Das ist nicht mein Bauch.... was tun?

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  • hey,
    Ich habe zwei problemlose Schwangerschaften hinter mir - klar gab es Probleme wie Übelkeit, schlimme Blutarmut, rückenschmerzen, all sowas eben. Aber das war ok, mein bauchgefühl sagte mir immer: alles wird gut, dem Kind geht's gut, ich freue mich drauf.
    Letztes Jahr hatte ich eine Fehlgeburt. Von Anfang an sagte mir mein Bauch nichts gutes, es fühlte sich falsch an, nicht richtig. In der 12. Woche wurde festgestellt, dass der Embryo schon 3 Wochen nicht mehr gewachsen ist und das Herz nicht mehr schlägt. Ich war traurig, sicherlich, aber da ich ja vornherein ein schlechtes Gefühl mit der Schwangerschaft hatte, war es irgendwie ok. Es "musste" ja so kommen.
    Nun bin ich wieder schwanger, mittlerweile 17. Woche. Bisher war Die Schwangerschaft gefühlt schlimm. Die ersten 3 Monate ging nichts, mir war dauerübel, ich kam überhaupt nicht mehr hoch. Im 4. Monat wurde es etwas besser, aber das Gefühl, dass alles ok ist, habe ich nicht. Irgendwie ist das nicht mein Bauch. Und ich habe Angst, dass das so bleibt. Wenn das schon nicht mein Bauch ist, wird es dann mein baby? Gibt es sowas wie ein intelligentes bauchgefühl? Was, wenn mein Bauch recht hat?
    Ich bin eigentlich kein Trauerkloß, ich bin kein schwarzseher sondern eher ein optimistischer, lebensfroher Mensch. Ich könnte auch nicht behaupten, dass ich ängstlich wäre, daher macht mir dieses Gefühl irgendwie noch mehr Angst. Es passt nicht zu mir, ich bilde mir das nicht ein - zumindest nicht in dem Sinn, dass ich eh ständig den Teufel an die wand malen würde.


    Habt ihr einen Tipp für mich, wie das mein Bauch werden kann? ;( #angst

    (Sie) glaubte an das gefährlichste aller Märchen, an das, in dem der Prinz kommen und sie retten würde.

  • #knuddel Meinst du, es ist ein Schutzmechanismus deiner Psyche wegen der vorangegangenen Erfahrung mit der Fehlgeburt? Hast du schon eine Hebamme? Mir haben die Gespräche mit meiner Hebamme bei der zweiten Schwangerschaft sehr gut geholfen, die vorherige Geburt aufzuarbeiten. Ich kann mir vorstellen, dass dir das auch gut tun würde?

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • die Hebamme sehe ich am Donnerstag das erste mal, aber ich glaube nicht, dass das nur an der Fehlgeburt liegt, da hatte ich dieses Gefühl ja auch schon :/

    (Sie) glaubte an das gefährlichste aller Märchen, an das, in dem der Prinz kommen und sie retten würde.

  • Mir ging es beim dritten genau wie dir. Vorher hatte ich eine FG und war sechs Wochen später wieder schwanger. Ich hatte dann die ganze Zeit nur Angst und habe mich nicht sicher gefühlt das das Baby bleiben wird. Dazu kam dann noch in der 18. Woche Bluthochdruck, was ich in den anderen Schwangerschaften nie hatte. Erst ab der 36. Woche begann ich Hoffnung zu schöpfen und nach der Geburt war ich verliebt und glücklich. #herzen Ich war so froh das alles gut überstanden zu haben und das Baby konnte ich problemlos annehmen, mehr noch , ich weiss zu schätzen das ich ein gesundes, wunderbares Kind habe. Gestern ist er zwei Jahre alt geworden.


    Deswegen lass dir Zeit, du hast ja noch einige Wochen vor dir und ein Gespräch mit der Hebi ist bestimmt hilfreich. Ich wünsch dir alles gute.

  • Ich kann dir gar nichts wirkliches zur Bauch-Gefühl-Situation sagen ... aber als ich dich gelesen hab fiel mir die Thematik pränatale Psychologie ein, von der ich hier http://www.fachpraxis-doris-lenhard.de/ gelesen hab ... ich lass es dir jetzt einfach mal da - vielleicht magst du was damit machen oder es einfach sein lassen.


    Etwas anderes was du ausprobieren kannst ist, ob du Gedankensätze in dir hast, die dir den Zugang versperren ... die müssen nicht durch den Verlust eures Bauchbabys entstanden sein, sondern können ja durchaus vorher schon dagewesen sein und einfach in blöder Korrelation mit der Fehlgeburt aufgetreten sein. Ganz grob denk ich an so Sätze wie "Jetzt ist es schon 2x gutgegegangen...."
    Ebenso etwas, wovon ich nicht weiß, ob es dir weiterhilft. (es gibt da eine Übung von Byron Katie - sie ist online frei verfügbar. Umgeschrieben für die Schwangerschaft hab ich sie als kleinen eMailkurs auf meinem Blog - auch frei verfügbar)


    Wünsche dir alles Liebe ... dass du bald eine gute Verbindung zu deinem Bauch findets <3

  • Ich mmöchte dir einfach eine liebe Umarmung zukommen lassen, wenn du magst. Ich denke auch an eine Art Schutzmechanismus. Hast du mal versucht, mit deinem Baby Kontakt aufzunehmen, also in Gedanken mit ihm zu sprechen?

    Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: Die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder.
    Dante Alighieri

    Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.

    • Offizieller Beitrag

    du hast ja schon gute tipps bekommen.
    Aber vielleicht kann ich dir ein wenig Gelassenheit da lassen, in der form, dass die Beziehung zum bauch nicht die Beziehung zum baby voraussagt.
    Während mir mein bauch immer fremd war, ich absolut keine Beziehung zum Mitbewohner darin hatte, und ich mich total verloren hatte wärend der Schwangerschaft, war und ist die Bindung zum kind gut, stark und schön.
    Mama werden war schwer, beschwerlich und mir fremd. Mama sein hingegen ist einfach, natürlich und mit viel Liebe.

  • Hi Ringelblume,


    Ich biete dir auch einen dicken Drücker an, wenn du magst *drück*


    lauter tolle Antworten soweit - am besten fand ich die von Runa.
    Ich verstehe aber gut, wenn du bisher so ein besonders gut ausgeprägtes Bauchgefühl hattest, dass das jetzt so richtig irritierend - und auch belastend ist. Ich finde aber auch, dass es echt gut sein kann, dass du dich gerade selbst (ungefragt) distanzierst, um dich zu schützen. Und mit so einer Dauerübelkeit ist es ja auch echt super anstrengend. Ich hab auch mit der Schwangerschaft mit allem möglichem gehadert und erlebe es auch immer wieder, dass die Schwangerschaft halt auch den Raum für all die Anpassung und Problme und Problemlösung bietet und beim Kind dann einfach es plopp macht und sich vieles löst oder eben einfach das Kind so im Vordergrund ist, dass alles andere verblasst.


    Wenn dich die SItuation jetzt sehr belastet, weil es so komisch ist, dann kann man da schon einiges tun. Da ist auch der Vorschlag von Trish super, einfach mal Kontakt zu dem Baby gedanklich aufzunehmen. Ich mache das bei belastenden Situationen, die ich unbedingt ändern oder auflösen will so, dass ich mich jeden Abend mit meinem Tagebuch hinsetze (und mit Gerät mit Internet in Reichweite) und so lange alles aus mir rausschreibe (und mich frage, was mir hilft, und was ich mir selbst raten kann) und mich von guten Artikeln oder Literatur inspiriren lasse, bis ich einen Anstzpunkt finde und merke, wie eine Änderung in mir beginnt. Ist nen Haufenarbeit, den ich nur mach, wenns mir WIRKLICH richtig wichtig ist oder richtig MIstig geht - funktioniert schneller und besser bei mir, je spezifischer das Thema. Ähm ja und beruflich habe ich mich inzwischen auch auf Gefühle spezialisiert begleite ich Schwangere, die in irgendeiner Weise eine belastende Situation erleben oder Kontakt zu ihrem Baby suchen. Meiner Erfahrung nach kann man all das auch alleine auflösen, wenn man möchte oder muss - aber mit jemandem zusammen, der dein Ziel zu seinem Ziel macht geht es halt xfach schneller und einfacher.


    Ich finde die wichtigste Botschaft ist aber (wie eigentlich immer): Wenn es zu sehr belastet, kann man was dagegen (bzw. damit tun). Und zwar auf die Art, wie man selbst möchte. Gerade wenn du so eine ausgeprägte Intuition hast, kannst du sicherlich auch gut selbst mit dir in den Dialog darüber kommen.


    Auf jeden Fall alles alles Gute!
    Nora Amala B.



    Ganz was anderes: Öhm ja ich bin jetzt hier als neu gelistet, weil ich seit jahren nicht mehr hier war und meinen alten Account nicht mehr weiß. Meine Maus wird dieses Jahr 10 - unglaublich 8*)

  • Hey ihr,


    danke für eure lieben Antworten!


    Streckenweise ist es besser geworden, seit ich merke, wie sich das Menschlein bewegt, wenn's still hält, erscheint es mir trotzdem noch sehr surreal :S


    Katie Byron kenne ich mit ihren Übungen, habe the Work in Gedanken ein paar mal durch gespiel, aber in Bezug auf mich selbst und körperliche Angelegenheiten sagt es mir leider nichts.


    Ich habe erst einmal damit Frieden geschlossen, dass es sich komisch anfühlt und beschlossen, das beste aus der Zeit zu machen, mich praktisch auf Nr. 3 vorzubereiten und mich über die paar lichten Momente zu freuen - und den Rest einfach zu vergessen ;)


    Liebe Dank euch <3

    (Sie) glaubte an das gefährlichste aller Märchen, an das, in dem der Prinz kommen und sie retten würde.

  • Ich glaube, das ist ein schutzmechanismus. Du hast schon zwei kinder und weißt um die gefahren und potentiell negativen ausgänge. Aber mit soviel lebender verantwortung ist es doch sinnvoll, dass dich eine negativ verlaufende schwangerschaft nicht extrem aus den latschen kippt. Schlimm wäre es trotzdem...


    Und wenn dein baby da ist und du aktiv werden kannst, dann ist es genauso dein kind und du schützt es, wie du jetzt gerade dich selber schützt. Ganz bestimmt!