Schwanger über 40 – Sorge wegen höherer Risiken

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  • Liebe Raben,


    ich weiß nicht, wie ich mit meinen Ängsten zu oben genanntem Thema umgehen soll.
    Einfach denken, es geht schon alles gut? Ich glaube, dass kann ich nicht.


    Eigentlich ist unser 4. Kind beschlossene Sache (sofern es denn klappt).
    Wenn da nur nicht – aufgrund unseres Alters – die Sorge wegen höherer Risiken wäre:
    Chromosomenstörungen, schwere Fehlbildungen, Früh- und Totgeburten sowie
    Komplikationen während der Schwangerschaft und Geburt.


    Ich bin Anfang 40 und mein Mann sogar Anfang 50.
    Die biologische Uhr tickt und Ende 2016/Anfang 2017 wollen wir loslegen.


    Oder sollten wir unser Glück besser nicht herausfordern? Wir haben bereits 3 Kinder.
    Aber wir wünschen uns noch 1 Kind und alle anderen Lebensumstände passen.


    Welche Erfahrungen habt Ihr mit Schwangerschaften Ende 30/Anfang 40 gemacht?


  • Welche Erfahrungen habt Ihr mit Schwangerschaften Ende 30/Anfang 40 gemacht?


    Also wenn offiziell loslegen in diesem Alter, dann würd ich sagen sofort und nicht mit Termin xy. Einfach weil die Chancen sinken, nachweislich.


    Eigene Erfahrung:


    Nur eine einzige. Alter 41, Kind mehr als ungeplant, da Vater angeblich zeugungsunfähig.
    Ich hab erst im dritten Monat von der Schwangerschaft erfahren, da eben vollkommen unerwartet.
    O Ton Gyn: Sie sind natürlich in ihrem jungen Alter absolut keine Risikoschwangerschaft, aber ich muß das leider aus rein bürokratischen Gründen in ihren Mutterpaß schreiben. Probleme sind eh keine zu erwarten.
    Schwangerschaft verlief absolut problemlos, Foren kannte ich keine, geschont hab ich mich auch nicht, gegessen eh alles etc. Geburt absolut problemlos.


    Ich will nicht die Statistik kleinreden, trotzdem kenne ich persönlich problematische Fälle leider nur von viel jüngeren Müttern.


    Edit:
    Ich hab mich auch bis vor kurzem immer so gefühlt, als könnte ich jederzeit noch ein zweites Baby bekommen. Also was die Fitness betrifft.
    Nur jetzt mit ner 5 davor, würd ich mich einfach nicht mehr trauen. Da fange ich dann doch an die Statistik ernst zu nehmen.


    Ansonsten kenne ich über ein Dutzend Mütter die mit Mitte 40 problemlos ein Kind bekommen haben. Drei davon Zwillinge.

  • Ich war 38/42 bei meinen Kindern.
    Ich hatte wirklich Angst vor Trisomien und habe akribisch die Ultraschallbilder betrachtet und ewig im Internet die Werte des Feinultraschalls verglichen ob es irgendwelche Auffälligkeiten gibt. Ich kann mich leider gut in was reinsteigern.
    Trotzdem habe ich bei beiden Schwangerschaften weder Erstsemesterscreening oder FU gemacht und hatte auch keinerlei gesundheitliche Probleme.
    Als ich meinen Sohn bekam lag zeitgleich eine junge Frau Ende zwanzig mit mir im Zimmer. Ihr Junge hatte Trisomie 21. Es wurde in der Schwangerschaft nicht erkannt...das geht mir heute noch nach.
    Ich würde auch nicht mehr warten in euren Fall. Auf was eigentlich?

  • Mein Gyn sagte mir: Nichtraucherin, kein Übergewicht - kein Grund zur Sorge. Ich war 38 bei der Geburt meines ersten Kindes. Absolute Traumschwangerschaft, kerngesundes Kind.
    Ist Pränataldiagnostik für Euch ein Thema?

  • #angst ,
    ich würde mich in eurem Fall schon damit auseinandersetzen, dass bestimmte Risiken eben erhöht sind. Und mich fragen, ob ihr mit den Konsequenzen irgendeinen guten Umgang findet.
    Wenn ja: Nur zu #applaus .
    Wenn nicht: :( , ich galube, dann würde ich wohl eher Abstand nehmen von dem Gedanken.


    Gerade vor 5 Wochen hat eine befreundete Familie ihr 3. Kind gekriegt. Eltern schon über 40. Das kleine Mädchen hat Trisomie.Für diese Familie ist das ganz, ganz schwer.
    Ich glaube, ich könnte mit dem Gedanken "Behinderung" ganz gut leben. Das hat für mich nicht so einen Schrecken. Allerdings vermute ich, ich würde das meinen Kraftreserven nicht zutrauen, wenn es erst so spät los geht. Ich habe bewusst aus diesem Grund meine Kinder im Zeitfenster 30-35 geplant.
    Aber: Das ist ja eine individuell ganz unterschiedliche Empfindung :) .

  • Statistiken helfen ja nicht immer.
    War das nicht so, dass Kinder mit Trisomie immer häufiger von jüngeren Frauen geboren werden. Mit der Begründung, dass ältere Frauen eher untersucht werden und dann die Schwangerschaft beenden.


    Ich hab meine Kinder mit einer 2 Vorne bekommen und alles okay, wenn die erste Geburt auch schwierig war.
    Ich selbst kenne Probleme im Umfeld meistens bei Frauen Mitte/Ende 30 - Anfang 40.
    Der Grund ist klar. Das ist das Alter, in dem hier die Mehrheit Kinder bekommt.
    Jüngere und älter Frauen sind eher selten.


    Es gibt nie eine Sicherheit, egal wie alt oder jung man ist.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn man das ganze Spektrum möglicher Behinderungen anschaut sind relativ wenige altersabhängig. Und von diesen sind einge durch Vorsorgeuntersuchungen schon vor der Geburt erkennbar.


    Ich war bei den Geburten meiner Kinder 36 und 39 und mein zweites Kind hat gesundheitliche Probleme, die uns die ersten 2,5 Jahre ganz schön viele Arzttermine, Therapien und Krankenhausaufenthalte eingebracht haben. Das ist natürlich immer anstrengend und mit jedem bereits vorhandenem Kind ist mehr zu organieren. Das würde ich schon in meine Überlegungen einfließen lassen.

  • ich war bereits 41, als mein mann endlich für ein drittes kind bereit war, ich hätte gerne schon früher gestartet, aber so war es dann halt.
    für mich zählte ab dann jeder zyklus, ich wollte keinen unnötig verstreichen lassen, bin gleich in eine kinderwunschklinik zum hormoncheck, hab temperaturkurven geführt, um möglichst schnell schwanger zu werden, denn ich hab schon an meinem körper gemerkt, dass ich keine 30 mehr bin, und wollte nicht länger warten. es hat dann 9 zyklen gedauert, für das alter vollkommen ok, für mich aber viel zu lang, meine beiden ersten kinder sind im 1. und 2. zyklus gezeugt worden. im 7. zyklus hatte ich dann leider eine frühe fehlgeburt in der 6. woche und hab mich dann schlussendlich im 9. zyklus für eine iui endschieden, die auch gleich geklappt hat.
    also ich denke im alter um die 40 nimmt die fruchtbarkeit einfach ab und wenn ihr unbedingt noch ein kind wollt, würde ich jetzt nicht noch bis ende des jahres warten.


    aber zu deiner eigentlichen frage: wir waren uns dessen bewusst, dass die wahrscheinlichkeit für eine chromosomenstörung etwas erhöht ist, also im klartext waren es bei mir mit dann 42 glaub ich 1:50 oder so. heisst im umkehrschluss aber halt auch, dass wenn ich 50 kinder kriege , hat eins ein chromosomendefekt. das hat mir immer irgendwie mut gemacht.
    ich hab dann einen einfachen bluttest machen lassen, der die wahrscheinlichkeit dann auf 1:2000 herabgesetzt hat.
    die schwangerschaft war auf jeden fall die anstrengenste von den dreien , was ich aber nich auf mein alter schiebe, übelkeit, blasenentzündungen, nesselsucht und endlose müdigkeit kannte ich vorher nich so, aber das kann ja jede treffen. klar mit 42 schwanger und zwei kinder ist halt anstrengend, aber es ging halt auch so , und es gab weniger aktion hier zu hause.
    die geburt war auch übel, aber halt auch wieder nicht wegen dem alter. und ich bin zur geburt zur höchstform aufgelaufen und immer noch stolz, was für kräfte ich freigesetzt hab.


    also ich würd mir an deiner stelle nochmal die genauen zahlen anschauen, was die risiken angeht. sicherlich sehen die schlechter aus, als mit 30, aber wenn sich zb ein risiko von 0,5 auf 1 % steigert, hat es sich zwar verdoppelt, ist aber dennoch immer noch gering.
    verstehtst du, was ich meine??


    Für die einen ist das Glas halbleer,
    für die anderen ist es halbvoll,
    und ich freu mich schon, wenn überhaupt etwas drin ist !!
    :D

  • Ich kann Dich so gut verstehen. Ich habe mein Kind mit 40 bekommen, allerdings nach IVF. Ich hatte Präeklampsie, da ist Alter ein Faktor, IVF aber auch. Ich würde mich rückblickend in der Schwangerschaft mehr schonen und mir zugestehen, dass es in höherem Alter für den Körper anstrengender ist. Wenn deine drei anderen Kinder Dich noch sehr brauchen, kommt es wohl auch sehr auf Eure Umstände an, d.h. Unterstützung, Betreuung etc.

  • Ich habe unsere vier Kinder im Alter: 27, 29, 32 und 35 bekommen.


    Die ersten drei Schwangerschaften waren reine Spaziergänge. Die letzte enorm anstrengend und komplikationsbehaftet.
    Unsere (wundervolle, über alles geliebte) Nummer 4 ist das Gegenteil eines Anfängerbabys und somit bin ich ehrlich gesagt seit fast 2 Jahren komplett überfordert...
    Mein Mann ist übrigens 50 gewesen bei der Geburt.

  • Mein Mann hatte panische Angst davor als wir vor ein paar Wochen einen Unfall hatten.
    Mir hat der Gedanke ein behindertes. Kind zu bekommen nie Angst gemacht. Ich war mir immer sicher, dass ich auch ein behindertes Kind unendlich lieben werde und mich der Herausforderung stellen kann.
    Jetztmit 41 denke ich darüber anders.
    Ein behindertes 4. Kind würde mich zuviel Kraft kosten.
    Geh nochmal in dich und stelle dir die Frage ob du genug Kraft für ein behindertes Kind hast.

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • Aber wie findet man denn raus, was es bedeutet, ein behindertes Kind zu haben, also wieviel Kraft es kosten wird? Wahrscheinlich kann einem das niemand sagen, weil es eben individuell so verschieden ist; nur Information über Unterstützungsangebote könnte helfen. Das wäre wohl mein Ansatz: mir solche Informationen zu besorgen.

  • Ich hatte mein erstes Kind mit 36 und mein zweites mit 41. Gerne hätte ich die beiden früher gehabt, aber leider hat es 4 1/2 Jahre gedauert, bis ich mit dem ersten schwanger war. Beim 2. hat es ein Jahr gedauert. Genau dann, als ich gedacht habe, jetzt versuche ich nicht mehr länger schwanger zu werden, weil ich zu alt werde, hat es geklappt. Ich hatte beim 2. auch viel mehr Sorgen wegen Trisomie etc. und habe den Erst-Trimester-Test durchführen lassen. Ich fand die 2. Schwangerschaft viel anstrengender als die erste und habe deutlich gemerkt, dass der Körper nicht mehr so viel aushält. Gerne hätte ich ein 3. Kind gehabt, aber ich habe mir nochmals eine Schwangerschaft und eine Babyzeit nicht mehr zugetraut. Ich hätte keine Kraft mehr für ein 3. Kind (geschweige denn, für eines mit speziellen Bedürfnissen)
    Ich wünsch Dir eine gute Entscheidung.


  • Geh nochmal in dich und stelle dir die Frage ob du genug Kraft für ein behindertes Kind hast.


    Aber nicht weil Du über 40 bist, sondern weil es generell wichtig ist sich diese Frage zu stellen bzgl. Vorsorgeuntersuchungen etc.


    Auch wenn es nicht der Statistik entspricht, kenne ich persönlich nur Frauen unter 30 mit besonderen Kindern.

  • ich habe meine Kinder mit 34, 38, 42 und 43 bekommen.


    mein dritter sohn ist mit trisomie 21 in der 16 woche im bauch gestorben.


    meine tochter danach ist bumperlgesund.


    feinUS in der 20 woche habe ich bei allen machen lassen. ein behindertes kind kann auch mit 20 zu einem kommen. beschwerlicher empfand ich die letzte schwangerschaft kaum, das letzte kind empfinde ich bisher als das einfachste. tatsächlich habe ich das Gefühl viel Kraft zu haben - habe aber auch ein recht bedürfnisstarkes anderes kind, da kommt ein baby wie sie schon ganz gut :)
    ich würde nix anders machen. es ist anstrengend, ja - aber ich schiebs nicht aufs alter.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • Vielleicht hilft es dir nochmal die genauen Zahlen anzuschauen...wie alt warst du denn beim ersten Kind oder auch beim letzten? Es gab hier doch mal einen Thread über Mutterschaft über 45, da wurden auch interessante relativierende Infos zusammengetragen. Ich meine z.B. gelesen zu haben, dass das Risiko für Gendefekte bei weiteren Kindern kaum erhöht ist, sofern die erste Schwangerschaft vor 35 stattfand.
    Auch denke ich, dass es ganz normal ist mehr Ängste mit steigender Kinderzahl zu haben unabhängig vom Alter, man hat mehr Lebenserfahrung, weiß was schiefgehen kann und wieviel Glück man hatte gesunde Kinder bekommen zu haben. Ich persönlich glaube nicht an solche Dinge wie 'Schicksal herausfordern', früher haben die Frauen viel mehr Kinder bekommen und auch solange sie fruchtbar waren, d.h. das letzte kam oft in den 40ern.

  • Wir haben jetzt mit 40 unser erstes Kind bekommen, einfach weil es früher nicht geklappt hat.
    Die Feindiagnostik haben wir gemacht und es wurde eine Wahrscheinlichkeit von 1: 42 für T21 festgestellt. Weiterführende Untersuchungen haben wir nicht gemacht und gesagt, wir nehmen es wie es kommt.
    Und das ist glaube ich der Punkt: Ihr solltet euch im Voraus Gedanken machen "Was wäre wenn". Und auf Jahresende warten würde ich auch nicht mehr, zumal es mit zunehmendem Alter im schwieriger wird.


  • Und das ist glaube ich der Punkt: Ihr solltet euch im Voraus Gedanken machen "Was wäre wenn".

    was wäre wenn.


    ja. Nun. Diese Gedanken sollte man sich wohl immer machen. Oder auch nicht. Denn eines kann ich mit Sicherheit sagen: Wenn es "wenn" ist, ist es eh ganz anders als man dachte was denn wäre wenn....
    Man hat es nicht in der Hand. es gibt keine Garantie, weder auf ein gesundes, ein hübsches, ein intelligentes, ein ruhiges oder wildes, ein Kind das problemlos durchs leben geht etc pp - auch nicht auf komplikationslose Schwangerschaften, super schicke Geburten...


    Wir haben den unglaublichen Luxus dass die heutige Welt mit vielen Dingen die "wenn" sind auch prima umgehen kann. Ich wage zu behaupten dass man in viele sich nicht einmal vorgestellte "wenns" hineinwächst, sie akzeptiert wenn sie da sind, an ihnen wachsen kann.
    Man kann auch an ihnen zerbrechen. Natürlich.
    Jeder neuer Mensch ist ein neues Risiko, ein neues Wagnis, ein neues Geschenk. Eine Chromosomenstörung muss weder ein Todesurteil sein noch bedeuten dass man einen Pfelgefall zuhause hat. Viele werden auch erst später erkannt. Manche vielleicht nie. Kinder mit Fiesen störungen können alt werden, früh sterben, ein frühabort sein, ein spätabort. Man weiss nie was man bekommt. Es gibt noch viel blöderer Dinge als Chromosomenstörungen. Und auch ein gesundes Baby ist kein Garant für einen gesunden glücklichen Erwachsenen.


    Und: es nicht zu wagen ("das Schicksal nicht herausfordern") bedeutet auch nicht, weiterhin tuffig schön entspannt durchs leben gehen zu müssen. Kann ja immer noch irgendwas anderes passieren.


    Ich verstehe den Gedanken des Schicksal herausforderns sehr gut. Aber tun wir das alle nicht täglich?


    Ganz ehrlich: unsere dritte ist diejenige die momentan vieles einfacher macht. Witzigerweise. Nicht das Baby macht die Situation schwierig ;)

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • auch ich finde, dass man sich immer die Frage nach dem“wenn“ stellen sollte, auch als jüngerer Mensch.
    Und eines ist klar, wenn das “wenn“ tatsächlich passiert, dann benötigt dieses Kind sehr viel Aufmerksamkeit und sehr viel Zeit. Alle anderen Familienmitglieder müssen für eine längere Zeit ihre Bedürfnisse zurückfahren. Und das wäre also eine Entscheidung nicht nur für Euch Eltern, sondern auch für die Geschwister.

  • Murkel du hast es auf den Punkt gebracht.
    Ich kenne Familien mit behinderten Kindern und die sind glücklich.
    Ehrlich gesagt glücklicher als die meisten Menschen mit gesunden Kindern.
    Und auch ein gesundes Kind kann von heute auf morgen ein Pflegefall werden.
    Jedes Kind ist ein Risiko, weil man eben seine Liebe in jedem seiner Kinder trägt und somit verletzbarer aber auch stärker wird.
    Ich kann dir eigentlich nur raten auf dein Herz zu hören.

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.