Eingewöhnung Tagesmutter - Positivbeispiel

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  • Hallo,


    neben den vielen negativen bzw. ambivalenten Erfahrungen zu Eingewöhnungen (inklusive unserer ersten völlig mißlungenen Kindergarten Eingewöhnung), möchte ich an dieser Stelle auch noch einmal unsere positiven Erfahrungen mit der Tagesmutter schildern.


    Nachdem wir die Eingewöhnung im Kindergarten abbrechen mussten (weil es einfach unmöglich lief),hatten wir uns für eine Tagesmutter in einem Dorf in der Nähe entschieden.
    Sie war von den Dreien, die wir besucht hatten einfach diejenige, die den besten Eindruck hinterließ, was dann den längeren Weg (7km) wettmachte.


    Schon beim ersten Treffen waren wir einander super sympathisch, die Chemie stimmte, die Vorstellungen von Eingewöhnung und Kindererziehung entsprach unseren (z.B. kein Töpfchentraining), sie war mir sofort sehr sympathisch von der Art her (offen, lustig). Die Räumlichkeiten (großes Wohnzimmer plus Spielzimmer & Bad) waren toll und die Umgebung (Dorf: Kuhstall,Ententeich, Pferde, Schafe usw.) vielversprechend.


    Wir wurden nicht enttäuscht.
    Nach den Weihnachtsfeiertagen begannen wir im Januar mit der Eingewöhnung, A. war zu diesem Zeitpunkt 16 Monate alt. Die ersten beiden Wochen blieb ich einfach 1-3h mit dort und machte es mir auf dem Sofa bequem, während A. unbeschwert dieUmgebung, die Spielzeuge, die anderen Kinder und die TaMu erforschte. Er kam nur ab und zu mal nach mir schauen.
    Gemeinsam mit mir war anfangs noch eine andere Mutter da, deren Kleiner zwar schon im Dezember mit derEingewöhnung begonnen hatte, aber noch nicht allein bleiben wollte.
    Das war für die TaMu gar kein Problem,im Gegensatz den den Erziehern im Kindergarten störte es sie garnicht, daß wir da waren und ihr „über die Schulter schauten“,sie servierte uns sogar noch jeden Morgen eine Tasse Kaffee ^^ .Danach widmete sie sich ganz normal den Kleinen, war aber auch immer ansprechbar.
    Ziemlich schnell blieb ich während des(in diesem Fall kurz gehaltenen) Spaziergangs schon auf dem Sofasitzen, draußen war es so spannend, da ging es auch ohne mich.


    Nach knapp zwei Wochen probierten wir eine erste 5-Minuten-Trennung, dann ging ich 15 Monuten weg. Bis auf zwei drei Tränchen, die sich aber gut durch die TaMu wegtrösten ließen, ging das prima. (Das war eine weiterer Unterschied zumKindergarten, wo er sich nicht hatte trösten lassen).
    Der Bindungsaufbau war halt diesmal auch optimal verlaufen, die TaMu machte, so wie es ja sein soll, immer wieder Angebote, ohne A. zu sehr zu bedrängen – und es war natürlich immer dieselbe Person da (im Kindergarten hatte das ja sehr gewechselt).
    Nach zwei Wochen verlängerten wir langsam meine Abwesenheit auf bis zu 2 Stunden, ich war immer„rufbereit“ und war auch sicher, daß die TaMu im Falle desFalles bescheid sagen würde.
    Sie schickte stattdessen per WhatsupFotos mit dem Titel „Alles gut!“ - das war sehr beruhigend. #danke


    Dann war A. ein paar Tage krank, ich bereitete mich schon darauf vor, erstmal wieder mit dazubleiben, aber wir konnten problemlos da weitermachen, wo wir aufgehört hatten.
    Ich hatte einfach auch ein gutesGefühl, ihn dort zu lassen. Ich horchte nach dem Tschüss sagen immer noch kurz hinter der Tür, er weinte entweder gar nicht, oder wirklich nur eine Minute, und ich hörte, wie die TaMu auf ihn einging.


    Nach ca. 4 Wochen probierten wir dann den Mittagschlaf aus (ich war ja sehr skeptisch, da er zu Hause fast nur an der Brust einschlief), und siehe da, er schlief ohne Tränen nach 5 Minuten Streicheln ein – auch hier war das geschickte Foto total beruhigend für mich.


    Und es läuft seitdem wunderbar. Ergeht früh gern rein, ich muß mir meinen Abschiedkuß direkt erbetteln ;) - er drückt mich, winkt, und macht die Tür hinter mirzu. Beim Abholen will er sofort ne Portion Milch, aber danach will er weiterspielen, nicht heim gehen.


    Sie sind mittlerweile nur zu dritt, da zwei Dreijährige in den Kindergarten gewechselt haben, es ist also eine schöne kleine Gruppe, und sie machen so tolle Sachen.
    Gehen sehr viel raus (und zwar dürfen sie da auch frei laufen, im Gegensatz den den Kindergarten-Spaziergängen), z.B. in den Kuhstall, zu den Pferden, nehmen Schnee mit rein um ihn beim Auftauen zu beobachten, malen herrliche Schmierbilder usw.


    Ich habe absolutes Vertrauen zu derTaMu, sie ist vertauenswürdig und transparent, was alles angeht, man hat (im Gegensatz zum Kindergarten) nie das Gefühl, man würde „nerven“ mit seiner mütterlichen Besorgnis, sie nimmt mich ernst und geht auf uns ein, man ist jederzeit Willkommen zu bleiben.
    Sie ist ganz herzlich und so lieb mit denKleinen, man sieht, wie sie jedes einzelner der Kinder wert schätzt, annimmt wie es ist und das Positive sieht („joa, jetzt ist er alsogerade in seiner Schmeiß-Phase, hab jetzt mal die bausteine gegenBälle eingetauscht, das muss er halt jetzt üben“).


    Also, wie ihr merkt – es war die allerbeste Entscheidung, die wir getroffen haben! #applaus


    Liebe Grüße, Seda

  • Das klingt wirklich toll und sehr warmherzig, was Du da schilderst von der Tagesmutter. Ja, es ist soooo viel wert, wenn man seine Kinder gut aufgehoben weiß und merkt, wie sie Stück für Stück eine gute Bindung zur Betreuungsperson aufbauen. Ich freu mich für Dich!

  • Sehr schön, danke für den positiven Bericht!


    LG, gaagii (auch Tagesmutter und bei mir läuft es ähnlich, wir haben nur leider keine Pferde und keinen Schnee)

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    Wenn ich mir einen Krankenwagen im Ballettröckchen tätowieren lasse, habe ich Tatütatatütütattoo! #blume
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  • Das klingt wirklich sehr gut.
    Bei uns ist es auch ähnlich (aber auch ohne Bauernhof-Umgebung leider).
    Das mit den Fotos hat sich hier auch als sehr beruhigend für die Eltern rausgestellt.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Das ist sehr schön zu hören und ich fühle so mit. Ich hoffe das es bei uns ähnlich verläuft, eigentlich sollte Mausi ab 01. Juni eingewöhnt werden in der Kita, da sie aber nicht woanders schläft und dann nur an der Brust, hatte ich in der Kita meine Sorgen geschildert. Das Ende des Gespräches war....ach naja dann müssen wir sie eben schreien lassen, damit sie versteht das ihr nichts schlimmes getan wird #kreischen :stupid: #stumm #motz #sauer #finger ich könnt kot*** #wisch


    Jetzt versuch ich auch noch auf die schnelle eine TaMu zu organisieren, in der Hoffnung auf Verständnis zu stoßen.


    Aber echt toll für euch #taetschel

  • Das mit dem Schreien lassen geht natürlich nicht. Wenn mir das jemand gleich so sagt wär bei mir auch vorbei.


    Aber es wäre schon gut für die Kleine, wenn Ihr das mit dem ohne-Brust-einschlafen und woanders-einschlafen zum Mittagsschlaf übt.
    Allerdings nciht mit Dir - und lass Dir auch von niemandem einreden, jetzt schnell abstillen zu müssen! Sie braucht die BRust in der Eingewöhnung umso mehr, sonst kriegt sie die Krise und die EIngewöhnung funktioniert schlechter statt besser.


    Versuch stattdessen, sie tagsüber mal im bei jemand anderem einschlafen zu lassen (Papa, Freundin, Oma) wenn Du NCIHT da bist (sonst ist es ja wie Strafe wenn sie nicht ran darf). Du solltest natürlich aber in kurzer Zeit per Telefon herzubeordern sein wenn sie nciht in den Schlaf findet.
    Oft funktioniert der Kinderwagen als Übergangs-Einschlafort recht gut.
    Das könntest auch Du üben, "zufällig" genau zur Mittagsschlafzeit mit dem Kidnerwagen unterwegs sein. Da kann sie sich ja auch nciht in den Schlaf nuckeln.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Liebe Auweiadiestillt,

    Aber es wäre schon gut für die Kleine, wenn Ihr das mit dem ohne-Brust-einschlafen und woanders-einschlafen zum Mittagsschlaf übt.

    Wir haben das Schlafen ohne Brust nicht geübt vorher!


    A. hat vor der Tagesmutter auch zum Mittagsschlaf die brust gebraucht. Es ging ohne mich sonst nur so, daß er irgendwann vor lauter Erschöpfung nachmittags im Kinderwagen eingeschlafen oder einfach auf dem teppich umgekippt ist (bei Oma z.B.).
    Wir haben das einfrach drauf ankommen lassen bei der Tagesmutter, ich hätte niemals gedacht, daß es klappt.
    Wir hatten vereinbart, daß sie es einfach probiert, ihn natürlich in keinster Weise zwingt oder so, wenn er nicht schläft aber zufrieden ist, wäre es auch ok gewesen, hätte er geweint, hätte sie mich angerufen.
    Aber der Vorbildwirkung der anderen Kinder und meine Abwesenheit reichten aus, er legte sich einfach in sein Bettchen (sie hat da auch so schöne Nester, keine Pritschen). Sie las was vor und streichelte ihn dann noch ein paar Minuten, und er schlief.
    Ich konnte es kaum glauben.


    Bei mir schläft er Mittags weiter nur mit Brust.


    Also, wenn Du jetzt nicht darauf angewiesen bist, daß es schnell klappt mit dem Mittagschlaf und Dich darauf verlassen kannst, daß man sie nicht schreien lässt, dann würde ich es einfach mal versuchen.


    Und übrigens haben wir unsere Tagesmutter innerhalb von 10Tagen gefunden, ich hab das ja auch sehr kurzfristig entschieden, als der kindergarten sich als so bescheuert herausstellte. Ich hatte mir vom JA ein paar Namen in unserer Gegend geben lassen, und dann gleich noch vom JA des Nachbarkreises, weil die auch gut erreichbar sind.


    LG Seda

  • Toll, so schöne Erfahrungen zu lesen, und noch toller, dass du das wertschätzen kannst #herzen

  • Liebe Sedativa ich hoffe so sehr das es bei uns genauso ist, so viel Sorge würde mir von den Schultern genommen werden. Ich hoffe auch darauf das meine Tagesmutti ne tolle ist #knuddel , vielleicht kann man ja auch verabreden das die Maus dort nicht schläft sondern auf mich wartet falls es nicht klappt! Die kleine kann morgens bis halb Acht schlafen und meine späteste Zeit die ich sie abholen würde wäre 14.15 Uhr. Ich werde aber häufig auch früher Schluss haben.


    Das mit dem Üben hab ich auch schon überlegt, doch bieten sich keine vertrauenswürdigen Großmütter an, die das nicht auf ihre "Weise" durchziehen würden #flop .