant. Zur Hebamme hab ich großes Vertrauen. Es war traumhaft. Aber es hat nicht sollen sein: Wir hatten auch Blasensprung, dann keine Wehen, irgendwann doch, langs Eröffnungsphase, dann hat sich Wico nicht ins Becken gesenkt. Und das hieß Klinik. Über 24 h nach Blasensprung. Da kann die beste hebamme auch nichts mehr machen. In der Klinik wurde ich sehr achtsam behandelt. Niemals als Nummer oder eine unter vielen. Ich fühlte mich schon gut betreut. Die Klinik hat wirklich alle Hebel in bewegung gesetzt, dass kein Kaiserschnitt notwendig wird. Nein, die Klinik war nicht schlecht. Aber DASS es KLinik war war doof. Und die ganzen Umstände dazu. Wir gehörten halt zu den paar %, bei denen einen außerklinische Geburt nicht klappt. Und damit hab ich lange gehadert bzw. tu es immer noch.
Und das Intuitive der ersten Geburt ist weg, komplett weg. "Es wird schon werden, ich hab ne super Hebamme, der Körper kann wahnsinnig viel." so bin ich in die erste Geburt und dann kam die Ernüchterung.
Jetzt, wo die zweite bevor steht, MUSS ich mich sehr mit der ersten befassen. Ich hab den Gebirtsbericht nochmal ganz genau aufgeschrieben, ich war bei einer Hebamme, die Traumaberatung zur Geburtsaufarbeitung macht, ich löchere meine Hebamme mit tausend Fragen, ich lese Geburtssberichte rauf und runter, dazu Bücher
Ganz schwer kann ich mit Mamas aus den oben erwähnten Traumgeburten umgehen, die mir dann tolle Ratschläge geben a la "Hätteste mal Akupunktur/Yoga/Tee usw. genommen, wär das nicht passiert" Gekrönt von: "Wärste gleich ins Krankenhaus und hättest du den Humbug mit der auerklinischen Geburt nicht gemacht, wärs viel besser gelaufen, also hör auf zu jammern, bist ja selber schuld."
Sowas verletzt mich.
Bei uns war es eben nicht so, dass irgendjemand Mist gemacht hat. Es ging einfach nicht. Die Ärzte, die Hebammen, meine Hebamme zuhause... .... denen ist nichts vorzuwerfen. Im Gegenteil. Dass wir da ohne OP raus sind, ist ein Geschenk.
Und genau deswegen, WEIL bei uns keiner Fehler gemacht hat, bleibt die Angst, was ist, dass es wieder nicht klappt.
Meine persönliche Erfahrung im Umfeld ist dass die wenigsten mit einem 1,5 Jahre altem Kind sich vorstellen können ein weiteres zu bekommen.
Das war bei mir anders. Ich hätte sofort wieder gewollt. Ich kann nur eine schöne Geburt erleben, wenn ich auch schwanger bin. Also los. Und dann sag ich mir: Kann sein, dass es wieder sch... wird, aber das hab ich einmal geschafft, das schaff ich auch ein zweites Mal.
Ich habe das aber eigentlich ganz gut verarbeitet (dachte ich) und wurde dann nach einem Jahr wieder schwanger. Und in der zweiten Schwangerschaft merkte ich, wie mich die Gedanken an die Geburt immer wieder einholten und nervös und ängstlich machten, was so gar nicht meine Art ist...
ja, genau. Aber ich merke auch, dass sich jetzt in der zweiten Schwangerschaft was verändert. Ich geh viel rationaler an die Sache ran. Will wissen, war wir machen wenn... und alle Details klären. Ob das gut ist? Keine Ahnung, aber mir hilft es.
ach der Geburt sagte die Hebamme zu mir: "Bitte keine Angst vorm zweiten Kind! Ich verspreche dir, die zweite Geburt wird sicher einfacher, ihr habt jetzt tolle Vorarbeit geleistet." Hört man ja ganz oft, dass die zweite besser ist, weil alles schon mal so weit gedehnt wurde. Eine andere Hebamme meinte allerdings, dass es *vielleicht* bei mir auch irgendein Hindernis im Becken gab, was dann auch ein zweites Kind betreffen würde.
Ja, das sagen sie zu mir auch. Beides. Sowohl das eine (Zweite Geburten sind einfacher) als auch (Kann sein, dass es wieder nicht klappt)
Ich werde wohl in ein anderes Krankenhaus gehen, obwohl ich die Hebamme und den Arzt dort als kompetent und freundlich erlebte. Ich will einfach dann nicht mit diesen schlimmen Erinnerungen konfrontiert sein.
Ich hab als Notfallkrankenhaus, falls die Hausgeburt nicht klappt, wieder genau die gleiche Klinik im Auge. Aber bei mir war die Betreuung da auch gut. An dem Personal lag es nicht.
Und diese Zitate wollte ich hier gar nicht. Aber sie lassen sich nicht löschen.
Zitat von LillienMit war klar, dass ich beim Zweiten wenigstens ins Geburtshaus gehe oder noch beesser zu Hause bleibe.
Ehrlich gesagt wollte ich ein Krankenhaus nie wieder von innen sehen und absolut selbstbestimmt ohne Medikation gebären.