Wutanfall - bleiben oder gehen?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
    • Offizieller Beitrag

    Hallo ins Rabenrund,
    unser Kleiner hat seit einiger Zeit, altersgemäß, heftige Wutanfälle.
    Dabei wirft er sich auf den Boden, brüllt und vor allem schickt er mich bzw. meinen Mann weg. Da ist er sehr strikt. Er bleibt dann im jeweiligen Raum, er folgt uns also nicht nach.
    Es ist manchmal echt schwer dann zu gehen und ihn nicht trösten zu können.
    Mein Mann findet es intuitiv falsch ihn dann durch das Verlassen des Raumes in seiner Wut allein zu lassen. Bleibt man allerdings da, findet der Wutanfall gefühlt kein Ende mehr, weil sich unser Sohn dann natürlich an der Anwesenheit von Papa oder Mama erzürnt.
    Ich tendiere dazu, rauszugehen wenn er es verlangt. Ich sage ihm ruhig, wo ich bin und einige Zeit später kommt er zu mir und lässt sich dann trösten.


    Wie macht ihr das denn? Bleibt ihr oder geht ihr? Bemüht Ihr Euch irgendwie aktiv ums Kind, wenn es so wütet?

  • Ich tendiere dazu, rauszugehen wenn er es verlangt. Ich sage ihm ruhig, wo ich bin und einige Zeit später kommt er zu mir und lässt sich dann trösten.

    So mache ich es bei der Kleinen.


    Die Große ist etwas anders gestrickt, da gehe ich erst zu ihr und biete ihr an, mit ihr zu kuscheln. In der Regel möchte sie das, wenn nicht gehen wir zu o.g. Alternative zurück.

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

  • Ich denke, dass Du es gut handhabst. Ich würde dazu in Rufweite bleiben und ihm sagen, dass er mich rufen kann, wenn er möchte.


    Er sagt ja ganz klar, was er braucht. In dann nicht allein lassen zu wollen, zumal es ja auch gut läuft, wenn man es so macht, wie Du beschreibst, erfüllt dann doch eher die Bedürfnisse des Vaters, und nicht die des Kindes. Ich denke, der Vater muss sich selbst und die Situation dann halt aushalten.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Ich denke auch, dass es richtig ist, wegzugehen, v.a., wenn dein Kind es so klar in seiner Wut artikulieren kann.


    Hier ist es ähnlich, unser Bommelchen wütet ja auch sehr extrem und tatsächlich kommt er "allein" (also ohne direkten Sichtkontakt im Nebenraum) besser damit klar. Ich sage aber vorm Gehen immer klar und deutlich: "Ich bin in der Küche (oder eben woanders) und wenn die Wut weg ist, kannst du mich rufen oder kuscheln kommen." Er ruft uns dann und kuschelt ausgiebig und ggf. besprechen wir nochmal die Wutursache bzw. tut er das von selbst. Anfangs tat es mir fast schon körperlich weh, den kleinen Kerl, der da tobte allein zu lassen, aber ihm hilft das enorm und durch das direkte Kuscheln danach, was er inzwischen auch einfordert, halte ich das mittlerweile aus. Er findet sonst in meiner Person oder der des Papas immer wieder neue Wutanlässe.

  • Mein bald Zweijähriger hatte in der letzten Zeit auch nächtliche Wutanfälle, der erholt sich gerade von einer Grippe. Das war dann ätzend, so halb bewusstlos (wegen vieler sehr schlechter Nächte in Folge) wachgekreischt und -gehauen zu werden. Tagsüber wütet er auch ganz anders als sein großer Bruder damals: er will nicht angefasst werden, schickt alle weg, entzündet sich an jedem kleinen Ärgernis sofort wieder, tut sich und uns weh...Ich entferne mich ein Stück (aber eher nicht in einen anderen Raum, das will er nämlich auch nicht) und sage ihm, dass ich da bin wenn er will.

  • Piki wütet auch lieber allein. Wenn die heisse explosive Wut ein bisschen abgeraucht ist und die Verzweiflung mehr die Oberhand gewinnt kommt er zum Trösten. Ich kenne übrigens viele Erwachsene (mich eingeschlossen), die solche Trösteversuchen in größter Wut als völlig unpassend empfinden - darum fällt es mir nicht so schwer, das zu akzeptieren.
    Vielleicht findest du für deinen Mann ein Beispiel aus der Erwachsenenwelt, in das er sich reinversetzen kann?

  • @fritzi und Conundrum:
    Es hilft euch zwar nicht, aber ich finde es grade so erleichternd, dass auch andere Kinder nachts so toben. Was hab ich diese Phase gehasst und unter Schlafmangel war das immer noch schwerer auszuhalten. Wir mussten auch auf die harte Tour lernen (und es den Großeltern beibringen), dass man ihn einfach in Ruhe lassen muss, nicht mal ansprechen ging. Alle fanden die Wutanfälle unseres Kindes sehr unnormal (nachts und tagsüber sehr lange so 30-50 min Dauer), aber alles hat sich wieder reduziert und die jetztigen kurzen "Anfällchen" kann ich gut aushalten. Zur Info: die nächtlichen Tobereien hatten bei uns 4-6 Wochen Konjunktur dann war der Spuk vorbei.


    Das Argument von Rabara finde ich sehr nachvollziehbar, diese Sichtweise kann ich gut verstehen.


    Ich wünsche euch #yoga Haltet durch und die Wut eurer Kinder aus.