Das Smartphone- Tipps für Umgangsregeln/Vertrag?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • So, nun haben wir uns darauf eingelassen, daß unsere große Tochter zum Ende der Sommerferien ein Smartphone bekommt. Sie ist dann 11,5 Jahre alt (und eine der letzten in ihrem Freundeskreis!!!) SEUFZ! Ich hab Horror.
    Voraussetzung ist, sie muß es sich selbst bis dahin ersparen von Geldgeschenken und Taschengeld. Das, was sie haben will kostet 150 Euro neu, vielleicht finden wir es ja auch gebraucht.
    Und ich werde ihr sagen, wenn sie es verliert gibt e von mir keinen Ersatz, dann muß sie warten bis sie das Geld wieder zusammen hat. (Mir ist total wichtig, daß sie den Wert begreift- und außerdem haben wir s tatsächlich nicht so dicke, daß wir mal eben 150 Euro ausgeben könnten).


    Nun ist aber die Frage: Wie verhindert man, daß sie nonstop dran hängt? Also es soll ohne Internetzugang sein, so daß sie nur über WLAN ins Netz kommt. Aber das hat sie ja hier zuhause.
    Wenn man eine feste beschränkte Zeit (eine Stunde pro Tag o.ä.) festlegt, wird es ja immer Nerverei geben, weil dann doch noch jemand anruft oder irgendwas wichtiges ist...andererseit möchte ich genau das verhindern, daß der Alltag von diesem Ding diktiert wird und sie bei jedem PLING hinrennt.
    Hat jemand von Euch eine sinnvolle funktionierende Regelung gefunden die im Alltag auch umsetzbar ist?


    Und, zweite Frage: Was macht Sinn, Vertrag oder Karte?
    Es soll keine SMS/Telefonie Flatrate haben, sondern ein bestimmtes Kontingent pro Monat, wenn das weg ist, ist es weg...(und natürlich nicht viel kosten)
    Man darf hier ja keine Firmenwerbung machen, aber vielleicht hat ja jemand ein "Modell" gefunden das klappt...?
    Bin auch für Erfahrungen und Tipps rund ums Thema jeglicher Art dankbar!


    Liebe Grüße

  • Unsere Tochter ist im gleichen Alter. Noch ist im Freundinnenkreis die Smartphonedichte zwar hoch, die Nutzung aber noch überschaubar. Wir haben zu Anfang Regeln festgelegt und die dann angepasst. Momentan darf sie 30 Min. Täglich und abends vor dem Ausmachen nochmal Nachrichten beantworten. Sie hat Signal als Messenger, kein Whats App. Eine Freundin hat ne Zeit lang sehr oft geschrieben, obwohl sie gegenüber wohnt. Wir haben das ne Weile laufen lassen, beobachtet und dann gemeinsam reflektiert. Da hat sie selber schon bemerkt, dass das auch nervig ist, sich dauernd zu schreiben und sie sich dann lieber richtig verabredet. Auch unseren Smartphone Konsum reflektieren wir, wir wachsen ja auch noch rein. So haben wir einen Handyparkplatz in der Küche, wo wir alle die Dinger bewusst auch weglegen.
    Außerdem haben wir Childprotect installiert und Nutzungszeiten festgelegt, allerdings sind die Gespräche und Vereinbarungen viel wichtiger. Ich bin froh, so früh eingestiegen zu sein und die ersten Erfahrungen zu machen, wo der Soziale Druck noch nicht so hoch ist.
    Unsere Tochter ist da aber noch ;) sehr reflektiert, dank Logo und co. kennt sie ja auch die negativen Auswüchse.

  • Hallo Marisa,


    Danke für Deine Antwort und Deine Erfahrungen.
    das klingt ja ganz mutmachend was Du schilderst. Ich hoffe sehr, es bleibt so entspannt bei Euch. Haben Signal denn noch andere Kinder die sie kennt? Ich glaube wenn ich ihr das Smartphone erlaube, aber kein whatsapp wird die Enttäuschung ziemlich groß sein. Wie lange pro Tag sind denn so die vereinbarten Nutzungszeitenbei Eurer Tochter? Diese kleinen Geräte sind echt Fluch und Segen zugleich- was das Familienleben angeht auf jeden fall eine echte Herausforderung.


    Liebe Grüße
    Bellabimba

  • Hat jemand von Euch eine sinnvolle funktionierende Regelung gefunden die im Alltag auch umsetzbar ist?

    nee. ganz schwierig. und die plattformen die meine tochter nutzt kosten alle nix, wir haben nur die Regelung: nicht zum essen und ab 20.30-21.00 abgeben.
    und ich reglementiere ab und zu auch sonst. oder weise sie darauf hin dass sie zeit damit verschwendet. wenn die leistungen in der schule sinken und ich merke dass das einen zusammenhang mit der handy nutzung hat dann ist es auchmal ein paar tage weg.
    das problem bei den meisten ist übrigens nicht das verlieren sondern dass sie die dinger ständig runterfallen lassen und es dann kaputt geht....
    ohne smartphone geht hier gar nix mehr. und es muss zwingend ein iphone sein. gerade wünscht sie sich ein neues zum geburtstag. 6s. sie wird 13.

  • marisa: meine tochter ist auch reflektiert. es ist auch in der schule ein thema. trotzdem muss man dabei sein um in zu sein. meine geht ja schon in die 7.klasse. aber sie macht auch viel ab und sie telefoniert viel mit FaceTime. sie nutzt aber das volle programm an Plattformen: whatsapp, instagramm, snapchat und musical ly.

  • noch was vergessen: bis zur 6. klasse war das smartphone in der schule verboten. nun geht sie in die oberstufe 3 dörfer weiter und da darf man es dabei haben und auch in der pause nutzen. alle haben es dabei. ich kenne auch gar niemand der kein smartphone hat in diesem alter. unsere bekam es mit 11,3/4. als letzte der klasse.

  • Bei uns ist das Thema auch ganz akut (10,5 J./4. Kl.). Sie hat seit kurzem ein Smartphone (vorher gar nix), weil sie tatsächlich mal ein Phone braucht für kurze Rückmeldungen mit uns.


    Erfahrungen:
    1. Sie telefoniert nicht gern und muss das Smartphone in der Schule eh aus haben, sie nutzt es classic style nur, um nach der Schule bescheid zu geben, dass alles ok ist, ob sie zu ner Freundin geht etc.pp.


    2. Telefonate mit uns kosten nix, aber auch mit Freundinnen wird quasi nur gesimst, nie telefoniert. Schon allein deshalb, weil die anderen Mädels im Bedarfsfall nicht schnell genug oder gar nicht drangehen. So laufen Verabredungen immer nur per Nachricht. Die Mailbox-Funktion ist bei den Kids entweder nicht aktiviert oder noch gänzlich unbekannt. Gibt ja WhatsApp. Das Geplärre, dass sie das auch möchte, geht also mit Besitz des Smartphones SOFORT los. Und ein Blick auf die erste Rg. sagt mir, dass "die paar SMS" (ca. 50) sich summieren und irgendein ein kleiner Vertrag schnell Sinn macht.


    Fazit: Bisher selbst WA-Verweigerer, denke ich nun doch darüber nach, ihr das zu erlauben. Noch ist 4. Klasse Grundschule, also ein etwas geschützterer Rahmen (komplettes Verbot in der Schule, sowohl vorm. als auch in der Nachmittagsbetr.). Die weiterführenden sind alle dabei, nach und nach Smartphone-Regelungen einzuführen, kann durchaus sein, dass im nä. Jahr auch dort bereits ein Verbot greift.


    3. Bisher nur mit WLAN zuhause, wird das Smartphone überwiegend wie ein Tablet genutzt. Für kleine Daddel-Spielchen, Filme und auch Musik/Hörbücher. Das Smartphone ersetzt dann den Radiorecorder als Hintergrund-Geräuschkulisse. Meist macht sie nebenher noch was anderes oder spielt ganz normal.


    Dolle geregelt ist das leider nicht. *seufz*
    Wenn's mir zu bunt wird, wird es einkassiert, aber wir haben keine festen Vereinbarungen, denn das hängt auch von sonstigen Parametern ab, wie viel ich ihr jeweils erlaube. In der Praxis bitte ich sie, es wegzulegen, wenn sie das alleine nicht schafft, nehme ich es ihr weg. Aber ich bin auch sonst in Ansagen recht resolut geworden. #pfeif


    Am meisten stört mich ihr Nutzungsverhalten in Gesellschaft. Sobald Langeweile aufkommt. Sowohl die Kids unter sich als auch etwas langweiligere Verwandtschafts- und sonstige Besuche, in denen Madame meint, dann abtauchen zu dürfen, weil - ist ja eh alles ziemlich blöd. Da müssen wir echt dran arbeiten. Inzwischen lassen wir es dann einfach zuhause, mittelfristig fahren wir Eltern aber eher die Linie, dass statt Reglementierung ein eigenständig bewusstes, moderates Nutzungsverhalten entwickelt werden sollte. Viel reden und sie muss halt auch mal aushalten, dass etwas keinen Spaß macht.

  • das mit der anschaffung löst ihr schon mal gut. der wert des geldes ist für mich auch ein zentraler aspekt, und die dinger sind einfach scheiße teuer!


    reglenentierung der reglementierung willen halte ich für kontraproduktiv. gibt es hier nicht. selbstverständlich sind jedoch:


    - hausaufgaben/schulzeug wird zuverlässig erledigt
    - beim essen und bei sozialen anlässen wird den regeln der allgemeinen höflichkeit gemäß auf das smartphone verzichtet
    - offline-hobbys werden vernachlässigungsfrei ausgeübt
    - selbstverständlich ist das teil in der schule aus
    - prinzipiell muss der sohn sich im rahmen seiner möglichkeiten am haushalt beteiligen (hier gibt's aber noch optimierungspotenzial).


    ...und auf einmal bleibt gar nicht sooo viel zeit übrig, wenn man auch noch schlafen, lesen, freundschaften pflegen will.


    wenn die nutzung phasenweise extrem ist, finde ich das nicht schlimm. anders kann man selbstregulierung nicht lernen.


    lg patrick

  • Danke, si penidur und Patrick star für Eure Antworten!


    Ich habe ja zum Glück noch etwas Zeit mir über die Regeln Gedanken zu machen.
    Grundsätzlich bin ich aber der Auffassung, daß ein Kind in dem Alter noch nicht in der Lage ist, wirklich selbstreflektiert mit dem Smartphone umzugehen bzw. glaube ich nicht,daß Selbstregulierung da schon eintritt. Ich sehe das ja am Umgang mit dem tablet....das darf sie jeden Tag ne halbe Stunde, und wenn wir mal den Wecker nicht hören etc....wird einfach weitergemacht. Obwohl sie in so vielen anderen Dingen relativ vernünftig ist und reflektiert. Das Suchtpotential ist einfach zu groß.
    Also im Moment denke ich wir werden sie mal ein paar tage am Anfang unbegrenzt damit rummachen lassen, sonst dreht sie durch, aber ab Tag x gibts feste Zeiten wo das Handy aus ist. Und bei uns in der Schublade ..;-) Definitiv abends die 1-2 Stunden vorm ins Bett gehen...ich glaube ich fange lieber mal mit eher "zuviel Regeln" an als zuwenig, lockern kann man es ja immernoch. Umgekehrt ist es bestimmt schwieriger...Und ich hoffe wir haben bis dahin auch noch ein Sport-Hobby gefunden. Sie braucht dringet mehr Auslastung körperlicher Art. Das einmal die Woche ne Stunde Reiten ist zu wenig...


    liebe grüße und schöne Ostern!
    bellabimba

  • Meine Kinder (10 & 12 Jahre) haben sich ihr Smartphone auch selbst zusammen gespart.


    Die Prepaid Karten vom gleichen Anbieter wie unser Festnetz (und unsere eigenen Prepaids) habe ich bezahlt. Sie haben eine Flatrate mit der sie in unserem Netz für 3€/Monat telefonieren und simsen können - die zahle ich, weil ich möchte, das sie uns immer erreichen können.


    Mit Freunden telefonieren und schreiben sie über WhatsApp und Hangouts über unser WLAN.


    Um Streit aus dem Weg zu gehen, haben wir sowohl auf ihren Tablets wie auf ihren Handys eine App mit der haben wir das tägliche Limit, die Schul- und Schlafenszeit geregelt, so wie einzelne Apps gesperrt.
    Sie haben die Möglichkeit sich Zeit durch (von uns) festgelegte Aufgaben in der App dazu zu verdienen.
    Beim Großen nutzen wir die App knapp 1,5 Jahre und sind sehr zufrieden. Streit gab es wegen der App noch nicht.
    Er durfte mit 10-11 Jahren 60 Minuten und jetzt mit 12 Jahren 75 Minuten Screen Time.
    Die Zeiten hat er selbst aus der Schule mitgebracht, da gab es im Unterricht das Thema "Umgang mit Medien" und da bekamen die Schüler einen Flyer mit Zeiten. ;)

  • Es ist schwierig. Mein Kind war auch einer der letzten.
    Hier läuft einfach viel über Nachrichten. Verabredungen usw.


    Wir haben die Regelung 30 Minuten am Tag darf gespielt werden.


    Das Handy liegt im Wohnzimmer (klappt tagsüber nicht immer), ab 20:00 Uhr schon.


    Es darf ab und zu nach Nachrichten geguckt und darauf reagiert werden, bzw. eben sich verabredet werden.
    Telefonieren nur im Notfall. Dazu gibts das Festnetz.


    Ab und zu ist an einigen Tagen dauerhaft, dann schreite ich schonmal ein. An anderen ist er so beschäftigt, da interessiert es ihn garnicht.

  • Danke für den Namen! - Klingt ganz gut, auch wenn ich vermute, dass Ihr die kostenpflichtige Variante für 34€ pro Jahr verwendet. #danke Das ist zumindest im Bezug auf den Preis mal eine Hausnummer. Scheint mir ein recht umfassendes System zu sein - App-, Zeitmanagement und noch mehr.


    Habt ihr Raben Erfahrungen mit anderen Apps zum Zeit- und Appmanagement?


    Bei uns ist das ganze Thema noch eine gute Ecke weg, weil unser Zwerg noch nicht mal im Kindergarten ist. Aber Sandmännchen und Sendung mit der Maus in Kombination mit Tablett oder Smartphone sind bei ihm schon hoch im Kurs #ja , auch wenn er da noch recht enge Grenzen gesetzt bekommt.

  • Ich sehe das ja am Umgang mit dem tablet....das darf sie jeden Tag ne halbe Stunde, und wenn wir mal den Wecker nicht hören etc....wird einfach weitergemacht. Obwohl sie in so vielen anderen Dingen relativ vernünftig ist und reflektiert.

    Würde, hätte ich auch nicht anders gemacht :) - wenn die Regel 'von außen' kommt und die Eltern übersehen es würde ich es ebenfalls schamlos ausnutzen und mich über den eigenen Vorteil tierisch freuen :)

  • Tochter bekam ihr Smartphone mit Beginn Gymnasium, sie hat einen All-inclusive-Vertrag und keinerlei Limitierung, weder zeitlich von uns noch was den Zugang zum Internet betrifft. Sie ist deutlich weniger mit dem Smartphone beschäftigt als ich und es wird auch nicht ewig lang damit herumgespielt. WhatsApp wird für die Schule und fürs Eishockey verwendet. Praktisch ist es für längere Autofahrten, und da kommen bei Eishockey-Kindern mehrere zusammen, da schaut sie gerne Videos (mit Kopfhörer).


    Bezahlt wurde es von mir.

  • Würde, hätte ich auch nicht anders gemacht :) - wenn die Regel 'von außen' kommt und die Eltern übersehen es würde ich es ebenfalls schamlos ausnutzen und mich über den eigenen Vorteil tierisch freuen :)

    na sicher, ich auch, selbst wenn ich eigentlich KEINEN BOCK auf das tablet hätte. einfach aus prinzip. vom limitierten ist alles mehr wert. und schon hätten wir eskalationsstufe 2.

  • Falls du ein bisschen technikaffin bist:
    Man kann den Router so einstellen, dass das WLAN nur zu bestimmten Zeiten aktiviert wird. Mein Nachbar hat z.B. ab 20 Uhr das WLAN komplett aus, damit seine Kiddis Nachts nicht Filme schauen usw. . Mein Kollege (ist aber eben Informatiker) hat seinen Router sogar so eingestellt, dass das Gerät seiner Tochter nur zu gewissen Uhrzeiten WLAN nutzen kann. Solche technischen Maßnahmen können sicherlich auch helfen.

    "Natürlich kann ich das. Ich hab's nur noch nie versucht."
    Oma Wetterwachs - Terry Pratchett


    Und jetzt schreibt sie auch noch...

  • Ich bin ziemlich technikaffin, zum Leidwesen meiner Frau (ich sage nur neues Smartphone, schließlich muss man sich auch mit der neusten Generation der Technik auskennen ;) :-P.), aber oft ist das gut und hilfreich, die Technik zu verstehen.


    Hmm, WLAN komplett aus ist die schlechteste Lösung. Da hängt zu viel dran und ich will ja nach 20 Uhr auch noch ins Netz... Aber im Router den Zugriff für einzelne Geräte zu steuern ist schon gut. Das ist ein guter Ansatz...


    Bleiben nur noch die Apps und die Websites, die gefiltert werden sollen und dafür braucht man dann schon eine App bzw. eine Softwarelösung. Naja, das ist (fast) alles machbar ;) “Nur“ eine Frage des Geldes.


    Aber am wichtigsten finde ich egal ob Reglementierung nötig ist oder nicht, dass die Kiddies lernen vernünftig mit dem Zeug umzugehen. Ich weiß doch selbst, dass ich oft stundenlang vorm PC gehockt habe, als es keine Limits mehr gab, aber eben trotzdem das Nötige auf die Reihe gebracht habe. Ich denke, Selbstdisziplin ist lernbar und vorher kommt eben wenn nötig die Reglementierung.