Mittagessen in der Ferienbetreuung verpflichtend ?

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  • Guten Abend ! Unser Sohn ist in der 1. Klasse einer Ganztagsschule. In den Ferien geht er in die Schule im Nachbarsprengel in die Ferienbetreuung. Da er und wir das Mittagessen in der Ferienbetreuung nicht so oberlecker finden, geben wir ihm immer selber von zu Hause eine Art Lunchbox für das Mittagessen mit, jeden Tag frisch und immer mit Obst und Gemüse, dazu entweder Käse, Nüsse oder was Gebratenes. Abend zu Hause wird warm gegessen. In der Schule kann er in der Mittagsbetreuung etwas mitessen, wenn er will, schließlich bezahlen wir das auch. In der Ferienbetreuung sind es heuer 25 Kinder insgesamt. Uns wurde mitgeteilt, daß die Teilnahme am Mittagessen (vom Catering) dort verpflichtend ist und er auch nicht das eigene mitgebrachte Essen zur Mittagszeit auspacken und essen darf. Begründung: Wenn das nun jeder machen würde... Die einzige Möglichkeit, ihn vom Mittagessen dort abzumelden, ist, eine Allergiebescheinigung vorzulegen ! Also dürfen die das denn ? Die Kinder zwingen, dort mitzuessen ? Wir sind doch die Eltern und dürfen über die Ernährung unseres Kindes bestimmen. Das Essen ist wie gesagt mal so mal so, aber es gibt mindestens dreimal die Woche irgendwas mit Nudeln und manchmal erzählt uns der Junge auch: Heute gab es Reis mit Tomatensosse. Wo ist denn da bitte eine ausgewogene Ernährung ? Wir wollen das nicht. Können die uns vorschreiben, was unser Junge mittags essen soll ?

  • Das Problem ist tatsächlich, wenn das jeder machen würde, könnten sie das Essen nicht mehr zum momentanen Preis oder überhaupt anbieten. Das können sie Euch doch aber auch so sagen. Die Kalkulation ist oft sehr knapp, so dass schon ein bis zwei Essen weniger zu einer Preissteigerung führen können. Und die Einrichtungen, die über Mittag Betreuung anbieten sind meist vom Jugendhilfeträger verpflichtet Essen anzubieten.

  • Das Problem ist tatsächlich, wenn das jeder machen würde, könnten sie das Essen nicht mehr zum momentanen Preis oder überhaupt anbieten. Das können sie Euch doch aber auch so sagen. Die Kalkulation ist oft sehr knapp, so dass schon ein bis zwei Essen weniger zu einer Preissteigerung führen können. Und die Einrichtungen, die über Mittag Betreuung anbieten sind meist vom Jugendhilfeträger verpflichtet Essen anzubieten.

    hm, wenn ich hobideri richtig verstehe, bezahlen sie doch das essen, nutzen es aber nicht immer. Daher dürfte das für den Preis nicht ausschlaggebend sein.


    Ich glaube nicht, dass es rechtens ist, jemanden zum essen zu zwingen, bin aber nicht vom fach. Sofern die Kantine Hausrecht hat (an Schulen meistens) dürfen sie ein verbot aussprechen, mitgebrachtes essen in ihren räumlichkeiten zu konsumieren. Überall sonst (Pausenhof, vor der Tür,...) darf er das aber natürlich.

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

    Einmal editiert, zuletzt von Mondkalb ()

  • Hier ist es so, dass zumindest in Kitas das Warme Mittag von der Kita verpflichtend ist. Wenn die Kinder davon abgemeldet wurden und trotzdem die Kita besuchen, müssen sie vorher abgeholt werden und können danach wieder gebracht werden.Damit jedes Kind eine warme Mahlzeit bekommt. In der Schule ist das hier keine Pflicht.

  • ich glaube, ich würde versuchen, so eine Allergiebescheinigung zu bekommen. Wenn du dem Kinderarzt damit argumentierst, dass Euer Essen gesünder ist, funktioniert das vielleicht? Bei uns in der Schule dürfen die Kinder auch nichts eigenes essen und manchmal finde ich es auch doof, dass sie dann hungrig nach Hause kommen, weil sie das Essen da nicht mochten. Aber ich kann auch verstehen, dass die das nicht wollen, denn sonst gibt es vermutlich einige Kinder, die ihre Chips etc. auspacken würden. Das ist einfach oft doof, wenn man dann als vernünftige Eltern darunter leidet, dass andere sich daneben benehmen (würden). Kann aber halt die Träger irgendwie verstehen, denn vernünftige Eltern sind wahrscheinlich eher die Ausnahme. (Und wenn sie bei uns in der Schule Ganztag ohne Mittagessen genehmigen würden, würden vermutlich einige Kinder überhaupt nichts Anständiges zu essen bekommen den ganzen Tag über.)

  • ich wunder mich sehr, daß das in anderen Einrichtngen auch so gehandhabt wird.
    Bei uns definitiv nicht!
    Mein Sohn mag auch das Essen in der Schule nicht udn bekommt von mir etwas mit. Er ist nicht der Einzige.
    Er darf es auch im Speisesaal essen (wenn Platz ist!).


    Das Argument "das würde dann jeder machen" ist ja immer sehr erhellend: Dann ist offensichtlich das warme Essen weniger attraktiv als (kaltes) mitgebrachtes Essen. Darüber sollten die mal nachdenken...


    Das Geldargument kann ich verstehen, aber wenn Ihr eh das Essen mitbezahlt (weil Pauschalpreis oder so), dann würde ich denen was husten, daß das Essen Pflicht ist.
    Evtl. ist (aus hygienischen Gründen?) mitgebrachtes Essen nicht im Speisesaal erlaubt, aber auch das ist ein ganz anderes Ding.
    (z.B. darf ja kein rohe Ei mitgebraucht werden etc. pp, verderbliches usw)

    annalin mit Nr 1 M 9/2003 und Nr2 W 3/2006

  • Es geht ja aber, wenn ich es richtig verstanden habe, nicht um das reguläre Schulessen, da nimmt er ja öfter sein Essen mit, sondern um die Ferienbetreuung in einer anderen Einrichtung. Falls wirklich die Angst um die Finanzierung das Problem ist, dann frag doch, wie es aussieht, wenn ihr das Essen, wie jetzt auch, trotzdem zahlt.


    In unserem Kindergarten gab es anfangs die Möglichkeit, entweder Essen mitzubuchen oder eigenes mitzubringen. Das wurde nach einem Jahr wieder aufgegeben wegen der Finanzierung, Eltern, die vergaßen, Essen mitzugeben und dann davon ausgingen, dass ja etwas da ist, Kindern, die nur Junk mitbrachten, Kindern, die lieber das jeweils andere hatten usw..Ich fände es auch besser, wenn das individuell gehandelt werden könnte, weiß aber aus meiner Zeit im Vorstand eines Trägers, dass das aus verschiedensten Gründen sehr schwierig ist.

  • Bei uns darf auch nicht jedes Kind am Mittagstisch sein Essen auspacken (Ausnahme sind tatsächlich Allergien/Unverträglichkeiten). Es muss aber auch niemand essen.
    Die Logik erschließt sich mir schon, weil es dann eben jedes Kind was anderes will.


    Es gibt aber die Möglichkeit Zwischendurch eigenes Essen zu essen.

  • @annalin es geht dabei nichtmal darum, dass das Essen nicht gemocht wird.
    Aber da kommen dann Kinder mit Schokoriegel, Nutellabrot, Pudding und Cola.


    Ja, dagegen ist für viele Kinder das andere Essen dann erstmal uncool...

  • Also dürfen die das denn ?

    Guck mal in den Vertrag, den du mit denen hast. Wenn es so nicht drinsteht, nimm es als einen Vorschlag. Wenn es so drinststet, musst du mal jemanden mit juristischen kenntnissen in der Sache (Verbraucherberatung?) fragen, ob das statthaft ist.


    Mit Empörung und gesundem Menschenverstand kommst du hier vermutlich nicht weit.

  • Danke für all Eure Ratschläge und Argumentationen. Und ich denke, ihr habt alle Recht. Aufgrund der unterschiedlichen Ernährungsgewohnheiten in jeder Familie will die Ferienbetreuung mit einer Gleichbehandlung aller Kinder die Versorgung mit ausgewogenem Essen für alle Kinder sicherstellen. Aber genau in dem Punkt "ausgewogen" sehen wir halt den Haken. Das macht sich schon u.a. dadurch bemerkbar, daß der erste Tagesablaufpunkt in der Ferienbetreuung lautet: 9 Uhr - Gemeinsames Frühstück. Unser Kind hat frühs zu Hause eine halbe Stunde Zeit, in Ruhe zu frühstücken - und da gibt es kein Nutellabrötchen und auch kein Croissant vom Bäcker. Ein Ganztagsschulkind, was dazu verpflichtet ist, überwiegend still zu sitzen und noch dazu im Winterhalbjahr wenig Möglichkeiten hat, seinem Bewegungsdrang Geltung zu verschaffen, ist mit der Empfehlung der DGE, fünf Mahlzeiten am Tag zu erhalten, wobei in Reis, Kartoffeln und Weizenprodukten ein Energielieferant und kein Dickmacher gesehen wird, auf dem besten Weg, eins von 3,5 Millionen übergewichtigen Kindern in Deutschland zu werden. Wir werden versuchen, mit dem Kinderarzt über eine Unverträglichkeitsbescheinigung zu reden oder halt am Ende das nicht in Anspruch genommene Mittaessen der Ferienbetreuung doch zu bezahlen.

  • Dann gib ihm vielleicht zum Frühstück in der Betreuung einfach ein wenig Obst und sonst nichts mit?

  • Tut, mir Leid, aber ich glaube da übertreibst du ein wenig.


    Ein Ganztagsschulkind, was dazu verpflichtet ist, überwiegend still zu sitzen und noch dazu im Winterhalbjahr wenig Möglichkeiten hat, seinem Bewegungsdrang Geltung zu verschaffen, ist mit der Empfehlung der DGE, fünf Mahlzeiten am Tag zu erhalten, wobei in Reis, Kartoffeln und Weizenprodukten ein Energielieferant und kein Dickmacher gesehen wird, auf dem besten Weg, eins von 3,5 Millionen übergewichtigen Kindern in Deutschland zu werden.


    Dein Kind wird bei einer sonstigen guten Ernährung und der Tatsache, dass er ja nicht essen muss bestimmt nicht dick.


    Oder werden die Kinder zum essen gezwungen?


    9 Uhr gemeinsames Frühstück ist ein toller Start in den gemeinsamen Tag.


    Dein Kind kann entweder zu Hause frühstücken und in der Betreuung wenig/nichts essen oder eben erst in der Betreuung frühstücken.


    Wir frühstücken auch zu Hause, meine Kinder haben in der Betreuung dann eben nichts mehr oder nur wenig gegessen. Das haben sie selbst reguliert.


    Was machen sie denn in der Betreuung? Meine waren (gerade ind en Ferien) zu 90% Draußen und haben gespielt.


    Und es gab immer auch Obst und Gemüse, das ist bei euch sicher auch so.

  • Ich finde es auch gut, dass es Zeit für ein Frühstück gibt, denn manche Kinder werden das aus verschiedenen Gründen nicht schaffen, oder haben früher noch keinen Hunger.

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin gerade froh, dass es diese Frage hier gar nicht gibt, Betreuung ist mit Essen, Punkt. Unabhängig von Schulzeit oder Ferienzeit. Allergien oder Unverträglichkeiten werden berücksichtigt, aber ansonsten ist es für Alle dasselbe und das passt auch - und da es sich um Kinder handelt, bin ich auch froh, dass der Kohlenhydratanteil vernünftig hoch ist, die brauchen Energie.
    Die Kinder sind völlig normal mäkelig, es wird versucht, es möglichst schmackhaft zu machen, aber auch kein grosses Theater gemacht, wenn mal jemand keinen Appetit hat. Irgendeine essbare Komponente hats immer...


    In der Ferienbetreuung wird auch Frühstück beim Ankommen angeboten - viele Kinder mögen die Gelegenheit, in den Ferien später aufzustehen und dann gemütlich dort zu frühstücken. Zur "Feier" der Ferien gibt es dann auch mal Nutella - da der Trupp danach in den Kletterwald geht, sind die Kalorien flugs wieder verbraucht.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Bei uns ist das Essen auch miteinbegriffen und man darf nichts selber mitbringen. Das finde ich auch sehr gut so, denn sonst artet es aus (das sieht man schon wenn mal ein Ausflug ansteht und alle Picknick mitbringen). Ist das Essen wirklich so schlecht/einseitig? Meine Tochter erinnert sich meist nicht so genau daran was es heute gab, kann also auch oft schon Montag gewesen sein oder manchmal weiss sie nicht genau was es war (zB. Ebly sind für sie kleine Nudeln usw). Ich finde das Essen in der Schule über die Woche gesehen meist ausgewogener als bei uns zuhause #schäm Ausserdem gibt es bei zuhause auch manchmal an zwei Tagen dasselbe weil halt Reste da sind.

  • Wenn man ein bißchen anspruchsvoller ist, ist Catering-Essen tatsächlich ein Problem. Aber das gemeinsame Essen hat auch einen Wert für die Gruppe an sich. Und ein warmes Essen bei Ganztagsbetreuung ist hier auch Vorschrift.


    Ansonsten glaube ich, dass "Reis mit Tomatensoße" wahrscheinlich tatsächlich ein Essen ist, dass viele Kinder essen. Was nutzt Dir das tollste, ausgewogenen Gericht, wenn keines der Kinder was davon ißt.

  • Ich kann der Dickmachertheorie nicht folgen. Kinder, die 5x am Tag etwas essen, werden übergewichtig? #gruebel


    Wenn dein Kind nicht am Essen teilnehmen soll, dann würde ich nach besseren Argumenten suchen.

  • Wenn man ein bißchen anspruchsvoller ist, ist Catering-Essen tatsächlich ein Problem. Aber das gemeinsame Essen hat auch einen Wert für die Gruppe an sich. Und ein warmes Essen bei Ganztagsbetreuung ist hier auch Vorschrift.


    Ansonsten glaube ich, dass "Reis mit Tomatensoße" wahrscheinlich tatsächlich ein Essen ist, dass viele Kinder essen. Was nutzt Dir das tollste, ausgewogenen Gericht, wenn keines der Kinder was davon ißt.

    Ich würde das Essen so auch nicht täglich kochen. Aber es ist doch auch nicht der totale Schrott.


    Und ich glaube auch nicht, dass es dick oder krank macht....

  • Um wie viele Wochen geht es denn? Ich denke, wichtig ist doch, dass die Kinder ein gesundes Essverhalten lernen. Und das ändert sich nicht durch eine überschauhbare Spanne Ferienbetreuung. Dann dürften viele Kinder auch nicht zu Oma und Opa oder ihren Freunden zum Essen gehen.