Placentageburt bei Mehrgebärenden, was ist okay, was ist tatsächlich gefährlich?

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  • Hallo ihr Lieben,
    Wir erwarten im Herbst unser 5. Kind, es wird wohl meine 4. Spontangeburt werden (erstes Kind KS). Nun hat sich meine Plazenta bei jedem Kind etwas länger Zeit gelassen und gerade beim 4. Kind gab es nach heftigem Ziehen an der Nabelschnur eine starke Blutung, die fast in einer Not-OP endete. Bevor an der Nabelschnur gezogen wurde blutete noch nix. Das weiss ich so genau, weil ich stand und der Boden und meine Beine top sauber waren ;)


    Ich muss sagen, ich kenne mich mit dem Thema Plazentageburt kaum aus und finde auch sehr wenig darüber zu lesen.
    Ist es denn tatsächlich sinnvoll, dass die Plazenta nach 30Minuten geboren wird? Auf welche Daten stützt sich diese Vorgabe, die hier im Umkreis alle Krankenhäuser hatten?
    Als Mehrgebärende habe ich ein erhöhtes Risiko einer nachberuflichen Blutung,ja? Wie hoch ist es genau? Und gibt es Einflussfaktoren? Wo kann ich mich fundiert darüber informieren?
    Wie schnell ist man tatsächlich verblutet nach einer Geburt, vorausgesetzt die Hebammenbetreuung ist sehr gut und die Blutungen werden direkt bemerkt?

    • Offizieller Beitrag

    nur aus erinnerung, eventuell fehlerbehaftet.


    als ich mit dem zweiten kind schwanger war, erzählte uns ein bekannter, dass sich nach der geburt, die planzenta nicht löste. mutter und kind begrüssten sich ausgiebig, vater war dabei, alles relaxed. und dann brach plötzlich emmsiges treiben aus und frau wurde in den op geschoben.


    etwas verunsichert fragte ich meine hebamme, da geplante hausgeburt. die meinte, dass es nach ca 2h schnell gehen muss, aber davor sei alles relaxed. da ich einen normalen fahrtweg von 15-20 minuten zu klinik hatte, wäre im meinem fall nach etwa einer stunde der weg ins krankenhaus angezeigt gewesen.


    eine freundin hatte beim dritten kind und hausgeburt eine sich nicht lösende plazenta und hatte da auch zeit nahc der geburt ins krankenhaus zu fahren.


    soweit ich mich erinnere ist durchaus zeit, nur wenn die zeit verstrichen ist, dann sollte es schnell gehen. woher die halbe stunde kommt, weiss ich nicht, aber wohl eher aus personaltechnischen gründen, würde ich vermuten.


    erhöhtes risiko des nachgeburtlichen verblutens besteht angeblich bei vorrausgegangenen ausschabungen. bei starken, nicht aufhörenden blutungen muss angeblich sehr schnell gehandelt werden.

    #rose

    Zwischen Lachen und Spielen werden die Seelen gesund.

    Machtverhältnisse sind weder geschichtslos noch geschlechtsneutral. Johanna Dohnal

  • Lieben Dank für deine Infos :) !
    Ich finde diese Phase der Geburt tatsächlich etwas beängstigend, weil es wohl die gefährlichste für die Mutter ist wegen der Nachblutungen. Ich würde aber dieses Risiko gern genauer fassen können, finde aber fast nix dazu.

  • in die 2 bücher, die ich habe und wo sicherlich was drin steht kann ich grad nicht gucken
    (Stadelmann und Alleingeburt)


    aber im kopf habe ich, dass zumindest eine stunde gar kein problem ist -sofern es keinen vorherigen grund zur unruhe gibt.


    nach meiner ersten geburt wollte sich die plazenta erst lösen, als ich stillte.
    die hebammen wurden da solangsam unruhig, dass sich gar nichts tat, da ich schon stärker blutete
    und versuchten es mit warten, dann bauchmassage -gezgen haben sie nicht, nur mal an der Nabelschnur angefasst ob
    sich da überhaupt was tut.
    als ich dann den kleinen stillte ging es direkt völlig problemlos

  • Im Geburtsvorbereitungskurs sagte unsere Hausgeburts-erfahrene Hebamme: Im KH wird aus Routine-/ Standard-Gründen binnen 30 min die Plazenta erwartet, andernfalls wird nachgeholfen. Bei Hausgeburten wartet sie in aller Ruhe 3 Stunden, bevor sie eingreift.


    Bei meiner ersten Geburt (KH) wurde nach ca. einer halben Stunde an der Nabelschnur gezogen, dann kam die Plazenta freiwillig. Bei meiner zweiten Geburt (HG) wurde die Hebamme (eine andere als im GVK) nach ner Stunde nervös, weil die Plazenta noch nicht da war. Ihre Begründung: Der Muttermund schließt sich nach der Geburt wieder und dann passt irgendwann die Plazenta nicht mehr durch. Schlussendlich kam sie dann nach zwei Stunden ganz von selbst. Ich brauchte einfach nur eine kleine Auszeit (allein auf Klo, Schüssel im Klobecken, in die die Plazenta reinfallen konnte).


    Das sind jetzt keine objektiven Infos, aber vielleicht helfen sie dir, dir ein Bild von der Vielfalt der Möglichkeiten zu machen.

    zertifizierte Beraterin für Natürliche Empfängnisregelung

  • Wenn sich die Plazenta gar nicht löst sehe ich gar keine hochakute Gefahr, also nichts in Richtung Minuten oder so. Dann ist das eher ein grundsätzliches Ding...
    Aber Stillen, Ruhe, Liebe, Positionswechsel (viele Plazenten werden auf Toiletten geboren ;) ) dafür ist ja immer zeit wenn Frau nicht blutet...
    Die Wahrscheinlichkeit dass sie sich selbst löst sinkt allerdings glaub ich nach 2 Stunden gen null und deshalb ist das so die "magische" Grenze...

  • das mit dem Klo ist's ein super Tip ;) ! Das werde ich dieses Mal definitiv versuchen!


    Gestillt habe ich immer Recht zeitig und ausgiebig nach der Geburt, daran kann es also nicht liegen.


    Hebamme werde ich auf jeden Fall fragen. Und ja stimmt, hier im Forum geht das ja auch :)

  • ergänzend:
    bei der 2. geburt gab es bezüglich der plazenta (und auch dem bluten) gar kein problem.
    die kam ganz von allein. ich weiß nichtmal mehr so wirklich wann.

  • Also diesmal kam sie etwa 1,5 Stunden nach der Geburt und ich habe meine Hebamme gebeten das wir die jetzt mal "raus locken" weil ich fertig werden wollte mit gebären. Von allein wäre die nicht gekommen glaube ich, ich hab mich auf den Hocker gesetzt und ein wenig gepresst und mit den Händen auf den Bauch gedrückt. Da kam sie dann.
    Meine Hebamme hätte aber noch länger gewartet. Ich kann sie morgen mal fragen wenn Du magst.

  • Oh das wäre ganz toll, wenn du sie fragen könntest :)


    Ich habe meine letzte Geburt bis zur Geburt des Kindes als Traumgeburt empfunden. Wir waren bis auf etwa 20 Minuten mit ganz kurzem CTG und Untersuchung komplett alleine im Kreißsaal, mein Mann und ich. Und bei der Geburt hat mein Mann die Kleine aufgefangen. Es war für mich wirklich perfekt, weil ich mich total auf mich konzentrieren konnte und mir keiner ein geredet hat.


    Dann kamen kurz nach der Geburt Hebamme und kurz drauf die Ärztin ins Zimmer und ab da war totaler Streß. Ich sollte mich wider Willen hinsetzen, dabei wollte ich lieber stehen, dann sollte ich liegen und Stillen, dann wurde sehr unsanft an der Nabelschnur gezogen und als es dann blutete war wirklich Streß mit heftig auf den Bauch drücken. Irgendwann zwischen drin Wehentropf.


    Ich frag mich halt, ob der Stress wirklich nötig war und ob man beim nächsten mal was anderes machen kann

  • Bei der HG meines 2. Sohnes wollte die Plazenta auch nicht kommen. Meine Hebamme hat ganz vorsichtig an der Nabelschnur gezogen und meinte, das lassen wir lieber. Sie gab mir dann noch ein Wehenmittel, was leider nichts brachte.
    Mir ging es die ganze Zeit über super, ich hatte keine Blutung und wir sind dann 5 Stunden nach der Geburt meines Sohnes ins KH gefahren. Dort wurde unter Vollnarkose die Plazenta geholt.
    Die Nabelschnur war tatsächlich ganz unten gewachsen und nicht mittig, was meine Hebamme beim leichten ziehen daran auch vermutete...
    Es war eine etwas komische Situation, da man ja erst gratuliert bekommt wenn die Plazenta da ist.
    Auch die Abrechnung war nicht ganz einfach, weil die Geburt ja erst Zuhause mit meiner Hebamme stattfand und dann die Plazentageburt von der Hebamme im KH betreut wurde. Aber damit hatte ich ja nichts zu tun. ^^
    Bei der Hausgeburt meines 3. Kindes kam die Plazenta etwa eine Stunde nach der Geburt meines Sohnes.
    Ich wünsche dir eine schöne Geburt! #blume

  • Klar ich frag sie, um 15 Uhr wird sie kommen.
    Aber so wie ich das verstanden habe ist es eine blöde Idee an der Nabelschnur zu ziehen und man kann da noch ziemlich viel machen bevor man sie holen muss. Stillen, Brustwarzenmassage, wie bei mir Geburtshocker und rausdrücken, Oxitocin...

  • Naja, wenn du blutest muss es wirklich schnell gehen. Da bleibt nicht viel Spielraum. Zu Hause gibt es dann den rtw und die Hebamme ruft schon mal im Kreißsaal an damit der Op vorbereitet wird.
    Wenn du nicht blutest, dann ist mehr Zeit. Wieviel weiß ich nicht. Im Kh War ich dann nach einer Stunde im OP (nebenbei meine Plazenta wäre auch nach 10h nicht von alleine gekommen, die hat sich in einem Hörnchen meine Gebärmutter versteckt). Aber das Argument, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht ist ja nicht von der Hand zuweisen. Das wäre auch der Zeitpunkt zu dem unser Geburtshaus ungefähr verlegen würde.

  • In der Klinik in der ich war haben sie gesagt 2-3h zu warten ist gar kein problem, nach 45 min kam sie dann aber doch noch von selber...aber ich habe auch nicht geblutut da muss es dann wohl schneller gehen....

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • Ah, 2-3h sind ohne Blut okay? Interessant.


    Gut, bei mir wäre die Plazenta eh nicht gekommen, von daher egal. War genau richtig, was sie gemacht haben.


    Eine Freundin von mir hatte den Spaß mit Blut, da waren sie wirklich fix mit der OP. Sie hatte nachher einen Eisenwert von 5 oder 7 und die ganze Nacht noch einen Tropf mit Kochsalzlösung.

  • Meine Hebamme sagte uns beim 4. Kind, für den Fall, dass wir es nicht zusammen schaffen, warum auch immer, solle mein Mann notfalls mit Gewalt verhindern, dass jemand an der Nabelschnur zieht.
    Sie meinte, voreiliges Ziehen sei in 95% der Fälle, wenn es gefährlich wird, die Ursache.
    Es gibt etliche andere Möglichkeiten - Stillen, Bauchmassage, zur Toilette gehen, Hocken und hinstellen, Husten, Positionswechsel, wieder Stillen - zerren ist verboten und wer zerrt, kriegt eine vor die "Batschen", denn er oder sie riskiert das Leben der Mutter.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Dein erstes Kind war ein KS und die Ziehen an der Nabelschnur? :wacko:


    Meine beiden Hebammen (also auch die vom KH) meinten, dass es nach KS sogar noch riskanter wäre, als eh schon. Keine Ahnung was da dran ist.


    Meine Hebamme meinte übrigens immer zu mir, dass sie nach 2 Stunden mal versuchen würden, die Plazenta zu locken.

  • Tulipa das ist ja dann doch recht lang, 5Std. Hattet ihr dann das Baby mit genommen und bist du noch im KH geblieben?


    Ich habe ja wie gesagt erst geblutet, nachdem sehr stark an der Nabelschnur gezogen wurde. Vorher nicht.
    Und oje deine arme Freundin. Das muss ja heftig gewesen sein :(


    Kiwi das fände ich sehr angenehm, ein so unstressiges KH zu finden, die nicht die 30 Minuten Regel haben. Oder halt zu Hause bleiben. Aber da weiß ich nicht, ob mir das Risiko der Nachblutung zu hoch wäre.


    Ohnezahn das schlimme bei mir war ja, dass ich das auch wusste und gesagt habe, ich möchte nicht, dass jemand an der Nabelschnur zieht und ich möchte stehen bleiben und mich nicht hinlegen. Aber dieses mal werde ich wohl auch noch meinen Mann bitten, dass er gut darauf aufpasst. Er war halt mit Baby im Arm total abgelenkt und konnte mir nicht helfen.
    Ich habe das wirklich als ganz arg übergriffig in Erinnerung und möchte das so nicht noch einmal.


    Sucres es war die Geburt des 4. Kindes und das 1. kam per KS, ja. Und an der Plazenta wurde etwa 10-15 Minuten nach der Geburt schon fest gezogen.


    Wisst ihr zufällig, wo ich noch etwas mehr und fundiert zum Thema Plazenta-Lösung lesen kann?

  • Meine Hebamme meint auch heute, zwei oder drei Stunden kann man locker warten wenn die Mutter nicht blutet. Ziehen an der Nabelschnur wäre total blöd wenn die Blutung nicht schon vorher so wäre das man die Plazenta schnell raus haben müsste.


    Bei Oski habe ich übrigens stark geblutet vor und nach der Plazentageburt, diesmal eben kaum.