Schnuller abgewöhnen mit 6 Monaten?

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  • Hallo liebe Raben


    Meine Kleine ist jetzt sechs Monate alt und ich bin hier (leider erst seit nach der Geburt) still am Mitlesen und ganz begeistert von den tollen Tipps und Erfahrungen und respektvollen Ton im Forum, sowohl untereinander wie auch zu den Kindern.


    Leider habe ich beim Suchen noch nicht wirklich etwas gefunden, was mir bei meinem derzeitigen Problem weiter hilft. Falls ich nur nicht, das richtige gefunden habe, auch sehr gerne Verweis auf ältere Themen.


    Eigentlich wollte ich keinen Schnuller geben. Nur kurz nach der Geburt hat irgendwie was ausgesetzt bei mir und als die Hebamme geraten hat einen zu geben ("Sie saugt dermaßen an den Fingern. Gib dem Kind doch mal einen Schnuller!"), habe ich ihr einen gegeben. Auch die Stillberaterin hat mit Verweis auf das leichtere Abgewöhnen zum Schnuller geraten.


    Wir benutzen also den Schnuller und meine Tochter nimmt ihn sehr gerne, vor allem beim Tragen, im Kinderwagen oder wenn sie müde ist beim Wickeln. Nachts schläft sie ohne Schnuller und stillt meistens zum Einschlafen und wieder einschlafen.


    Obwohl sie in gerne nimmt, ist mein Unbehagen dem Schnuller gegenüber jedoch geblieben und mir wäre es lieber, sie bräuchte ihn nicht.


    Ich hatte gelesen, zwischen 6-8 Monaten abgewöhnen sei ideal, da dann der Saugreflex nachlässt und vom Kauen ersetzt wird.


    Hat jemand Erfahrung zum Abgewöhnen in dem Alter? Tue ich meinem Kind da was an?


    Danke für alle Hinweise und Tipps!

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Ich kann mir vorstellen, dass die Zeitspanne wirklich ganz gut ist. Meiner hatte in der Zeit auch viel weniger Interesse am Schnuller und wenn ich die Nuckis weggetan hätte, wäre das Thema vermutlch schnell durch gewesen. Später wurde der Nunu wieder zunehmend wichtiger.
    Stört mich aber auch nicht.


    Aber da ist jedes Kind anders und du wirst einfach selbst auf dein Kind gucken, ob es den Schnuller noch braucht, oder ob man ihn langsam runterfahren und dann wegpacken kann.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Hallo,


    Du hast zwar ein Unbehagen, aber dein KIND mag den Schnuller und er tut ihm in bestimmten Situationen offenbar gut.


    Damit ist eigentlich klar, wer die Richtung angibt, oder? ;o)


    Die Alternative, die ich sähe, wäre, zu versuchen, daß Saugbedürfnis in den entsprechenden Situationen anders (durch Stillen z.B.) zu stillen - manchmal geht es, manchmal mag das Kind nicht oder es geht in der Situation nicht (beim Autofahren z.B.) .


    Klappt das, dann braucht es kein Abgewöhnen, weil der Nuckel dann schlicht hinfällig wird.


    Geht es nicht oder mag das Kind keine Alternative, sondern tatsächlich den Schnuller - was spricht dagegen? Bedürfnis ist Bedürfnis und ein Bedürfnis wegen "mag ich persönlich nicht" nicht zu stillen, wäre ja nicht so recht fair.


    Und Sorge vor Zahnspange und co. o.ä. hätte ich auch kein, so groß ist die Gefahr nicht, daß es irgendwelchen Stress wert wäre.
    (Und als Gegenbeispiel: Hier von 3 Kindern genau eins eine Spange raucht - und das ist genau das Kind, daß nie an Daumen oder Nuckel genuckelt hat.


    Ich persönlich würde weitermachen wie bisher und schauen, ob sich der Nuckel ausschleicht - oder das Kind ihn vielleicht weiter (und ev. sogar mehr) braucht. Ich fände beides völlig in Ordnung.

    • Offizieller Beitrag

    Ich sehe Schnuller als etwas an, das man einmal gibt und dann ist das so, bis das Kind von selber aufhört.
    Ich hatte auch Bedenken und dachte, vielleicht kann ich reduzieren. Und dann kam die erste Erkältung und ich hab bemerkt, wie sehr der Muk ihn wirklich für sich braucht.
    Also hat er eben einen Schnuller. Grad müde will er ihn und nimmt ihn sich/fordert ihn ein.
    Und wenn ich sehe, was ich durch "am Finger nuckeln" meinen Zähnen meinem Kiefer und meinem Gaumen angetan hab (ich musste mehrfach operiert werden, weil ich eine total dämliche Fingerhaltung zum Nuckeln hatte), dann doch lieber Schnuller.

  • Ich persönlich finde ja, dass man Nuckelkindern diesen auch lassen sollte, bis 3. Geburtstag ohne Stress.
    6 Monate finde ich arg früh.
    Das sind Säuglinge, nicht ohne Grund.

  • Mir wäre Schnuller lieber, als Daumen, einfach weil es leichter abzugewöhnen ist. Wenn das Kind den aber noch braucht, würde ich mir den Stress noch nicht machen. Wir haben so ab Laufalter gesagt, Schnuller gibts nur am/im Bett, und das hat gut funktioniert. Unser Sohn lief dann zwar manchmal tagsüber auch zum Bett, aber dann war spielen doch schnell wieder spannender....


    Ich würde es entspannter sehen und (erst einmal) das Kind machen lassen..

  • Die Alternative, die ich sähe, wäre, zu versuchen, daß Saugbedürfnis in den entsprechenden Situationen anders (durch Stillen z.B.) zu stillen - manchmal geht es, manchmal mag das Kind nicht oder es geht in der Situation nicht (beim Autofahren z.B.) .


    Klappt das, dann braucht es kein Abgewöhnen, weil der Nuckel dann schlicht hinfällig wird.

    Meine Kinder haben jeweils in etwa mit diesem Alter ( 6 Monate) den Schnuller verweigert und nur noch gestillt oder eben gebrüllt (Autofahren). Mir wäre da doch der Schnuller manchmal lieber gewesen.

  • Dein Unbehagen kann ich verstehen. Das hatte ich am Anfang auch. Ich hab mich wie eine schlechte Mutter gefühlt weil ich dachte ich "stopfe meinem Kind das Maul" und Speise es mit einem Stück Plastik ab wo es die Mama bräuchte.
    Aber Dein Kind ist klug, es weiß ja das der Schnuller nicht die Mama ist und wenn es Dich braucht, wird es nach Dir verlangen, weil der Schnuller dann nicht ausreicht.
    Wenn Dein Kind dann so groß ist das es nicht mehr saugen muss sondern nur noch den Schnuller im Mund hin und her schiebt könnt Ihr den Schnulli wegpacken

  • Ganz vielen herzlichen Dank für die Antworten!


    Ich werde nochmal in mich gehen und schauen, wo mein Unbehagen herkommt. Es ist zwar, wie angemerkt, mein Unbehagen, aber ich habe jetzt schon sechs Monate versucht es ohne Erfolg abzulegen. Und ich glaube, es tut meinem Kind auch nicht gut, wenn ich nicht entspannt damit umgehen kann. Wie Solveigh geschrieben hat, geht es mir eher darum, dass ich mein Kind nicht mit etwas 'stopfen' möchte, wenn es eigentlich ein anderes Bedürfnis hätte. Und zumindest mich verleitet der Schnuller schnell dazu, z.B. ich möchte telefonieren/ kochen/ ausruhen, aber die Kleine braucht Aufmerksamkeit.


    Auch habe ich das Gefühl, dass eben nicht immer das Saugbedürfnis im Vordergrund steht, sondern sie vielleicht etwas anderes hat (Langeweile/ warm-kalt/ müde/ Hunger/ Bauchweh...), aber sie sich quasi durch den Schnuller trotzdem ruhig stellen lässt. Also werde ich wohl versuchen noch achtsamer zu sein und so weit möglich andere Bedürfnisse auszuschließen, und zu sehen, ob es sich 'ausschleicht'. Nachts nimmt sie z.B den Schnuller nicht, wenn sie neben mir im Bett liegt.

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Es ist zwar, wie angemerkt, mein Unbehagen, aber ich habe jetzt schon sechs Monate versucht es ohne Erfolg abzulegen. Und ich glaube, es tut meinem Kind auch nicht gut, wenn ich nicht entspannt damit umgehen kann.


    Na ja, aber ob es ihm gut geht, wenn du dein Unbehagen diesbezüglich in de Vordergrund stellst und ihm den Nuckel nicht mehr gibst? Erklären wie es dir damit geht und um Verständnis bitten, geht ja in dem Alter schlecht ;o)


    Wie du selber schreibst, probier es aus. "Nach Bedarf geben" ist doch etwas völlig anderes als "Kind zustopfen".
    Wenn du die Zeiten, in denen es den Nuckel bisher nimmt, so gestalten kannst, dass es (ohne weinen) keinen braucht UND du nicht vom "Alles, nur keinen Nuckel!" gestresst bist, ist doch alles bestens. Dann musst du ihn ja gar nicht irgendwie "abgewöhnen", dann braucht es einfach keinen mehr.


    Ansonsten würde bei mir persönlich die Entscheidung so ausfallen, wie es dem Kind am Besten geht.

  • Ich kenne das Gefühl, das Kind zuzustöpseln auch.
    Ich habe es nicht mehr, seitdem ich meinem Sohn (ist Kind Nr 4, aber das erste, das einen Schnuller nimmt) den Nucki in die Hand gebe und ihm überlasse, was er dann damit macht. Manchmal will er ihn nämlich gern haben - aber er will nicht unbedingt daran nuckeln. Knibbeln, kneten oder zwischen die Zehen stecken ist auch sehr beliebt ^^

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
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  • Aus unserer Erfahrung muss ich Dir abraten:


    mein Großer nuckelte nicht am Schnuller, sondern an meinem kleinen Finger. Mit sechs Monaten fing er zu zahnen an und wurde dabei so bissig, dass ich ihn beinahe hätte abstillen müssen - er biss auch ein Loch in meinen Finger. Zwei Wochen später war dieses Loch immer noch offen und entzündet, da konnte ich nicht mehr und habe ihm den Nuckelfinger entzogen.
    Ich habe alles mögliche als Alternative angeboten, auch Schnuller, aber alle Alternativen wurden abgelehnt. Zu stillen ging nur für Mahlzeiten, denn das Kerlchen war bissig... mit 16 Monaten war dann auch die Stillzeit für ihn vorbei.


    Inzwischen ist er ein großes Vorschulkind, aber ich merke ihm immer noch an, dass sein Saugbedürfnis nicht ausreichend gestillt worden ist: er zerkaut seit Jahren alle Kragen! Letzte Woche ging so ein geliebter Pullover kaputt, heute bekam ich das obere Ende des Regenjacken-Reißverschlusses in die Hand gedrückt. Wir haben Kautücher aus Biobaumwolle für ihn, die er immer trägt, wenn er nervös ist, aber zwischendurch trifft es doch die Kleidung.


    Mir wäre lieber, der kleine Spezialist hätte damals den Schnuller akzeptiert.

  • Meine Tochter hatte irgendwann mehr auf der Schnullerkette rumgekaut und den Verschluss im Mund gehabt statt dem Schnuller, dann haben wir diesen weggeräumt. Da war sie ca.9 Monate. Mein Sohn war ca. 1,5 Jahre und hatte ebenso kaum mehr Interesse am Schnullern und da kam der Schnuller dann auch weg. Beides mal ohne Stress, sonst hätte ich das in dem Alter wohl nicht gemacht.
    Ich würde es wohl ausprobieren, wenn du merkst er wird gar nicht groß vermisst ist gut, aber mit dem Gedanke das es nicht klappen könnte. Und dann versuchen das Unbehagen irgendwie abzustellen.

  • Wenn du die Zeiten, in denen es den Nuckel bisher nimmt, so gestalten kannst, dass es (ohne weinen) keinen braucht UND du nicht vom "Alles, nur keinen Nuckel!" gestresst bist, ist doch alles bestens. Dann musst du ihn ja gar nicht irgendwie "abgewöhnen", dann braucht es einfach keinen mehr.


    Dank Dir! Das bringt es auf den Punkt. Das werde ich versuchen. Ich möchte meiner Kleinen ja nichts vorenthalten, was sie braucht, sondern sie eben nicht mit einem 'Ersatz' abspeisen, wenn etwas anderes eigentlich im Vordergrund stünde


    Auch allen anderen nochmal herzlichen Dank für den Austausch!

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.