Einschlaf-Drama 5,5 Jahre

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  • Ich lese hier bisher still mit, bei uns ist "schlafen" die Dauerbaustelle.
    Eine neue Idee habe ich leider nicht, würde aber auch als erstes den Mittagsschlaf reduzieren.


    Möchte aber zu dem Artikel sagen, dass es mir da geht wie Ernie. Er hinterlässt bei mir irgendwie den Eindruck, dass ich eben einfach noch mehr für die Beziehung zum Kind tun müsste (Umkehrschluss --> bisher nicht genug in Beziehung wäre), ja, das Kind wahrscheinlich den ganzen Tag im Kindergarten parken würde und abends auch noch ganz schnell los werden wolle. Und doch einfach mal abends ne Geschichte vorlesen sollte. #weissnicht


    Diese Lösungen, doch einfach mal den eigenen Lebensentwurf zu ändern, Job reduzieren, Einkäufe liefern zu lassen - die sind schön, als erstrebenswertes Ideal mag ich die auch - aber leider sehr fern von der Realität vieler Leute. *find*

  • Der Artikel ist zwar extrem, aber ich finde ihn nicht schlecht.


    Eigentlich ist es das, was ich meine. Je mehr ich das Bedürfnis meines Kindes nach gemeinsamer Zeit befriedige, umso leichter findet es in den Schlaf.


    Ich lese den Artikel auch nicht so, dass man alles aufhören muss und sich nurnoch ums Kind kümmern soll.


    Jedes Kind ist ja anders. Es gibt ja auch Kinder, denen reicht einfach die Anwesenheit der Eltern in der Wohnung.
    Andere brauchen halt mehr.


    Einfach mal fragen, was sollen wir machen bevor du ins Bett gehst? So verstehe ich den Artikel.

  • Naja. Nun. Was ich nicht mag, ist dieses "einfach mal"... Einfach mal fragen, was man abends machen soll, bevor das Kind dann brav ins Bett geht?
    Das ist halt einfach mal nicht die Realität. Nicht meine zumindest. Meine älteste Tochter hätte kein Problem damit, sich abendfüllende Aktivitäten auszudenken und es trotzdem als wahnsinnig gemein zu empfinden, dass da irgendwann das Bett als Aufenthaltsort folgt.
    Und ich empfinde es als wenig freundlich, wenn man mir vorschlägt, doch "mal einfach" soundso zu machen. Wenn das MAL und EINFACH ginge, hätte ich denn dann nicht längst versucht?


    Und was heißt denn, das Kind muss dann Verantwortung für meinen Feierabend übernehmen,Tato? Indem es brav ins Bett verschwindet und mich mal in Ruhe auf dem Sofa vor mich hin tüddeln lässt.
    Nein, das ist absurd. Ich habe darüber nachgedacht, ob es daran liegt, wie ich den Begriff Verantwortung verstehe. Aber tatsächlich liegt es weniger an dem Begriff Verantwortung als vielmehr an diesem ganzen Konstrukt, das da aufgebaut wird. Ich übertrage meinem Kind nicht Verantwortung für mein Wohlbefinden - dass das falsch ist, sehe ich ja noch ein. Aber die Formulierung "damit die Kinder fit sind für den Alltag, den wir uns für sie ausgedacht haben" - das suggeriert doch, dass "wir" uns was ausgedacht haben, was in unser Lebenskonzept passt, aber nicht in das des Kindes, das sich eine ganz andere Realität wünschen würde.
    Aber ich plane doch unseren Familienalltag nicht an meinen Kindern vorbei. Ich plane - weil ich die Erwachsene bin - für mich UND meine Kinder. So gut es geht, planen wir auch ZUSAMMEN. Aber da passt doch der Begriff der Verantwortung nicht... nicht für das, was die Rolle der Kinder in diesem Zusammenspiel ist...


    Zu den konkreten Vorschägen: Ich HAB schon eine Putzfrau - und sehe, dass ich da sehr froh darüber bin. Weniger wegen der Zeit, die fürs Putzen drauf geht, als vielmehr, weil ich dann nicht alle Naslang schimpfe, wenn irgendwo Dreck rumfliegt, den keiner wegmacht außer mir. Ich plane auch die Betreuungszeiten der Kinder nicht, ohne diese im Blick zu haben.
    Aber wenn dann der Artikel sagt, nun, frag dich doch mal, ob die Kinder nicht nur ihr Liebstes wollen und du steckst sie ins Bett, weil du Ruhe brauchst - dann fragt er doch eigentlich: Warum brauchst du denn Ruhe? Brauchst du etwa Ruhe von denen, für die du das Liebste bist?


    Ich liebe meine Kinder sehr - aber über weite Strecken des Alltags ist das Leben mit ihnen sehr anstrengend. Und ich strenge mich an - um gerecht zu sein, positiv gestimmt, ausreichend geduldig (!!!). Um nicht die ganze Zeit zu schimpfen, alle drei bestmöglich zu unterstützen, Struktur in den Alltag zu bringen, tausend Mal am Tag aufzuräumen, das an Haushalt zu erledigen, was man nicht auslagern kann, zu trösten, zu schlichten, zu ermuntern, zu helfen, zu spielen, zu füttern. Ich versuche, da zu sein, so gut ich kann. Aber am Abend bin ich fix und fertig und oft froh, wenn sie im Bett sind.
    Du verstehst, Tato, dass ich da nicht besonders empfänglich bin, wenn mir jemand sagen möchte, ich solle doch mal überprüfen, warum ich meine, davon mal Pause zu brauchen, oder?

  • Huch, da kam ja noch ne Menge Input. Zum Artikel- das ist tatsächlich nicht mein Ansatz - mir ist das zu schwubbelig. Wir sind denke ich sehr dicht an unseren Kindern, aber ich eben nicht nur ausschließlich Mutter. Es ist übrigenens egal, wer abends übernimmt, dem Vater gehts nicht anders mit ihr. Ich sehe uns eher als Team und jeder muss seinen Beitrag leisten, damit die Gruppe funktioniert. Mal kann einer mehr, mal weniger. Ich akzeptiere, dass ihr das derzeit schwerer fällt, aber da müssen wir halt alle irgendwie dran arbeiten. Sie hat ne Menge Nähe und wird in der Kita bspw. von ihrer Tante betreut. Ich habe eher das Gefühl, es ist wichtig, dass ich meine Position klar verdeutliche und für mich ne gute linie finde, dann kann sie sich besser daran langhangeln.


    Auch körperliche Bewegung hat dieses Kind ne Menge. Wir fahren ja immer Rad und die sind ganz viel draußen. es ist auch egal, ob es der tag nach ihrem tanzkurs ist oder ob sie mit der kita beim sport war.


    Wir experiementieren gerade ein wenig herum. Fakt ist, der Mittagschlaf ist nicht das Problem. Sie kann das Muster auch ohne. Das ist schon mal ne herbe Erkenntnis, nimmt aber auch für mich Druck raus - ich muss mit der Kita nicht diskutieren. (trotzdem schade, wäre einfach gewesen).


    Was prima funktioeren würde - geht heute z.B. toll - Geschwisterbett. Nur leider geht das an den Bedürfnissen der Großen vorbei. Die pennt nämlich um 8 selig vor sich hin und schläft am liebsten allein. Die ist knülle von der Schule, in den Ferien (und mein Mann ist gerade nicht da) schlafen die beiden gern zusammen und dann passt es gut.


    Ich mache zudem deutlich, dass gewisse Dinge erledigt werden müssen und wenn ich das abends nicht hinkriege, muss es eben tagsüber passieren. (das ist aber blöd und keine langfristige Strategie, da das andere Kind darunter auch leidet.)


    Was ich auch ausschleiche ist das einkuscheln, das erscheint mir derzeit der wirklich zielführende weg. Zwei Tage lang ist sie dann auf der Couch bei uns eingepennt. Nun gut, damit ist unser abend-Programm etwas eingeschränkt, aber damit versuchen wir erstmal zu leben. Ich glaube wirklich, sie ist gerade in ner Entwicklungsphase, sie bastelt derzeit ganz fantastische Dinge oder bleibt ohne zu zögern irgendwo allein und wartet auf mich. Da passiert viel sprachlich, motorisch etc.

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • Ja, da interpretieren wir wohl sehr unterschiedlich, ich bin da bei Mondschein. Ich bin aber auch nicht unvoreingenommen, weil ich schon viel und vor allem lange von Aida lese und ein Stück ihres Weges verfolge. Offensichtlich stößt er da etwas ganz anders in euch an, als in mir. Ich wollte damit keinesfalls sagen, es gäbe eine easy Lösung.

  • Ich hole das mal hoch, weil es Entwicklungen gibt. Ich finde es läuft gut und ich wollte das mit euch teilen.


    Kind schläft nach wie vor erst gegen 21.30 Uhr ein. Wir haben mehrere Versuche in Abstimmung mit dem Kind unternommen, die Einschlafsituation anders zu gestalten. Festgestellt haben wir, Kind scheint tatsächlich abends und nachts ängste zu haben, die durch die schiere Nähe einer anderen Person aufgefangen werden können. Das muss nicht zwingend ich sein.
    Schon mal gut. :)
    Geschwisterbett klappt im Urlaub gut, wenn beide Kinder ungefähr das gleiche Müdigkeitslevel haben. Im Alltag ist das Schulkind erschöpfter und da funktioniert das nicht.
    CD hören etc. fällt weg, Kind möchte Gesellschaft.


    Ich habe nun aber Tatos (Aida) Hinweise in meinem Herzen bewegt bzw. mit meinem Mann darüber diskutiert. Daraufhin hat sich nun folgende Lösung ergeben mit der wir gut leben können. Kind schläft bei uns auf der Couch ein. Sie bleibt dort tatsächlich ruhig liegen. (Das kann variieren, als ich neulich am Küchentisch gearbeitet habe, hat sie sich auf dem Teppich in Sichtentfernung ein Lager bereitet. wenn wir ins Bett gehen, betten wir sie um und nehmen sie mit zu uns.


    Für meinen Mann war es etwas schwierig, da er abends gern vor dem TV entspannt. Da wird nun ein Sichtschutz vors Kind gebaut. (Sofakissen) er schaut eh immer nur ntv und zdf info. wir achten drauf, dass der Ton Kindkompatibel bleibt. Also keine krassen Kriegsdokus o.ä. Damit kann er gut leben. Ich puddel bis halb zehn eh immer noch so für mich rum - was ich dadurch kann, weil ich nicht mehr mit einschlafbegleiten beschäftigt bin. Für alle abendlichen Eltern-Aktivitäten haben wir nun den Zeitraum ab halb zehn, was vollkommen ausreicht.
    Uns gehts damit also gut. Auch Mann ist jetzt wieder mit im Bott. Der druck ist raus und wir meckern nicht mehr rum. :)

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  • Ich freue mich für euch, dass ihr eine für euch alle gute Lösung gefunden habt!